Frankenblick
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 22′ N, 11° 4′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sonneberg | |
Höhe: | 395 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,65 km2 | |
Einwohner: | 5550 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96528 | |
Vorwahlen: | 03675, 036766 | |
Kfz-Kennzeichen: | SON, NH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 72 023 | |
LOCODE: | DE 9FB | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßgasse 20 96528 Frankenblick | |
Website: | frankenblick.eu | |
Bürgermeisterin: | Ute Müller-Gothe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Frankenblick im Landkreis Sonneberg | ||
Frankenblick ist der Name einer Einheitsgemeinde im Landkreis Sonneberg im Freistaat Thüringen, die am 1. Januar 2012 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Effelder-Rauenstein und Mengersgereuth-Hämmern entstanden ist.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frankenblick liegt im Sonneberger Hinterland, dem südwestlichen Teil des fränkisch geprägten Landkreises Sonneberg. Das Gemeindegebiet grenzt im Osten an dem Frankenwald und im Norden an das Thüringer Schiefergebirge.[2] Der Hauptteil von Frankenblick liegt auf der Schalkauer Platte, auch Schalkauer Plateau genannt. Die Grenze des Gemeindegebiets im Süden ist zugleich Grenze des Landkreises Sonneberg und Thüringens zu Bayern. Im Westen grenzt die Stadt Schalkau an das Gemeindegebiet, im Norden die Stadt Neuhaus am Rennweg und die Stadt Steinach, im Osten die Kreisstadt Sonneberg sowie im Süden Rödental und Neustadt bei Coburg (beide Landkreis Coburg, Bayern).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Frankenblick zählen folgende Ortsteile:
- Döhlau
- Effelder (mit Blatterndorf)
- Grümpen
- Meschenbach
- Rabenäußig (mit Fichtach, Hohetann und Melchersberg)
- Rauenstein
- Rückerswind
- Seltendorf (mit Welchendorf)
- Mengersgereuth-Hämmern (mit Schichtshöhn, Forschengereuth, Mengersgereuth und Hämmern)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fusion der Gemeinden Effelder-Rauenstein und Mengersgereuth-Hämmern wurde vom Innenausschuss des Thüringer Landtages zunächst abgelehnt.[3] Nach Neuberatung stimmte der Thüringer Landtag am 16. Dezember 2011 der Bildung der Einheitsgemeinde zu.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist Effelder, eine Außenstelle gibt es in Mengersgereuth-Hämmern.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bisherige Gemeinderatswahlen fanden am 22. April 2012, am 25. Mai 2014 und am 26. Mai 2019 statt. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2024 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2024[4] | 2019[5] | 2014[6] | 2012[7] | Wahlbeteiligung: 64,5 % (2019: 69,9 %)
% 30 20 10 0 29,0 % 28,7 % 20,4 % 13,0 % 6,4 % 2,5 % n. k. % n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
%p 30 25 20 15 10 5 0 −5 −10 −15 +29,0 %p +6,0 %p −4,5 %p −9,6 %p −6,9 %p +2,5 %p −3 %p −13,6 %p | ||||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | ||||||
BfF | Bürger für Frankenblick | 20,4 | 4 | 24,9 | 5 | 22,5 | 5 | 21,9 | 4 | ||||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 13,0 | 3 | 22,6 | 4 | 36,0 | 7 | 42,0 | 9 | ||||
AfD | Alternative für Deutschland | 28,7 | 6 | 8,8 | 2 | – | – | – | – | ||||
AfF | Allianz für Frankenblick | 13,9 | 3 | – | – | – | – | ||||||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 2,5 | 0 | 13,6 | 3 | 16,4 | 3 | 10,0 | 2 | ||||
FWF | Freie Wählergemeinschaft Frankenblick | 29,0 | 6 | 6,5 | 1 | ||||||||
LINKE | Die Linke | 6,4 | 1 | 13,3 | 3 | 20,7 | 4 | 14,8 | 3 | ||||
FDP | Freie Demokratische Partei | – | – | 3,0 | 0 | 4,4 | 1 | 4,9 | 1 | ||||
Gesamt | 100 | 20 | 100 | 20 | 100 | 20 | 100 | 20 | |||||
Wahlbeteiligung | 64,5 % | 69,9 % | 54,0 % | 69,8 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Wahl des Bürgermeisters am 15. April 2018 wurde Jürgen Köpper (CDU) mit 66 % der Stimmen wiedergewählt (−0,4 % zu 2012). Seine stärkste Kontrahentin Elke Zinner (LINKE) erreichte 34 %. Die Wahlbeteiligung betrug 60,2 %.[8]
Nachdem Köpper Erster Beigeordneter von Landrat Hans-Peter Schmitz wurde, war eine Neuwahl nötig, welche bei den Kommunalwahlen am 26. Mai und 9. Juni 2019 durchgeführt und von Ute Müller-Gothe (CDU) in der Stichwahl, wieder gegen Elke Zinner, mit 61,4 % der Stimmen gewonnen wurde. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Stichwahl 54,5 %[9]
Partnergemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1991 besteht eine Gemeindepartnerschaft zwischen Frankenblick und Waldstetten (Ostalbkreis) in Baden-Württemberg.
