Rohstoffvorkommen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. März 2022 um 10:58 Uhr durch Wowo2008 (Diskussion | Beiträge) (Artikel erweitert +Quelle.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rohstoffvorkommen heißen im Bergbau, in der Geologie und Geografie die bekannten Vorkommen mineralischer und sonstiger Rohstoffe.

Im Gegensatz zur Lagerstätte sind Vorkommen nicht bauwürdig. „Wird die Bauwürdigkeitsgrenze nicht erreicht, so spricht man von einem Vorkommen“.[1] Deshalb findet ein Abbau ausschließlich bei Lagerstätten statt. Diese Unterscheidung muss jedoch nicht dauerhaft sein. Ändern sich ein oder mehrere Bewertungskriterien der Bauwürdigkeit, so kann sich ein Vorkommen zu einer Lagerstätte wandeln oder eine Lagerstätte unter die Bauwürdigkeitsgrenze fallen. So hat beispielsweise der steigende Goldpreis dazu geführt, dass in Südafrika auch sehr tief liegende Goldvorkommen abbauwürdig wurden, weil hierdurch einige Goldminen wirtschaftlich betrieben werden konnten.[2] Im Bergrecht werden Rohstoffvorkommen als Bodenschatz bezeichnet.

Die Rohstoffe finden sich z. B. als Erz- und Halbmetall-Vorkommen, Erdgas-Felder, Kohleflöze, Salzstöcke oder Massenrohstoffe.

Sonstige Verwendung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der allgemeinen Geografie und der Wirtschaftsgeografie umfasst der Begriff manchmal auch die Gesamtheit aller in einem Land vorkommenden Rohstoffe. Dazu zählt z. B. auch Fisch oder Holz. Als Reserven gelten die Ressourcen, die nachgewiesen und derzeit technisch und wirtschaftlich nutzbar sind. Ein größerer Teil der Ressourcen besteht aus nachgewiesenen, derzeit technisch und wirtschaftlich aber nicht gewinnbaren Vorkommen. Ihre Nutzung wäre unökonomisch, also wirtschaftlich nicht sinnvoll, und bleibt vorläufig aus.[3]

Wirtschaftliche Aspekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schätzungen zufolge verteilen sich die weltweiten Rohstoffvorkommen wie folgt:[4]

Staat Rohstoffvorkommen
(Wert in
Billionen US-Dollar)
Anmerkungen
China Volksrepublik Volksrepublik China 13,2 Hauptproduzent von seltenen Erden
Irak Irak 18,0 fünft größte Erdöl-Vorkommen weltweit
Iran Iran 35,3 nachgewiesene Erdöl-Reserven: 157 Mrd. Barrel
Kanada Kanada 20,0 dritt größte Erdöl-Vorkommen weltweit,
größter Produzent von Nickel, Zink, Uran, Kadmium
und Schwefel
Kuwait Kuwait 11,8 nachgewiesene Erdöl-Reserven: 96 Mrd. Barrel
Russland Russland 40,7 rohstoffreichstes Land der Welt,
nachgewiesene Erdöl-Reserven: 87 Mrd. Barrel
Saudi-Arabien Saudi-Arabien 33,0 zweit größte Erdöl-Vorkommen weltweit,
nachgewiesene Erdöl-Reserven: 266 Mrd. Barrel
Venezuela Venezuela 34,9 größte Erdöl-Vorkommen weltweit,
nachgewiesene Erdöl-Reserven: 300 Mrd. Barrel
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 16,4 siebt größte Erdöl-Vorkommen weltweit,
nachgewiesene Erdöl-Reserven: 99 Mrd. Barrel
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 28,5 nachgewiesene Erdöl-Reserven: 35 Mrd. Barrel,
weitgehend durch Fracking gefördert

Wertmäßig befinden sich die weltweit größten Rohstoffvorkommen in Russland, Venezuela besitzt die größten Erdöl-Vorkommen. Reich an Rohstoffvorkommen sind überwiegend Entwicklungs- und Schwellenländer. Von den Industriestaaten verfügen lediglich Kanada und die USA über umfangreiche Rohstoffvorkommen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Horst Roschlau/Hans-Joachim Haberkorn (Hrsg.), Geologisches Grundwissen, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, 2. Auflage, 1977, S. 118
  2. Volker Jacobshagen, Geologie von Griechenland, 1986, S. 302
  3. Giovanni Danielli/Norman Backhaus/Patrick Laube, Wirtschaftsgeografie und globalisierter Lebensraum, 2009, S. 20
  4. GeVestor/Alexander Mittermeier, Die größten Rohstoffvorkommen weltweit, 10. September 2014