Andreas Singler

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Andreas Singler (* 1961 in Lahr/Schwarzwald) ist ein Sportwissenschaftler, Japanologe und Journalist aus Mainz.

Andreas Singler betrieb als aktiver Sportler Fußball, Handball und Leichtathletik. Sein Studium der Sportwissenschaften an der Universität Mainz schloss er mit dem Diplom ab.[1] 2011 wurde Singler mit einer Dissertation zum Thema „Doping und Enhancement“ am Institut für Bewegungsbildung & Bewegungsforschung der Universität Würzburg promoviert.[2] Zudem absolvierte er ein Japanologie-Studium an der Universität Frankfurt.

Japanologische Arbeiten

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Seine japanologischen Schwerpunkte stellen die Anti-Atomkraft-Bewegung und die olympiakritischen Diskurse im Hinblick auf Tokyo 2020 dar. Eine Monographie über die japanische Anti-Atomkraft-Bewegung mit dem Titel „Sayonara Atomkraft. Proteste in Japan nach 'Fukushima'“ erschien im Berliner Verlag Ernst Brandt anlässlich des 7. Jahrestages der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011.[3] Eine wissenschaftliche Abschlussarbeit an der Universität Frankfurt, an der er seine Arbeiten auch präsentierte[4], verfasste Singler Ende 2017 zum Thema „Olympia 2020 in Tokyo. Kritische Diskurse repräsentativer Akteure und Gruppierungen.“[5] Ende August 2019 publizierte er den daraus entstandenen Band „Tôkyô 2020: Olympia und die Argumente der Gegner“. In der 2. Auflage des Buches enthüllte Singler kurz vor den Olympischen Spielen unter Verweis auf eine japanische Quelle, dass mit Yoshihide Suga und Yoshiro Mori gleich zwei zeitweilige Ministerpräsidenten Japans in den mutmaßlichen Bestechungsskandal um die Vergabe der für 2020 geplanten und 2021 ausgetragenen Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokyo verwickelt gewesen sein sollen.[6]

Seit Ende der 1980er-Jahre beschäftigt sich Singler wissenschaftlich und journalistisch mit dem Thema Doping.[7] Er war u. a. als freier Mitarbeiter am Zentrum für Dopingprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg tätig.[8] Bereits 2000 wiesen Singler und Treutlein in einer Studie nach, dass die Rekordentwicklung in den Kraftsportarten zwischen 1960 und 1990 wesentlich durch die Einnahme anaboler Steroide beeinflusst und dass die internationale Leistungsentwicklung in vielen Bereichen bereits 1976 deshalb weitgehend abgeschlossen war.[9]

Arbeiten als Mitglied der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin

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Von 2012 an war Singler eines von bis zu acht Mitgliedern der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin und verfasste federführend mehrere wissenschaftliche Gutachten zur Geschichte und Soziologie des sportmedizinischen Dopings an Universität und Universitätsklinikum Freiburg u. a. im Zusammenhang mit der Dopingaffäre Team Telekom.[10] 2015 trat Singler aus der Evaluierungskommission zurück,[11] Hintergrund waren interne Konflikte mit der Kommissionsleiterin Letizia Paoli, die zu einer eigenmächtigen Veröffentlichung zu „Systematischen Manipulationen im Radsport und Fußball“ geführt hatten.[12] Singler kam bei seinen Untersuchungen zum Doping im Profiradsport zu dem Schluss, Doping habe offenbar zum „Gründungsauftrag“ des Teams Telekom gehört.[13]

2017 kam es nach gescheiterten Verhandlungen um ausstehende Honorarzahlungen zum Bruch zwischen Singler und der Universität Freiburg. Gegen die Veröffentlichung des Gutachtens zu Joseph Keul durch die Universität Freiburg stellte Singler bei der Staatsanwaltschaft Freiburg Strafanzeige gegen den Rektor der Universität.[14] Die Universität hatte sich das Gutachten „hintenherum“ gegen den Willen des Autors über Journalisten besorgt und aus Sicht des Autors rechtswidrig veröffentlicht.[15] Daraufhin wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den Rektor eröffnet.[16] Die fertigen Gutachten veröffentlicht Singler (s. u.) inzwischen auf seiner Website.

Gutachten und Studien

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Literatur-Übersichten

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Einzelnachweise

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  1. Andreas Singler, Gerhard Treutlein: Doping – von der Analyse zur Prävention. Meyer & Meyer, 2010, ISBN 978-3-89124-665-8, S. 303 (eingeschränkte Vorschau).
  2. Promotion Andreas Singler (Memento des Originals vom 25. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/inbub.de am InBuB des Lehrstuhl Sportwissenschaft der Universität Würzburg
  3. Sayônara Atomkraft. Proteste in Japan nach „Fukushima“ bei ebv-berlin.de
  4. Japanologie Frankfurt. Juni 2023, abgerufen am 2. Februar 2024.
  5. Japanologie bei uni-frankfurt.de
  6. Andreas Singler: Tokyo 2020: Olympia und die Argumente der Gegner. 2. überarbeitete Auflage. BoD Verlag, Norderstedt 2021, ISBN 978-3-7448-0232-1, S. 69 ff.
  7. Andreas Singler: Don Marek des Doping In: die tageszeitung 26. März 1991
    Andreas Singler: Opfer oder Täter? In: die tageszeitung 6. Juni 1991
    Andreas Singler: „Wir haben gedopt“ In: die tageszeitung 23. Oktober 1991
  8. Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin: Flyer zum Symposium Sportmedizin und Doping in Europa September 2011
  9. Maik Großekathöfer, Udo Ludwig und Michael Wulzinger: Experimentieren bis zum Kollaps In: Der Spiegel 11. September 2000
  10. Andreas Singler Website. Abgerufen am 19. April 2017.
  11. Singler tritt aus Dopingkommission zurück In: Der Spiegel 24. April 2015
  12. Breitner zu Doping im Fußball: „Verlogene Mentalität“ In: Frankfurter Rundschau 5. März 2015
  13. Suse Kessel: „Systematisches Doping“ bei der Telekom (Memento des Originals vom 24. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de In: SWR 1. September 2016
  14. April 2017.pdf Die Bad Bank des deutschen Dopings In: Der Sonntag, Seite 8, 2. April 2017
  15. Jessica Sturmberg: Streit über Veröffentlichung eines Gutachtens. Deutschlandfunk, abgerufen am 25. April 2017.
  16. Website Andreas Singler. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2017; abgerufen am 25. April 2017.
  17. Jens Weinreich: Doping in Freiburg: das Telekom-Gutachten von Andreas Singler 31. August 2016
  18. Arnold Sauter, Katrin Gerlinger: Der pharmakologisch verbesserte Mensch. Nomos Verlag, 2012, ISBN 978-3-8360-8134-4, S. 38 ff. (tab-beim-bundestag.de [PDF]).