Berghain

Techno-Club im Berliner Ortsteil Friedrichshain

Das Berghain ist ein Techno-Club im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Sein Name leitet sich aus dem Bezirksnamen Friedrichshain-Kreuzberg ab. Das Berghain gilt als einer der bekanntesten Technoclubs der Welt.[1]

Berghain (2022)

Geschichte

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Das Berghain entstand aus dem 1998 eröffneten Berliner Technoclub Ostgut,[2] der wiederum Vorläufer in der Berliner Technokultur der frühen 1990er Jahre hatte.[3][4] Der Club befand sich in einer Lagerhalle eines ehemaligen Güterbahnhofs (Alter Ostbahnhof/Küstriner Bahnhof) und galt als eines der Zentren der Berliner Technokultur[5][6] – eine der „Kultstätten des Techno in Berlin“.[7][8] Die Adresse des Ostgut war Mühlenstraße 26–30.[9]

Anfänge im Techno-Bunker

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Reichsbahnbunker Friedrichstraße in den 1990er Jahren

Der Reichsbahnbunker Friedrichstraße wurde von 1992 bis 1996 als Ort für Technopartys genutzt.[10] Zu den wiederkehrenden Veranstaltungen im Bunker gehörte der Snax-Club.[11] Die schwulen Fetisch-Sexpartys vom Snax-Club im Bunker hießen Pervy Party.[12] Die erste Snax-Party fand 1994 statt; 2024 wurde das 30-jährige Jubiläum gefeiert.[13][14] Auf den Flyern der Party FC Snax United steht: „est. 1994“[15] (established 1994). Dieses waren die ersten Partys, die von den heutigen Berghain-Eigentümern Michael Teufele und Norbert Thormann veranstaltet wurden.[16] Publikum waren vor allem junge homosexuelle Männer aus Ostdeutschland.[17]

Snax-Club und Lab-Oratory

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Nachdem der Bunker Ende 1996 als Partylocation geschlossen worden war, fanden Snax-Partys in verschiedenen Orten statt. Einer davon war der Milchhof in der Anklamer Straße.[18] Laut Szene-Fotograf und Türsteher Sven Marquardt kam der Snax-Club auch in die Location des Clubs Planet am Spreeufer.[19] Ein anderer Veranstaltungsort war 1997 in der Revaler Straße 99 in Friedrichshain.[20] Der Snax-Club nutzte 1995 auch das Vrieshuis Amerika in Amsterdam als Veranstaltungsort.[21] Eine weitere Location war 1995 der Pfefferberg in Berlin-Prenzlauer Berg.[22]

Anstatt wie zuvor nur wiederkehrender „Gast“ in einem bestehenden Club zu sein, eröffnete man 1998 einen eigenen Veranstaltungsort.[23] Dieser wurde dann das Lab-Oratory (Eigenschreibweise Lab.oratory). Das erste Lab-Oratory in der Mühlenstraße war eine Verstetigung des Snax-Clubs, hatte jedoch eigene Öffnungszeiten, auch wenn keine Snax-Party stattfand.[24] Laut DJ Daniel Wang war der Snax-Club in der Mühlenstraße monatlich („on certain nights of the month“).[25] Bei Lab-Oratory und Snax-Club war – und ist immer noch – ausschließlich Männern Zutritt gestattet. Der beliebteste Fetisch-Style des Snax-Publikums orientierte sich zu dieser Zeit vor allem an Skinheads.[26][3]

Ostgut und Panorama-Bar

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Ostgut (links), Panorama-Bar und Lab-Oratory

Das Ostgut entstand als „Ableger“ des Lab-Oratory.[27] Teufele und Thormann bekamen ein Angebot, eine weitere Lagerhalle in direkter Nähe des Lab-Oratory zu mieten.[28] Das Ostgut öffnete 1998.[29] Das war der Beginn der Techno-Partys im Ostgut in der Mühlenstraße.[30] Im Gegensatz zu Lab-Oratory und Snax-Club war das Ostgut prinzipiell offen für alle Geschlechter. Ein Großteil des Publikums waren jedoch weiterhin homosexuelle Männer.[31] Das Alleinstellungsmerkmal des Ostguts war, dass es eine Schnittmenge zwischen Techno- und Schwulenszene bildete. Alexis Waltz: „Die Hauptbar befand sich hinter der Tanzfläche, ebenso wie Darkrooms – eine Irritation für das Partyvolk aus Mitte. In den Technoclubs von Mitte spielte schwules Leben nur eine Nebenrolle. Und umgekehrt: Die meisten Schwulenclubs legten wenig Wert auf moderne Clubmusik.“[28]

2000, zwei Jahre nach Eröffnung des Ostguts 1998, kam die Panorama-Bar (Eigenschreibweise Panorama Bar) als dritter Ort – neben Lab-Oratory und Ostgut – hinzu.[32] Das Publikum der Panorama-Bar war deutlich weniger queer als im Ostgut.[28] Die Adresse von Lab-Oratory, Ostgut und Panorama-Bar war Mühlenstraße 26–30. Diese Adresse galt jedoch auch für weitere Clubs auf demselben Gelände, wie dem Casino.[33] Am 6. Januar 2003 wurde im Ostgut die letzte große Klub-Nacht veranstaltet.[34] Die wöchentlich regelmäßigen Partys, die Samstagabend begannen, hießen schon im Ostgut Klub-Nacht (Eigenschreibweise Klub Nacht oder Klubnacht).[9][35] Vom Veranstaltungsort existieren nur wenige Fotos und vereinzelte Videoaufnahmen.[36]

Umzug ins Heizkraftwerk Friedrichshain

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Berghain, Zustand Oktober 2014

Wegen der Bauarbeiten zur Errichtung einer Mehrzweckarena wurden die Lagerhallen 2004 abgerissen, etwa ein Jahr nach der Schließung von Ostgut und Panorama-Bar.[37] Heute befindet sich auf dem Grundstück des ehemaligen Ostgut das Parkhaus der Mehrzweckarena in der Helen-Ernst-Straße. Das ehemalige Lab-Oratory befand sich dort, wo heute die Mildred-Harnack-Straße auf die Helen-Ernst-Straße trifft.

