Gambia
Gambia | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Banjul |
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Regierungsform | Republik |
Währung | Dalasi (GMD) |
Fläche | 11.300 km² |
Einwohnerzahl | 2.639.916 (2021) |
Amtssprache | Englisch |
Religion | Muslime 90 %, Christen 9 %, Naturreligionen 1 % |
Strom/Stecker | 230 V, 50 Hz; Stecker BS 1363 |
Telefonvorwahl | +220 |
Domain | .gm |
Zeitzone | MEZ-1h (WEZ) |
Gambia liegt in Westafrika. Es ist das kleinste Land auf dem Kontinent und erstreckt sich im Wesentlichen von der Atlantikküste ostwärts entlang des gleichnamigen Flusses Gambia. Das einzige angrenzende Land ist der Senegal.
In Gambia sind die Strände an der Atlantikküste, der Gambia-Fluss mit seiner vielfältigen Tierwelt, sowie kulturelle Erlebnisse in Städten wie Banjul und Serrekunda touristisch besonders interessant.
Regionen
[Bearbeiten]Das Land setzt sich aus fünf Divisionen und einer Stadt* zusammen: Banjul*, Central River, Lower River, North Bank, Upper River, Western.
Städte
[Bearbeiten]- 1 Banjul – die Hauptstadt Gambias ist eigentlich recht gemütlich zu nennen und liegt auf einer Halbinsel. Banjul ist eher die politische Hauptstadt und
- 2 Serekunda – ist die wirtschaftliche Hauptstadt. Hier findet man durchaus auch westliche Produkte und große Märkte. Das Durcheinander ist in Serekunda allerdings recht groß.
- 3 Brikama – Die letzte Stadt im Landesinneren, die noch auf „ordentlichen“ Straßen erreicht werden kann.
- 4 Gunjur – Hier findet man herrliche Strände ohne Touristen.
- 5 Soma] – hier wechselt man meistens die Transportmittel oder übernachtet, wenn man nach der langen Fahrt auf schrecklichen Straßen zu müde ist.
- 6 Farafenni – Stadt auf der nördlichen Seite vom Gambia-Fluss. Von hier kann man leicht in den Senegal kommen.
- 7 Janjanbureh – (früher: Georgetown) schöner Ort auf einer Insel mit herrlichen Vögeln und einem Sklavenhaus.
- 8 Bansang – Marktort Ostgambias. Es gibt Hügel in der Region.
- 9 Basse Santa Su – östlichste Stadt Gambias mit Grenzübergang zum Südsenegal und Transportmöglichkeiten nach Guinea.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 1 Steinkreise von Wassu – hier gibt es interessante Steinkreise, die seit 2006 zusammen mit den im Senegal liegenden zum Weltkulturerbe zählen.
- 2 Baboon Island National Park – nette Tourmöglichkeiten mit dem Boot bei Kuntaur. Man kann Schimpansen und Baboons sehen.
- 3 Batokunku – hier im nächsten Ort nach dem Fischerdorf Tanji gibt es die erste Windkraftanlage an der Westküste Afrikas - ein deutsches Projekt.
Hintergrund
[Bearbeiten]Gambia erlangte 1965 seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Von 1982-1989 war es mit Senegal als Konföderation Senegambia vereint. Nach dem Staatsstreich von 1994 übernahm Leutnant Yahya Jammeh die Macht und wurde bei den Wahlen 1996 im Amt bestätigt. Später begann er Gambia in eine islamische Republik umzubauen. Auf homosexuelle Handlungen wurde lebenslange Haft gesetzt, die Todesstrafe als Vorstufe zur Sharia wieder eingeführt. Er verlor die Wahl Ende 2016 überraschend, weigerte sich aber zunächst sein Amt aufzugeben. Nach einer Verfassungskrise ging er im Januar 2017 nach Äquatorial-Guinea ins Exil. Sein Nachfolger Adama Barrow, ein in Deutschland abgelehnter und abgeschobener Asylbewerber, begann damit die schlimmeren Exzesse rückgängig zu machen.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Alle EU-Bürger können visumsfrei nur mit Pass einreisen. Schweizer, Liechtensteiner und Türken brauchen ein Visum.
