Georg Conrad Kißling

deutscher Brauereibesitzer und Widerstandskämpfer

Georg Conrad Kißling (* 20. Juli 1893 in Breslau; † 22. Juli 1944 in Berlin) war ein deutscher Brauereibesitzer und Reserveoffizier, der am Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt war.

Georg Conrad Kißling am 2. Januar 1914

Die Brauerei des Schlesiers Kißling hatte ihren Ursprung in den 1830er Jahren. Käsehandel hatte seinen Vorfahren Conrad Kißling, einen Kaufmann aus Bayern, zu „einem reichen Mann“ gemacht.[1][2] Als Großgrundbesitzer saß er auf dem Bolkohof bei Breslau.[3] Er war Major der Reserve und diente im Zweiten Weltkrieg als landwirtschaftlicher Berater beim Oberkommando des Heeres. Claus Schenk Graf von Stauffenberg konnte Kißling als Verbindungsoffizier der Widerstandsgruppe für den Wehrkreis XXI (Posen) gewinnen. Einen Tag nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler wurde Kißling verhaftet. Tags darauf setzte er seinem Leben ein Ende, mit der Dienstpistole seines Adjutanten.[4] An anderer Stelle wird berichtet, er sei am 22. Juli 1944 hingerichtet worden.[5] Er hinterließ seine Frau Alice geb. Freiin von Printz (* 11. November 1896; † 20. Oktober 1978), eine Tochter und zwei Söhne.[6][7] Seine Mutter war Johanna Kissling (geb. Huber) und sein Bruder der Diplomat und Fotograf Werner Kissling.

Veröffentlichungen

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Ehemaliges Restaurant Kissling
 
Werbung für die Bierstuben und Biergroßhandlung Conrad Kissling (1929)
  • Familien- und Firmengeschichte der Firma Conrad Kißling, Breslau, 1935
  • Hundert Jahre Conrad Kissling [Bierhandlung], 1835–1935, Breslau, 1935

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Auguste Doma: Joh. Aug. Weberbauer, Begründer der bair. Bierbrauerei in Schlesien. In: Rübezahl. Der Schlesischen Provinzialblätter zweiundsiebzigster Jahrgang. Nr. 1, Januar 1868, S. 154 (Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Joh. Aug. Weberbauer, Begründer der bair. Bierbrauerei in Schlesien. In: Bayerisches Unterhaltungsblatt für Jedermann: oder Stoffe für Geist, Herz und Gemüth. Nr. 1, 1846, S. 12 f. (Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Band 49, Teil 1. Hoppenstedt, 1944, S. 7.
  4. Neil Wilson: A Poem of Remote Lives: Images of Eriskay 1934 : the Enigma of Werner Kissling 1895-1988. 1. Auflage. Neil Wilson Publishing, Castle Douglas 1997, ISBN 978-1-897784-78-5.
  5. Manfred Overesch: Chronik deutscher Zeitgeschichte. Band 2/II: Das Dritte Reich 1939-1945. Droste, 1983, ISBN 978-3-7700-0629-8, S. 643.
  6. Babette Stadie (Hrsg.): Die Macht der Wahrheit: Reinhold Schneiders "Gedenkwort zum 20. Juli" in Reaktionen von Hinterbliebenen des Widerstandes. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2008, ISBN 978-3-86732-033-7, S. 111 (Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Johannes Tuchel: '… und ihrer aller wartete der Strick.': Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944 (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand / Reihe A: Analysen und Darstellungen). Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-178-5, S. 402 (Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche).