Alexander von Blomberg
Karl Alexander Freiherr von Blomberg (* 31. Januar 1788 auf Schloss Iggenhausen in Lage; † 20. Februar 1813 in Berlin) war ein deutscher Dichter und preußischer Offizier.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er entstammte dem Adelsgeschlecht Blomberg, sein Vater war Hofrichter im Fürstentum Lippe. Nach seiner Konfirmation trat Blomberg als Zwölfjähriger in die Preußische Armee ein. Seit 1804 Sekondeleutnant im Infanterieregiment Budberg, nahm er 1806 an der Schlacht bei Jena teil, wurde in Erfurt mit seinem Regiment gefangen und gegen das Ehrenwort, in diesem Krieg nicht länger zu kämpfen, nach Hause entlassen. Nach dem Frieden von Tilsit kehrte Blomberg zur Armee zurück. Er war in Berlin stationiert und schrieb patriotische Gedichte. Bei dem Versuch, sich dem Schillschen Freikorps anzuschließen, nahmen Blomberg 1809 preußische Husaren gefangen. Er wurde mit drei Monaten Festungshaft bestraft. Im Jahr 1811 nahm ihn die Armee wieder auf. Weil Blomberg nicht am Russlandfeldzug 1812 auf der Seite Frankreichs teilnehmen wollte, ersuchte er um seinen Abschied und trat in russische Dienste. Am 20. Februar 1813 drang er mit einer Kosakenabteilung in das noch französisch besetzte Berlin ein, um – allerdings erfolglos – die Bewohner zum Aufstand gegen das napoleonische Regime zu bewegen. Bei einem Gefecht am Königstor wurde er dabei tödlich verwundet.
Blomberg wurde als erstes Opfer der Befreiungskriege geehrt, obwohl Preußen erst am 17. März 1813 den Krieg gegen Frankreich erklärt hatte. Am früheren Königstor befindet sich vor der St. Bartholomäuskirche seit 1913 das Blomberg-Denkmal mit folgender Inschrift:
„1813 fiel als erstes Opfer in den deutschen Freiheitskämpfen Freiherr Alexander v. Blomberg * Iggenhausen (Lippe) 31. Januar 1788 † hier vor dem Königstor 20. Februar 1813“
Er war der jüngere Bruder des späteren Dichterjuristen Wilhelm von Blomberg.
Werke (posthum veröffentlicht)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hinterlassene Poetische Schriften des Freiherrn Alexander von Blomberg, herausgegeben von Friedrich de La Motte-Fouqué. Berlin 1820
- Die verhasste Wirklichkeit. Gedichte, herausgegeben von H. Detering. Göttingen 1986
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jan Feustel: Spaziergänge in Friedrichshain. Haude und Spener, Berlin 1994, ISBN 3-7759-0357-7.
- Hans Prang, Horst Günter Kleinschmidt: Durch Berlin zu Fuß. Wanderungen in Geschichte und Gegenwart. VEB Tourist Verlag, Berlin / Leipzig 1983.
- Friedrich Adami: Die Kosaken vor und in Berlin. In: Vor fünfzig Jahren. Berlin 1863; S. 313 ff.; books.google.de
- Rochus Freiherr von Liliencron: Blomberg, Karl Alexander Freiherr v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 717.
- Georg Moritz von Blomberg: Alexander Freiherr von Blomberg, das erste Opfer der Befreiungskriege – nach Aufzeichnungen des Iggenhauser Archivs und der Freiherrlich von Blomberg’schen Familienchronik. Berlin 1913 (LLB Detmold)
- Paul Habermann: Das Denkmal am Berliner Königstor. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr. 1, 1992, S. 129–136.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Alexander von Blomberg im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
- Karl Alexander von Blomberg bei www.epoche-napoleon.net
Personendaten | |
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NAME | Blomberg, Alexander von |
ALTERNATIVNAMEN | Blomberg, Karl Alexander Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter und preußischer Offizier |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1788 |
GEBURTSORT | Schloss Iggenhausen bei Lage |
STERBEDATUM | 20. Februar 1813 |
STERBEORT | Berlin |