Eine der Partys im Ostgut hatte den Namen Restrealität.[38] In den Monaten nach der Ostgut-Schließung fanden mehrere „Ostgut- und Panoramabar-Gedächtnispartys“ unter dem Motto Restrealität statt.[39] Im Onlineforum Restrealitaet.de[40] wurde die Ostgut-Schließung diskutiert und betrauert.[41][42] In der Zeit von Januar 2003 bis Dezember 2004 waren die Betreiber des Ostgut damit beschäftigt, eine neue Location zu finden und einen neuen Club als Berghain zu gründen.[37] Mit dem Umbau des ehemaligen Heizkraftwerk Friedrichshain zum Club beauftragte man die Architekten Thomas Karsten und Alexandra Ehrhard – heute Studio Karhard.[43] Für die Nutzung als Technoclub wurde das Haus weitgehend entkernt und bis 2004 umgebaut.[44]

Nachdem die ehemalige Schaltwarte des Heizkraftwerks als neue Panorama-Bar am 15. Oktober 2004 eröffnet worden war,[25] fand die offizielle Eröffnung des Berghain in der ehemaligen Maschinenhalle des Heizkraftwerks am 18. Dezember 2004 statt.[45] 2005 eröffnete dann im Erdgeschoss des Gebäudes ein neues Lab-Oratory.[46][6] Im In- und Ausland wurde regelmäßig über den Club berichtet. Die Panorama-Bar wird umgangssprachlich auch als Pannebar (oder Panne-Bar) bezeichnet.[47][48][49]

Im Jahr 2010 wurde das Berghain umgebaut und renoviert, um den Raum im Gebäude besser zu nutzen und ihn neu einzurichten.[50] 2014 feierte der Club sein zehnjähriges Bestehen mit einer Ausstellung und verschiedenen Partys.[51] Gerüchte bezüglich einer bevorstehenden Schließung wurden im Oktober 2022 im Musikmagazin Groove in Abrede gestellt.[52]

Veranstaltungsort

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Das Berghain aus der Nähe

Das Berghain befindet sich in einem ehemaligen Fernheizwerk auf dem Gelände des ehemaligen Wriezener Güterbahnhofs in der Nähe des Ostbahnhofs. Das Gebäude wurde zwischen 1953 und 1954 im Stil des Sozialistischen Klassizismus gebaut. Es steht als Bestandteil des Gebäudeensembles Karl-Marx-Allee unter Denkmalschutz.[53] Anfänglich mieteten die Betreiber es von dem Energieunternehmen Bewag/Vattenfall (ähnlich wie später der Techno-Club Tresor das Kraftwerk Berlin).[54] 2011 erwarben sie es von Vattenfall.[55]

Clubgebäude

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Das viergeschossige Gebäude besteht aus den folgenden Teilen:

 
Eingang zum Lab-Oratory an der Westseite des Gebäudes mit dem Hinweis, dass der Zugang für Frauen und der Konsum von Drogen verboten ist

Erdgeschoss mit Kassenbereich, zentraler Garderobe und einer kleinen Bar. Der ursprünglich größere Darkroom wurde im Frühjahr 2017 zu einer weiteren Veranstaltungsfläche namens Säule umgebaut.[56] Ein raumprägendes Element war die großformatige Wandinstallation des Künstlers Piotr Nathan mit dem Titel Rituale des Verschwindens (2004). Das Werk bestand aus 175 bemalten Aluminiumplatten auf einer Fläche von 4,8 Meter × 25 Meter.[57] Dargestellt wurden die vier Elemente als Naturschauspiele, die auf stark vergrößerten historischen Stichen basierten.[58] Die Installation wurde 2017 wegen Umbauarbeiten abgebaut und in ihren Einzelteilen verkauft.

Von dieser Ebene führt ein Durchgang zu den Räumlichkeiten des Lab-Oratory. Für die zweimal jährlich am Ostersamstag und im November (bzw. Dezember) stattfindende schwule Fetischparty Snax werden beide Clubs zusammengelegt, und nur Männer haben Zutritt. Bei den meisten Veranstaltungen im Lab, das einen eigenen Zugang von außen hat, ist dieser Durchgang für Besucher nicht passierbar. Dieser wird in der Regel lediglich zur Snax und zur Lab.dance genutzt.[59]

Über eine Stahltreppe gelangen die Besucher in den eigentlichen Clubraum des Berghain. Der Raum und die Tanzfläche sind für rund 500 Leute ausgelegt. Die Tanzfläche wird umgeben von vier Dance-Stack-Lautsprechern des Unternehmens Funktion-One,[60] dem DJ-Pult und fünf als Tanzfläche geeigneten Podesten. Der Dancefloor ist 18 Meter hoch. In dieser Etage befinden sich hinter einer großen Glaswand eine weitere Bar mit einem langen Bartresen und diversen Sitzmöglichkeiten sowie ein Darkroom.

Das Berghain nimmt lediglich die Hälfte des Gebäudes ein; die andere Hälfte wurde bis 2013 als Halle am Berghain neu erschlossen.[61] Sie ist im Clubbetrieb normalerweise nicht zugänglich. Dort finden mitunter andere kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Klanginstallationen statt. Bei wenigen Sonderveranstaltungen im Jahr ist dieser Bereich, der sich parallel zu der Berghain-Tanzfläche hinter der nordöstlichen Front befindet, jedoch ebenfalls vom eigentlichen Berghain aus zugänglich, wodurch sich die Aufnahmekapazität des gesamten Clubs stark erhöht.

