Hainburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 5′ N, 8° 57′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Offenbach | |
Höhe: | 107 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,94 km2 | |
Einwohner: | 14.444 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 906 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63512 | |
Vorwahl: | 06182 | |
Kfz-Kennzeichen: | OF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 38 004 | |
LOCODE: | DE HLU | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
OT Hainstadt: Hauptstraße 44 OT Kl. Kr.: Krotzenburgerstr. 9 | |
Website: | www.hainburg.de | |
Erster Beigeordneter: | Christian Spahn (kommissarisch) (CDU) | |
Lage der Gemeinde Hainburg im Landkreis Offenbach | ||
Hainburg ist eine Gemeinde im Landkreis Offenbach in Hessen in Deutschland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hainburg ist eine von 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Offenbach. Sie liegt am Rande des Rhein-Main-Gebietes am Ufer des Main, östlich von Frankfurt am Main. Im Norden findet sich die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis). Das Gemeindegebiet erstreckt sich über knapp 16 km² und liegt im südlichen Teil Hessens und grenzt im Osten an das Bundesland Bayern.
Hainburg besteht aus den beiden Ortsteilen
- Hainstadt und
- Klein-Krotzenburg, wobei in Klein-Krotzenburg etwa 2.000 Einwohner weniger leben als in Hainstadt.
Hainburg grenzt im Norden an die Stadt Hanau und die Gemeinde Großkrotzenburg (beide Main-Kinzig-Kreis), im Osten (auf der anderen Mainseite) an die Gemeinden Kahl und Karlstein (beide Landkreis Aschaffenburg), im Süden an die Stadt Seligenstadt sowie im Westen an die Städte Rodgau und Obertshausen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindebildung
Die Gemeinde Hainburg entstand am 1. Januar 1977 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Hainstadt und Klein-Krotzenburg per Landesgesetz.[2] Der Gemeindename ist eine Wortschöpfung aus den Namen der beiden früheren Gemeinden.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 54,2 | 20 | 51,2 | 19 | 51,2 | 19 | 54,5 | 20 | 58,7 | 22 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 15,2 | 6 | 22,3 | 8 | 22,9 | 8 | 26,8 | 10 | 25,1 | 9 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 18,6 | 7 | 13,3 | 5 | 16,2 | 6 | 7,8 | 3 | 6,7 | 2 | |
BFH | Bürger für Hainburg | 12,1 | 4 | 13,3 | 5 | 7,8 | 3 | 6,7 | 2 | 5,0 | 2 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | — | — | 2,0 | 1 | 4,3 | 2 | 4,5 | 2 | |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 54,8 | 50,0 | 47,0 | 51,4 | 56,8 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Hainburg neben dem Bürgermeister hauptamtlich ein Erster Beigeordneter[7] und ehrenamtlich fünf weitere Beigeordnete angehören.[8] Bürgermeister war seit dem 1. März 2017 Alexander Böhn (CDU).[9] Er wurde als Nachfolger von Bernhard Bessel (CDU), der nach vier Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 11. September 2016 im ersten Wahlgang bei 52,16 Prozent Wahlbeteiligung mit 61,18 Prozent der Stimmen gewählt.[10] Es folgte eine Wiederwahl im September 2022. In seiner zweiten Amtszeit wechselte Alexander Böhn am 17. Juni 2024 als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter zum Landkreis Offenbach. Seitdem leitet Erster Beigeordneter Christian Spahn (CDU) die Gemeindeverwaltung kommissarisch und die Wahl eines neuen Bürgermeisters musste vorgezogen werden.[9] Am 8. September 2024 wurde Christian Spahn (CDU) zum Bürgermeister gewählt.[11] Sein Amt kann er frühestens nach der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung antreten, in der die Gültigkeit des Wahlergebnisses bestätigt wird und in der er in sein Amt mit Aushändigung der Ernennungsurkunde eingeführt wird; als Sitzungstermin ist der 4. November 2024 vorgesehen.[12]
- Amtszeiten der Bürgermeister[13]
- 2017–2024 Alexander Böhn (CDU)[9]
- 1993–2017 Bernhard Bessel (CDU)
- 1977–1993 Herbert Wemelka (CDU)
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vernouillet in Frankreich, begründet mit Hainstadt
- Alberndorf im Pulkautal in Österreich, begründet mit Hainstadt
- Retz in Österreich, begründet mit Klein-Krotzenburg
- Trumau (Hainstadt) in Österreich, begründet mit Hainstadt[14]
Patenschaft
- 1975 übernahm die Gemeinde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus den tschechischen Gemeinden Peterswald und Nollendorf im Kreis Aussig.
