Burg Hocheppan
Burg Hocheppan | ||
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Burg Hocheppan von Südwesten gesehen | ||
Alternativname(n) | Castel d’Appiano | |
Staat | Italien | |
Ort | Missian | |
Entstehungszeit | um 1125 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Wesentliche Teile erhalten | |
Bauweise | Bruchstein | |
Geographische Lage | 46° 30′ N, 11° 15′ O | |
Höhenlage | 600 m s.l.m. | |
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Die Burg Hocheppan zählt zu den wichtigsten Wehrbauten in Südtirol (Italien). Sie liegt auf dem Gebiet der Fraktion Missian in der Großgemeinde Eppan im Überetsch nahe Bozen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burganlage liegt oberhalb von steilen Felswänden über Missian. Sie gehört zum Typus der Höhenburgen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Ansicht der meisten Südtiroler Burgenforscher war der Burghügel bereits in rätischer Zeit besiedelt bzw. befestigt. Neueste archäologische Funde bestätigten dies.
Burg Hocheppan wurde nach einer Theorie um 1125 von Graf Ulrich II. aus dem Haus Eppan als Trutzburg erbaut. Andere Forscher halten ein späteres Entstehungsdatum für wahrscheinlich.
Der vorherige Sitz der Grafen von Eppan in Dorfnähe von St. Pauls war wegen der Auseinandersetzungen mit den Grafen von Tirol zu unsicher geworden. Wo er genau lag, ist unbekannt, jedenfalls ist die Altenburg nicht als Vorgängerburg von Hocheppan anzusehen.
Nachdem die Eppaner 1158 eine päpstliche Gesandtschaft überfallen hatten, wurde die Burg durch eine Strafexpedition unter Heinrich dem Löwen zerstört, danach aber wieder aufgebaut. 1315 wurde sie an die Landesfürsten von Tirol übergeben, die in der Folge verschiedene Familien damit belehnten, unter anderem die Grafen Fuchs von Fuchsberg. 1834 gab Kaiser Franz I. die Burg an Martin Teimer von Wildau als Lehen. 1911 ging Hocheppan in den Besitz der Grafen Enzenberg über, die den Baubestand konsolidierten und teilweise auch restaurierten.[1] 2016 erwarb die Gemeinde Eppan die Burg zu einem Kaufpreis von rund 3,5 Millionen Euro.[2]
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burg Hocheppan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zugang der über Jahrhunderte erweiterten Burg wird im Norden durch ein komplexes System von Vorwerken mit Geschütztürmen aus dem späten Mittelalter geschützt, das zu großen Teilen aus dem 16. Jahrhundert stammt. Außerhalb des eigentlichen Mauerberings schützt ein offenes Rondell, das mit Feuerwaffen verteidigt werden konnte, die Anlage. Dominant ist der hohe und in Tirol seltene fünfeckige Bergfried, dessen Bestand durch einen tiefen Riss im Mauerwerk gefährdet ist.
Burgkapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fresken der Burgkapelle gehören zu den besterhaltenen Fresken Tirols. Auf Innen- und Außenwänden sind Szenen aus dem Leben Jesu und der Apostel sowie weitere biblische Szenen, wie die klugen und die törichten Jungfrauen, abgebildet.
Kreidenturm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa zehn Fußminuten vor Hocheppan befindet sich der Kreidenturm, ein separates Vorwerk von Hocheppan (Standort: ⊙ ). Es besteht aus einem sehr hohen, weiß gekalkten Turm aus dem 13. Jahrhundert, der wohl in ursprünglicher Höhe erhalten ist und von einer kleinen Ringmauer umgeben wird. Sein Name rührt von der früheren Funktion als mit Kreidfeuer versehenem Signalturm.
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Die Eingangsseite
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Im Burghof
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Freisitz der Burgschenke
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Die Burgkapelle
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Fresken in der Burgkapelle
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Der Kreidenturm
Literarische Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1897 veröffentlichte Johann Steck seinen Roman Hocheppan, seiner Grafen Trutz und Sturz.[3] Als „geschichtliche Erzählung“ konzipiert, verarbeitete Steck darin in spätromantischer Manier, aber durchaus faktenbezogen insbesondere die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Eppan und den Grafen von Tirol, die zum Niedergang der Eppaner führten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Landi, Helmut Stampfer und Thomas Steppan: Hocheppan: eine Grafenburg mit romanischen Kapellenfresken (= Burgen. 10). Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2383-4
- Hans Nothdurfter: Burgkapelle Hocheppan: Beobachtungen zu spätantiker Herkunft und vorburgenzeitlicher Bebauung. In: Arx, 23, 2001, S. 14–18
- Waltraud Palme-Comploy: Hocheppan. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. X. Band: Überetsch und Südtiroler Unterland. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-780-1, S. 71–116.
- Helmut Stampfer, Thomas Steppan: Die Burgkapelle von Hocheppan. Athesia, Bozen 1998, ISBN 978-88-7014-957-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- hocheppan.it
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
- Ensembleschutzplan Burg Hocheppan der Gemeinde Eppan (pdf)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bruno Mahlknecht: Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch. Hrsg.: Gemeinde Eppan an der Weinstraße. Eppan a.d.Weinstr. 1990, S. 680 (tessmann.it).
- ↑ Gemeinde kauft Burg Hocheppan. Südtirol Online, 10. Juni 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2016; abgerufen am 19. Oktober 2018.
- ↑ Johann Steck: Hocheppan, seiner Grafen Trutz und Sturz. Eine geschichtliche Erzählung (Erzählungen aus Tirols Geschichte, Band II). Bozen: Alois Auer & Co., vormals J. Wohlgemuth, 1897.