Auf der südwestlichen Seite der Berghain-Ebene gibt es eine separate Bar (die sogenannte Klobar), hinter der sich Unisex-Toiletten befinden. Auf dieser Seite führen zwei separate Treppen zur oberen Etage, in der sich die Panorama-Bar befindet. Sie wird von einer großen Fensterfront dominiert, die mit Rollläden abgedunkelt werden kann. Tagsüber werden sie mitunter für die Lichtperformance für wenige Momente geöffnet, dann fallen Sonnenstrahlen direkt auf die Tanzfläche. In der Bar sind großformatige Fotografien von Wolfgang Tillmans sowie Skulpturen von Isa Genzken und Anna Uddenberg ausgestellt.[62][63] Der gesamte Club bietet Platz für 1500 Gäste.

Außengelände

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Außerhalb des Gebäudes befinden sich auf dem Gelände weitere Veranstaltungsorte: Der Garten bietet Clubgästen in den Sommermonaten eine Tanzfläche im gärtnerisch gestalteten Außenbereich an. Die separate Kantine am Berghain wird vorrangig für Konzerte genutzt, der Bierhof Rüdersdorf wird saisonal als öffentlich zugänglicher Biergarten betrieben.

DJs und Musik

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A l’Arme! Festival Vol. IV, Konzertvorbereitung Laniakea, 2016 im Berghain

Gespielt wird in den regulären Clubnächten hauptsächlich Techno. In der Panorama-Bar legen zudem bekannte House- und Deep-House DJs auf. Zu den Residents zählen Marcel Dettmann,[64] Nick Höppner,[65] Tama Sumo,[66] Ben Klock[67] oder Virginia.[68] Mehrere der Resident DJs veröffentlichten auf dem an das Berghain angeschlossenen und 2021 eingestellten Label Ostgut Ton.

Mitunter finden im Berghain (bzw. in der angrenzenden Halle am Berghain) kulturelle Veranstaltungen jenseits der Clubkultur statt, so etwa Shut Up And Dance in Kooperation mit dem Staatsballett Berlin, dem monatlich stattfindenden Elektroakustischen Salon oder die Fotoausstellung 13 Monde, in der unter anderem Sven Marquardt, einer der Türsteher des Clubs, Fotos ausgestellt hat.

In den letzten Jahren fanden vermehrt Konzerte auf der Berghain-Ebene statt (z. B. Fever Ray, Zola Jesus, Swans, Fixmer/McCarthy, Laibach). Diese werden in der Regel an Werktagen veranstaltet.

Öffnungszeiten und Besonderheiten

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Türsteher Sven Marquardt

Der Club öffnet regulär jede Woche am Freitag um 22 Uhr und schließt Samstag gegen Mittag, wobei in dieser Nacht meist nur die Panorama-Bar von DJs bespielt wird. Die darauffolgende sogenannte Klub-Nacht, in der sowohl Panorama-Bar als auch der als (eigentliches) Berghain bezeichnete Hauptfloor bespielt werden, beginnt in der Samstagnacht und geht in der Regel ohne Unterbrechung bis zum Montagvormittag. In den Sommermonaten wird sonntags ab 12 Uhr zusätzlich der Garten mit Bar und DJ-Musik geöffnet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sowie am Sonntagabend bilden sich vor dem Club oft lange Besucherschlangen. Die Wartezeit kann in den Sommermonaten und bei populären DJs mehrere Stunden betragen.[69]

Das Berghain ist vor allem für seine lang andauernden und als sexuell freizügig wahrgenommenen Partys bekannt. Am Eingang nehmen die Türsteher eine strenge Auswahl der Gäste vor. Es kommt häufig vor, dass potenzielle Besucher eine Abweisung erfahren. Die Gründe dafür werden von den Türstehern und dem Clubmanagement nach außen hin nicht kommuniziert. In der Medienberichterstattung ist daher oft von der „härtesten Tür Berlins“ die Rede.[70][71] Internationale Bekanntheit hat in diesem Zusammenhang der Türsteher Sven Marquardt erlangt, der als einer der wenigen fest dem Berghain zugehörigen Mitarbeiter mitunter mit Interviews in der Öffentlichkeit auftritt. DJ und Produzent Felix da Housecat wurde am 21. Februar 2015 der Einlass verwehrt, woraufhin dieser sich öffentlich beklagte und dem Berghain Rassismus vorwarf.[72][73][74]

Im Inneren des Clubs herrscht ein strenges Verbot von Foto- oder Videoaufnahmen, um den Gästen ein Höchstmaß an Freiheit und persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Der Autor Tobias Rapp formuliert dies wie folgt: „Der Club will kein Bild von sich in der Außenwelt wiederfinden. Seine Welt existiert in einem ewigen Frühmorgen. Hier steht das ungefilterte, nicht aufgezeichnete Erlebnis im Mittelpunkt.“[75] Im gesamten Berghain gibt es daher keine Spiegel und nur wenige spiegelnde Flächen. Als weitere Maßnahme, um das Fotografie- und Videoverbot wirksamer durchzusetzen, werden seit spätestens 2014 bei der Einlasskontrolle die Kameralinsen von Smartphones der Gäste mit Aufklebern abgedeckt.[76] Trotz des allgemeinen Fotografie- und Videoverbots wurden in der Vergangenheit Drehgenehmigungen für Fernsehteams erteilt, auch Fotografen erhalten gelegentlich Genehmigungen zum Fotografieren.

