Der Bahnhof Königswinter ist ein Bahnhof an der rechten Rheinstrecke in Königswinter, einer Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[2] Der Bahnhof wurde am 11. Juli 1870 im Zuge der Verlängerung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke von Neuwied bis Oberkassel eröffnet. Die Linien RE 8 und RB 27 fahren den Bahnhof an.
Königswinter | |
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Empfangsgebäude des Bahnhofs Königswinter
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Daten | |
Lage im Netz | Zwischenbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | KKOW |
IBNR | 8003386 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 1870 |
bahnhof.de | Königswinter |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Königswinter |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 40′ 44″ N, 7° 11′ 35″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof wird von der DB Station&Service AG in der Preisklasse 4 als Nahverkehrssystemhalt geführt.[3]
Lage
BearbeitenDer Bahnhof liegt am nordöstlichen Rand der Königswinterer Altstadt an der Bahnhofsallee, wobei der Mittelbahnsteig im Süden bis zum Bahnübergang an der Bahnhofstraße reicht und von der Siebengebirgsbrücke überspannt wird. Im Osten grenzt das Bahnhofsgelände an die Ladestraße am Betriebsgelände der Firma Maxion Wheels (ehemals Hayes Lemmerz) an, wo auch ein Zugang zur Bahnsteigunterführung besteht.
Empfangsgebäude und Bahnsteige
BearbeitenDas im Kern 1869/70 errichtete Empfangsgebäude ist ein zweieinhalbgeschossiger Putzbau in spätklassizistischen Formen. Es besitzt einen dreiachsigen Mittelrisalit inklusive Giebel mit Oculus. Der Bahnhof zeichnet sich im Besonderen durch eine Eisen-Glas-Konstruktion als überdachten Zugang zum 1890[4][5] zusammen mit der Unterführung angelegten Mittelbahnsteig aus. In den 1950er Jahren wurde das Empfangsgebäude um einen verglasten Vorbau sowie beidseitige Verlängerungsbauten ergänzt, die als Bahnhofsgaststätte und für Zwecke des Güterverkehrs konzipiert waren. Zur gleichen Zeit erfolgte auch eine Umgestaltung der Innenräume. 1973/74 wurde eine neue Bahnsteigüberdachung erstellt und die Personenunterführung am Bahnhof nach Osten verlängert, sodass diese auch einen bergseitigen Ausgang erhielt.[6][7]
2004 wurden am rheinseitigen Hausbahnsteig Lärmschutzwände errichtet.[8] Ebenfalls 2004 erwarb die Stadt das Empfangsgebäude, die es Ende 2012 nach der im selben Jahr erfolgten bahnbetrieblichen Entwidmung an ein Immobilienunternehmen verkaufte.[9] 2011 wurde auf dem Hausbahnsteig ein Funktionsgebäude für das neue Elektronische Stellwerk (ESTW-A) errichtet.[10][11] Von Oktober 2013 bis Mai 2014 wurde der Bahnhofsvorplatz unter anderem aus Mitteln der Regionale 2010 neugestaltet und zeitlich direkt anschließend Richtung Kurfürstenstraße eine neue barrierefreie Bushaltestelle gebaut.[9][12][13][14] Für 2015 war ein Umbau des Empfangsgebäudes geplant; dabei sollte das denkmalgeschützte Gebäude komplett entkernt werden. Diese Planung wurde nicht umgesetzt.[15][16] Ab Oktober 2018 wurde das Gebäude schließlich für eine Nutzung des Erdgeschosses als Konditorei mit Café saniert, die im Juni 2019 eröffnete.[17][18]
Die Eintragung des Empfangsgebäudes und des Bahnsteigzuganges in die Denkmalliste der Stadt Königswinter erfolgte am 25. Februar 2002.[2]
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Empfangsgebäude mit Bahnsteigzugang, Ansicht 2013
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Bahnsteigzugang (Mittelbahnsteig)
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Verglaster Vorbau
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Gesamtübersicht
Bedienung
BearbeitenIm Fahrplan 2022/2023 wird der Bahnhof von den Linien RE 8 und RB 27 bedient. Beide Linien fahren im Stundentakt und werden von der DB Regio NRW betrieben.
Sonstiges
BearbeitenAb 1920/21 befand sich bergseitig vor dem Bahnhof der seinerzeit dorthin verlegte Talbahnhof der 1958 stillgelegten Petersbergbahn, deren nahegelegener ehemaliger Lokschuppen noch erhalten ist.
Rezeption
Bearbeiten„Im Anschluß an den Bau des Bahnhofs 1869/70 fand auch in diesem Bereich eine Erschließung statt, doch bleibt der Bahnhof städtebaulich Außenseiter, dem die Bezeichnung Bahnhofsallee auch nachträglich keine städtebauliche Konzeption verleihen kann.“
Literatur
Bearbeiten- Angelika Schyma: Stadt Königswinter (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.). Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 116.
- Gudrun Birkenstein, Ursula Gilbert: „Ein wahrer Golddampf“: Der lange Weg zur Eisenbahn. In: Siebengebirgsmuseum (Hrsg.): Preußenadler über dem Rhein: eine Spurensuche rund um den Drachenfels [Ausstellungskatalog]. Bouvier Verlag, Bonn 2015, ISBN 978-3-416-03386-2, S. 56–67.
Weblinks
Bearbeiten- Seite des Bahnhofs im NRWbahnarchiv von André Joost
- Gleise in Serviceeinrichtungen (KKOW). DB InfraGO (PDF; 7,7 MiB)
- Abfahrtsmonitor
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 465 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ a b Denkmalliste der Stadt Königswinter, Nummer A 398
- ↑ Stationspreisliste DB Station&Service AG 2018 ( vom 23. Januar 2018 im Internet Archive) (PDF; 313 kB)
- ↑ Echo des Siebengebirges, 25. Oktober 1890, S. 2
- ↑ Echo des Siebengebirges, 29. Oktober 1890, S. 1
- ↑ Verbesserungen am Bahnhof Königswinter, Honnefer Volkszeitung, 27./28. August 1973
- ↑ Kein Warten mehr vor Schranken, Honnefer Volkszeitung, 30. Oktober 1974
- ↑ Ein grünes Band zieht sich durch die Altstadt, General-Anzeiger, 11. Februar 2005
- ↑ a b Stadt Königswinter verkauft den Bahnhof, General-Anzeiger, 12. Januar 2013
- ↑ Seite zum Stellwerk im NRWbahnarchiv von André Joost
- ↑ Blumenbeete für den Bahnhof Königswinter, General-Anzeiger, 6. März 2012
- ↑ Bahnhofsvorplatz soll schöner werden, General-Anzeiger, 29. Oktober 2013
- ↑ Schickes Pflaster: Nach mehreren Jahren Planung ist der umgestaltete Bahnhofsvorplatz fertig, General-Anzeiger, 14. Mai 2014, S. 19
- ↑ Maroder Charme auf modernem Pflaster, Schaufenster Bonn
- ↑ Carsten Schultz: Umzug: Job-Center und Gastronomie im Bahnhof. Bonner Rundschau, 5. Dezember 2014, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2014; abgerufen am 7. Dezember 2014.
- ↑ Umzug in den Bahnhof ist geplatzt, General-Anzeiger, 28. Februar 2015
- ↑ Konditorei entsteht am Königswinterer Bahnhof, General-Anzeiger, 12. Oktober 2018
- ↑ Neues Café eröffnet im Königswinterer Bahnhof, General-Anzeiger, 15. Juni 2019
- ↑ Angelika Schyma: Stadt Königswinter (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.). S. 104.