Der Ironman 70.3 St. Croix ist ein ehemaliger Triathlon-Bewerb der Ironman-70.3-Serie auf Saint Croix, der größten der amerikanischen Jungferninseln in der Karibik. Die Streckenführung erstreckte sich über die gesamte ca. 45 km lange und 11 km breite Insel St. Croix. Das Markenzeichen Ironman 70.3 leitet sich aus der Gesamtdistanz der Strecke von 70,3 Meilen (entsprechend 113 km, aufgeteilt in 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) ab.

Fort Christiansvaern auf St. Croix

Organisation

Bearbeiten

1988 wurde der St. Croix International Triathlon erstmals ausgerichtet, die Distanzen waren 1988 und 1989 3 km Schwimmen, 95 km Radfahren und 20 km Laufen. Ab 1991 betrug die Streckenlänge 2 km Schwimmen, 55 km Radfahren und 12 km Laufen. 2000 fungierte der Triathlon als Qualifikationswettkampf für den Ironman Canada, den Ironman USA und den Ironman California.[1] 2001 wurde der Name der Veranstaltung in St. Croix Half-Ironman und die Streckenlänge in 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen geändert. Bei dem Wettkampf war jetzt eine Qualifikation für den Ironman Hawaii möglich.[2] Auch in den 1990er-Jahren hatte der St. Croix Triathlon bereits als Qualifikationswettkampf für den Ironman Hawaii fungiert.[3]

Seit 2006 wurde das neugeschaffene Markenzeichen Ironman 70.3 der WTC, einem heutigen Tochterunternehmen des chinesischen Dalian-Wanda-Konzerns im Veranstaltungsnamen genutzt, anstelle von Startplätzen für den Ironman Hawaii konnten die schnellsten Athleten in ihren Altersklassen Startplätze für eine von der WTC organisierte und unter dem Namen Ironman 70.3 World Championship beworbene Veranstaltung erwerben. Diese ist formal keine durch einen internationalen Sportverband vergebene Weltmeisterschaft: Das Recht zur Nutzung des Begriffs World Championship leitete die WTC aus 1981 eingetragenen Markenzeichen ab und 2006 bestätigte das Court of Arbitration for Sport,[4] dass eine diesbezüglich 1998 zwischen dem weltweiten Dachverband ITU und der WTC getroffenen Vereinbarung auch für deren neues Markenzeichen Ironman 70.3 gelte.[5]

Die Organisation des Triathlons erfolgte durch eine in Zusammenhang mit dem lokalen Tourismus stehende Gruppe.[6] Damit gab es hier im Gegensatz zu den meisten Wettkämpfen in Nordamerika einen von der WTC unabhängigen Veranstalter, der lediglich an diese Gebühren für die Nutzung deren Markenzeichen im Veranstaltungsnamen entrichtete.

Die Veranstaltung wurde auch mit dem Slogan „Beauty and the Beast“ beworben. Hiermit wurde auf den Kontrast zwischen dem karibischen Postkarten-Panorama entlang der Strecke und der anspruchsvollen Streckenführung angespielt. Größte Herausforderung auf der Radstrecke war eine „the Beast“ genannte Steigung nach 33 km, bei der auf 1.100 Metern rund 180 Höhenmeter zu bewältigen waren, der steilste Abschnitt verfügte über 21 % Steigung. Die Laufstrecke führte über zwei Runden und enthielt einige anspruchsvolle Cross-Passagen. Wegen seiner anspruchsvollen Kurses zählte der Triathlon zu den weltweit herausforderndsten über diese Distanz.

Bei diesem Triathlon wurden 30 Plätze für die Ironman 70.3 World Championship vergeben.[7]

Zusätzlich zu dem Hauptwettkampf über die Mitteldistanz fand im Rahmen der Veranstaltung auch ein Sprint-Triathlon über 750 km Schwimmen, 14 km Radfahren und 7 km Laufen statt. Die letzte Austragung war hier 2017.

Siegerliste

Bearbeiten

Ironman 70.3 St. Croix

Bearbeiten

1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen

Datum/Jahr Männer Frauen
Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
7. Mai 2017 Martinique  Francky Favre -2- Niederlande  Chris Brands Kolumbien  Jesus Andres Cruz Gonzalez Vereinigte Staaten  Rebecca Mckee Deutschland  Simone Böhm Vereinigte Staaten  Julia Zetye
1. Mai 2016 Martinique  Francky Favre Vereinigte Staaten  Stephen Wright Saint Lucia  Sebastian Sanchez Philippinen  Maria Hodges Vereinigte Staaten  Cheyenne Noble Vereinigte Staaten  Tiencia James
3. Mai 2015 Vereinigte Staaten  Matt Chrabot Vereinigte Staaten  Richie Cunningham Australien  Drew Scott Vereinigte Staaten  Lauren Goss Vereinigte Staaten  Kirsty Jahn Vereinigte Staaten  Amanda Stevens
4. Mai 2014 Vereinigte Staaten  Timothy O’Donnell -2- Australien  Brad Kahlefeldt Schweiz  Ruedi Wild Tschechien  Radka Vodičková Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison Vereinigtes Konigreich  Leanda Cave
5. Mai 2013 Vereinigte Staaten  Richie Cunningham Vereinigtes Konigreich  William Clarke Neuseeland  Clark Ellice Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison -4- Neuseeland  Joanna Lawn Polen  Maria Cześnik
6. Mai 2012 Vereinigte Staaten  Andy Potts Frankreich  Stéphane Poulat Vereinigte Staaten  Lance Armstrong Kanada  Angela Naeth Vereinigte Staaten  Mary Beth Ellis Kanada  Sarah Gross
1. Mai 2011 Ukraine  Maxim Kriat Australien  Luke Bell Australien  Richie Cunningham Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison -3- Kanada  Angela Naeth Australien  Mirinda Carfrae
2. Mai 2010 Neuseeland  Terenzo Bozzone Vereinigte Staaten  Timothy O’Donnell Bermuda  Tyler Butterfield Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison -2- Neuseeland  Samantha Warriner Neuseeland  Erin O’Hara
3. Mai 2009 Vereinigte Staaten  Timothy O’Donnell Brasilien  Igor Amorelli Australien  Richie Cunningham Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison Australien  Mirinda Carfrae Vereinigte Staaten  Caitlin Snow
4. Mai 2008 Australien  Craig Alexander -3- Belgien  Marino Vanhoenacker Australien  Richie Cunningham Australien  Mirinda Carfrae -2- Deutschland  Nina Kraft Vereinigte Staaten  Bree Wee
6. Mai 2007 Australien  Craig Alexander -2- Australien  Richie Cunningham Australien  Chris McCormack Vereinigtes Konigreich  Julie Dibens Vereinigtes Konigreich  Catriona Morrison Kanada  Samantha McGlone
7. Mai 2006 Australien  Craig Alexander Neuseeland  Cameron Brown Australien  Shane Reed Australien  Mirinda Carfrae Kanada  Lisa Bentley Vereinigte Staaten  Joanna Zeiger

