T. B. Joshua

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Temitope Balogun Joshua (* 12. Juni 1963 in Arigidi-Akoko in Ondo, Nigeria; † 5. Juni 2021 in Lagos[1]) war ein Pastor, Evangelist und Heilungsprediger der charismatischen Bewegung.[2][3] T. B. Joshua begründete in Lagos die Kirche „The Synagogue, Church Of All Nations“ (SCOAN) und den Fernsehsender „Emmanuel TV“ mit ca. 50.000 Besuchern wöchentlich.[4][5]

Über das Leben in den Jahren vor der Gründung der SCOAN-Kirche durch T.B. Joshua ist wenig bekannt. Sein Aufstieg als Führer einer religiösen Gruppe fällt in die Zeit einer schweren Wirtschaftskrise in Nigeria, die Mitte der 1980er-Jahre mit dem Einbruch der Ölpreise einsetzte und zum Zusammenbruch der sozialen Systeme führte. Das verschaffte christlichen Predigern aus der Pfingstbewegung vermehrt Zulauf.[6]

Nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 schickte Joshua ein Team aus medizinischen Fachkräften und Ersthelfern, um die „Klinik Emmanuel“ aufzubauen. In Anbetracht der humanitären Hilfe wurde ihm am 22. Dezember 2008 von Präsident Umaru Musa Yar’Adua ein Nationalpreis verliehen.[7][8]

T.B. Joshua wurde unter anderem bekannt für Geistheilungen, bei denen er Anhänger von gesundheitlichen Problemen für geheilt erklärte.[6] Den Einsturz eines Gästehauses seiner Kirche im Jahr 2014 in Lagos, mit 116 Todesopfern, verklärte T.B. Joshua zu einem versuchten Mordanschlag auf seine Person. Kritiker wurden, etwa durch Videos auf Youtube, verhöhnt. Ein Jahr später erklärte eine Untersuchungskommission, dass das Gebäude als Folge von Baumängeln eingestürzt war. Strafrechtliche Ermittlungen gegen T.B. Joshua verliefen im Sande.[6]

Er verstarb am 5. Juni 2021, eine Todesursache wurde zunächst nicht veröffentlicht. Nach der mehrtägigen Beerdigungszeremonie wurde die Leiche im zentralen SCOAN Komplex beigesetzt.[6]

T. B. Joshuas unkonventionelle Methoden werden von christlichen Kritikern sehr skeptisch beobachtet. Der nigeriaweit bekannte Fernsehprediger Chris Okotie warf ihm „schamanistische Praktiken“ vor. Die Pentecostal Fellowship of Nigeria (PFN), der Dachverband der Pfingstgemeinden Nigerias, soll der Synagogue-Kirche die Mitgliedschaft verweigert haben. Andere Stimmen behaupten, dass T. B. Joshua niemals um eine Aufnahme in den Verband gebeten habe und die aggressive Haltung der Mitchristen in Nigeria Lüge und Neid geschuldet sei. Der Gründer von Christ Embassy (auch in Deutschland vertreten), Chris Oyakhilome, bekannt als „Pastor Chris“, sagte in einem Interview, dass Chris Okotie, Bishop Mike Okonkwo, Pastor Tunde Bakare und die Verantwortlichen des PFN-Vorstandes einer Täuschung unterlägen, weil sie den falschen Quellen Glauben schenkten. Weiter fügte er hinzu, dass die SCOAN Mitglied in der Christian Association of Nigeria (CAN) sei, ähnlich der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, und diese Tatsache Bestätigung genug sei, unabhängig von einer fraglichen Mitgliedschaft bei der PFN.[9][10][11]