Wiederholt berichteten Medien auch über den Drogenkonsum im Club.[77][78] Im Juni 2017 starb eine 30 Jahre alte US-Amerikanerin im Krankenhaus an den Folgen einer MDMA-Überdosis, nachdem sie zwei Ecstasy-Pillen geschluckt hatte, die ein Freund ihres Ehemannes auf der Toilette des Berghain von einem Dealer gekauft hatte.[79]

2022 kam es zu zwei Vorfällen, bei denen Gäste, darunter Alison Lewis von der Band Linea Aspera, gegen ihren Willen psychoaktive Substanzen injiziert bekamen (Needle Spiking).[80] Auch aus anderen Clubs in Frankreich und Großbritannien wurden derartige Fälle gemeldet. Es kam zu Festnahmen.[81][82][83] Der Club reagierte mit einem neuen Awareness-Programm.[84]

Immer wieder ist der Club Gegenstand nationaler und internationaler Berichterstattung. Der Rolling Stone sprach in einem 2014 erschienenen Artikel von einer „verschlossenen, sexgetriebenen Welt im coolsten Techno-Club“.[16] Auch die New York Times,[85] Der Spiegel,[86][87] Die Zeit,[88] Frankfurter Allgemeine Zeitung,[89] Süddeutsche Zeitung,[90] Die Welt[91][92] und unzählige andere Publikationen berichten immer wieder über das Berghain. Für Aufsehen sorgte 2015 die US-Schauspielerin Claire Danes, die in einem Interview mit Ellen DeGeneres das Berghain als „besten Ort auf der Welt“ bezeichnete.[93]

Unternehmen

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Logo des Berghain

Die Gründer Michael Teufele und Norbert Thormann haben die Rechtsform des Clubs und seiner historischen Vorgänger mehrfach gewechselt bzw. die Firmen geändert. Das 2004 eröffnete Berghain, wie es in der heutigen Form existiert, wird mittlerweile von der 2009 gegründeten Berghain OstGut GmbH betrieben (ursprünglicher Name: KulturKubus GmbH).[94] 2012 fanden eine Umbenennung und eine Verschmelzung zu der heutigen Rechtsform statt. Geschäftsführer und Gesellschafter waren aber zu je 50 % lange Jahre die beiden Gründer. 2017 stieg Michael Teufele als Geschäftsführer aus, André Jürgens übernahm. Neben dem Club betrieb das Unternehmen bis 2021 das Musik-Label Ostgut Ton. Im Jahr 2019 hatte das Berghain etwa 287 Mitarbeiter.[55] Im Jahr 2016 entschied das Finanzgericht Berlin-Brandenburg, dass Veranstaltungen im Berghain als kulturelle Events gelten. Damit unterliegen sie nicht der normalen Umsatzsteuer von 19 Prozent, sondern dem ermäßigten Satz von 7 Prozent.[95] Der Bundesfinanzhof hat diese Rechtsauffassung 2020 übernommen.[96]

Ausstellungen

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  • 2011: ALLE – Worker’s Pearls mit Exponaten von Mitarbeitern (im KUBUS)
  • 2014: 10 zum zehnjährigen Bestehen des Clubs[97] (in der Halle am Berghain)
  • 2020: Studio Berlin in Zusammenarbeit mit der Boros Foundation[98] (in den während der COVID-19 Pandemie geschlossenen Clubräumen des Berghain)
  • 2022: Ian Cheng: Life After Bob in Zusammenarbeit mit Light Art Space[99] (in der Halle am Berghain)
  • 2024: Danielle Brathwaite-Shirley: The Soul Station in Zusammenarbeit mit Light Art Space[100] (in der Halle am Berghain)

Auszeichnungen

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  • Der Club wurde vom britischen DJ Magazine im Jahr 2009 auf Platz 1 der „Top 100 clubs in the world“ gewählt.[101] Überliefert ist in diesem Zusammenhang das angeblich einzige offiziell verbreitete Statement der Inhaber: „Wir machen genauso weiter wie bisher.“[91] In den folgenden Jahren sank die Platzierung bei dieser Leserwahl bis auf Platz 13 im Jahr 2012,[102] wobei jedoch das Verfahren zwischenzeitlich von einer Redaktionsempfehlung zu einer Leserwahl geändert wurde.[103]
  • 2012 erhielt der Club den vom Axel-Springer-Verlag vergebenen Kulturpreis Berliner Bär. Sven Marquardt und Marcel Dettmann nahmen die Auszeichnung entgegen und erklärten dem Publikum: „Wir verstehen den Preis als Würdigung der Berliner Clubszene.“[104]

Literarische Rezeption

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  • Das Berghain spielt eine wichtige Rolle in dem 2008 durch den anonymen Autor Airen erschienenen Tagebuch Strobo sowie in dem sich teilweise darauf beziehenden und 2010 erschienenen Roman Axolotl Roadkill (2010) der Autorin Helene Hegemann.
  • Im Roman Das kaputte Knie Gottes (2011) von Marc Degens besucht der Protagonist das Berghain.[105]
  • Ein Gedicht von Julia Engelmann trägt den Titel Mein Herz ist das Berghain und du kommst nicht rein.[106]
  • Das Buch Die Clubmaschine (Berghain) von Kilian Jörg und Jorinde Schulz (2018) nimmt den Club „als Inbegriff der Berliner Clubkultur unter die Lupe“ und versucht „aus der Dunkelheit eines Clubs makropolitische Spannungen, Tendenzen und Widersprüche unserer Gesellschaft ans Licht zu bringen, den Untergrund dieser Maschinenliebe zu ergründen und das postindustrielle Lebensgefühl zu verstehen“.[107]
  • Der 2020 auf dem Album Und das Geheimnis der unbeglichenen Bordellrechnung veröffentlichte Song Berghainschlange der Berliner HipHop-Band K.I.Z nimmt Bezug auf die langen Wartezeiten vor dem Club.[108]
  • Der 2022 veröffentlichte Song Elon[109] von der Band Von Wegen Lisbeth handelt vom Versuch des amerikanischen Unternehmers Elon Musk, ins Berghain zu kommen, den er 2022 auf Twitter öffentlich machte.[110] Im Songtext wird Musk am Eingang abgewiesen, da er, so wie er ist, nicht reingelassen werden könne und weil man sich mit Geld keine Liebe kaufen könne. Er solle sich stattdessen auf den Mars begeben, der mindestens genauso spaßig wie das Berghain sei.[111]
  • Der 2023 veröffentlichte Song Berliner Luft der Band Scooter erwähnt das Berghain zusammen in einer Reihe mit anderen Berliner Clubs.[112]
  • Der 2023 veröffentlichte Song Berghain der Schweizer Band Fäaschtbänkler handelt von dem (vergeblichen) Versuch, die Band als Act in den Club zu bringen und dort Oberkrainer Sound zu etablieren, werden aber an der Türe abgewiesen.[113]