- Embassy of The Republic of Gambia, Rue de la Loi 26, 1000 Brussels. E-Mail: info@gambiaembassybrussels.be. Nearbeitungsdauer mind. 2 Werktage. Zuständig für BeNeLux, Deutschland, Polen, Tschechei, Slowakei. Geöffnet: Antragsabgabe: Di., Do. 10.00-13.00, Abholung: 14.00-15.30.
- Honorargeneralkonsulat von Gambia, Rotenturmstraße 11/14, 1010 Wien. Tel.: +43 1 512 33 06 10, E-Mail: office@konsulat-gambia.at. Zuständig für Wien, Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark. Geöffnet: nur mit Terminabsprache.
Siehe auch: Liste der gambischen Auslandsvertretungen.
Flugzeug
[Bearbeiten]Die Einreise mit dem Flugzeug ist problemlos. Aber nur wenige Airlines steuern den Banjul International Airport (BJL) an. Bei Ankunft und bei Abflug ist es notwendig, Informationen zur Person in schriftlicher Form abzugeben. Dazu werden jeweils entsprechende Zettel verteilt. Bei An- und Abreise vom internationalen Flughafen von Banjul wird eine Sicherheitsabgabe in Höhe von 1000 Dalasi (GMD), 20 USD oder 20 EUR, erhoben, die in bar zu zahlen ist.
Bahn
[Bearbeiten]Eine Eisenbahn existiert nicht.
Bus
[Bearbeiten]Busse der gambischen GTSC täglich von Serekunda-Kanifing von/nach Dakar. Auch gibt es für die gleiche Strecke Sammeltaxis für etwa 10 € (6000 CFA) bis zur Grenze. Für 1000 CFA extra kann man den Beifahrersitz ergattern (2019).
Auto/Motorrad/Fahrrad
[Bearbeiten]Grenzübergang aus dem Senegal bei Amdallai/Karang.
Mobilität
[Bearbeiten]Wenn man sich ein kleines, gebrauchtes und aus irgendwelchen anderen Teilen zusammengeschustertes Auto kauft bzw. mietet, lässt man sich garantiert auf ein Abenteuer ein. Mit einem gepflegten Jeep sollten ausgedehnte Erkundungstouren kein Problem sein.
Für kurze Strecken benutzt man besser ein grünes Touristentaxi, ein gelbes einheimischen Taxi oder ein Bushtaxi. Bushtaxis (Jelejele) sind Kleinbusse, die bis zu zwölf Personen befördern. Sie fahren feste Routen. Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten gibt es jederzeit entlang der Strecke. Eine Fahrt kostet zwischen 7 GMD und 15 GMD pro Person je nach Länge der Gesamtstrecke. Kleinkinder fahren kostenlos auf dem Schoß mit.
Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien wurde der Rechtsverkehr eingeführt.
Die Fähre von Banjul nach Barra wird man nutzen, um ins Landesinnere (Nordufer des Gambia) zu kommen. In der Mitte des Landes gibt es eine mautpflichtige Brücke zwischen den Städten Farafenni und Mansa Konko/Soma.
Sprache
[Bearbeiten]Englisch verstehen die meisten Leute. Da in Gambia auch viele Senegalesen leben, wird auch Französisch gesprochen.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Banken öffnen Mo.-Do. 8.00-13.30, Fr. bis 11.00 oder Mo.-Fr. 8.00-12.00 und 16.00-18.00, manchmal auch Samstag morgens. Bei Geldautomaten besteht das Problem geringer Obergrenzen pro Abhebung, 3000 Dalasi (2018: € 55) sind dabei häufig, wobei jedes Mal eine Gebühr von meist 200 GMD fällig wird. Die Preise sind sehr billig, wenn man gut handeln kann. Nicht gehandelt wird für Transport, Speisen im Restaurant oder Unterkünften.
Küche
[Bearbeiten]Vegetarier werden Schwierigkeiten haben entsprechende warme Mahlzeiten bekommen zu können.
