Thomas Bellut
Thomas Bellut (* 8. März 1955 in Osnabrück) ist ein deutscher Publizist und Journalist. Seit März 2012 ist er Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens.
Leben
Nach dem Abitur 1974 am Gymnasium Antonianum in Vechta studierte Bellut von 1975 bis 1982 Politikwissenschaft, Geschichte und Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Das Studium schloss er mit einer Promotion ab. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.[1] Bevor Bellut zum Fernsehsender ZDF ging, arbeitete er von 1983 bis 1984 bei der Tageszeitung Westfälische Nachrichten in Münster.
Zunächst war er Redakteur des Länderspiegels und für das ZDF Korrespondent in Berlin und wurde 1988 Referent des Programmdirektors Oswald Ring mit Zuständigkeit für Sendungen wie Familienmagazin und Reiselust, deren Leitung er 1990 übernahm. 1992 wurde er Redaktionsleiter für Sondersendungen und das Magazin blickpunkt. Ab 1997 leitete er die Hauptredaktion Innenpolitik und moderierte ZDF-Sonder- und Wahlsendungen, das Politbarometer, ZDF spezial und Was nun, ..?.
Von 2002 bis 2012 war Bellut der Programmdirektor des ZDF. Neben zahlreichen Reformen brachte er die heute-show ein und machte damit das Genre „Infotainment“ im deutschen Fernsehen populär.
Im Zusammenhang mit dem Voting-Skandal beim ZDF 2014 bei der Fernsehsendung Unsere Besten wurde bekannt, dass bereits 2007 ein Votingergebnis der Band Böhse Onkelz von Platz 1 auf Platz 25 heimlich und mit Wissen des damaligen Programmdirektors Bellut manipuliert wurde.[2]
Am 17. Juni 2011 wurde er zum Nachfolger des ZDF-Intendanten Markus Schächter gewählt. Bellut trat das Amt am 14./15. März 2012 an.[3] Neuer Programmdirektor wurde Norbert Himmler. Am Vorabend zur Ausstrahlung am 25. März 2012 unterrichtete er Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski über das Ende von deren Sendung Das Philosophische Quartett.[4]
Bellut kündigte drastische Veränderungen sowie konsequente Einsparungen im ZDF-Programm an. Unter seiner Leitung wurden jahrelange Erfolgsserien wie Forsthaus Falkenau und Der Landarzt abgesetzt. Bellut verpflichtete Markus Lanz als neuen Moderator der Samstagabendshow Wetten, dass..?. Am 18. September 2015 wurde er für eine zweite Amtszeit ab März 2017 wiedergewählt.[5] Gemeinsam mit der ARD wurde unter Bellut ein Online-Kanal für junge Zuschauer konzipiert, der zum 1. Oktober 2016 unter dem Namen funk startete.[6]
Seit dem 20. August 2014 ist Bellut Verwaltungsrats-Vorsitzender des Deutschlandradios.[7]
Privates
Bellut ist mit der deutsch-türkischen ehemaligen Moderatorin des täglichen ZDF-Magazins heute in Europa, Hülya Özkan, verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Talente entdecken, Talente fördern. Konrad-Adenauer-Stiftung, 2005, abgerufen am 13. Januar 2020.
- ↑ „Böhse Onkelz“, gutes ZDF: Das Zweite manipulierte weitere Show. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
- ↑ Mainz bleibt auch mit neuem Intendanten Mainz in „Zeit.de“ vom 14. März 2012, abgerufen am 14. März 2012
- ↑ Sloterdijk greift TV-Nachfolger Precht an in „stern.de“ vom 9. Mai 2012, abgerufen am 9. Mai 2012
- ↑ Bellut bleibt ZDF-Chef bis 2022, faz.net, 18. September 2015
- ↑ Junges Angebot von ARD und ZDF vorgestellt: "funk" it is, Tagesschau.de vom 29. September 2016
- ↑ Deutschlandradio: Bellut neuer Verwaltungsrats-Chef
- ↑ Dr. Thomas Bellut ( vom 30. September 2015 im Internet Archive) In: welthungerhilfe.de, Kuratoriumsmitglieder
Personendaten | |
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NAME | Bellut, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist und Journalist |
GEBURTSDATUM | 8. März 1955 |
GEBURTSORT | Osnabrück |