Literatur

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Commons: Berghain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bildergalerie

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Einzelnachweise

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  1. MIZ – Deutsches Musikinformationszentrum
  2. Luis Manuel García-Mispireta: Together, Somehow – Music, Affect, and Intimacy on the Dancefloor. Duke University Press, Durham 2023, ISBN 978-1-4780-2705-8 ((eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) [abgerufen am 18. August 2024]): „Ostgut, Berghain's precursor, began as an itinerant gay fetish event called ,Snax,‘ which eventually found a permanent home at Ostgut in 1998.“
  3. a b Gustav Seibt: Was, Sie schicken Menschen weg? In: sueddeutsche.de. 11. August 2014, abgerufen am 24. März 2018: „Denn das Berghain ist ja älter als der Club gleichen Namens, der Weltruhm erlangte. Seine Vorgeschichte reicht zurück zu den ersten Elektroclubs nach der Wende im aufgerissenen Boden von Berlin-Mitte, dem E-Werk, dem Tresor, dem Suicide, aber vor allem zum Snax-Club, der an wechselnden Orten zu unregelmäßigen Terminen, mal im Bunker an der Reinhardt-Straße, mal im ,Milchhof‘ in der Anklamer Straße, stattfand und das war, was die Plakate damals ankündigten: ,Pervy-Party – men only – break a rule.‘ [...] Im Snax und im Ostgut tummelten sich so viele Glatzen mit Domestos-Jeans und Springerstiefeln, dass die türkischen Taxifahrer, die am Ausgang warteten, besorgt fragten, ob sich hier Neonazis versammeln.“
  4. Matthew Collin: Rave on – Global Adventures in Electronic Dance Music. The University of Chicago Press, Chicago 2018, ISBN 978-0-226-59548-1, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. August 2024]): „The club's roots ran deep into the Berlin subculture that developed after the fall of the Wall in 1989. Its owners, Michael Teufele and Norbert Thormann, organised first their Snax sex parties in the nineties at the Bunker club, an abandoned World War Two air-raid shelter occupied by ravers in 1992 and run as a hardcore outpost for acid techno, gabba and BDSM parties, amongst other niche predilections, until it was raided and shuttered in 1996. Two years later, Teufele and Thormann founded Ostgut in an old railway depot in the Friedrichshein [sic!] district, which at the time was a drab and desolate sector of what had been East Berlin. [...] The revolution was over – or was it? ,It was the end of the nineties, techno was out of fashion, but Ostgut was a place where people were still doing Ecstasy and having a great time, with parties going on until the afternoon,‘ Schneider recalls.“
  5. Ostgut: Tanzpalast in der Lagerhalle. 20. Juli 2001, abgerufen am 19. April 2024: „Ost und gut – wer sich über den Dächern einer Stadt besonders wohl fühlt, sollte sicher hier blicken lassen. Keine Frage: Wer selbst beim Clubbing ein Freund kurzer Wege ist, sollte sich in Berlin Richtung Ostbahnhof orientieren.“
  6. a b Sebastian Preuss: Arena der Leidenschaften. In: Goethe-Institut. Januar 2005, abgerufen am 22. August 2024: „Gerade Schwule pilgerten aus aller Welt hierher, weil in der rohen Industrial-Atmosphäre, unter den dröhnenden Techno-Bässen, die einen in andere Gefilde des Bewusstseins schleuderten, kaum eine Begierde unerfüllt blieb. Doch war das Ostgut sexuell nie festgelegt. Allein in den legendären Snaxx-Nächten [sic!], die wohl in der Tat weltweit einzigartig waren, blieben Männer unter sich, wenn sie ohne jedes Limit ihre pornographischen Phantasien auslebten. [...] Für die meisten wird es einfach das neue Ostgut sein. Vor Wochen schon wurde im zweiten Obergeschoss die Panorama Bar wiedereröffnet, irgendwann in den nächsten Wochen wird es auch das Lab.oratory wieder geben.“
  7. Wilfried Ferchhoff: Jugend und Jugendkulturen im 21. Jahrhundert – Lebensformen und Lebensstile. 2., aktualisierte und überarb. Auflage. VS, Verl. für Sozialwiss, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-92727-5, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. August 2024]).
  8. Briand Bedford: Spartacus Berlin Gay Guide. Bruno-Books, 2013, ISBN 978-3-86787-649-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „Nach dem Mauerfall begann in Berlin etwas neues, Clubs wie der ,Tresor‘, ,E-Werk‘ und das ,Ostgut‘ waren die Magneten der Kreativen aus aller Welt.“
  9. a b Berlin 2001, Ostgut, Musik ist unser Leben. Foto vom Flyer mit Adresse. In: Open Your Code. 4. März 2015, abgerufen am 19. April 2024 (deutsch).
  10. Helmut Höge: KNAST, BANANENLAGER, TECHNO-LADEN, KUNSTORT: Ein Bunker-Leben. In: Die Tageszeitung: taz. 11. Februar 2011, ISSN 0931-9085, S. 22 (taz.de [abgerufen am 19. April 2024]): „1992 mietete ihn der Westberliner Philosoph und Latex-Künstler Werner Vollert [...]. Er machte aus dem Würfel einen ,Technobunker‘, der bald so gut lief, dass Vollert zum einen noch eine Techno-Boutique eröffnete und zum anderen aus den ,Snax‘-Bunkerveranstaltungen die Betreiber der Clubs Ostkreuz [sic!] und Berghain hervorgingen.“
