Biophytum

Gattung der Familie Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)

Biophytum ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae). Sie enthält je nach Auffassung der Bearbeiter 50 bis 80 Arten. Charakteristisch ist die Reizbarkeit der Blattfieder.

Biophytum

Biophytum dendroides

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales)
Familie: Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)
Gattung: Biophytum
Wissenschaftlicher Name
Biophytum
DC.

Beschreibung

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Illustration aus A hand-book to the flora of Ceylon, Tafel XXI von Biophytum intermedium
 
Illustration von Biophytum umbraculum
 
Biophytum dendroides
 
Biophytum reinwardtii
 
Blüten von Biophytum reinwardtii
 
Blütenstand mit Blüten im Detail von Biophytum sensitivum
 
Offene Kapselfrucht mit ausgebreiteten Fruchtklappen und Samen von Biophytum sensitivum
 
Habitus, Laubblätter und Blütenstände von Biophytum somnians

Vegetative Merkmale

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Biophytum-Arten wachsen als aufrechte, unverzweigte einjährige[1] bis dichotom verzweigte ausdauernde[2]krautige Pflanzen oder meist als sympodialverzweigte Halbsträucher.[1][3] Die Basis der Sprossachsen ist manchmal verholzt und das obere Ende besitzt meist einen Ring von zurückgebogenen steifen Trichomen.[3] Sie erreichen Wuchshöhen von einigen Zentimetern bis über einen Meter.

Die Laubblätter sind nicht gleichmäßig am Stängel verteilt, sondern in endständigen Rosetten oder in quirlig am Stängel verteilten Rosetten angeordnet.[1][2][3] Die Nebenblätter sind borstenförmig.[1] Die Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist an seiner Basis verdickt.[2] Bei sämtlichen Biophytum-Arten sind die Blattspreiten paarig gefiedert.[2][3] Das Endfiederblatt ist zu Granne reduziert.[2][3] Die fast sitzenden bis kurz gestielten Fiederblättchen sind gegenständig an der Blattrhachis angeordnet.[2][3] Die Fiederblättchen enden gerundet und stachelspitzig.[2] Die Nebenblätter sind fadenförmig.[2] Die untersten Fiederblätter sind fleischig, fast dreieckig oder eiförmig und breiter als lang.[3]

Generative Merkmale

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Die auf einem deutlichen Blütenstandsschaft oder sitzend angeordneten[2] dicht trugdoldigen[1] oder doldigen[2] Blütenstände können kugelig oder zylindrisch sein.[3] An der Basis der Blütenstandsschäfte befinden sich Tragblätter.[3] Die spiralig angeordneten und überlappenden Deckblätter sind pfriemlich.[3] Die Blütenstiele sind kürzer oder länger als die Deckblätter und an der Nähe ihrer Basis gegliedert.[3]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[2] Die fünf haltbaren, fast freien[3] Kelchblätter sind lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende[2] und innen kahl.[1] Die fünf meist gelben oder weißen, selten purpurfarbenen[2] Kronblätter sind verdreht, kahl und auf halber Höhe verwachsen.[1][3] Von den kurz verwachsenen Staubblättern sind alle fertil oder einige, die kürzeren, sind reduziert und steril.[3] Der Fruchtknoten ist fünflappig[3] und fast kugelig.[2] Die endstängigen Narben sind vergrößert, zweiteilig, fast kopfig und papillös.[3]

Auf der Frucht ist noch der Kelch vorhanden.[3] Die eiförmigen bis länglichen Kapselfrüchte öffnen sich fachspaltig =oder lokulizid;[3] manchmal sind die fünf Fruchtklappen an der Basis sternförmig ausgebreitet.[1][2][3] Jedes Fruchtfach enthält mehrere[2] (ein bis sechs) Samen in zwei Reihen.[3] Die braunen Samen besitzen oft kleine Höckerchen.[2] Die Samen sind bitegmisch und die äußere Haut öffnet sich bei Reife und schleudert die Samen heraus.[3]

Es liegt Homostylie oder Heterostylie als Di- oder Tristylie vor.[1]