Für einige seiner Prophezeiungen stand er ebenfalls in der Kritik. Im Jahr 2016 sagte er voraus, dass Hillary Clinton die US-Präsidentschaftswahl gewinnen werde. Als Donald Trump die Wahl gewann, wurden die von Joshua herausgegebenen Facebook-Einträge zu der Prophezeiung gelöscht. Stattdessen wurde ein Statement abgegeben, die Gebete seiner Anhänger hätten das Wahlergebnis geändert, und deshalb sei die Prophezeiung nicht erfüllt worden.[12][13][14][15][16] Am 8. März 2020 behauptete Joshua in seiner Sonntagsandacht Corona würde am 27. März 2020 beendet sein. Es würde „genauso verschwinden, wie es in die Welt gekommen ist.“[17] Dies ist nicht eingetreten.[18]

Im Jahr 2024 veröffentlichte die BBC detaillierte Anschuldigungen mehrerer früherer Anhängerinnen Joshuas, denen zufolge er sie über Jahre hinweg wiederholt sexuell missbraucht und vergewaltigt hat. Demnach ist es in einem an die SCOAN angrenzenden Anwesen, in dem Joshua und ausgewählte Anhängerinnen lebten, darüber hinaus auch zu Folter und Zwangsabtreibungen gekommen.[19][20]

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  • The Mirror, in Zusammenarbeit mit Evelyn Joshua
  • The Step Between You And The Cure
  • What The Future Holds
  • Daily Time With God

Einzelnachweise

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  1. Mariam Ileyemi: Prophet T.B. Joshua is dead at 57. In: Peoples Gazette. 6. Juni 2021, abgerufen am 6. Juni 2021 (englisch).
  2. Das ist meine Geschichte (deutsch) veröffentlicht am 25. Juli 2013
  3. This Is My Story (englisch) veröffentlicht am 15. Januar 2013.
  4. Interview: „Meine unsichtbare Fessel“; de.scribd.com (englisch), veröffentlicht am 11. Februar 2008
  5. The Guardian.com; „Lagos-Super-Pastor“ (englisch), veröffentlicht am 1. September 2013
  6. a b c d "From Lagos to Winchester: how a divisive Nigerian pastor built a global following" The Guardian vom 9. September 2021
  7. Emmanuel TV in Haiti; ModernGhana News (englisch), veröffentlicht am 27. August 2010
  8. Nationalpreis; Vanguard News Nigeria (englisch), 23. Dezember 2008
  9. Schuldbekenntnis eines Pastors aus dem Dachverband PFN veröffentlicht am 1. Januar 2012
  10. Interview mit Pastor Chris; dossiers.tk (englisch), abgerufen am 24. Oktober 2014
  11. Interview mit Pastor Chris: Die PFN täuscht sich; ModernGhana News (englisch), abgerufen am 24. Oktober 2014
  12. Prayers of Americans ‘reversed’ my prophecy on US election veröffentlicht im Dezember 2016
  13. Prophet T.B. Joshua On The USA Elections veröffentlicht am 18. November 2016
  14. TB Joshua under fire for blaming God for failed prophecy veröffentlicht im November 2016
  15. NIGERIA’S T.B. JOSHUA EXPLAINS UNFULFILLED U.S. ELECTION PROPHECY veröffentlicht am 14. November 2016
  16. BBC: Nigerian preacher TB Joshua deletes prophecy of Clinton win veröffentlicht am 9. November 2016
  17. Coronavirus Will Disappear By 27th March 2020 Says, TB Joshua. Abgerufen am 9. März 2020 (englisch).
  18. Savious Kwinika: Prophet gegen Coronavirus: T.B. Joshua hat sich geirrt. In: taz.de. 1. April 2020, abgerufen am 7. März 2024.
  19. TB Joshua: Megachurch leader raped and tortured worshippers, BBC finds. 8. Januar 2024 (bbc.com [abgerufen am 8. Januar 2024]).
  20. Talha Burki: TB Joshua and his megachurch: fake medical miracles and abuse in Nigeria. In: The Lancet Diabetes & Endocrinology. Band 12, Nr. 3, März 2024, S. 160–161, doi:10.1016/S2213-8587(24)00034-2 (elsevier.com [abgerufen am 3. November 2024]).