  11. Hannah Zipfel: MAYDAY ! Gedanken zum Berliner Clubsterben. In: POP. Band 10, Nr. 1, 1. März 2021, ISSN 2198-0322, S. 10–19, doi:10.14361/pop-2021-100103 (pop-zeitschrift.de [abgerufen am 19. August 2024]): „Die Spuren des Clubs, in dem die ersten schwulen Snax-Partys stattfanden, die heute im Lab.oratory unter dem Berghain veranstaltet werden, sollen in den Wohnräumen erhalten geblieben sein.“
  12. Aussenstation: Party-Flyer Snax-Club Juli 1994. In: Instagram.com. Abgerufen am 19. August 2024 (englisch): „PERVY PARTY · Sat. 16.07.94 · Start 11 pm, End ?! am · Bunker Albrechtstr. 24/25 Berlin-Mitte · euphoric techno trance with djoker daan + dj leo krieger · Rubber? Leather? You can change into whatever turns you on. SNAX CLUB is a new concept in fetish trading for pervy men.“
  13. SNAX CLUB 30 — Berghain. 30. März 2024, abgerufen am 18. August 2024.
  14. Boris Dolinski: 30 YEARS SNAX CLUB ♥️⚒️♥️⚒️♥️⚒️♥️⚒️♥️⚒️♥️⚒️. In: instagram.com. 30. März 2024, abgerufen am 18. August 2024.
  15. FC Snax United — Berghain. 11. November 2023, abgerufen am 27. August 2024.
  16. a b Thomas Rogers: Berghain: The Secretive, Sex-Fueled World of Techno's Coolest Club. In: Rolling Stone. 6. Februar 2014, abgerufen am 18. August 2024 (amerikanisches Englisch).
  17. Daniel Sigge: Der vielleicht letzte Text über das Berghain … und digitale Clubgänger. 2. Januar 2017, abgerufen am 14. September 2018: „Der Vorgänger-Club Ostgut war aus der Not geboren, einen Ort für die Snax-Partys zu finden, die zuvor vor allem im Technobunker in Mitte stattfanden. Dort konnten junge, schwule, vor allem ostdeutsche Männer das tun, worauf sie Lust haben.“
  18. Gustav Seibt: Die Mitte der Welt. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010, abgerufen am 19. August 2024: „die langfristige Vorgeschichte des ,Berghain‘, das sich aus schwulen Fetisch-Partys (dem ,Snax‘) mit wechselnden Orten, zu einem stationären, zunehmend gemischten Club entwickelte (dem ,Ostgut‘), in dem auch Nicht-Schwule etwas lernten von der klassenungebundenen, verschworenen und zugleich offenen Art der Schwulen Sex zu machen und wo sie sich zugleich über ein erstaunliches Niveau des Musikmachens freuen konnten. Die Legende entstand nach dem Mauerfall in Hinterhöfen von Mitte und Prenzlauer Berg, zuletzt dem ,Milchhof‘ in der Anklamer Straße, wanderte in ein inzwischen abgerissenes Reichsbahndepot in der Nähe des Ostbahnhofes in Friedrichshain, um dann am Wriezener Bahnhof seine auch architektonische Adelung als totalitär gestylte Kathedrale zu erfahren.“
  19. Sven Marquardt, Judka Strittmatter: Die Nacht ist Leben – Autobiographie. Ungekürzte Ausgabe im Ullstein Taschenbuch, 1. Auflage. Ullstein, Berlin 2019, ISBN 978-3-86493-025-6, S. 184: „Später ist das Snax auch im alten Planet an der Spree zu finden. Dort lagern dann morgens an der Uferböschung Männerhorden, die chillen, sich ausgelassen mit Bier anrotzen oder es völlig entspannt miteinander treiben.“
  20. Programm Berlin, Freitag 28.07. In: Die Andere Welt – unabhängiges Monatsblatt nicht nur für Lesben und Schwule. Band 8. Die Andere Welt, 1997, S. 23 (google.de): „23:00 Uhr – Pervy Party, Snax-Club, Revaler Straße 99.“
  21. Party Snax i Amsterdam. In: QX. QX Förlag AB, Stockholm Oktober 1995, S. 11 (issuu.com [abgerufen am 31. August 2024]): „Den berlinska klubben Snax gör ett gästspel i Amsterdam den 25 november. Vid vattnet, pà Vrieshuis Amerika, Oostelijke Handelskade 25 arrangeras ,Whipping Boys‘-festen. Dj Mickey V (Amsterdam) och Dokker [sic!] Daan (Berlin), vilket i Snaxandan bör betyda techno. [...] Snax klubb är ingen läderklubb. Här blandas läderkillarna med technokids, gummiklädda, gay skinheads och allmänt partyglada män. Snax innebär dans, sex och glada miner.“
  22. Flickr User Schnorp: Snax Club Camopark. In: flickr.com. April 1995, abgerufen am 4. September 2024: „Attention new Location! Pfefferberg Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin, U2 Senefelder Platz [...] Next Dates? Write! SNAX CLUB DevilTeufelDiable Postbox 30.43.12 10723 Berlin.“
  23. Jens Balzer: Pop – Ein Panorama der Gegenwart. Rowohlt, 2016, ISBN 978-3-644-12241-3, S. 199 ((eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)): „Auch die ersten Veranstaltungen, die die späteren Betreiber des Berghain in den neunziger Jahren organisierten – schwule Fetisch-Sex-Partys mit musikalischer Untermalung –, fanden an Orten statt, die ursprünglich nicht für diese Verwendung vorgesehen waren, zum Beispiel in einem Hochbunker in der Nachbarschaft des Deutschen Theaters. Ihren ersten dauerhaften Klub, das Ostgut, eröffneten sie 1998 in einem ehemals als Lagerhalle genutzten Schuppen auf dem Gelände eines Rangierbahnhofs. 2003 wurde das Ostgut geschlossen, das gesamte Gelände wurde planiert und neu bebaut – unter anderem mit der Mehrzweckhalle, die inzwischen von großen Parkplätzen und Bürohochhäusern umgeben ist.“
  24. Lab.oratory – 23:00 Uhr – Fuck 'n' Dance – DJs Aroma + Liquid Sky. In: Zitty. Band 22, Nr. 13–15. Zitty Verlag GmbH, Berlin 1999, S. 111, 173.
