Tadten
Tadten
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 36,06 km² | |
Koordinaten: | 47° 46′ N, 16° 59′ O | |
Höhe: | 122 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.166 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7162 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 20 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 1 7162 Tadten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Willibald Goldenits (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
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Lage von Tadten im Bezirk Neusiedl am See | ||
Die Untere Hauptstraße mit der römisch-katholischen Pfarrkirche Tadten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Tadten ist eine Gemeinde mit 1166 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Téteny oder Mosontéteny.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tadten ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Nachbargemeinden:
Sankt Andrä am Zicksee | ||
Wallern | Andau | |
Ungarn |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei dem in der Ried „Salzlacke“ freigelegten Steinkistengrab aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurden Beigaben wie Glasgefäße, Goldschmuck, eine Tonlampe, eine Münze sowie Eisen- und Bronzegegenstände gefunden, die heute im Landesmuseum Eisenstadt besichtigt werden können.[2]
Aus der Zeit um 1130 stammen 2000 Silbermünzen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Tetun (Tadten) in einer Besitzstreitigkeitsurkunde des Jahres 1357.[2]
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Tetény verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Ortsnamen im Burgenland können von Ortsnamenforschern einer Sprache zugeordnet werden. Forscher sind der Meinung, dass der Name Tadten („Teteny“) der ungarischen Sprache entstammt.
Die Regierungsform der landnehmenden Ungarn basierte auf einem politisch regierenden Großfürsten und einem sakralen Herrscher, dem so genannten „Kende“. Die Herrschaftsbereiche der ungarischen Fürsten wurden entlang der Flussläufe aufgeteilt. Das rechte Donauufer zwischen Budapest und dem Neusiedlersee wurde dem Kende Kurszan zugesprochen. Er richtete einen Sommersitz in der Tiefebene östlich des Neusiedlersees ein. Im Jahr 904 wurde Kurszan nach einem Treffen mit den Bayern ermordet. Dadurch fiel der Uferstreifen östlich des Neusiedlersees wieder an den zu dieser Zeit regierenden Fürsten Árpád zurück. Nach dessen Tod und der Machtübernahme durch den dann regierenden Fürsten Fajzs um 950, wurde ein neuer Kende für das Gebiet östlich des Neusiedlersees bestimmt. Sein Name war „Teteny“. Der Name des heutigen Orts Tadten kann daher auf den sakralen Herrscher Teteny aus dem 10. Jahrhundert zurückgeführt werden.
Das Dorf Tadten wurde im Jahr 1357 erstmals urkundlich als „Tetun“ erwähnt. Dies geschah vor dem Domkapitel in Raab (heutiges Győr), als es um die Enteignung eines Mannes aus „Tetun“ und um die Enteignung eines anderen Mannes aus dem Komitat Moson ging. Es ist sicher, dass es sich hierbei um Tadten handelt, weil Tetun auch im Komitat Moson lag.
Der Name der Ortschaft Tadten wurde mit der Zeit immer wieder verschieden geschrieben. Der Hauptgrund für die unterschiedlichen Schreibweisen war die Sprachzugehörigkeit. Es muss unterschieden werden, ob der Schreiber ungarisch- oder deutschsprachig war. Die folgenden Varianten sind belegt:[3]
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Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Tadten hl. Michael
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 19 Mitglieder.
Partei | 2022[4] | 2017[5] | 2012[6] | 2007[7] | 2002[8] | 1997[8] | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 536 | 52,50 | 10 | 439 | 45,54 | 9 | 522 | 52,73 | 10 | 565 | 53,55 | 10 | 529 | 49,30 | 9 | 498 | 51,02 | 10 |
ÖVP | 485 | 47,50 | 9 | 490 | 50,83 | 10 | 409 | 41,31 | 8 | 490 | 46,45 | 9 | 544 | 50,70 | 10 | 478 | 48,98 | 9 |
FPÖ | nicht kandidiert | 35 | 3,63 | 0 | 59 | 5,96 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
Wahlberechtigte | 1309 | 1206 | 1244 | 1277 | 1257 | 1167 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 83,50 % | 86,15 % | 85,85 % | 87,08 % | 91,57 % | 92,03 % |
Gemeindevorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][veraltet]Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Willibald Goldenits (ÖVP) und dem Vizebürgermeister Robert Czukker (SPÖ) auch Catrin Haider (SPÖ), Norbert Lidy (ÖVP), Albert Payer (SPÖ) an. Gemeindekassier ist Reinhard Sattler (SPÖ).[9]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 2002 bis 31. Dezember 2016 stand Johann Maar (SPÖ) der Gemeinde vor.[10][11] Am 1. Februar 2017 trat Robert Czukker (SPÖ) die Nachfolge von Maar an. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 erreichte Czukker 41,29 % der Stimmen gegen den bisherigen Vizebürgermeister Willibald Goldenits (ÖVP, 56,36 %)[5]
Bei der Wahl 2022 verteidigte Willibald Goldenits das Bürgermeisteramt mit 50,28 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang, obwohl seine Partei die Mehrheit verlor.[4]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Hautzinger (* 1963), Jazz- und Improvisationsmusiker
- Johann Hautzinger (1909–1973), Politiker (ÖVP) und Landwirt
- Edith Sack (* 1960), Politikerin (SPÖ), seit 2000 Abgeordnete zum Burgenländischen Landtag
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Volker Toth: Evangelische Kirchen im Burgenland, sichtbar – erlebbar. Salzburg (Edition Tandem) 2011, S. 28–29.
- Österreichische Kunsttopographie, Band LIX: Die Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Neusiedl am See (Bearbeitet von Henny Liebhart-Ulm). Horn (Berger) 2012, S. 677–689.
- Gemeinde Tadten (Hrsg.): Chronik Tadten – Menschen und Geschichten. 2006, „Ur- und Frühgeschichte“.
- Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 458/459
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 10720 – Tadten. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gemeinde Tadten: Offizielle Website
- Musikverein Tadten: Website rund um den Musik- und Kulturverein Tadten
- Geschichtliches von Tadten: Aus dem Archiv von OSR Franz Kurcsis
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 92.
- ↑ a b Historisches. Gemeinde Tadten, abgerufen am 31. Oktober 2022 (deutsch).
- ↑ Gemeinde Tadten (Hrsg.): Chronik Tadten – Menschen und Geschichten. 2006, „Ur- und Frühgeschichte“.
- ↑ a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 31. Oktober 2022.
- ↑ a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Tadten. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Tadten. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Tadten. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Tadten. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ Gemeinde Tadten: Konstituierende Sitzung des Gemeinderats (PDF-Dokument; abgerufen am 4. Dezember 2017)
- ↑ https://www.bvz.at/neusiedl/tadten-buergermeister-ruecktritt-mit-jahresende-ist-schluss-buergermeister-ruecktritt-26237127
- ↑ BVZ vom 28. Dezember 2016: Czukker wird Ortschef von Tadten (abgerufen am 4. Dezember 2017)