Roussillon (Vaucluse)
Roussillon | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Vaucluse (84) | |
Arrondissement | Apt | |
Kanton | Apt | |
Gemeindeverband | Pays d’Apt-Luberon | |
Koordinaten | 43° 54′ N, 5° 18′ O | |
Höhe | 159–365 m | |
Fläche | 29,77 km² | |
Einwohner | 1.302 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 44 Einw./km² | |
Postleitzahl | 84220 | |
INSEE-Code | 84102 | |
Website | Roussillon-en-Provence | |
Blick auf Roussillon |
Roussillon [südfranzösische Gemeinde im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Apt und zum Kanton Apt. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Luberon.
] ist eineDie Kleinstadt mit 1.302 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) liegt am Fuße des Luberon-Massivs und ist als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.[1]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt ist der Ort vor allem durch seine ockerhaltige rote Erde, die als Rohstoff zur Herstellung von Farben verwendet wird. Hier bauten bereits die Römer, die das Dorf vicus russulus (rotes Dorf) nannten, Ocker ab. Roussillon war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts Zentrum des Ockerabbaus, der bis 1930 noch betrieben wurde. Heute existiert nur noch eine Farbenfabrik zur Besichtigung (Ancienne Usine Mathieu). Ferner liegt am Ortsrand der Sentier des Ocres, der Ockerlehrpfad.
Die Weinberge im Umland von Roussillon gehören zur Appellation Côtes du Ventoux. Mehr als 120.000 Besucher jährlich und der Tourismus bestimmen heute das Leben der Gemeinde.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beschreibung: In Grün ein weißer Balken, mit einer roten Rose belegt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zwischen 1942 und 1945 versteckte sich Samuel Beckett (1906–1989) in Roussillon vor der deutschen Wehrmacht und setzte der Stadt in seinem Theaterstück Warten auf Godot ein Denkmal.
- 1950 kam der amerikanische Soziologe Laurence Wylie (1909–1996) nach Roussillon und lebte ein Jahr lang hier, um die Gemeinschaft des abgelegenen Dorfes zu studieren. Aus seinen Beobachtungen machte Wylie ein Buch mit dem Titel Dorf in der Vaucluse (Erstausgabe 1957). Im Buch nannte er das Dorf „Peyrane“, gemeint war aber Roussillon.[2]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- romanische Pfarrkirche St-Michel mit klassizistischer Taufkapelle (Monument historique)
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Glockenturm im Ortskern
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Rathaus
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Erzengel Michael, Gemälde in der Ortskirche Saint-Michel
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Ockersteinbruch am Sentier des ocres
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Gipfel des Mont Ventoux von Roussillon aus gesehen. Im Vordergrund die Monts de Vaucluse.
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Roussillon, im Hintergrund der Friedhof
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Ockerlehrpfad (Sentier des Ocres) am Ortsrand von Roussillon
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Ockerlehrpfad (Sentier des Ocres) am Ortsrand von Roussillon
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Ockerfelsen von der Ortsmitte aus gesehen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Roussillon auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
- ↑ In der Soziologie gilt dieses Buch seit langem als Standardwerk über das Leben in der französischen Provinz vor der Industrialisierung und vor dem Fernsehen. Damals galten zum Beispiel zwei bestimmte Familien des Dorfes als schamlos, weil sie ihre Fensterläden am Tag nicht geschlossen hielten. Michael Bengel. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 31. August 1994, S. 39. Laurence Wylie: Dorf in der Vaucluse, der Alltag einer französischen Gemeinde. Fischer, Frankfurt a. M. 1978, ISBN 3-596-26621-1