Schulterklappe
Eine Schulterklappe (in Österreich: Achselspange; in Deutschland ursprünglich Achselklappe genannt) ist eine auf den Schultern von Uniformen angebrachte Tuchlasche, die im Allgemeinen in der Ärmelnaht festgenäht ist und an der Halsseite mit einem Knopf befestigt wird. Schulterklappen dien(t)en zur Fixierung des Gewehrschulterriemens sowie zur Anbringung von Rangabzeichen, Truppenteilmarkierung und Sonderverwendungs-Kennzeichen, wie zum Beispiel der Schützenschnur. Der Name kommt von der früher üblichen Lage der Achselnaht, die in halber Höhe zwischen Schulter und Armloch (Achsel), zwischen Armloch und Halsloch, lag. Über der früher üblichen Naht wurden im 18.Jhd. die ersten Achselklappen gelegt. Mit der Verlegung der Achselnaht auf die Schulter im 20.Jhr. entstand dann die Bezeichnung Schulterklappen.
Die Tuch-Schulterklappe der Mannschaften und Unteroffiziere ist zu unterscheiden von dem einst aus Gold- oder Silbergeflecht gefertigten Schulterstück (Österreich: Achselschlinge) der Offiziere. Die Schulterklappe weicht in Art und Funktion ebenso von der Epaulette ab.
Früher vor allem typisch bei Militär- und Polizeiuniformen, sind Schulterklappen heute auch in der Zivilmode (z. B. Trenchcoat) als funktionsloses Accessoire weit verbreitet.
Deutsche Streitkräfte
Reichsheer 1871 bis 1918
Unteroffiziere und Mannschaften des Deutschen Heeres trugen mit Ausnahme der Husaren und Dragoner unterschiedlich farbige Schulterklappe je nach Zugehörigkeit zu einem Armeekorps. Zusätzlich wurde die Nummer des Regiments, ein Namenszug oder sonstiges Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einem Truppenteil farbig gestickt auf den Schulterklappen getragen. Nur der Offiziersstellvertreter sowie der Feldwebelleutnant trugen silberne Tressen bzw. Offiziersschulterstücke. Im deutschen Heer war es bis zum Ersten Weltkrieg üblich, nach Beendigung der Dienstzeit, die Schulterklappen eingerollt zu tragen.
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Schulterklappen
Alte Armee -
Schulterklappen
Alte Armee -
Schulterklappen
Alte Armee
Reichswehr und Wehrmacht
Die Unteroffiziere und Mannschaften von Reichswehr und Wehrmacht trugen auf den Schulterklappen in der Farbe des Waffenrocks die Nummer ihres Regiments oder anderen Truppenteils (Divisionsstab, selbst. Einheit). Des Weiteren waren die Schulterklappen mit Paspelierungen in der jeweiligen Waffenfarbe versehen.
NVA
In der NVA wurden die Begriffe Schulterklappe und Achselklappe gleichermaßen gebräuchlich. Diese waren bis auf wenige Ausnahmen ähnlich denen der Reichswehr und Wehrmacht. Die Befestigung an Uniformjacke und Mantel sowie am Felddienstanzug war ebenfalls übernommen worden. Lediglich die Waffenfarben der Paspelierung waren unterschiedlich im Vergleich zur Wehrmacht.
Schulterklappen Mannschaften / Unteroffiziere | |||
Soldat (Artillerie) |
Stabsgefreiter (Luftstreitkräfte) |
Feldwebel (Pioniertruppen) |
Oberfeldwebel (Fernmeldetruppe) |
Bundeswehr
In der Bundeswehr tragen alle Dienstgradgruppen von Heer und Luftwaffe Schulterklappen am Gesellschafts-, und Dienstanzug.
Sie werden beim Feldanzug mit Klettverschluss (früher Knopfverschluss) an der Halsseite befestigt. Bei den anderen Anzügen werden die metallenen Dienstgradabzeichen (Schrägbalken für Mannschaften, Tressen und Winkel für Unteroffiziere, Sterne und ggf. Eichenlaub für Offiziere) eingesteckt.
Andere Staaten
Nicht in allen Armeen tragen Soldaten Schulterklappen mit Abzeichen. US-amerikanische und britische Mannschaften und Unteroffiziere tragen ihre Abzeichen an den Oberarmen. Die Trageweise differiert häufig mit den verschiedenen Anzugsarten.
Österreichisches Bundesheer
Die Dienstgradabzeichen im österreichischen Bundesheer werden beim Anzug grau (Ausgangsanzug) und Anzug weiß (Gesellschaftsanzug) an den Kragenspiegeln getragen. Beim Anzug 75 (früher Feldanzug 75, jetzt als Dienstanzug in Verwendung) werden die Dienstgradabzeichen als Aufschubschlaufen auf Schulterklappen, beim Anzug 03 (Kampfanzug) gleichartig mittig an der Brust getragen.
Sonstiges
Auch an anderen Uniformen werden Schulterklappen getragen, z. B. bei der Polizei (vgl. Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei und Amtsbezeichnungen der Bundespolizei) und bei den Einheiten des DRK und der Feuerwehr. Besonders an den Schulterklappen im DRK: sie geben keinen Dienstgrad sondern eine s. g. Dienststellung an, sprich ein Amt das man de facto innehat.
Literatur
- Hein, Das kleine Buch vom Deutschen Heere, Reprint der Ausgabe von 1901, Weltbild Verlag GmbH Augsburg, 1998, ISBN 3-8289-0271-5