Frankenberg (Speichersdorf)
Frankenberg (oberfränkisch: Frangaberch[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Speichersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Frankenberg liegt in der Gemarkung Prebitz.[4]
Frankenberg Gemeinde Speichersdorf
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Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 44′ O |
Höhe: | 476 m ü. NHN |
Einwohner: | 126 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95469 |
Vorwahl: | 09205 |
Luftaufnahme von Frankenberg (2006)
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Lage
BearbeitenDas Kirchdorf liegt südwestlich des Kernortes Speichersdorf, am westlichen Ende des Speinsharter Forsts und am Almosbach. Die Kreisstraße BT 20 führt an Klein- und Großkorbis vorbei nach Losau (2 km westlich) bzw. nach Kodlitz (1,5 km nordöstlich). Am Höhenzug zwischen Frankenberg und Nairitz verläuft die Europäische Hauptwasserscheide, wobei Frankenberg auf der dem Rhein zugewandten Seite liegt.[5]
Geschichte
Bearbeiten1125 wurde ein Schloss „Frankenberg“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Berg der Franken.[6] Das Schloss erhielt der Nürnberger Burggraf Johann vom Königreich Böhmen.[7] In der Fraisch unterstand Frankenberg im 18. Jahrhundert dem brandenburg-bayreuthischen Kasten- und Stadtvogteiamt Creußen. Von 1791/92 bis 1810 unterstand der Ort dem preußische Justiz- und Kammeramt Pegnitz.[8]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Frankenberg dem Steuerdistrikt Losau und der Ruralgemeinde Prebitz zugewiesen.[9]
Ortsbildprägend ist die am 22. Mai 1955 eingeweihte Heilig-Geist-Kirche in der Mitte des Ortes, die der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neustadt am Kulm gehört. Bis zum Bau der Kirche nahmen die Gläubigen für den Gottesdienstbesuch in Neustadt am Kulm einen zweistündiger Fußmarsch in Kauf. Die Mitte des ehemaligen Kirchweges durch den Speinsharter Forst ist durch einen Stundenstein gekennzeichnet.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Frankenberg nach Speichersdorf eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
BearbeitenIn den Außenmauern zweier Wohnhäuser sind Stücke der Burgmauer erhalten. Sie sind identisch mit der Umfassungsmauer (Burgbefestigung) der zerstörten Burg Frankenberg aus dem 12./13. Jahrhundert:
- Südliche und westliche Außenmauer des Wohnhauses Frankenberg 12
- Südliche Mauer des Wohnhauses Frankenberg 13
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Das Gaudi-Skirennen Frankenberg Cup findet bei geeigneten Schneeverhältnissen im Januar oder Februar am Hang der Siemersleitn (Hohe Hut) statt und wird durch den Geselligkeitsverein hideaway Frankenberg/Nairitz e. V. und den TSV Kirchenlaibach/Speichersdorf ausgerichtet.
- Die Kerwa in Frankenberg findet jeweils am Wochenende nach Christi Himmelfahrt statt und wird durch den Geselligkeitsverein hideaway Frankenberg/Nairitz e. V. veranstaltet. Im Jahr 1955 wurde am Himmelfahrtswochenende die Kirche des Ortes geweiht. Zur Kerwa wird beim Aufspielen der Kerwagesellschaft das lokale Geschehen durch die Kerwaburschen in Gstanzlform auf die Schippe genommen. Während der Kerwa wird ein öffentlicher Preisschafkopf nach lokal üblichem Reglement ausgetragen.
- Das Dorffest findet jeweils am zweiten Augustwochenende statt und wird durch die Freiwillige Feuerwehr Frankenberg ausgerichtet.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Frankenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 199 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Frankenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 248 (Digitalisat).
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 14.
Weblinks
Bearbeiten- Frankenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. Januar 2023.
- Frankenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Januar 2023.
- Frankenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Januar 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 297 (Digitalisat).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 14. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „prēwatzɒml“.
- ↑ Gemeinde Speichersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 14.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 199.
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 246 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 30 (Digitalisat).
- ↑ Speichersdorf > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 4. Dezember 2024.