Carl Brown (Basketballspieler)

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Basketballspieler
Basketballspieler
Carl Brown
Spielerinformationen
Spitzname Charly Brown
Geburtstag 30. April 1968 (56 Jahre und 210 Tage)
Geburtsort Detroit, Michigan, Vereinigte Staaten
Größe 177 cm
Position Point Guard
College University of Arkansas at Little Rock
Vereine als Aktiver
1988–1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten UALR Trojans
1990–1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Quad City Thunder
1993–2003 Deutschland TBB Trier
2003–2005 Deutschland Bayer Giants Leverkusen
2005–2006 Deutschland EWE Baskets Oldenburg
2006–2007 Deutschland MJC Trier

Carl Danell[1] „Charly“ Brown (* 30. April 1968 in Detroit, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Bekannt ist er insbesondere für seine Zeit beim deutschen Bundesligisten Trier.

Mit seiner für professionelle Spieler geringen Körpergröße von 1,77 m hatte Brown seine Stärken im Wurf von außen und in seiner Schnelligkeit.

Brown spielte in seinem Heimatland auf Hochschulebene von 1988 bis 1990 für die Mannschaft der University of Arkansas at Little Rock in der NCAA Division I. Dort stellte er Bestmarken für die meisten verwandelten Freiwürfe (20 von 20 Versuchen), die meisten Drei-Punkt-Treffer (10) und meisten Assists (18) in einem Spiel auf.[2] In der Saison 1988/89 kam Brown auf Mittelwerte von 15,3 Punkten und 5,3 Korbvorlagen, 1989/90 von 18,4 Punkten sowie 4,2 Vorlagen je Begegnung.[3] 2003 wurde er in die Ruhmeshalle der Hochschulsportabteilung aufgenommen.[4] Ein paar Jahre nach Brown spielte auch der nur wenig größere Derek Fisher bei den Trojans, welcher aber eine ungleich erfolgreichere Karriere mit vier NBA-Meisterschaften für die Los Angeles Lakers hatte. Im Draftverfahren der CBA im Jahr 1990 wurde Brown von den Rapid City Thrillers ausgewählt.[5] Er bestritt in der Spielzeit 1990/91 zehn Partien für die Thrillers sowie acht für den Ligakonkurrenten Quad City Thunder. Bei beiden Mannschaften blieb er deutlich unter den statistischen Werten, die er in der NCAA erreicht hatte.[6]

In der Saison 1993/94 wechselte er zum ersatzgeschwächten TVG Trier in die Basketball-Bundesliga. Die Moselaner suchten aufgrund einer schweren Verletzung Stephen Johnsons kurzfristig einen ausländischen Spieler. Triers damaliger Trainer Juri Selichow legte sich schnell auf Brown als seinen Wunschkandidaten fest, nachdem er Spielausschnitte aus dessen NCAA-Zeit gesehen hatte.[7] Brown wurde bei dem deutschen Verein schnell zum Publikumsliebling und zur Identifikationsfigur. Später bezeichnete er seine Zeit in Trier als die beste seines Lebens.[7] Mit dem Verein wurde er 1998 und 2001 Pokalsieger. Als sein bestes Bundesligaspiel für Trier gilt die Partie gegen Alba Berlin am 14. November 1998, als sich seine Mannschaft in der Mitte des dritten Spielabschnitts einem 25-Punkte-Rückstand gegenübersah und Brown unter anderem mit sechs erfolgreichen Dreipunktwürfen in Folge daran beteiligt war, dass Trier die Berliner noch mit 80:78 schlug.[7] Er traf in diesem Spiel insgesamt acht seiner elf Dreipunktewürfe und kam auf 32 Punkte.[8] Im November 1999 erzielte Brown im Europapokal Korać-Cup gegen HKK Brotnjo aus Bosnien und Herzegowina 60 Punkte für Trier, traf dabei elf seiner 25 Dreipunktewürfe.[9]

