Ragana (Ort)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ragana (dt. Kremon)
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Ragana (Ort) (Lettland)
Ragana (Ort) (Lettland)
Basisdaten
Staat: Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk: Bezirk Sigulda
Koordinaten: 57° 11′ N, 24° 42′ OKoordinaten: 57° 11′ 0″ N, 24° 42′ 30″ O
Einwohner: 1.271 (2006)
Höhe: 50 m
Webseite: www.krimulda.lv
Postleitzahl: 5601
Lutherische Kirche Krimulda

Ragana (deutsch Kremon) ist eine Ortschaft in Lettland etwa 50 nordöstlich von Riga. Ragana ist der Hauptort der Gemeinde Krimulda im Bezirk Sigulda. Entwickelt hat sich die Ortschaft um eine einstige Poststation an der Landstraße von Riga nach Dorpat (estn. Tartu). Maskottchen von Ragana ist eine Hexe (lett. ragana).

Nähere Umgebung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Inčukalns südlich von Ragana werden natürliche unterirdische Hohlräume als Erdgaslager genutzt.

Schloss Krimulda

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

7 km östlich des heutigen Ragana baute das dem Erzbistum Riga zugehörige Rigaer Domkapitel ab 1255 die Burg Cremon.[1] Sie wurde im Livländischen Krieg 1559 von russischen Truppen angegriffen und 1601, bei einem schwedischen Kriegszug in der „Zeit der Wirren“, zerstört und als Schloss neu erbaut.[2] Im Großen Nordischen Krieg wurde Schloss Kremon (andere Schreibweise: Schloss Cremon) zerstört.[3] Nach dem Vorbild der norditalienischen Villa Rotonda wurde es neu errichtet. Bis 1817 befand sich Schloss Kremon als Herrenhaus des Rittergutes Kremon (deshalb auch „Herrenhaus Kremon“ genannt) im Besitz der Familie Helmersen, von 1817 bis 1921 im Besitz der Familie Lieven.[4]

Zwischen 1922 und 1928 wurde im Herrenhaus Krimulda (so der lettische Name) im Auftrag des Lettischen Roten Kreuzes das erste Staatliche Sanatorium für Knochentuberkulose eingerichtet. Von 1948 bis 1991 war darin eine Grund- und Mittelschule untergebracht. Zwischen 1991 und 1995 misslangen verschiedene Versuche, im Herrenhaus Krimulda wieder Rehabilitationskliniken, u. a. für Kinder und Jugendliche, zu etablieren. Nach mehrjährigem Leerstand übernahm 2002 die Rehabilitācijas centrs „Krimulda“ GmbH das Anwesen. Schloss Krimulda steht unter Denkmalschutz.[4]

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Lettland (Südlivland und Kurland) (= Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2). Böhlau Verlag, Köln / Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 300 f.
  • Art. Krimuldas pagasts. In: Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas pagasti. Latvijas pagasti, novadi, pilsētu un novadu lauku teritorijas. Enciklopēdija, Band 1: A – Ļ. Preses Nams, Riga 2001, ISBN 9984-00-412-0, S. 500–504.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Karl von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Walters und Rapa, Riga 1922, S. 73.
  2. Caspar von Ceumern: Theatridium Livonicum oder, Kleine Lieffländische Schau-bühne. Riga 1690, S. 10.
  3. Michael Ranft: Vollständige Beschreibung des Rußischen Reichs und aller darzu gehörigen Lande, Völker und Oerter. Heinsius, Leipzig 1767, S. 160.
  4. a b Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Lettland (Südlivland und Kurland) (= Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2). Böhlau Verlag, Köln / Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 300.