- Yassa – gambisches Gericht: Zwiebelsauce, scharf gewürzt mit schwarzen Pfeffer, dazu gibt es Fisch oder Fleisch und Reis oder Kartoffeln.
- Julbrew – in mehreren Sorten ist die Biermarke der örtlichen Banjul Breweries, die in deutschem Besitz ist. In Lizenz abgefüllt wird auch Guinness und die Limonade Vimto. Ebenso vertrieben werden lokale Softdrinks und Mineralwasser.
- Palmwein wird oft in Eigenregie hergestellt.
- Wonjo ist ein aus Hibiskusblüten hergestellter Sirup, der kalt aufgegossen wird.
- Löslicher Kaffee wird, ähnlich dem Café Touba im Senegal, in den kleinen Läden und von fliegenden Verkäufern überall für kleinstes Geld angeboten.
- Gefüllte Baguettes sind ebenso wie der lösliche Kaffee praktisch überall anzutreffen. Die aufgeschnittenen Baguettes werden mit Mayonnaise, Zwiebeln und verschiedenen gekochten Gerichten gefüllt. Oft Hähnchen, Kartoffeln, Bohnen oder Leber.
Nachtleben
[Bearbeiten]Dieses findet hauptsächlich entlang des Senegambia Highway bei den Stränden in Serekunda statt.
Unterkunft
[Bearbeiten]An der Küste gibt es sehr gute primär auf holländische und britische Pauschaltouristen abzielende Hotels, im Landesinneren billige Unterkünfte, die aber normalerweise sauber sind. Es haben inzwischen in Banjul vereinzelt Hostels für um die 10 € im Dorm eröffnet.
Lernen
[Bearbeiten]Die Kinder gehen gerne in die kostenpflichtige Schule.
Über mitgebrachte, alte, ausgesonderte Schulsachen wie Bleistifte, Kugelschreiber, Hefte, Blöcke usw. freut sich jedes Kind. Man wird in touristisch entwickelten Gegenden auch oft entsprechend angebettelt, wobei nicht klar ist wie viele solcher Sachspenden wieder beim Verkäufer am Tisch landen. Vielleicht ist es trotzdem besser als Geld (wo man nicht weiß, ob es auch für Schulsachen benutzt wird) oder Süßigkeiten (Zahnproblem).
Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung |
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Mi, 1. Jan. 2025 | Neujahrstag | |
Di, 18. Feb. 2025 Mi, 19. Feb. 2025 | Unabhängigkeitstag | |
Fr, 18. Apr.. 2025 | Karfreitag | |
Mo, 21. Apr.. 2025 | Ostermontag | |
Mo, 31. Mär. 2025 | Id al-Fitr | letzter Tag im Fastenmonat Ramadan |
Do, 1. Mai 2025 | Tag der Arbeit | |
So, 25. Mai 2025 | Afrikatag | |
So, 08. Jun.. 2025 | Pfingstsonntag | |
Fr, 6. Jun. 2025 | Īd al-Aḍḥā | Zweitägiges islamisches Opferfest |
Fr, 15. Aug. 2025 | Mariä Himmelfahrt | |
Mi, 25. Dez. 2024 | Weihnachtsfeiertag |
Es gibt jeden letzten Samstag im Monat den “Cleaning Day.” Dieser wurde seitens der Regierung eingeführt. D. h. in der Zeit von 9:00-13:00 Uhr ist jeder Einwohner Gambias aufgerufen auch außerhalb seines Hauses für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen. In dieser Zeit fahren keine Taxis und Busse. Der Verkehr für private Fahrzeuge ist ebenfalls untersagt. Weiterhin sind alle Geschäfte und Märkte geschlossen. Wie lange dies Praxis das Ende der Diktatur von Yahya Jammeh im Januar 2017 überleben wird, muß sich zeigen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gambia ist ein sicheres Land. Gewaltkriminalität ist selten, dafür gibt es umso häufiger Diebstahls- und Betrugsdelikte sowie aufdringliche Verkaufsmethoden, die oft mit endlosem Geschwafel über die Gleichheit von Schwarzen und Weißen oder “it's for charity” beginnen.