Die Kapselfrucht springt bei Reife mit fünf Klappen zu einem fünfzähligen Stern auf, der die Samen präsentiert. Nach Antrocknung der Epidermis der Samen springen diese dann weg, wie im Artikel über die Sauerkleegewächse beschrieben.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Biophytum wurde 1824 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis ... (DC.), Band 1, Seite 689–690 aufgestellt.[4][5][6] Typusart ist Biophytum sensitivum (L.) DC., dessen Erstveröffentlichung 1753 als Oxalis sensitiva L.[7]

Die Gattung Biophytum gedeiht fast weltweit in den Tropen, und zwar im Wesentlichen in tropischen Regen- und Nebelwäldern. Zentren der Artenvielfalt sind die Anden des nördlichen Südamerikas und Südasien. In Indien kommen etwa 21 Arten vor, von denen etwa 18 aus den Western Ghats stammen.[8] Sieben Arten kommen in Malesien[1] und drei Arten in Madagaskar[9] vor. In Panama kommen fünf Arten, drei davon nur dort vor.[3]

Je nach Autor gibt es 50[2] bis 70[1][10] oder bis 80[8][11] Arten (Auswahl):

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Biophytum. In: Flora Malesiana DataPortal.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Quanru Liu, Mark Watson: Oxalidaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. Biophytum Candolle. S. 1–2 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Biophytum bei Tropicos.org. In: Flora of Panama (WFO). Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Augustin-Pyrame de Candolle in Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis ... (DC.), Band 1, 1824, S. 689–690eingescannt.
  5. Val Stajsic, 2024: Biophytum. In: P. G. Kodela (Hrsg.): Flora of Australia, Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra.
  6. Biophytum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 8. November 2024.
  7. a b Biophytum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. November 2024.
  8. a b c E. S. Santhosh Kumar, Suchithra G. Krishnan, K. Murugesan, L. H. Namitha, Jan-Frits Veldkamp: Reinstatement and lectotypification of Biophytum poterioides Edgew. (Oxalidaceae) - an endemic species of the Peninsular India. In: Abrahamia, Volume 3, 2017, S. 16–19. PDF.
  9. a b c d Biophytum bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  10. a b c Datenblatt bei e-Flora of Thailand.
  11. a b Jisha Daniel, Ettickal Sukumaran, E. S. Santhosh Kumar, William Decruse, Madhavan Rajendraprasad: A new species of Biophytum (Oxalidaceae) from the Western Ghats (Kerala, India). In: Phytotaxa, Volume 438, Issue 1, April 2020, S. 49–52. doi:10.11646/phytotaxa.438.1.6
  12. a b c d e M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings, M. Coates Palgrave, 2024: Biophytum In: Flora of Malawi.
  13. a b c d M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings, M. Coates Palgrave, 2024: Biophytum In: Flora of Mozambique.
  14. a b M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings, M. Coates Palgrave, 2024: Biophytum In: Flora of Zimbabwe.
  15. a b c d e f g h M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings, M. Coates Palgrave, 2024: Biophytum In: Flora of Zambia.
  16. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah Biophytum bei Tropicos.org. In: Vascular Plants of the Americas. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  17. a b c d e f g h Biophytum bei Tropicos.org. In: Peru Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  18. a b c d Biophytum bei Tropicos.org. In: Bolivia Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  19. a b c d e Biophytum bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Ecuador. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  20. a b c d e f g Biophytum bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  21. Biophytum bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  22. a b c d e Biophytum bei Tropicos.org. In: Panama Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  23. T. J. S. Rajakumar, R. Selvakumari, S. Murugesan, N. Chellaperumal: Biophytum puliyangudiense, a new species of Oxalidaceae from Tamil Nadu, India. In: Indian Journal of Forestry, Volume 32, Issue 3, 2009, S. 497–499. doi:10.54207/bsmps1000-2009-3504S7

Historische Literatur

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  • R. Knuth: Oxalidaceae. IV. 130 (Heft 95), 1930, S. 1–481. In: H. G. A. Engler: Das Pflanzenreich. Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig.
  • J. F. Veldkamp: Notes on Biophytum (Oxalidaceae) of the Old World. In: Taxon, Volume 38, Issue 1, 1989, 110–116. doi:10.2307/1220908
  • Tom Wendt: Plantae Uxpanapae III. A New Species of Biophytum (Oxalidaceae) and Five Genera New for the Mexican Flora. In: Brittonia, Volume 39, Issue 1, 1987, S. 133–138. doi:10.2307/2806986
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