Verkehr und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Hainstadt liegt an der Odenwaldbahn, die die Gemeinde mit Hanau und Frankfurt, sowie Groß-Umstadt, Wiebelsbach und Erbach im Odenwald verbindet.
Nach Westen führt die Offenbacher Landstraße / L 3416 zur B 45 und A 3, nach Norden geht es über die L 3065 Richtung Hanau, sowie Offenbach am Main und in südlicher Richtung nach Seligenstadt.
Nach Stilllegung der Mainfähre zwischen Klein-Krotzenburg und Großkrotzenburg im Jahre 1999[15] verbleibt als einzige Verbindung über den Main der Fußgängersteg über die Staustufe Krotzenburg.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Im Woog von Hainstadt (NSG-Kennung 1438019) liegt im Nordwesten von Hainstadt. Im Westen grenzt es an den Wildpark Alte Fasanerie an und umfasst einen rund 14 Hektar großen Waldbestand.[16][17]
Der Woog von Hainstadt besteht aus Feuchtgrünland, Röhricht, Magerwiesen, Streuobstbeständen, Brachflächen und Laubwald bietet ein Nahrungsbiotop für Greifvögel: Mäusebussard, Habicht, Turmfalke, Schwarzmilan und Rotmilan, sowie auch für Steinkauz, Waldohreule und Waldkauz. Leider konnten jahrelang im NSG festgestellte Bruten von Steinkauz, Wendehals und Neuntöter in letzter Zeit nicht mehr bestätigt werden. Der Pirol ist immer noch regelmäßiger Brutvogel.[18]
Zweck der Unterschutzstellung ist es, einen besonders arten- und strukturreichen Teil eines ehemaligen Mainarmes mit kleinräumigem Nebeneinander von Feuchtgrünland, Laubwald, Streuobstwiesen und Brachflächen als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten im Naturraum Östliche Untermainebene zu erhalten und zu sichern.[19]
Das Naturschutzgebiet Langhorst von Hainburg und Seligenstadt (NSG-Kennung 1438025) liegt zwischen dem Hainburger Ortsteil Hainstadt und dem Seligenstädter Stadtteil Froschhausen.
Es umfasst einen rund 82,27 Hektar großen Waldbestand, welcher sich im Stadtgebiet von Seligenstadt und Mainhausen befindet.[20] Es besteht aus typischen und besonders reizvollen Landschaftselementen der holozänen Mainaue mit naturnahen, arten- und strukturreichen Laubwäldern sowie ausgedehnten Grünlandzügen mit wertvollen Feuchtwiesen. Sie werden von Werniggraben und Weihersbach durchflossen. Diese Bäche sind landschaftshistorisch gesehen Relikte nacheiszeitlicher Mainarme. Die Wiesen- und Grünlandnutzung ist weitgehend extensiviert worden.[21]
Zweck der Unterschutzstellung ist es, typische und besonders reizvolle Landschaftselemente der holozänen Mainaue mit naturnahen, arten- und strukturreichen Laubwäldern und ausgedehnten Grünlandzügen mit wertvollen Feuchtwiesen zu erhalten und zu entwickeln.[22]
Das Naturschutzgebiet Pechgraben bei Klein-Krotzenburg (NSG-Kennung 1438022) liegt zwischen Seligenstadt und Klein-Krotzenburg.