St. Croix Triathlon

Bearbeiten

2 km Schwimmen, 55 km Radfahren und 12 km Laufen
1988 und 1989: 3 km Schwimmen, 95 km Radfahren und 20 km Laufen

Datum/Jahr Männer Frauen
Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
7. Mai 2000 Belgien  Luc Van Lierde Argentinien  Oscar Galindez Danemark  Peter Sandvang Vereinigte Staaten  Joanna Zeiger Kanada  Carol Montgomery Vereinigte Staaten  Karen Smyers
2. Mai 1999 Vereinigte Staaten  Jimmy Riccitello -2- Danemark  Peter Sandvang Neuseeland  Cameron Brown Vereinigte Staaten  Karen Smyers -5- Vereinigte Staaten  Joanna Zeiger Kanada  Lisa Bentley
3. Mai 1998 Vereinigte Staaten  Jimmy Riccitello Danemark  Peter Sandvang Vereinigte Staaten  Marcel Vifian Australien  Michellie Jones -3- Vereinigte Staaten  Barbara Lindquist Vereinigte Staaten  Sue Bartholomew
4. Mai 1997 Vereinigtes Konigreich  Spencer Smith Vereinigte Staaten  Jimmy Riccitello Vereinigte Staaten  Abe Rogers Vereinigte Staaten  Karen Smyers -4- Kanada  Carol Montgomery Danemark  Susanne Nielsen
5. Mai 1996 Russland  Alec Rukosuev Vereinigte Staaten  Wes Hobson Brasilien  Marcus Ornellas Australien  Michellie Jones -2- Vereinigte Staaten  Karen Smyers Deutschland  Ute Schäfer
7. Mai 1995 Australien  Greg Welch Kanada  Mark Bates Kanada  Andrew MacMartin Australien  Michellie Jones Kanada  Carol Montgomery Vereinigte Staaten  Karen Smyers
1994 Vereinigte Staaten  Mike Pigg -4- Kanada  Andrew MacMartin Vereinigte Staaten  Wes Hobson Vereinigte Staaten  Karen Smyers -3- Vereinigte Staaten  Marth Sorenson Vereinigte Staaten  Donna Peters
1993 Vereinigte Staaten  Mike Pigg -3- Kanada  Andrew MacMartin Vereinigte Staaten  Wes Hobson Vereinigte Staaten  Karen Smyers -2- Vereinigte Staaten  Joy Hansen Simbabwe  Paula Newby-Fraser
1992 Vereinigte Staaten  Jeff Devlin Vereinigte Staaten  Ken Glah Vereinigte Staaten  Brad Kearns Vereinigte Staaten  Karen Smyers Vereinigte Staaten  Melissa Mantak Kanada  Sue Schlatter
1991 Vereinigte Staaten  Mike Pigg -2- Australien  Greg Welch Vereinigte Staaten  Mark Allen Kanada  Carol Montgomery Vereinigte Staaten  Karen Smyers Simbabwe  Paula Newby-Fraser
1989 Vereinigte Staaten  Mark Allen Vereinigte Staaten  Mike Pigg Vereinigtes Konigreich  Scott Tinley Neuseeland  Erin Baker Vereinigte Staaten  Kirsten Hanssen Vereinigte Staaten  Jan Ripple
1988 Vereinigte Staaten  Mike Pigg Vereinigte Staaten  Mark Allen Vereinigtes Konigreich  Scott Tinley Vereinigte Staaten  Kirsten Hanssen Simbabwe  Paula Newby-Fraser Kanada  Patricia Puntous
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. St. Croix International Triathlon 2000 (Memento vom 6. Juli 2000 im Internet Archive)
  2. Rolldown Procedere Ironman Hawaii Slots 2001 (Memento vom 11. April 2001 im Internet Archive)
  3. Re: St. Croix Triathlon. In: rec.sport.triathlon (Google Groups). 12. November 1994, abgerufen am 16. März 2016 (englisch).
  4. ITU Resolution Rescinded. In: ironman.com. WTC, archiviert vom Original am 8. Mai 2006; (englisch).
  5. Agreement between the Non-Profit-Organisations International Triathlon Union (ITU) and USA Triathlon (USAT) and the For-Profit-Organisation World Triathlon Corporation (WTC) (Memento vom 23. September 2014 im Internet Archive) 15. Mai 1998
  6. 25 years of St. Croix Triathlon
  7. Ironman 70.3 St. Croix