Regelmäßig wurde er als einer der besten Spieler ins BBL All-Star Game berufen und dort auch noch 2003 als Most Valuable Player des Spiels geehrt. Seine Bedeutung für Triers Mannschaft beschrieb das Fachorgan Basketball im Jahr 2000 mit den Worten: „Als Ideengeber ebenso gefordert wie als Scorer. Mit seinem Drang zum Korb und seiner Treffsicherheit als Distanzschütze steht und fällt die Trierer Offensivleistung“.[10] Die Saison 2002/03 verlief für seinen Verein jedoch ungleich enttäuschender. Man wurde Letzter und qualifizierte sich nur über eine Wild Card der Bundesliga für eine weitere Saison in der ersten Liga. Trier baute die Mannschaft um und Brown verließ den Verein in Richtung Leverkusen.

In den folgenden beiden Jahren in Leverkusen war er von Verletzungen geplagt und spielte insgesamt weniger als die Hälfte der Spiele. Nach einer für Leverkusen enttäuschenden Saison 2004/05 wechselte er nach Oldenburg und spielte dort erneut wie lange in Trier unter Trainer Don Beck.[11] Brown erreichte mit den Niedersachsen in seiner letzten Bundesliga-Saison noch einmal die Play-offs. Während er bei Trier noch bis zuletzt im Jahre 2003 im Durchschnitt mehr als 36 Minuten auf dem Parkett stand, waren es in seiner letzten Saison bei Oldenburg weniger als die Hälfte der Spielzeit. Brown, dessen Bestmarke in einem Bundesligaspiel 41 Punkte waren (erzielt 1999 gegen Leverkusen),[12] spielte nach seiner Bundesligazeit noch ab Dezember 2006 bis zum Ende der Saison 2006/07 in der Regionalliga bei der DJK/MJC Trier und erzielte 12,9 Punkte je Einsatz.[1] In der Bundesliga erzielte Brown insgesamt 6317 Punkte und lag damit in der ewigen Korbjägerliste der Liga auf dem vierten Platz, als er seine Karriere beendete.[13]

Brown kehrte anschließend nach Little Rock zurück, seine Verbindung zum Basketballsport riss ab.[7]

  • Carl Brown auf: Easy Credit BBL—Website; Köln, 2019. Abgerufen am 24. Februar 2019.

Einzelnachweise

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  1. a b Beste Werfer (Saison: 2006/2007) - RL-Herren-Südwest-Nord (Senioren). In: basketball-bund.net. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  2. N.N.: History & Records. (Memento vom 19. September 2012 im Internet Archive) Archiviert von EuroLeague—Website; Barcelona, 18. Juli 2008. Abgerufen am 24. Februar 2019 (Seite 69, in Englisch).
  3. Carl Brown College Stats. In: sports-reference.com. Abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch).
  4. N.N.: Little Rock Trojan Athletic Hall of Fame. Auf: Little Rock Athletics—Website; Little Rock, AR, 22. Juli 2015. Abgerufen am 24. Februar 2019 (in Englisch).
  5. N.N.: Trojan Basketball In The Pros. Auf: Little Rock Athletics—Website; Little Rock, AR, 1. November 2010. Abgerufen am 24. Februar 2019 (in Englisch).
  6. Carl Brown Statistics. In: StatsCrew.com. Abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch).
  7. a b c d Carl „Charly“ Brown - ein Zauberer für den Trierer Basketball. In: Volksfreund. 23. Dezember 2023, abgerufen am 31. März 2024.
  8. Carl Brown. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 31. März 2024.
  9. Carl Danell Brown. In: FIBA. Abgerufen am 31. März 2024.
  10. Von Baum bis Thompson. In: Deutscher Basketball Bund e. V. (Hrsg.): Sonderheft s.Oliver BBL Saison 2000/2001. DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln 2000, S. 38.
  11. Charly Brown hilft noch mal aus. In: Nordwest-Zeitung. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  12. Punkte in einem Spiel. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  13. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.