Liste der kreisangehörigen Städte mit Sonderstatus in Deutschland
Das Kommunalrecht der Länder in Deutschland unterscheidet zwischen kreisfreien Städten bzw. Stadtkreisen einerseits sowie kreisangehörigen Gemeinden oder Städten andererseits.
In mittlerweile fast allen Flächenländern werden die kreisangehörigen Städte nochmals dahingehend unterschieden, dass größere kreisangehörige Städte Aufgaben des Landkreises in größerem Umfang wahrnehmen. Sie erhalten eine besondere Bezeichnung, die von Land zu Land unterschiedlich ist.
- In Hessen sind seit dem 1. August 1979 (mit Inkrafttreten von § 4a Abs. 2 Satz 2 der HGO) kreisangehörige Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern Sonderstatus-Städte, sieben an der Zahl.[1] Sie nehmen angesichts ihrer Finanzkraft und Verwaltungskapazität Aufgaben, die sonst vom Kreis wahrgenommen werden müssten, selbstständig wahr. Dafür entrichten sie nur 56,5 Prozent der normalen Kreisumlage (§ 50 Abs. Satz 2 Hessisches Finanzausgleichsgesetz vom 23. Juli 2015 in Fassung vom 4. September 2020). Der Hauptverwaltungsbeamte führt in diesen Städten die Bezeichnung Oberbürgermeister, sein ständiger Vertreter als Erster Beigeordneter die Bezeichnung Bürgermeister.
- In Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen werden solche Städte als Große kreisangehörige Stadt bezeichnet, wobei sich der Einwohnerschwellenwert von Land zu Land unterscheidet. In Schleswig-Holstein wurde Norderstedt zum 1. Januar 2005 zur ersten Großen kreisangehörigen Stadt erklärt. Dieser Status soll künftig bei allen nicht kreisfreien Städten mit mindestens 50.000 Einwohnern eingeführt werden, was mit der Ernennung Elmshorns am 1. Januar 2021 umgesetzt wurde.
- In Rheinland-Pfalz existiert auch die Große kreisangehörige Stadt (8 Stück), darunter aber auch 30 weitere sogenannte Verbandsfreie Gemeinden.
- In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen heißen Städte mit Sonderstatus Große Kreisstadt. In Thüringen heißen ehemals kreisfreie Städte, die nicht zum Kreissitz bestimmt werden, Große Kreisstadt.
- In Niedersachsen werden solche Städte als Große selbständige Stadt bezeichnet.
- Im Saarland werden sie als Mittelstadt bezeichnet.
- In Mecklenburg-Vorpommern erhielten am 4. September 2011 die vier (bis dahin kreisfreien) Städte Greifswald, Neubrandenburg, Stralsund und Wismar den Status als große kreisangehörige Stadt.
- In Sachsen-Anhalt gibt es keine Städte mit Sonderstatus; Berlin, Bremen und Hamburg sind Stadtstaaten.
Nachfolgend werden alle (deutschen) Gemeinden mit Sonderstatus, sortiert nach Ländern, aufgeführt.
Baden-Württemberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]95 Große Kreisstädte („mehr als 20.000 Einwohner und kein Stadtkreis“)
Aalen – Achern – Albstadt – Backnang – Bad Mergentheim – Bad Rappenau – Bad Waldsee – Balingen – Biberach an der Riß – Bietigheim-Bissingen – Böblingen – Bretten – Bruchsal – Bühl – Calw – Crailsheim – Ditzingen – Donaueschingen – Ehingen (Donau) – Eislingen/Fils – Ellwangen (Jagst) – Emmendingen – Eppingen – Esslingen am Neckar – Ettlingen – Fellbach – Filderstadt – Freudenstadt – Friedrichshafen – Gaggenau – Geislingen an der Steige – Giengen an der Brenz – Göppingen – Heidenheim an der Brenz – Herrenberg – Hockenheim – Horb am Neckar – Kehl – Kirchheim unter Teck – Konstanz – Kornwestheim – Lahr/Schwarzwald – Laupheim – Leimen – Leinfelden-Echterdingen – Leonberg – Leutkirch im Allgäu – Lörrach – Ludwigsburg – Metzingen – Mosbach – Mössingen – Mühlacker – Nagold – Neckarsulm – Nürtingen – Oberkirch – Offenburg – Öhringen – Ostfildern – Radolfzell am Bodensee – Rastatt – Ravensburg – Remseck am Neckar – Reutlingen – Rheinfelden (Baden) – Rheinstetten – Rottenburg am Neckar – Rottweil – Schorndorf – Schramberg – Schwäbisch Gmünd – Schwäbisch Hall – Schwetzingen – Sindelfingen – Singen (Hohentwiel) – Sinsheim – Stutensee – Tübingen – Tuttlingen – Überlingen – Vaihingen an der Enz – Villingen-Schwenningen – Waghäusel – Waiblingen – Waldkirch – Waldshut-Tiengen – Wangen im Allgäu – Weil am Rhein – Weingarten – Weinheim – Weinstadt – Wertheim – Wiesloch – Winnenden
Bayern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bad Kissingen – Bad Reichenhall – Dachau – Deggendorf – Dillingen an der Donau – Dinkelsbühl – Donauwörth – Eichstätt – Erding – Forchheim – Freising – Fürstenfeldbruck – Germering – Günzburg – Kitzingen – Kulmbach – Landsberg am Lech – Lindau (Bodensee) – Marktredwitz – Neuburg an der Donau – Neumarkt in der Oberpfalz – Neustadt bei Coburg – Neu-Ulm – Nördlingen – Rothenburg ob der Tauber – Schwandorf – Selb – Traunstein – Weißenburg in Bayern
13 leistungsfähige kreisangehörige Gemeinden
Alzenau – Bad Wörishofen – Burghausen – Feuchtwangen – Friedberg – Garmisch-Partenkirchen – Neustadt an der Aisch – Pfaffenhofen an der Ilm – Sulzbach-Rosenberg – Vaterstetten – Waldkraiburg – Waldsassen – Wunsiedel
Brandenburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]7 Große kreisangehörige Städte („mehr als 35.000 Einwohner“)
Bernau bei Berlin (seit dem 1. Januar 2011) – Eberswalde – Eisenhüttenstadt – Falkensee (seit dem 1. Januar 2011) – Königs Wusterhausen (seit dem 16. Mai 2019) – Oranienburg (seit dem 1. Januar 2011) – Schwedt/Oder
9 Mittlere kreisangehörige Städte („mehr als 25.000 Einwohner“)
Fürstenwalde/Spree – Guben – Hennigsdorf (seit dem 1. Januar 2006) – Neuruppin – Rathenow – Senftenberg – Spremberg (seit dem 1. Januar 2006) – Strausberg – Wittenberge
Hessen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]7 kreisangehörige Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern
Bad Homburg vor der Höhe – Fulda – Gießen – Hanau – Marburg – Rüsselsheim am Main – Wetzlar
Mecklenburg-Vorpommern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]4 große kreisangehörige Städte
Greifswald – Neubrandenburg – Stralsund – Wismar
Niedersachsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Celle – Cuxhaven – Goslar – Hameln – Hildesheim – Lingen (Ems) – Lüneburg
Achim – Alfeld (Leine) – Samtgemeinde Artland – Aurich – Bad Pyrmont – Bad Zwischenahn – Barsinghausen – Samtgemeinde Bersenbrück – Bramsche – Buchholz in der Nordheide – Burgdorf – Buxtehude – Cloppenburg – Duderstadt – Einbeck – Friesoythe – Ganderkesee – Garbsen – Geestland – Georgsmarienhütte – Gifhorn – Hann. Münden – Samtgemeinde Harsefeld – Helmstedt – Holzminden – Isernhagen – Laatzen – Langenhagen – Leer (Ostfriesland) – Lehrte – Melle – Meppen – Neustadt am Rübenberge – Nienburg/Weser – Norden – Nordenham – Nordhorn – Northeim – Osterholz-Scharmbeck – Osterode am Harz – Papenburg – Peine – Rinteln – Ronnenberg – Schortens – Seelze – Seesen – Seevetal – Sehnde – Springe – Stade – Stuhr – Uelzen – Uetze – Varel – Vechta – Verden (Aller) – Wallenhorst – Walsrode – Wedemark – Weyhe – Winsen (Luhe) – Wolfenbüttel – Wunstorf
Ferner haben die Städte Hannover und Göttingen einen jeweils eigenen besonderen Status.