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Frankenblick ist Teil des Tourismusverbundes Schaumberger Land. Hierzu gehört im Landkreis Sonneberg auch die Stadt Schalkau. Mit dem Beitritt Rödentals erweitert sich das Einzugsgebiet des Tourismusverbundes länderübergreifend nach Oberfranken.[10]
Das älteste Rezept für die vielgepriesenen Thüringer Klöße stammt von Pfarrer Friedrich Timotheus Heim aus dem Ortsteil Effelder der Gemeinde Frankenblick in seiner handschriftlich überlieferten Topographie des Pfarrspiels Effelder (1808–1814).[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frankenblick liegt an der Bahnstrecke Eisfeld–Sonneberg. Im Gemeindegebiet liegen die Haltepunkte in Rauenstein (Thür), Seltendorf, Effelder (Thür), Mengersgereuth-Hämmern und Mengersgereuth-Hämmern Ost. Es verkehren zweistündlich Züge der Süd-Thüringen-Bahn.
Dialekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde Frankenblick wird der unterfränkische Dialekt Itzgründisch gesprochen, woran sich die ethnisch-kulturelle Zugehörigkeit zur Region Franken erkennen lässt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindewappen zeigt oben links das Wappen der obersächsischen Markgrafen von Meißen. Das Gemeindegebiet gehörte von 1353 bis 1425 als Teil der Pflege Coburg zu deren Herrschaftsbereich, bis dieses dann bis 1918 an die obersächsischen Wettiner ging. Oben rechts befindet sich das Wappen des Heiligen St. Kilian, dem die evangelische Kirche in Effelder geweiht ist. Unten links findet sich das Wappen des fränkischen Adelsgeschlechts der Schaumberger und unten rechts wurde das Wappen der Herren von Sonneberg platziert. Beide Adelsgeschlechter beherrschten das Gebiet bis Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts. In dieser Zeit kam das Gemeindegebiet als Teil der Neuen Herrschaft der fränkischen Henneberger 1291 zur Mark Brandenburg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arthur Ehrhardt (1896–1971), Offizier, Militärschriftsteller, Übersetzer und politischer Publizist
- Werner Jacob (1938–2006), Organist und Komponist
- Rolf Rosenbrock (* 1945), Gesundheitswissenschaftler
- Monika Debertshäuser (* 1952), Skilangläuferin
- Bernd Eckstein (* 1953), Skispringer
- Raimund Litschko (* 1967), Skispringer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- Gesetzentwurf der Thüringer Landesregierung zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2011 (PDF-Datei; 222 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Heinz Späth: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 141 Coburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1987. → Online-Karte (PDF; 5 MB)
- ↑ Ad hoc News: Innenausschuss spricht sich gegen vier Gemeindefusionen aus. Ehemals im ; abgerufen am 1. Juni 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Gemeinderatswahl Frankenblick 2024. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 28. Mai 2024.
- ↑ a b Gemeinderatswahl Frankenblick 2019. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- ↑ Gemeinderatswahl Frankenblick 2014. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- ↑ Gemeinderatswahl Frankenblick 2012. (PDF) wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- ↑ Bürgermeisterwahl Frankenblick 2018. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- ↑ Bürgermeisterwahl Frankenblick 2019. wahlen.thueringen.de, abgerufen am 8. August 2019.
- ↑ Radio Eins (Coburg): News. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Mai 2012; abgerufen am 1. Juni 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Homepage von Michael Kirchschlager