  25. a b Daniel Wang: Ostgut, Berlin — Discopia. In: archive.org. Discopia, abgerufen am 18. August 2024 (englisch): „The Panorama Bar, which is the smaller upper portion of the legendary techno club Ostgut, has re-opened on Friday, October 15, at its new address in the Friedrichshain area of East Berlin. [...] Ostgut was the epicenter of Berlin nightlife starting late 1998 [...]. On certain nights of the month, Laboratory was the location for the famed Snax parties, with special themes for the insatiable gay appetites of Berlin.“
  26. Konstantin Arnold: Rituale des Verschwindens, Orte des Auflösens – Dekonstruktion sozialer Hygienenormen an heterotopen Orten der Berliner Clubkultur. In: Hygiene-Konstruktionen als strategisches Herz des Design – Forschung zu Grenzen und Grenzüberschreitungen. Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Design, 2021, abgerufen am 29. August 2024: „Der Skin-Look war damals noch ein Ding, viele trugen eine Bomberjacke, Springerstiefel mit weißen Senkeln und gebleicht-gesprenkelte Jeans mit umgeschlagenen Beinen.“
  27. Steffen Damm, Lukas Drevenstedt: Clubkultur – Dimensionen eines urbanen Phänomens. Campus Verlag, Frankfurt New York 2020, ISBN 978-3-593-51176-4, S. 63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. August 2024]): „Michael Teufele und Norbert Thormann, die späteren Berghain-Gründer, veranstalteten hier ihre ersten ,Snax‘-Partys (schwule Fetisch- und Sexpartys), die sie nach 1998 im Lab.oratory bzw. dessen Ableger, dem Ostgut in einer Lagerhalle des ehemaligen Alten Ostbahnhofs, weiterführten.“
  28. a b c Alexis Waltz: Nightclubbing – Berlin’s Ostgut. In: redbullmusicacademy.com. Red Bull GmbH, 24. September 2013, abgerufen am 18. August 2024 (englisch).
  29. Alexis Waltz: Das Berghain – die Mitte der Welt. In: Tobias Rapp (Hrsg.): Lost and Sound – Berlin, Techno und der Easyjetset. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-73395-0, Abschnitt: Techno kann so sexy sein, S. 123: „Im Vorgängerclub Ostgut, der von 1998 bis 2003 existierte, lief kompromissloser Techno. Stilistisch innovativ war die angeschlossene, etwas später eröffnete Panoramabar, in der sich ein sehr spezieller Sound zwischen elegantem Minimal und zeitlosem, upliftendem House entstand.“
  30. Erik Heier: Mercedes-Platz in 12 Fotos – Vom Ostgut bis zum East-Side-Grauen. In: Tip Berlin. Abgerufen am 20. August 2024 (deutsch): „Oft konnte man Gruppen von Menschen im Morgengrauen über das Areal wandeln sehen. Verstrahlt, aber glücklich. Denn einem ehemaligen Reparaturlager für Züge entstand auf dem Gelände zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße 1998 einer der wichtigsten und härtesten Technoclubs der Stadt: das Ostgut, das zwei Jahre später durch die Panorama Bar im Obergeschoss ergänzt wurde. Hier fand auch der Snax-Club, eine schwule Sex- und Techno-Party, ein dauerhaftes Zuhause. Anfang Januar 2003 lief der Pachtvertrag für den Techno-Club aus. Das Ostgut musste schließen. Die letzte Party dauerte 30 Stunden. Die Macher Michael Teufele und Norbert Thormann zogen auf die andere Seite der Bahngleise und fanden mit einem ehemaligen Fernheizwerk einen neuen, deutlich spektakuläreren Ort. Und sie nannten diesen Ort: Berghain.“
  31. Alexis Waltz: Das Berghain – die Mitte der Welt. In: Tobias Rapp (Hrsg.): Lost and Sound – Berlin, Techno und der Easyjetset. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-73395-0, Abschnitt: Kleiner historischer Exkurs: das Ostgut, wo alles begann, S. 125: „In dieser Zeit eröffneten Michael Teufele und Norbert Thormann das Ostgut. Zunächst feierte dort allein das schwule Publikum des benachbarten Sexclubs zu harter, geschmackssicher ausgewählter Technomusik. Die eine Hälfte des Dancefloors war von muskelbepackten, glatzköpfigen Männern in Armeehosen und -stiefeln mit nackten Oberkörpern bevölkert, die andere von einem heterogenen, aber nicht weniger schwulen Publikum.“
  32. Boris Dolinski: Interview — Boris. In: MYP Magazine. 3. Mai 2014, abgerufen am 27. August 2024 (deutsch): „Man muss wissen, dass das Ostgut von 1998 bis 2000 ein hartgesottener Schwulenclub mit marginalem Frauenanteil war, zu dem die neue Panorama Bar ab dem Jahr 2000 ein Gegengewicht darstellen sollte – softer, hedonistischer und mit etwas anderer Musik. Dadurch ist das Ostgut schlagartig zum hipsten Club Berlins geworden. Und es war der einzige Ort in der Stadt, an dem man bis in den späten Sonntagnachmittag feiern konnte.“
  33. Das Programm. 24. Januar 2002, abgerufen am 20. August 2024: „Die ,Suicide-Club-Nacht‘ steigt im Casino (Mühlenstraße 26–30/Friedrichshain). Mit dabei: Wolle xdp, Alan Sommerville, Michael Stahl. [...] Die Gebrüder Teichmann feiern den ,Finest Friday‘ im Ostgut (24 Uhr, Mühlenstraße 26–30/Friedrichshain). Live dabei: Nightshift + DJ Set.“
  34. Morgens halb zehn im Heizkraftwerk. In: Berliner Zeitung, 11. November 2006.
  35. Programm, Samstag. In: Zitty. Band 25. Zitty Verlag GmbH, Berlin 2002, S. 184, 198 (google.de).