Nordrhein-Westfalen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]35 Große kreisangehörige Städte („mehr als 50.000 Einwohner [auf Antrag]“, „mehr als 60.000 Einwohner [von Amts wegen]“)
Arnsberg – Bergheim – Bergisch Gladbach – Bocholt – Castrop-Rauxel – Detmold – Dinslaken – Dormagen – Dorsten – Düren – Gladbeck – Grevenbroich – Gütersloh – Herford – Herten – Iserlohn – Kerpen – Lippstadt – Lüdenscheid – Lünen – Marl – Minden – Moers – Neuss – Paderborn – Ratingen – Recklinghausen – Rheine – Siegen – Troisdorf – Unna – Velbert – Viersen – Wesel – Witten
131 Mittlere kreisangehörige Städte („mehr als 20.000 Einwohner [auf Antrag]“, „mehr als 25.000 Einwohner [von Amts wegen]“)
Ahaus – Ahlen – Alsdorf – Altena – Attendorn – Bad Honnef – Bad Oeynhausen – Bad Salzuflen – Baesweiler – Beckum – Bedburg – Bergkamen – Borken – Bornheim – Brilon – Brühl – Bünde – Coesfeld – Datteln – Delbrück – Dülmen – Elsdorf (Rheinland) – Emmerich am Rhein – Emsdetten – Ennepetal – Erftstadt – Erkelenz – Erkrath – Eschweiler – Espelkamp – Euskirchen – Frechen – Geilenkirchen – Geldern – Gevelsberg – Goch – Greven – Gronau (Westf.) – Gummersbach – Haan – Haltern am See – Hamminkeln – Harsewinkel – Hattingen – Heiligenhaus – Heinsberg – Hemer – Hennef (Sieg) – Herdecke – Herzogenrath – Hilden – Höxter – Hückelhoven – Hürth – Ibbenbüren – Jüchen – Jülich – Kaarst – Kamen – Kamp-Lintfort – Kempen – Kevelaer – Kleve – Königswinter – Korschenbroich – Kreuztal – Lage – Langenfeld (Rheinland) – Leichlingen (Rheinland) – Lemgo – Lennestadt – Lohmar – Löhne – Lübbecke – Mechernich – Meckenheim – Meerbusch – Menden (Sauerland) – Meschede – Mettmann – Monheim am Rhein – Netphen – Nettetal – Neukirchen-Vluyn – Niederkassel – Oelde – Oer-Erkenschwick – Olpe – Overath – Petershagen – Plettenberg – Porta Westfalica – Pulheim – Radevormwald – Rheda-Wiedenbrück – Rheinbach – Rheinberg – Rietberg – Rösrath – Sankt Augustin – Schloß Holte-Stukenbrock – Schmallenberg – Schwelm – Schwerte – Selm – Siegburg – Soest – Sprockhövel – Steinfurt – Stolberg (Rheinland) – Sundern (Sauerland) – Tönisvorst – Übach-Palenberg – Verl – Voerde (Niederrhein) – Waltrop – Warendorf – Warstein – Wegberg – Werdohl – Werl – Wermelskirchen – Werne – Wesseling – Wetter (Ruhr) – Wiehl – Willich – Wipperfürth – Wülfrath – Würselen – Xanten
Ferner hat die Stadt Aachen einen besonderen Status.
Rheinland-Pfalz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]8 Große kreisangehörige Städte („mehr als 25.000 Einwohner“)
Andernach – Bad Kreuznach* – Bingen – Idar-Oberstein – Ingelheim am Rhein* – Lahnstein – Mayen – Neuwied*
* gleichzeitig Kreisstadt
Saarland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2 Mittelstädte („mehr als 30.000 Einwohner, die nicht Kreisstadt sind“, aber z. B. über eine eigene Kfz-Zulassungsstelle verfügen)
Sachsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schleswig-Holstein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2 Große kreisangehörige Städte
Thüringen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1 Große Kreisstadt („ehemals kreisfreie Stadt, die nicht zum Kreissitz bestimmt wurde“)
5 Große kreisangehörige Städte („mehr als 20.000 Einwohner“, jedoch besitzen nicht alle Städte des Landes mit mehr als 20.000 Einwohnern den Titel)
Altenburg – Gotha – Ilmenau – Mühlhausen/Thüringen – Nordhausen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der kreisfreien Städte in Deutschland
- Liste der Landkreise in Deutschland
- Gemeinde (Deutschland)#Mittlere kreisangehörige Stadt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Lahn-Dill-Gebiets und zur Übertragung von weiteren Aufgaben auf kreisangehörige Gemeinden mit mehr als 50 000 Einwohnern […] vom 10. Juli 1979. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1979 Nr. 16, S. 179 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]). ; geltende Fassung: Kreisfreie Städte und Sonderstatus-Städte § 4a HGO bei hessenrecht.de