Wladimir Nikolajewitsch Ipatjew
Wladimir Nikolajewitsch Ipatjew (russisch Владимир Николаевич Ипатьев, nach seiner Emigration unter dem Namen Vladimir Ipatiev; auch Ipatieff, * 9. Novemberjul. / 21. November 1867greg. in Moskau; † 29. November 1952 in Chicago, Illinois) war ein russischer Chemiker.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ipatjew war ab 1898 Professor in Sankt Petersburg. Vor der Oktoberrevolution war er Generalleutnant der Zaristischen Armee und seit 1916 ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Nach der Revolution gründete Ipatjew mehrere chemische Forschungszentren in der UdSSR.[1] 1923 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2] 1929 erhielt er den Leninpreis.[1] 1930 verließ er die Sowjetunion und nahm einen Lehrstuhl an der Northwestern University in Chicago an. Dort war er auch für die Universal Oil Products Company als Industriechemiker tätig.
Er arbeitete auf den Gebieten heterogene Katalyse, Sprengstoffe, Petrochemie und Hochdruckchemie.
1897 stellte Ipatjew Isopren dar. 1904 konstruierte er die nach ihm benannte Ipatjew-Bombe, einen Autoklaven.
1939 wurde Ipatjew in die National Academy of Sciences gewählt, 1940 erhielt er die Willard Gibbs Medal.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1994 wird von der Russischen Akademie der Wissenschaften alle drei Jahre der W.-N.-Ipatjew-Preis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der technischen Chemie vergeben.[3]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Petroleum und seine Entstehung (1922)
- Catalytic Reactions at High Pressures and Temperatures (1936)
- My life in the United States: The memoirs of a chemist. - Evanston: Northwestern univ., 1959. - 200 с.
- The Life of a Chemist: Memoirs of Vladimir N. Ipatieff. - Stanford University Press, 1946.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- National Research Council: Biographical memoirs. V. 47. National Academies Press, 1975, S. 83 ff, ISBN 978-0-309-02245-3. (englisch)
- Philip G. Jessop, Walter Leitner: Chemical Synthesis Using Supercritical Fluids. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29605-0, S. 500 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ипатьев Владимир Николаевич Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften (russisch)
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Wladimir Nikolajewitsch Ipatjew bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wladimir Ipatjew - Biografie. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Mai 2018; abgerufen am 13. Mai 2018 (russisch).
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 121.
- ↑ Премия имени В.Н. Ипатьева. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 29. August 2021 (russisch).
Personendaten | |
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NAME | Ipatjew, Wladimir Nikolajewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Ипатьев, Владимир Николаевич (russisch); Ipatiev, Vladimir |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 21. November 1867 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 29. November 1952 |
STERBEORT | Chicago, Illinois |
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Sankt Petersburg)
- Hochschullehrer (Northwestern University, Chicago)
- Generalleutnant (Russisches Kaiserreich)
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Russe
- Geboren 1867
- Gestorben 1952
- Mann
- Träger des Leninpreises