Asterix auf Korsika

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Asterix auf Korsika (französischer Originaltitel: Astérix en Corse) ist der 20. Band der Comicreihe Asterix, die vom Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo produziert wurde und 1973 in der französischen Zeitschrift Pilote erschien. Die Geschichte handelt von der Reise der beiden Helden Asterix und Obelix nach Korsika, wo sie gemeinsam mit den Einheimischen gegen die römische Besatzungsmacht kämpfen.

Die Bewohner des gallischen Dorfes geben aus Anlass des Jahrestages der Schlacht von Gergovia ein Fest, zu dem viele Freunde von außerhalb eingeladen sind und somit verschiedene Figuren früherer Asterix-Bände erscheinen (u. a. Teefax, Kneipix und Alkoholix). Als besondere Überraschung möchten die Gallier ihren Freunden eine Prügelei mit der örtlichen römischen Garnison bieten. Aus diesem Anlass ziehen sich die Garnisonen normalerweise zum Manöver ins Hinterland zurück. Kurz vor dem Ausrücken aus Babaorum trifft dort aber ein Zenturio im Sonderauftrag des Prätors Crassus Vampus mit dem verbannten Korsen Osolemirnix ein, um dort eine Nacht zu verbringen. Er verlangt, dass die Garnison den Verbannten eine Nacht bei sich behält und verabschiedet sich seinerseits ins Manöver, nachdem der Garnisons-Zenturio den Grund für das Manöver genannt hat. Nachdem Asterix und Obelix festgestellt haben, dass alle Römerlager verlassen sind, freuen sie sich, dass in Babaorum noch Römer anwesend sind. Den Gästen kann daher Zaubertrank serviert und Babaorum angegriffen werden. Bei dieser Gelegenheit befreien sie Osolemirnix, der zwar vom Garnisons-Zenturio von seinen Ketten befreit wird, das Lager aber erst nach seiner Siesta verlassen will. Dieser möchte in seine Heimat Korsika zurückkehren. Asterix und Obelix begleiten ihn.

Die Römer auf dieser Insel sind, mit Ausnahme des übereifrigen Studicus, zumeist desillusioniert und apathisch – da größtenteils strafversetzt. Crassus Vampus plant, mit den Steuereinnahmen zu verschwinden, aber Asterix gelingt die unglaubliche Leistung, die zerstrittenen korsischen Sippenoberhäupter (wenigstens vorübergehend) zu versöhnen und zum – letztlich siegreichen – Kampf gegen die Römer zu überreden. Nach der Rückkehr ins Dorf endet der Band mit dem traditionellen Festmahl.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Asterix-Bänden beginnt „Asterix auf Korsika“ nicht mit der Karte Galliens und den Hauptpersonen, sondern mit einem Geleitwort. Zuvor findet sich eine Karte Korsikas, auf der neben den vier historischen Städten 46 fiktive Römerlager mit humorvollen Namen (beispielsweise Opossum, Hauteuchdrum oder Iamaicarum) verzeichnet sind – alle ausschließlich an der Küste gelegen. Dies spielt auf die für Korsika bekannten, an der Küste erbauten, mehr oder weniger gut erhaltenen, die gesamte Insel umgebenden Genuesertürme an.

Für dieses Abenteuer unternahmen die beiden Autoren zum ersten und einzigen Mal vor der Arbeit an dem Band eine Studienreise und besuchten Korsika.

Wie andere Bände der Asterix-Reihe schöpft „Asterix auf Korsika“ einen Teil seines Humors aus den klischeehaften, stereotypen Darstellungen eines Volkes, in diesem Fall der Korsen. Diese legen im Band viel Wert auf ihre Mittagsruhe (Siesta) und die Familienehre, es herrschen über Jahrhunderte festgefahrene Sippenstreite und Blutrache. Streitigkeiten und Ehrverletzungen wird mit bei jeder Gelegenheit zum Vorschein kommenden (im Gegensatz zu den sonst geläufigen Schwertern unsichtbaren) Klappmessern begegnet. Der Arbeitseifer der Korsen ist extrem niedrig. Bei der Ernährung spielen die typischen freilaufenden Schweine, die Esskastanie (tatsächlich früher ein Hauptnahrungsmittel der Korsen) und der korsische Käse (vgl. Casu Marzu), der durch seine Gase sogar das Schiff der Piraten zur Explosion bringt, eine wichtige Rolle. Ebenso finden sich Anspielungen an Napoleon, der aus Korsika stammte, und mehrere Cameo-Auftritte: Pierre Tchernia, der als Drehbuchautor mehrerer Asterix-Verfilmungen in Erscheinung trat, ist in der Gestalt des Zenturios Parvulus verkörpert; der französische Schauspieler Raimu erscheint, wie schon im Band Tour de France, als Wirt Kneipix.

Wie die Namen der Gallier enden die Namen der Korsen auf -ix. Der Name des Anführers der Korsen, Osolemirnix, ist eine Anspielung auf den Schlager „’O sole mio“ des auf Korsika geborenen Musikers Tino Rossi (1907–1983). Im französischen Original trägt er den Namen Ocaterinetabelatchitchix, der ebenfalls auf ein Lied von Rossi zurückgeht („Ô Catarinetta bella, tchi-tchi“), das jedoch außerhalb Frankreichs weitgehend unbekannt ist. Die Namen korsischer Frauen jedoch enden nicht auf -ine, sondern romanisch auf -a. Die Römer tragen die üblichen, auf -us endenden Phantasienamen.

Die Insel Korsika kam im Zuge des Ersten Punischen Krieges 238 v. Chr. unter römische Oberhoheit. Die Stadt Aleria, im Band Sitz des Prätors, wurde im 6. Jahrhundert vor Christus als Alalia von Griechen aus Phokaia gegründet. Später wurde sie von den Römern kolonialisiert und von Julius Caesar ausgebaut. Auch die anderen auf einer Karte zu Beginn des Bandes verzeichneten Städte (Mariana, Agylla – richtig: Agilla – und Portus Syracusanus) sind geschichtlich belegt.

Veröffentlichung

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Die Geschichte erschien erstmals im Jahr 1973 in den Ausgaben 687 bis 708 des Magazins Pilote. Im gleichen Jahr kam der Comic als Album bei Dargaud in Frankreich heraus und wurde in Deutschland im Magazin MV Comix des Egmont Ehapa Verlags veröffentlicht. 1975 wurde die Geschichte auch in Deutschland als Album veröffentlicht. Asterix auf Korsika wurde in viele weitere Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Arabisch, Russisch, Spanisch und Türkisch.