  36. SamuarTV: Vergessene Clubs in Berlin. In: YouTube.com. SamuarTV, 22. Juni 2012, abgerufen am 18. August 2024.
  37. a b Berlin – Ablösung im Techno-Takt. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. August 2024]).
  38. Berlin 2003, Ostgut, Restrealität. In: Open Your Code. 28. Dezember 2013, abgerufen am 18. August 2024 (deutsch).
  39. Harald Peters: themenläden und andere clubs: Die Ostgut-Schließung und die Folgen zum Hundertsten, das 24/7 zum Allerersten. In: Die Tageszeitung: taz. 23. Mai 2003, ISSN 0931-9085, S. 25 (taz.de [abgerufen am 18. August 2024]): „Vor allem jene, die in den Monaten seit der Schließung des seligen Ostguts und der Panoramabar ihr Vergnügen auf Ostgut- und Panoramabar-Gedächtnispartys suchen, haben sich zusehends in kulturpessimistisch vagabundierende Ostgut-Zombies verwandelt, die verbissen nach ihrem Gestern suchen. [...] Und dass die wichtigste der diversen Panoramabar-Gedächtnispartys unter dem viel sagendem Motto ,Restrealität‘ steht, spricht in Bezug auf den zu beklagenden Realitätsverlust sozusagen Bände.“
  40. ::::restrealitaet::::. Tobias Hagelstein, abgerufen am 18. August 2024.
  41. Frank R. Schröder: Wie es war, vor 20 Jahren nach Berlin zu ziehen. In: iHeartBerlin.de. Abgerufen am 18. August 2024 (deutsch): „Später gab es auch ein geschlossenes Online-Forum für Techno-Fans namens Restrealität (es existiert sogar noch), das sich nach der Schließung des Berghain-Vorgängers Ostgut, welche eine ganze Szene von Partymenschen in der Schwebe ließ, gebildet hatte.“
  42. Tobias Rapp: Lost and Sound – Berlin, Techno und der Easyjetset. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-518-73395-0, Kapitel: Wir treffen uns in der Restrealität, S. 183–192.
  43. Johannes Medebach: Interview mit Thomas Karsten: „What happens in Berghain …“ In: moderneREGIONAL. 8. Januar 2021, abgerufen am 4. August 2024 (deutsch): „Wir hatten schon den Vorgängerclub, das ,Ostgut‘, mit aus der Taufe gehoben. Damals suchten wir zusammen mit den Betreibern eine feste Location, denn bis dato fanden die Veranstaltungen immer an verschiedenen Orten statt. Als das ,Ostgut‘ schließen musste, nahmen wir das leerstehende Kraftwerksgebäude ins Visier. Der damalige Eigentümer Vattenfall wusste nichts damit anzufangen und keiner wollte das Objekt haben.“
  44. Anna-Maria Phayouphorn: Feature: Karhard. „Mut zur Eleganz“. In: Groove Magazin. 14. Februar 2017, abgerufen am 20. August 2017.
  45. Flyer Berghain Dezember 2004. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2019; abgerufen am 14. September 2018.
  46. Studio Karhard: Projects: Laboratory. In: www.karhard.de. Thomas Karsten, Alexandra Erhard, abgerufen am 6. August 2024.
  47. Moritz von Uslar: Berghain: Morgens halb zehn in Deutschland. In: Die Zeit. 21. August 2014, abgerufen am 26. Mai 2021.
  48. Jens Friebe: 52 Wochenenden: kritische Ausgabe. Verbrecher Verlag, 2009, ISBN 978-3-940426-22-2, S. 113 (google.de [abgerufen am 26. Mai 2021]).
  49. Jörn Morisse, Stefan Rehberger: Saturday Night: Geschichten. Piper, 2009, ISBN 978-3-492-25313-0, S. 203 (google.de [abgerufen am 26. Mai 2021]).
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  51. Jens Balzer: So feiert Deutschlands bekanntedter Techno-Club. In: Berliner Zeitung. 1. August 2014, abgerufen am 14. April 2022.
  52. Kristoffer Cornils: „Das Berghain schließt für immer!“ – Nope. Über ein journalistisches Totalversagen mit Ansage In: groove.de, 17. Oktober 2022, abgerufen am 19. Oktober 2022.
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  54. Andreas Tzortzis: In Berlin, art among the ruins. In: The New York Times. 1. Mai 2007, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 2. April 2016]).
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  56. Marcus Weingärtner: Dancefloor „Säule“ Warum das Berghain sich neu erfinden muss. Berliner Zeitung, 15. Februar 2017, abgerufen am 14. September 2018.
  57. Piotr Nathan: Rituale des Verschwindens. (PDF; 18 MB) In: Zeichnung Und Raum / Portfolio. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2016; abgerufen am 14. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.piotr-nathan.com
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  65. Artist: Nick Höppner. Ostgut Booking, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2018; abgerufen am 7. April 2018.
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  67. Artist: Ben Klock. Ostgut Booking, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen am 7. April 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ostgut.de
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  73. Felix Da Housecat: Rassismus-Vorwürfe gegen Berghain bei laut.de
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  112. Michael Scharsig: Scooter feiern Berghain, Watergate und Kater Blau mit neuer Single auf Deutsch. In: Faze Magazin. 15. September 2023, abgerufen am 2. November 2023.
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Koordinaten: 52° 30′ 40″ N, 13° 26′ 35″ O