Ostwig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ostwig
Gemeinde Bestwig
Wappen von Ostwig
Koordinaten: 51° 22′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 51° 22′ 0″ N, 8° 25′ 0″ O
Höhe: 305 m
Einwohner: 953 (1. Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59909
Vorwahl: 02904

Ostwig ist ein Ortsteil der Gemeinde Bestwig, Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen, und war bis 1974 eine eigenständige Gemeinde. Im Januar 2020 hatte Ostwig 953 Einwohner.[1]

Der Ort liegt etwa 310 Meter über NN im Elpetal. Alfert und Borghausen mit dem Neubaugebiet Westfeld gehören historisch zu Ostwig.

Wappentafel des Rittergutes Ostwig auf dem Kirchplatz

Die Geschichte des Ortes hängt eng mit dem erstmals 1200 erwähnten Rittergut Haus Ostwig zusammen. Eine dorfähnliche Siedlung entwickelte sich nur langsam. Im 16. Jahrhundert zählte man erst zehn Häuser. Im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg ging die Zahl auf sieben Häuser im Jahr 1685 zurück. Im Jahr 1828 zählte man 19 Häuser mit 263 Einwohnern.

Einen Aufschwung erlebte der Ort mit dem sprunghaften Wachstum des Ramsbecker Bergbaus in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In Ostwig wurde eine große Pferdehaltung für den Güterverkehr der Gruben und Hütten bei Ramsbeck eingerichtet. Daneben wurde in Ostwig mit dem Bau großer Verhüttungsbetriebe begonnen, die aber wegen Konkurses des Bergbauunternehmens Stolberger Zink 1855 nie vollendet wurden. Ein heute denkmalgeschützter Schornstein auf dem Steinberg erinnert an diese Zeit. Ein Wanderweg führt zum kurz hinter dem südlichen Ortsausgang gelegenen Alexanderstollen.

Ostwig gehörte zum Kirchspiel Velmede und wurde etwa 1865 eine eigenständige Gemeinde.[2] Bis auf einen kleinen Teil der Gemeinde, der bei der kommunalen Neugliederung zur Stadt Olsberg kam, gehört Ostwig seit dem 1. Januar 1975 zur Gemeinde Bestwig.[3] Die ehemals eigenständige Kirchengemeinde mit der Pfarrkirche St. Joseph ist heute Teil des Pastoralverbundes Ruhr-Valme-Elpetal.

Ortsbild und Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Innenansicht der Kirche St. Joseph in Ostwig

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Bestwig

Neben dem Haus Ostwig ist das Ortsbild geprägt von Fachwerkhäusern. Von Bedeutung für den Ort ist der Fremdenverkehr. Seit 1995 ist Ostwig staatlich anerkannter Erholungsort. Berührt wird das Dorf unter anderem vom Ruhrtalradweg und dem Wanderweg Sauerland-Waldroute.

Die Schützenhalle der St. Antonius Schützenbruderschaft 1873 e. V. wurde als Fachwerkbau 1912 erbaut. Hier wird an jedem zweiten Wochenende im Juni das traditionelle Schützenfest ausgiebig gefeiert.

Unter anderem war in Ostwig die Anne-Frank-Schule als Förderschule, heute Flüchtlingsunterkunft, der Gemeinde Bestwig und der Stadt Olsberg angesiedelt.

Wappen der ehemaligen Gemeinde Ostwig
Blasonierung

Gespalten von Silber und Rot; vorn auf rotem Dreiberg ein aufgerichtetes schwarzes Kreuz, hinten ein silberner Schlägel mit einem silbernen Schieferspalteisen schräggekreuzt, beide mit goldenen Griffen.

Beschreibung

Das schwarze Kreuz in Silber erinnert sowohl an den früheren Landesherrn, den Kurfürsten und Erzbischof von Köln, als auch (in Verbindung mit dem Dreiberg) an ein Wahrzeichen der Gemeinde. Hierbei handelt es sich um ein Kreuz, das auf dem Steinberg errichtet ist. Schieferspalteisen und Holzschlägel deuten auf die reichhaltigen Schiefervorkommen im Gebiet der Gemeinde hin. Die amtliche Genehmigung des Wappens erfolgte am 23. August 1958.[4]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die in Ostwig geboren wurden:

Commons: Ostwig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Daten & Fakten – Gemeinde Bestwig. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2022; abgerufen am 28. September 2022 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bestwig.de
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 272.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 177, ISBN 3-87793-017-4