Großweiglareuth
Großweiglareuth (oberfränkisch: (Groß-)Weiglarat[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Creußen im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Großweiglareuth liegt in der Gemarkung Gottsfeld.[4]
Großweiglareuth Stadt Creußen
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Koordinaten: | 49° 52′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | ca. 480 (475–500) m ü. NHN |
Einwohner: | 55 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95473 |
Vorwahl: | 09270 |
Lage
BearbeitenDas Dorf liegt im Norden der Fränkischen Alb zwischen den Flurgebieten Weinleite im Westen und Kirrberg' im Osten. Einen knappen Kilometer nordöstlich des Ortes fließt der in den Roten Main mündende Gosenbach vorbei und jenseits des Baches liegt der ausgedehnte Forst Thiergarten, der sich auch ein Stück auf den diesseitigen Talhang des Gosenbaches erstreckt. Die Kreisstraße BT 47 führt an Dorschenhof und Boden vorbei zur Bundesstraße 2 (2,7 km östlich) bzw. an Haag vorbei die Bundesautobahn 9 überbrückend nach Spänfleck (3,1 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wasserkraut (1,5 km südwestlich).[5][6]
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname wird als „Zur Reut eines Widilo“ gedeutet. Das Präfix „Groß-“ wurde erst nach der ersten urkundlichen Erwähnung von 1244 eingeführt und dient zur Unterscheidung des Dorfes vom Nachbarort Kleinweiglareuth. Die Texte der ersten urkundlichen Erwähnungen von (Groß-)Weiglareuth waren:
- 1244: „Widelrûte“
- 1398: „zu Grossenweydelrewt“
- 1408: „zu grossen Weidelnrewt“
- 1421: „zu grossen Weidelreut“
- 1495: „Groß Weydelrewt“
- 1499: „Grossen Weyglareutt“[7]
Die Fraisch über Großweiglareuth hatte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Stadtvogteiamt Creußen.[8] Von 1791/92 bis 1810 unterstand Großweiglareuth dem preußischen Justiz- und Kammeramt Pegnitz.[9] Danach kam die gesamte Region an das Königreich Bayern.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Großweiglareuth dem Steuerdistrikt Gottsfeld und der Ruralgemeinde Gottsfeld zugewiesen.[10] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Großweiglareuth am 1. Mai 1978 in die Stadt Creußen eingegliedert.[11]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Am nordwestlichen Ortsrand des Dorfes (Standort ) steht ein denkmalgeschütztes Austragshaus von 1835. Das Erdgeschoss des zweigeschossigen Bauwerks wurde mit hochwertigen Sandsteinquadern gebaut, während das Obergeschoss in kostengünstigerer Fachwerkbauweise errichtet wurde.
Unternehmen
BearbeitenIm Ort hat ein Umzugs- bzw. Fuhrunternehmen seinen Betriebbsitz.
Religion
BearbeitenEbenso wie die protestantisch geprägte Kernstadt gehört die Bevölkerung von Großweiglareuth überwiegend der evangelisch-lutherischen Konfession des Christentums an. Die Protestanten werden von der evangelischen Pfarrei Creußen betreut, während die römisch-katholischen Bewohner der katholischen Pfarrei in Thurndorf angehören.[7]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Groß-Weiglareuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 411 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Großen-Weiglareuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 253 (Digitalisat).
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 59–60.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenbourg, München 1961, DNB 457322586, S. 272.
Weblinks
Bearbeiten- Großweiglareuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. Oktober 2021.
- Großweiglareuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. März 2021.
- Großweiglareuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. März 2021.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 59. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „(groß)waiglɒrát“.
- ↑ Stadt Creußen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ Creußen (Kartenblatt 6135). In: Bayerisches Landesvermessungsamt München (Hrsg.): Topographische Karte 1:25.000.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Dezember 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 17.
- ↑ G. P. Hönn: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises, S. 253.
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 246 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 39 (Digitalisat). Dort als Grosweiglareuth aufgelistet.
- ↑ Creußen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 6. Dezember 2024.