Es umfasst einen rund 34,04 Hektar großen Waldbestand im Stadtgebiet von Seligenstadt.[23][24] Es setzt sich aus naturnahen Laubwäldern, Feuchtgrünland, Röhrichten und Großseggenrieden zusammen und wird vom namengebenden Pechgraben durchflossen, ein letztes Relikt einer nacheiszeitlichen Flutrinne des Mains.
Zweck der Unterschutzstellung ist es, einen besonders arten- und strukturreichen Teil der holozänen Mainaue mit naturnahen Laubwäldern, wertvollem Feuchtgrünland, Röhrichten und Großseggenriedern als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu entwickeln.[25]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter:
- Friedrich Martini (* vor 1555 in Hainstadt; † 1630 in Freiburg im Breisgau), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Peter-Paul Kranz (* 1884 in Hainstadt; † 1957 in München), Zahnmediziner und Hochschullehrer
- Heinrich Faller (* 1895 in Hainstadt; † 1950 in Mainz), Architekt und Baubeamter
- Josefine Kohl (* 1921 in Hainstadt; † 2012 in Seligenstadt), Leichtathletin
- Ludwig Schwab (* 1921 in Klein-Krotzenburg; † 1987), Politiker (CDU)
- Anne Bärenz (* 1950 in Hainstadt; † 2005 in Frankfurt am Main), Sängerin und Pianistin
- Frank-Tilo Becher (* 1963 in Frankfurt am Main), Politiker (SPD)
- Jessica Schmidt (* 1979 in Hainstadt), Schachspielerin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetauftritt der Gemeinde Hainburg
- Hainburg, Landkreis Offenbach. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Hainburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Hainburg nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur von und über Hainburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach (GVBl. II 330-33) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 316–318, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ 1. Beigeordneter Christian Spahn, abgerufen am 18. Oktober 2022
- ↑ Mitglieder des Gemeindevorstandes
- ↑ a b c Gemeinde Hainburg: Bürgermeister Alexander Böhn, abgerufen am 18. Oktober 2022 und 24. Mai 2024: Bürgermeister Alexander Böhn zum Kreisbeigeordneten gewählt Erster Beigeordneter Christian Spahn übernimmt die Amtsgeschäfte ab dem 17. Juni 2024
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Hainburg 2016
- ↑ Christian Spahn: Über mich - hessenschau: Bürgermeisterwahl am 8. September 2024 in Hainburg
- ↑ Sitzung der Gemeindevertretung Montag, 4. November 2024, Tagesordnung noch offen
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Hainburg ( vom 17. April 2016 im Internet Archive); Hinweis: Einzelergebnisse sind nicht archiviert - Wahltermine Gemeinde Hainburg, ab 2003
- ↑ Hainburg feiert Rückverschwisterung, abgerufen am 10. Juli 2017
- ↑ Wagenfähren am Main Website fjordfaehren.de. Abgerufen am 31. August 2011
- ↑ Naturschutzgebiete. In: kreis-offenbach.de. Abgerufen am 20. September 2018.
- ↑ vgl. Gemeinde- und Flurgrenzen im BürgerGIS des Kreises Offenbach
- ↑ Im Woog von Hainstadt. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Mai 2016; abgerufen am 29. Mai 2016.
- ↑ Im Woog von Hainstadt. In: kreis-offenbach.de. Archiviert vom ; abgerufen am 29. Mai 2016.
- ↑ vgl. Gemeinde- und Flurgrenzen im BürgerGIS des Kreises Offenbach
- ↑ vgl. Arbeitsgemeinschaft Fledermaus: Pechgraben bei Klein-Krotzenburg. Abgerufen am 23. September 2018.
- ↑ Naturschutzgebiete. In: kreis-offenbach.de. Abgerufen am 20. September 2018.
- ↑ Vgl. Gemeinde- und Flurgrenzen im BürgerGIS des Kreises Offenbach
- ↑ Naturschutzgebiete. In: kreis-offenbach.de. Abgerufen am 20. September 2018.
- ↑ Vgl. Arbeitsgemeinschaft Fledermaus: Pechgraben bei Klein-Krotzenburg. Abgerufen am 23. September 2018.