Der Besitz und die Benützung von Plastiktaschen wird mit Geldbußen bestraft. Rauschgift (auch kleine Mengen) und Kindesmissbrauch ist unter schwere Strafen gestellt. Gleichgeschlechtliche Handlungen sind strafbar.
Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 116 (Rettungsdienst), 118 (Feuerwehr), 112 (Polizei) |
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Als Prophylaxe sollte man die Informationen vom Gesundheitsamt beachten, sich impfen lassen und Malariaprophylaxe betreiben! In Gambia herrscht wie in den meisten afrikanischen Staaten eine Knappheit an Medikamenten. Aus diesem Grunde sind Medikamente hauptsächlich für die Einheimischen vorgesehen. Deshalb wird empfohlen, eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten mitzuführen. Ein Apotheker gibt gern Auskunft, was für eine Reise durch Westafrika sinnvoll ist.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Die beste Reisezeit liegt zwischen November und Ende März (“cold season,” Temperaturen zwischen 28 °C und 35 °C am Tage und unter 20 °C in der Nacht. Regenzeit: Ab Mitte Juni bis Mitte Juli ist die erste Periode. Danach gibt es eine kurze Pause. Ab August bis Anfang Oktober ist die zweite Regenperiode.
Regeln und Respekt
[Bearbeiten]Ordentlich herumlaufen, möglichst in Hemd und man wird sehr respektiert. Anständiges Aussehen ist wichtig. Ältere Menschen werden besonders respektiert. Im Gegensatz zu Jüngeren, die eher Respekt zeigen sollten. Als Tourist in Strandregionen ist man sowieso der reiche Ausländer und somit Freiwild für Schnorrer (Bumpsters)! Bumsters sind junge Einheimische, meist gut gebildet, aber nicht wohlhabend. Wenn Sie Land und Leute kennenlernen wollen, so sollten Sie am Strand von Serekunda (dort sind die meisten Hotels, also auch die meisten Bumsters) mit diesen Menschen in Kontakt treten. Sie werden bestimmt jemanden finden, der Sie nicht nur anbettelt oder seine sexuellen Dienste anbietet. So haben Sie für (nach unseren Begriffen) wenig Geld jemanden, der Ihnen stolz seine Heimat zeigt, Sie sicher über den Markt in Banjul führt und Ihnen auch andere Orte zeigt, die Sie selbst kaum finden würden (heilige Krokodile, Viehmarkt etc.), auch ein Besuch bei seiner Familie kann möglich sein. Und als Nebeneffekt haben Sie am Strand Ihre Ruhe, denn für die anderen Bumsters sind Sie dann Tabu.
Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]An der Küste gibt es Internetcafés.
Telefonzellen gibt es in größeren Orten.
Prepaid-Karten zum Mobiltelefonieren (national, international) kann man überall kaufen.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Einschlägige Reiseführer zu Westafrika, oft auch zum Senegal.
- Gambia - Kleines Urlaubsparadies in Westafrika von Ilona Hupe. Ein Reiseführer für alle, die neben den Stränden des Landes auch das Hinterland und die vielen anderen Sehenswürdigkeiten Gambias kennen lernen möchten. Voller Tipps für Touren und Ausflüge auf eigene Faust. 2007 ISBN 9783932084331
- Drammeh, Seedy; Perspectives on new Gambia; 2018 (Cenmedra); ISBN 9789983960013
- Geiger, Veronika B.; Das kalte Herz des Mandinka: die wahre Geschichte einer trügerischen Liebe in Gambia; Bayreuth 2011 (Kern); ISBN 9783939478348 [Geschichte einer enttäuschten Sextouristin.]
- Huber, Sieglinde J.; Black velvet: Impressionen aus The Gambia ; mit zahlreichen Informationen; Gröbenzell 2000 (BoD); ISBN 3831103399
- Saine, Abdoulaye S.; State and society in the Gambia since independence: 1965-2012; London 2013 (Africa World Press); ISBN 9781592219049
- Senghore, Aboubacar; Democracy, human rights and governance in the Gambia: essays on social adjustment; 2018 (Cenmedra); ISBN 9789983960044