Duna Média

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Duna Média Rt.

Logo
Rechtsform öffentlich-rechtlich
Gründung 1. Juli 2015
Sitz Budapest, Ungarn Ungarn
Leitung Anita Altorjai
Branche Medien
Website dunamsz.hu

Duna Médiaszolgáltató Zártkörűen Működő Nonprofit Részvénytársaság (Duna Média, deutsch Donau Media Service GmbH) ist die zentrale öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft Ungarns. Sie wurde am 1. Juli 2015 gegründet und ist seither der einzige öffentliche Dienstleister des Landes.

Die Duna Média entstand durch den Zusammenschluss von Magyar Rádió, Magyar Televízió und Duna Televízió. Als Gründe wurde die Beseitigung von Doppelstrukturen in den öffentlich-rechtlichen Medien und die Koordination durch eine zentrale Verwaltung des ungarischen Rundfunks angegeben.

Nach Einschätzung unabhängiger Medienschaffender in Ungarn strukturierte die Regierung Orbán die öffentlich-rechtlichen Medien komplett um. Insgesamt wurden mehrere tausend Mitarbeiter entlassen. Die politische Themensetzung folge seitdem der Linie der Regierungspartei. Besonders besorgniserregend sei die Situation auf dem Lande. In kleinstädtischer und dörflicher Umgebung seien die öffentlich-rechtlichen Medien, zu der neben MTV auch der öffentlich-rechtliche Nachrichtensender Kossuth Rádió gehört, faktisch alternativlos. Hier gebe es fast gar keine kritischen Medien mehr. So käme es zu einer de facto flächendeckenden Gleichschaltung.[1][2]

Der Norddeutsche Rundfunk wies darauf hin, dass in den Programmen von Magyar Televízió Deutschland als „brandgefährliches Pflaster“ dargestellt werde. Wöchentlich würden Berichte über mutmaßlich gewalttätige Migranten und deshalb verängstigte deutsche Bürger ausgestrahlt. Nachgewiesenerweise traten mehrmals Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) im ungarischen Fernsehen auf und berichteten von der angeblichen angespannten Situation in Deutschland. Sie stellten sich als „normale“ deutsche Bürger dar und verschwiegen ihr Engagement für die rechtspopulistische Partei.[3]

Medienübersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zusammenschluss der drei großen Rundfunkgesellschaften Ungarns.

Die TV-Programme setzen sich aus den ehemaligen Rundfunkanstalten Magyar Televízió und Duna Televízió wie folgt zusammen:

  • M1 – Informationsprogramm
  • M2 – Kinder- und Unterhaltungsprogramm
  • M3 – Archivsendungen
  • M4 – Sportprogramm
  • M5 – Kulturprogramm
  • Duna – Programm für ungarische Minderheiten
  • Duna World – Programm für ungarische Minderheiten

Die meisten Radioprogramme wurden von der ehemaligen Rundfunkanstalt Magyar Rádió übernommen und teils durch neue Sender ergänzt:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Pressefreiheit: „Kritik gilt in Ungarn als Landesverrat“, tagesspiegel.de, 4. August 2018.
  2. Sugárka Sielaff: Die letzten ihrer Art: Freie Medien in Ungarn, Zapp (NDR), 25. September 2018.
  3. Unbekannte Überschrift. In: ndr.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. März 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)