Willroth
Willroth ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) an der Grenze zum Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 34′ N, 7° 32′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Altenkirchen-Flammersfeld | |
Höhe: | 368 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,96 km2 | |
Einwohner: | 966 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 493 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56594 | |
Vorwahl: | 02687 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 116 | |
LOCODE: | DE LLT | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 13 57610 Altenkirchen (Westerwald) | |
Website: | www.willroth.de | |
Ortsbürgermeister: | Wilfried Schiefer | |
Lage der Ortsgemeinde Willroth im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) | ||
Geographie
BearbeitenWillroth als Grenzort des Landkreises Altenkirchen zum Landkreis Neuwied liegt mit 300 bis 402 m ü. NHN auf einer der Höhen des Westerwaldes. Die Gemarkung liegt im Naturpark Rhein-Westerwald.
Geschichte
BearbeitenDer Name Willroth leitet sich vermutlich durch Lautverschiebung aus einer Bezeichnung für eine Grenze oder einen Grenzort ab. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1338 in einer Urkunde, in der der Graf von Isenburg mit der Herrschaft Horhausen belehnt wird. Noch erhalten ist der Weiße Stein, an dessen Standort 1595 drei Landeshoheiten aufeinandertreffen: Isenburg als kurtrierischer Lehnsnehmer, dem Willroth nach wie vor angehörte, die Niedere und die Obere Grafschaft Wied. Im Jahr 1664 fällt Horhausen, damit auch Willroth, an Kurtrier zurück, der Ort wurde dem Amt Herschbach zugeordnet. Nach der Auflösung des Kurfürstentums Trier kommt das Amt Herschbach 1803 zum Fürstentum Fürstentum Nassau-Weilburg, 1806 zum Herzogtum Nassau und 1815 zum Königreich Preußen, der Weiße Stein wird erneut Grenzstein, diesmal zwischen den 1816 neu geschaffenen Kreisen Altenkirchen und Neuwied im Regierungsbezirk Koblenz. Verwaltet wurde Willroth von der Bürgermeisterei Flammersfeld, die 1927 in Amt Flammersfeld umbenannt wurde. Seit 1968 ist Willroth eine verbandsangehörige Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Flammersfeld, der späteren Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld.
Willroth ist geprägt von seiner langen Bergbaugeschichte. Ein Zeuge davon ist das schon von weitem sichtbare Fördergerüst der ehemaligen Grube Georg. Mit der Schließung der Grube endete am 29. März 1965 der Erzbergbau im Westerwald.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Willroth, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
|
|
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenWilfried Schiefer wurde am 20. Juli 2022 Ortsbürgermeister von Willroth. Da für eine am 14. März 2021 angesetzte Neuwahl, die durch die angekündigte Amtsniederlegung des bisherigen Amtsinhabers notwendig geworden war, kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Gemeinderat. Da dieser zunächst keinen Bewerber finden konnte, kam es zu einer fast 16-monatigen Vakanz, während derer die Amtsgeschäfte durch den Ersten Beigeordneten Karl Kubba ausgeübt wurden.[3][4] Schiefer wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Schiefers Vorgänger Richard Schmitt hatte das Amt 2003 übernommen. Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,84 % in seinem Amt bestätigt.[5][6] In der Ortsgemeinderatssitzung am 3. September 2020 teilte er allerdings mit, sein Amt zum Zeitpunkt der Landtagswahl 2021 vorzeitig niederzulegen.[7] Die Amtszeit von Richard Schmitt endete am 31. März 2021.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Silber eine eingebogenen rote Spitze, darin eine goldbebutzte, silberne Rose, vorne ein durchgehendes rotes Kreuz, hinten eine schwarze Froschlampe mit goldener Flamme.“[9] | |
Wappenbegründung: In Anlehnung an das rheinland-pfälzische Wappen ist es dreigeteilt. Das rote Kreuz in Silber ist das kurtrierische Wappen und verdeutlicht die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier. Trotz Anraten des Landeshauptarchives Koblenz, wurde es dennoch in die Wappengestaltung eingebracht. Begründet wurde dieser Standpunkt mit der Tatsache, dass trierisches Hoheitsgebiet mit der Willrother Gemarkung an wiedisches Gebiet grenzte.
Mit der schwarzen Froschlampe auf silbernem Feld will die Gemeinde an den ebenfalls jahrhundertealten Eisenerzbergbau, der bis 1965 umging, erinnern. Die Grube Georg war eine der bedeutendsten Gruben im gesamten siegerländisch-wiedischen Eisenerzbergbau. Die silberne Rose auf rotem Grund ist das Attribut der hl. Theresia von Lisieux, der Kirchen- und Ortspatronin von Willroth. |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Industriedenkmal Grube Georg
Wirtschaft
BearbeitenWillroth verfügt über zahlreiche kleinere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie über ein Gewerbegebiet, in dem sich auch größere Betriebe, die die Nähe zur A3 nutzen, angesiedelt haben.
Verkehr
BearbeitenDurch die Anbindung an die Bundesautobahn 3 Köln-Frankfurt, mit Zu- und Abfahrt Neuwied-Altenkichen (36), der Bundesstraße 256 und der Landesstraße 270 besitzt der Ort eine verkehrsgünstige Lage.
Nahe Willroth befindet sich eine Überleitstelle der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Das Sportfest des FC Willroth und das Dorffest werden abwechselnd im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstaltet.
- Jedes Jahr ist der weit über die Grenzen Willroths hinaus bekannte Karneval Treffpunkt für hunderte von Fastnachtsjecken.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt: Bevölkerung. Abgerufen am 20. September 2021
- ↑ Nach langer Vakanz: Wilfried Schiefer ist neuer Ortsbürgermeister in Willroth. In: Rheinzeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 21. Juli 2022, abgerufen am 15. August 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Richard Schmitt: Bekanntmachung des Gemeindewahlleiters für die Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Willroth am 14. März 2021. In: Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Ausgabe 7/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 66. Ergebniszeile. Abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Ortsgemeinde Willroth: Verdiente Willrother Kommunalpolitiker erhielten Ehrenurkunden. 19. Mai 2019, abgerufen am 7. Januar 2020.
- ↑ Der Ortsgemeinderat tagte am 3. September 2020. In: Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Ausgabe 42/2020. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Kai-Uwe Becker: Willroth dankt Richard Schmitt für die geleisteten Dienste als Ortsbürgermeister. Ortsgemeinde Willroth, 26. März 2021, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Wappen. Ortsgemeinde Willroth, 10. Juni 2009, abgerufen am 21. September 2017.