ThuleTuvalu
Film | |
Titel | ThuleTuvalu |
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Produktionsland | Schweiz |
Originalsprache | Englisch, Inuktitut, Tuvaluisch |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 96 Minuten |
Stab | |
Regie | Matthias von Gunten |
Drehbuch | Matthias von Gunten |
Produktion | Valentin Greutert Simon Hesse Matthias von Gunten |
Musik | Marcel Vaid |
Kamera | Pierre Mennel, Valentino Vigniti (Kameraassistenz) |
Schnitt | Caterina Mona Claudio Cea |
Besetzung | |
Einheimische Bevölkerung |
ThuleTuvalu ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Filmregisseurs Matthias von Gunten über die Folgen der globalen Erwärmung mit dem Anstieg des Meeresspiegels für die Bewohner der Orte Qaanaaq (‚Thule‘) im äußersten Norden Grönlands sowie der Inselgruppe Tuvalu im Pazifischen Ozean. Der Film kam in Deutschland am 13. August 2015 in die Kinos.
Hintergrund und Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 einigten sich die beteiligten Staaten darauf, den globalen Anstieg der Temperaturen auf weniger als 2 ° Celsius zu begrenzen. Die Bewohner des Inselstaates Tuvalu sprachen sich dagegen aus, denn schon eine zwei Grad höhere Temperatur würde dazu führen, dass Tuvalu im Meer versinken würde. Letztlich waren sie jedoch gezwungen, das Abkommen zu unterzeichnen.
Der Dokumentarfilm von Matthias von Gunten zeigt an Beispielen real existierender Familien aus Thule und Tuvalu die Veränderungen der Lebensbedingungen dieser Menschen, welche direkt mit den Folgen der Erderwärmung konfrontiert sind: Obwohl die Orte geografisch tausende Kilometer voneinander entfernt sind, teilen sie ein gemeinsames Schicksal: Durch das Abschmelzen der Polkappen und die globale Erwärmung geht das Eis in der Gegend um Thule Jahr für Jahr weiter zurück, das Meer friert immer später zu und die Robbenjagd, die Lebensgrundlage der dortigen Bewohner, wird immer schwieriger (siehe auch Shishmaref, Alaska).
Auch auf Tuvalu hat diese Entwicklung durch einen stetigen Anstieg des Meeresspiegels für die dortige Bevölkerung negative Auswirkungen, denn der höchste Punkt der Inselgruppe liegt nur rund vier Meter über dem Meeresspiegel. Das ansteigende Meerwasser überflutet bereits regelmäßig einige Bereiche und das aus Regenwasserreservoirs bestehende Trinkwasser wird zunehmend mit Salzwasser vermischt, sodass die heimischen Pflanzen eingehen und ein Anbau von Nahrungsmitteln kaum noch möglich ist. Einige Bewohner, die es sich finanziell leisten konnten, sind daher bereits nach Neuseeland ausgewandert.
Anmerkungen zum Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Der Klimawandel ist schon heute spürbar. Gerade die Menschen, die den geringsten Anteil an der Erderwärmung haben, sind am stärksten betroffen.“
„Der Film ThuleTuvalu veranschaulicht in sehr berührender Art und Weise die Konsequenzen der Erderwärmung, […]. Es ist höchste Zeit, dass alle Menschen über die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels aufgeklärt werden: den Verlust von Lebensräumen, das Artensterben und klimabedingte Auswanderung – um nur einige Beispiele zu nennen. Es muss im Interesse der internationalen Gemeinschaft liegen, Ökosysteme wie Thule und Tuvalu streng zu schützen. Ich bedanke mich bei den Machern für diese bewegende Geschichte.“
„Packende Doku über zwei Lebenswelten, die fundamental vom Klimawandel bedroht sind – in Grönland und auf einer Pazifikinsel. Der Schweizer Dokumentarist Matthias von Gunten verzichtet auf Interviews mit Politikern oder Wissenschaftlern und taucht in den Alltag der Menschen ein, die das immer rascher voranschreitende Abschmelzen des Polareises als sintflutartiges Geschehen und apokalyptische Katastrophe erfahren.“
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2014: „Silber Sesterz“ beim Internationalen Filmfestival „Visions du Réel“ in Nyon, in der Kategorie „bester Schweizer Film“ (französisch Sesterce d’argent SRG SSR, Meilleur film suisse toutes sections confondues 2014)[4]
- 2015: Gewinner in der Kategorie „Coastal Culture Award“ des San Francisco International Ocean Film Festival (SFIOFF)[5]
- Nominierungen in den Kategorien „Beste Kamera“ und „Bester Dokumentarfilm“ für den „Swiss Film Award“
- Nominierung für den Deutschen Dokumentarfilmpreis[6]
Zudem war der Film in den Jahren 2014 und 2015 auf zahlreichen weiteren Filmfestivals zu sehen.[7]
Weiterführende Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mojib Latif: Bringen wir das Klima aus dem Takt? Hintergründe und Prognosen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-17276-4 (Original-Ausgabe).
- Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Harald Welzer (Hrsg.): Zwei Grad mehr in Deutschland. Wie der Klimawandel unseren Alltag verändern wird. Fischer, Frankfurt 2013, ISBN 978-3-596-18910-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ThuleTuvalu bei IMDb
- barnsteinerfilm.org: Thule Tuvalu
- beobachter.ch: Klimawandel Nachgefragt beim Regisseur von «ThuleTuvalu»
- filmsfortheearth.org: ThuleTuvalu – Wenn das Eis in Thule schmilzt, versinkt Tuvalu im Meer
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ThuleTuvalu. thuletuvalu.de, abgerufen am 7. Oktober 2015.
- ↑ ThuleTuvalu auf film-kultur.de (PDF; 1022 kB).
- ↑ Kinostarts der Woche vom 13. August 2015. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 15. Januar 2017.
- ↑ ThuleTuvalu auf visionsdureel.ch.
- ↑ 2015 Festival Award Winners – San Francisco International Ocean Film Festival. oceanfilmfest.org, 3. Februar 2015, abgerufen am 7. Oktober 2015.
- ↑ Thomas Schneider: Thule Tuvalu. dokville2015.de, archiviert vom am 13. August 2015; abgerufen am 7. Oktober 2015.
- ↑ Robert Bitterli: odysseefilm – Matthias von Gunten – ThuleTuvalu (2014). odysseefilm.ch, abgerufen am 7. Oktober 2015.