Kawanishi H6K
Kawanishi H6K | |
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Typ | Flugboot |
Entwurfsland | |
Hersteller | Kawanishi |
Erstflug | 14. Juli 1936 |
Stückzahl | 217 |
Die Kawanishi H6K war Japans erstes viermotoriges Mehrzweckflugboot in moderner Ganzmetallbauweise.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entworfen wurde sie 1935 unter Auswertung der Erfahrungen mit britischen Short- und deutschen Rohrbach-Lizenzbauten. Der Erstflug fand am 14. Juli 1936 statt. Eingesetzt wurde die Maschine, von der bis 1943 217 Stück gebaut wurden, als Aufklärungs-, Transport- und Kampfflugboot. Einige H6K flogen mit spezieller Funkausrüstung als Kommandeurs- und Führungsflugzeuge. Wegen der ungenügenden Geschwindigkeit, Bewaffnung und Panzerung fand der Typ ab 1943 nur noch in Nachteinsätzen Verwendung. Die alliierte Bezeichnung lautet Mavis.
Konstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die H6K war ein halbfreitragender Hochdecker in Ganzmetallbauweise mit Doppelleitwerk und Doppelsteuerung. Rumpfboden und Stützschwimmer waren gestuft und gekielt. Als Antrieb dienten vier 14-Zylinder-Doppelsternmotoren Mitsubishi Kinsei 51 mit je 1000 PS Leistung in der Tragfläche. Die Bewaffnung bestand aus drei Gefechtsständen in Bug, Rumpfrücken und Heck mit Einzel- oder Zwillings-MG. An Abwurfmunition konnten bis zu 1600 kg an den Flügelstreben mitgeführt werden.
Versionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H6K1 (Typ 97): Bezeichnung für den ersten, dritten und vierten Prototyp nach Einbau von Mitsubishi-Kinsei-43-Motoren (746 kW/1000 PS)
- H6K2 (Typ 97 Modell 11): ursprüngliches, aus dem fünften Prototyp entwickeltes Serienmodell mit geringfügigen Veränderungen in der Ausrüstung, 10 Stück gebaut
- H6K2-L: unbewaffnete Transporterversion, ähnlich den frühen H6K4, für 16 Passagiere, Japan Air Lines übernahm 18 Maschinen
- H6K3: Bezeichnung für zwei als VIP-Transporter fertiggestellte H6K2 für ebenfalls 16 Passagiere
- H6K4 (Typ 97 Modell 11): wichtigstes Serienmodell mit erhöhter Treibstoffkapazität, veränderter Bewaffnung und mit ab August 1941 eingebauten Kinsei 46-Motoren (798 kW/1070 PS)
- H6K4-L: unbewaffnete Transportversion mit mehr Kabinenfenstern; es entstanden zusammen mit der H6K4 147 Exemplare
- H6K5 (Typ 97 Modell 23): letztes Serienmodell mit Kinsei 51- oder Kinsei 53-Motoren und neuer Bewaffnung, gefertigt wurden von August 1942 bis 1943 nur noch 70 Stück
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenngröße | H6K3 | H6K5 |
---|---|---|
Besatzung | 8 | ? |
Länge | 25,40 m | 25,63 m |
Spannweite | 39,95 m | 40,00 m |
Höhe | 6,20 m | 6,27 m |
Flügelfläche | 170 m² | |
Flügelstreckung | 9,4 | |
Leermasse | 11.750 kg | 12.380 kg |
Startmasse | normal 20.430 kg max. 22.000 kg |
max. 23.000 kg |
Reisegeschwindigkeit | 230 km/h in 2000 m Höhe | ? |
Höchstgeschwindigkeit | 362 km/h in 2000 m Höhe | 385 km/h in 6000 m Höhe |
Gipfelhöhe | normal 4800 m maximal 6000 m |
9560 m |
Steiggeschwindigkeit | 200 m/min | ? |
Reichweite | normal 4600 km max. 7000 km |
max. 6775 km |
Aktionsradius | 2100 km | ? |
Flugdauer | 20 h bei 230 km/h | ? |
Triebwerke | 4 × Mitsubishi Kinsei 51 oder Kinsei 53, je 969 kW (1300 PS) | |
Bewaffnung | ? | 4 × 7,7-mm-MG Typ 92 20-mm-Kanone in der Heckkanzel |
Abwurfmunition | 1000 kg Bomben oder zwei 800-kg-Torpedos |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- René J. Francillon: Japanese Aircraft of the Pacific War, US Naval Institute Press, 1987, ISBN 978-0-87021-313-7