Lichtenhof
Lichtenhof Statistischer Distrikt 132 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 26′ N, 11° 5′ O |
Höhe: | 313 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90459 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des Statistischen Bezirks 13 Galgenhof in Nürnberg
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Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Lichtenhof
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Lichtenhof ist Teil des Stadtgebiets von Nürnberg und des statistischen Bezirks 13 (Galgenhof). Das südlich gelegene Neulichtenhof gehört zum statistischen Bezirk 14 (Hummelstein).
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lichtenhof liegt im Süden des Stadtkerns von Nürnberg.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Lichtenhof wurde 1358 erstmals erwähnt. Es gab wohl schon zu dieser Zeit einen befestigten Sitz (Wirthstraße 74–76), der 1377–1575 den Pfinzing gehörte, die ihn 1519 durch ein neues Weiherhaus ersetzten, das im Zweiten Markgrafenkrieg am 24. Mai 1552 ausbrannte.[2] Der Kaufmann Valentin Schönborn, der das Gut 1577 erwarb, restaurierte das Schloss. Seine Tochter Maria heiratete den Kaufmann Pius Petz; seit etwa 1581 ist das seither Petzenschloss genannte Herrenhaus bis heute im Besitz der Familie Petz von Lichtenhof.[3] Es war 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, Hauptquartier des Schwedenkönigs Gustav Adolf.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lichtenhof neun Anwesen (Schloss mit Gärtnerhaus, sechs Güter, ein Wirtshaus). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-ansbachischen Oberamt Schwabach bestritten wurde. Alleiniger Grundherr war der Nürnberger Eigenherr von Petz.[4]
1796 ging der Ort in preußischen Besitz über, 1806 gehörte Lichtenhof zu Bayern. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Lichtenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Galgenhof und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Galgenhof zugeordnet. Nach deren Auflösung gehörte Lichtenhof zu der 1826 gebildeten Ruralgemeinde Gibitzenhof. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand der gesamte Ort bis 1812 und von 1820 bis 1848 dem Patrimonialgericht Lichtenhof.[5]
Die wichtigste Einrichtung des 19. Jahrhunderts war die Kreislandwirtschaftsschule. Sie wurde für den Neubau des Südbads abgerissen. Am 1. Januar 1899 wurde Lichtenhof nach Nürnberg eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1824 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 73 | 64 | 155 | 255 | 528 | 2181 |
Häuser[6] | 13 | 9 | 14 | 124 | ||
Quelle | [7] | [5] | [8] | [9] | [10] | [11] |
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1900–1902 entstand in Lichtenhof-Forsthof das Schulhaus Holzgartenstraße.
- 1907/08 wurde das Schulhaus am heutigen Lutherplatz gebaut.
- In der Schönweißstraße befindet sich die städtische Berufsschule 4.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Lorenz gepfarrt.[4] Heute sind die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession in die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Herz Jesu (Nürnberg) gepfarrt.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Beer: Lichtenhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 631 (online).
- Johann Kaspar Bundschuh: Lichtenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 357–358 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 138 (Digitalisat). Ebd. S. 238 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Lichtenhof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 495 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lichtenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Lichtenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lichtenhof im BayernAtlas
- ↑ Lichtenhof, Geschichte auf herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
- ↑ a b c H. Beer: Lichtenhof, S. 631.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 138.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 206 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1229, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1163 (Digitalisat).