Digitale Giessener Sammlungen / Mittelalterliche Handschriften / Fraterherrenstift Butzbach
221 der mittelalterlichen Handschriften und damit der größte zusammenhängende Bestandsanteil stammen aus der Bibliothek des ehemaligen Butzbacher Fraterherrenstiftes St. Markus (1468/69–1555) in der Wetterau (überwiegend aus dem 15. Jahrhundert). Graf Eberhard III. von Eppstein-Königstein (†1475) gründete das Stift an der dortigen Stadtkirche und erhielt hierzu in einer Urkunde die Zustimmung von Papst Paul II. (1464–1471). In ihrer Nachbarschaft baute man ein Bruderhaus, das heute noch steht und in dem sich früher die Bibliothek befand.
(Abbildung links: Die Markuskirche in Butzbach. Die Brüder versammelten sich hierin im Chor. Bildrechte )
Es handelt sich um den außerordentlichen Glücksfall der einzigen bekannten, bis heute nahezu vollständig und geschlossen an einem Ort erhaltenen Handschriftensammlung als Teil einer theologischen Studienbibliothek der sogenannten „Brüder vom gemeinsamen Leben“. Als herausragender Bestandteil befindet sich darin als Kryptobibliothek die ebenfalls vollständig erhaltene Gelehrtenbibliothek (ca. 70 Handschriften) Gabriel Biels (†1495). Er war Mainzer Domprediger, erster Butzbacher Prior sowie später Gründungsmitglied der Universität Tübingen. Die Handschriften gelangten 1771 auf Anordnung Landgraf Ludwigs IX. von Hessen-Darmstadt nach Gießen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte von 2010 bis 2022 das Projekt Digitalisierung, erweiterte Kurzkatalogisierung und Web-Präsentation mit Strukturdatenvergabe der Handschriften des ehemaligen Fraterherrenstifts St. Markus zu Butzbach in der UB Gießen. Im Projekt wurden alle noch nicht online verfügbaren Bände des Butzbacher Handschriftenbestandes (insgesamt 223, einschließlich Einbandmakulatur) mit den in ihnen eingebundenen Inkunabeln bestandsschonend mit einem kamerabasierten Verfahren digitalisiert und online unter Verwendung von Strukturdaten zugänglich gemacht.
Inkunabeln des ehemaligen Fraterherrenstifts St. Markus zu Butzbach in DIGISAM
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