Spritzblasen

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Das Spritzblasen und das Streckblasen sind Verfahren aus der Fertigungstechnik zur wirtschaftlichen Herstellung von direkt gebrauchsfertigen Hohlkörpern, mit einem präzisem Mündungs-, Dichtbereich und gleich bleibender Wandstärke.

Im Vergleich zum Extrusionsblasen haben diese Hohlkörper keine Nähte (Quetschkanten) und können so auch Drücken standhalten, die zum Beispiel beim Befüllen mit kohlesäurehaltigen Getränken entstehen.

Spritzblasen

Beim Spritzblasen (Ein-Stufen-Verfahren) wird zunächst durch Spritzgießen eine zylindrische Preform (Vorformling) mit dem späteren Mündungs- und Dichtbereich aus einem Thermoplast hergestellt. Diese Preform wird in einer Konditionierstation thermisch auf das Blasprofil eingestellt und anschließend dem Blasvorgang zugeführt. Beim Blasvorgang wird erst die Preform in den zu expandierenden Bereichen oberhalb der Erweichungstemperatur gebracht und mittels Blasdorn und Blaswerkzeug auf die endgültige Kontur aufgeblasen. Nach dem Abkühlen kann nun das fertige Formteil entformt werden.

Streckblasen

Beim Streckblasen (Zwei-Stufen-Verfahren) werden die Preformen in einem IR-Heizmodul mit 8 Heizzonen auf Umformtemperatur gebracht, wobei die einzelnen Zonen separat gesteuert werden können um das geeignete Heizprofil für den Blasprozess zu erhalten. Nachdem die Preformen eine Ausgleichszone durchlaufen haben werden diese an die Blasstation übergeben. In der Blasstation werden die Preformen mittels Reckdorn in Längsrichtung und gleichzeitig mit einem geringen Blasdruck (5-15 bar) in Umfangsrichtung gestreckt, so dass sich die Molekülketten orientieren können und dann mit Hochdruck (-40 bar) fertig ausgeblasen. Die Kühlung, der bis zu 65°C warmen Flaschen, wird durch die gekühlten Blasformen in der Blasstation erreicht. Die biaxiale Orientierung der Molekülketten hat die Vorteile, dass eine höhere Festigkeit bei geringerer Wandstärke (Permeationsreduzierung) und ein besserer Oberflächenglanz auftritt.