James Michael Christopher Fitzmaurice (* 6. Januar 1898 in Dublin; † 26. September 1965 ebenda)[1] war Pilot der irischen Luftwaffe im Rang eines Colonels. Berühmt wurde er, als ihm am 12./13. April 1928 zusammen mit Hermann Köhl und Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld der erste Flug über den Nordatlantik von Ost nach West mit der Junkers W 33 Bremen gelang.[2]

James Fitzmaurice
Major James Fitzmaurice in Berlin-Tempelhof im Oktober 1928
Bildtafel von Bernhard Hoetger mit den Atlantikfliegern Köhl, Fitzmaurice und Hünefeld in der Böttcherstraße in Bremen

Biografie

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Seine Eltern waren Michael FitzMaurice und Mary Agnes O’Riordan und wohnten am North Circular Road, Dublin. 1902 zog die Familie nach Port Laoise (damals Maryborough), wo sein Vater im dortigen Gefängnis arbeitete.[3] Fitzmaurice ging von Januar 1905 bis Ende 1913 in die Schule (St. Mary’s und dann CBS Port Laoise).[4] Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich 1914 zum Militärdienst. 1915 wurde er nach Frankreich geschickt und dort verwundet, jedoch im Mai 1916 wieder eingesetzt. Mit 19 Jahren wurde er im Januar 1917 zum Korporal und bereits im November 1917 zum Unterleutnant befördert. Er wurde zum 1. Juni 1918 zur Militärpilotenschule nach Reading abgeordnet. Nach der Ausbildung sollte er am 11. November 1918 als Kampfflugzeugpilot wieder nach Frankreich geschickt werden, doch das Ende des Ersten Weltkriegs verhinderte dies.

Am 6. Januar 1919 heiratete er Violet „Bill“ Clarke. Er blieb in der Luftwaffe und wurde als Navigationsoffizier im Luftpostdienst zwischen Folkestone und Köln eingesetzt. Im Mai 1919 war er Navigator beim ersten europäischen Nachtpostflug von England nach Köln. Vorübergehend verließ er das Militär und arbeitete anderthalb Jahre als Versicherungsvertreter. Im Mai 1921 wurde seine einzige Tochter Patricia geboren; zur selben Zeit trat er in das neu gegründete Fliegerkorps der irischen Armee ein und wurde am 1. September 1927 Kommandant des Irish Air Corps, das sein Hauptquartier in Baldonnel, 19 km südwestlich von Dublin, hatte.

Transatlantikflug

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Fitzmaurice hatte seit dem geglückten Atlantikflug West–Ost von John Alcock und Arthur Whitten Brown im Jahr 1919 eigene Atlantikflugpläne in entgegengesetzter Richtung, was wegen der vorherrschenden Winde und Strömungen Motorflugzeugen lange Zeit als unmöglich galt. Bereits 1925 hatte er die nötigen Geldmittel zur Finanzierung eines solchen Unternehmens gesammelt, jedoch wurde ihm in jenem und im Folgejahr die Erlaubnis zum Start verweigert, da man den Aufbau des irischen Fliegerkorps nicht durch waghalsige Unternehmen gefährden wollte. Erst am 16. September 1927 konnte Fitzmaurice von Baldonnel aus gemeinsam mit dem Schotten R. H. Mac Intosh zu einem Atlantikflugversuch starten. Ihr Flugzeug war der 550 PS starke Fokker-Hochdecker „Princess Xenia“. Die Flieger mussten nach Erreichen des Ozeans wegen ungünstiger Witterung umkehren. War ihr Vorhaben auch gescheitert, so erregten sie dennoch Aufmerksamkeit, und deutsche Flieger zogen Baldonnel als künftigen Startplatz weiterer Atlantikflugversuche in Erwägung.

Weltberühmt wurde Fitzmaurice, als er am 12./13. April 1928 am Erstflug über den Nordatlantik von Ost nach West in der „Bremen“ als Kopilot teilnahm. Mit dem Piloten Hermann Köhl und dem Initiator des Fluges, Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld waren die Flieger mit einer speziell präparierten Junkers W 33 vom Flugplatz Baldonnel gestartet. Die Maschine landete nach etwa 36 ½ h Flug in Greenly Island (Québec). Jubelparaden und Glückwünsche überschütteten die Flugpioniere.

Weitere Leistungen

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Nach dem erfolgreichen Flug wurde Fitzmaurice vom Major zum Colonel befördert, quittierte jedoch am 2. Februar 1929 seinen Dienst bei der irischen Luftwaffe. Er ließ sich im Januar 1931 scheiden. Im Jahr 1933 reiste er nach Deutschland, in der Hoffnung, bei deutschen Flugzeugherstellern eine Anstellung zu finden. Auf dieser Reise traf er auch Adolf Hitler. Während der 1930er-Jahre lebte er vorwiegend in der Umgebung von New York. Während des Zweiten Weltkriegs siedelte sich Fitzmaurice in der Nähe von London an und betrieb dort einen Club für Fliegerveteranen. Nach dem Krieg ging er zurück nach Irland.

Ehrungen

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  • In den 1950er-Jahren wurde er zu verschiedenen Anlässen eingeladen. So nahm er am 1. Juni 1955 als Ehrengast am ersten Streckenerprobungsflug der Lufthansa von Shannon nach New York teil.
  • Bei seinem letzten Aufenthalt in Deutschland wurde ihm bei der Internationalen Verkehrsausstellung in München durch das International Committee of Aerospace Activities (ICA) die „Pionierkette der Windrose“ verliehen.
  • In Deutschland sind fünf Straßen nach ihm benannt (Bremen am Flughafen, Köln, Münster, Ulm[5] und Pfaffenhofen an der Roth) sowie zahlreiche weitere im zumeist englischsprachigen Ausland (u. a. in Wagga Wagga/Australien).
  • Im Stadtteil Niederauerbach der pfälzischen Stadt Zweibrücken befindet sich versteckt im Wald des Heilbachtales ein Gedenkstein.[6]

Schriften

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  • Hermann Köhl, James C. Fitzmaurice, E. G. Freiherr von Hünefeld: Unser Ozeanflug. Lebenserinnerungen. Der erste Ost-Westflug über den Atlantik in der Bremen. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928.
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Commons: James A. Fitzmaurice – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Captain Hermann Koehl, Major James C. Fitzmaurice, and Baron Guenther von Huenefeld: The Three Musketeers of the Air. G. P. Putnam’s Sons, New York, London, 1928
  2. Henry Boylan: A Dictionary of Irish Biography. Dublin 1998. S. 135, ISBN 0-7171-2945-4.
  3. Teddy Fennelly: Fitz. Anderin Publishing Company, The Leinster Express, Dublin Road, Port Laoise, County Laoise, 1997, ISBN 0-86335-023-2.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/portlaoisecbs.comPort Laoise CBS (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2018. Suche in Webarchiven)
  5. James-Fitzmaurice-Weg in Ulm-Böfingen. Abgerufen am 2. November 2024.
  6. Zweibrücker Rundschau 17. April 2019