Froitzheim
Froitzheim ([Dehnungs-i) ist zusammen mit dem Wohnplatz Frangenheim ein Gemeindeteil von Vettweiß im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.
], mitFroitzheim Gemeinde Vettweiß
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Koordinaten: | 50° 43′ N, 6° 34′ O |
Höhe: | 190 m ü. NHN |
Fläche: | 13,8 km² |
Einwohner: | 776 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 52391 |
Vorwahl: | 02424 |
Froitzheim, Luftaufnahme (2015)
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Geschichte
BearbeitenDer Ortsname
BearbeitenDer Ortsname ist durch die Abwandlung des fränkischen Herrennamens Frovirad entstanden; der Ortsname Frangenheim entstand aus dem fränkischen Herrennamen Franco.
Besiedlung, erste Erwähnung
BearbeitenUm 750 v. Chr. ist die erste Besiedlung durch Urnenfelderleute erfolgt. Um Froitzheim wurden eine römische Wasserleitung und andere frühzeitliche Geräte gefunden. In der Nähe des Ortes befindet sich eine Villa rustica, zu der auch drei archäologisch erforschte Kleinbefestigungen (Burgi) gehören.
Die erstmalige Erwähnung von Froitzheim in einer umstrittenen Urkunde des deutschen Königs Arnulf von Kärnten ist im Jahre 889 nachweisbar. Bereits im 9. Jahrhundert gab es in Froitzheim das erste Kirchengebäude.
Freiherr Schenk von Nideggen erbaute in Froitzheim eine Wasserburg, die 1487 abbrannte.
Der Würfelturm
Bearbeiten1984 wurde in Froitzheim ein Würfelturm gefunden. Es ist das einzige Exemplar aus Bronze, welches bisher jemals gefunden wurde. Um Betrügereien beim Würfelspiel zu verhindern wurde er von den Römern seinerzeit (um 368 n. Chr.) für das heute ähnliche Backgammon-Spiel gebaut. Er befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.
Neugliederungen
BearbeitenVon 1798 bis 1814 war Froitzheim Hauptort (chef-lieu) eines französischen Kantons der 30 Gemeinden umfasste und dem Département de la Roer zugeordnet war.[2]
Froitzheim und Frangenheim waren seit dem 19. Jahrhundert zwei Gemeinden in der Bürgermeisterei Froitzheim des Kreises Düren, zu der außerdem noch die Gemeinden Ginnick, Kettenheim und Vettweiß gehörten.[3] Im Jahre 1910 hatte Froitzheim 376 und Frangenheim 64 Einwohner.[4]
Am 1. Oktober 1932 wurde Frangenheim nach Froitzheim eingemeindet und außerdem wurden die Gemeinden Drove, Froitzheim, Füssenich, Jakobwüllesheim, Kelz, Sievernich und Vettweiß mit mehreren weiteren Gemeinden zum Amt Vettweiß zusammengeschlossen.[5]
Am 1. Juli 1969 entstanden aus den 13 Vettweißer Gemeinden drei Gemeinden, nämlich Vettweiß, Müddersheim und Füssenich.[6] Aus Vettweiß und Müddersheim entstand am 1. Januar 1972 nach Maßgabe des Aachen-Gesetzes die Gemeinde Vettweiß in ihrer heutigen Form.[7]
Wappen
BearbeitenIn Gold das hinter einem schwarzen Schild mit goldenem Löwen wachsende Brustbild eines rotgekleideten, die rechte Hand erhebenden Bischofs St. Martin mit silbernem Stab und gold-bestickter Mitra. Der goldene Löwe entstammt dem Wappen des ehemaligen Herzogtums Jülich.
Vereine, Vereinigungen
BearbeitenIm Ort gibt es die Löschgruppe Froitzheim der Freiwilligen Feuerwehr Vettweiß mit Jugendfeuerwehr, die Ortsbauernschaft, die Sportvereine „Spielvereinigung Froitzheim/Ginnick“ und „Sportgemeinschaft Voreifel“, den Kirchenchor, die „IG Froitzheimer Karneval“, die St. Sebastianus Schützenbruderschaft, die Interessengemeinschaft Ortsvereine Froitzheim und in Frangenheim die Dorfgemeinschaft.
Verkehr
BearbeitenBusse des Rurtalbus binden den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr über die AVV-Linien 231, 290, 291, 298, SB 15 und N2 an. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde der Busverkehr vom BVR Busverkehr Rheinland erbracht.
Sonstiges
BearbeitenIn Froitzheim gibt es eine Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt.
Die Bürgerhalle wird von der Interessengemeinschaft der Ortsvereine verwaltet.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohnerzahlen. In: vettweiss.de. Gemeinde Vettweiß, abgerufen am 15. Juli 2020.
- ↑ August Christian Borheck: Archiv für die Geschichte, Erdbeschreibung, Statskunde und Alterthümer der deutschen Nieder-Rheinlande. Band 1. Comptoir für Litteratur, 1800, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Verlag des Königlichen statistischen Bureaus, Berlin 1888, S. 206 ff. (uni-koeln.de [PDF; 1,3 MB; abgerufen am 13. Januar 2021]). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2024. Suche in Webarchiven)
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Adressbuch Kreis Düren 1954, Kap. Amt Vettweiß. Ehemals im ; abgerufen am 13. Januar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 98.