Ein Kammerspiel in der Natur. Die Spannung von Weite und engem Innenleben des Icherzählers und der anderen Figuren, wird nicht produktiv gen2,5 Sterne
Ein Kammerspiel in der Natur. Die Spannung von Weite und engem Innenleben des Icherzählers und der anderen Figuren, wird nicht produktiv genug ausgeschöpft. Es ist mehr eine Projektionsfläche, ein Symbolträger als interessante psychotische Struktur. Dafür enthält das Buch in der Erzählung zu viel Brüche, die einer plausiblen Erzählperspektive eines gleichgültigen 11 Jährigen entgegen stehen. Es ist nicht dicht genug erzählt und bricht durch diffuse und redundante Stellen, die keinen neuen Aspekt hinzufügen etwas auseinander. Vann setzt hier eindeutig mehr auf Schockmomente als auf ambivalente, differenzierte Strukturen. Die gewählte Form passt nur bedingt zu der archaisch-mythischen Schwere, die transportiert werden soll. ...more
Aha, man muss vergessen um sich zu erinnern ? Das Buch bespielt nur ein Gefühl: da war jemand. Ein bisschen Rumgeirre, ein bisschen Feststellen "da gibAha, man muss vergessen um sich zu erinnern ? Das Buch bespielt nur ein Gefühl: da war jemand. Ein bisschen Rumgeirre, ein bisschen Feststellen "da gibt es Lebensrisse von mir, von anderen, die nach und nach verblassen" - vage und unbewegt. Mir fehlt hier die Konsequenz. Das Buch endet und ich denke mir: ja und? was soll ich nun damit? Da entsteht überhaupt kein Spannungsfeld. Lediglich eine banale Erkenntnis, die gut geschrieben ist.
Wer auf Stimmungsliteratur steht, die ihre Auflösung im Schweigen und einer gewissen Ziellosigkeit findet, könnte das durchaus besser finden als ich. Ich kann daraus nicht weiter denken. Der produktive Schwebezustand aus "die Tänzerin" fehlt mir hier komplett. ...more
Als Hörbuch gehört. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Anne Freytag ist eine der wenigen Gegenwartsautor:innen, die für mich trotz eines arg Als Hörbuch gehört. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Anne Freytag ist eine der wenigen Gegenwartsautor:innen, die für mich trotz eines arg konstruierten Plots und keiner all zu ernsthaften Abarbeitung an den gesetzten Themen gut funktionieren. Sie hat einen rasanten Stil. Der ironisch-sarkastische Ton trifft und erzeugt genug Spannkraft. Die Frauen definieren sich über ihr Äußeres und ihre Fickbarkeit. Das ist dann auch ständiges Thema der Ehekonflikte. Natürlich werden sämtliche Machtspielchen, Erwartungshaltungen, sich Fügen in eine Rolle, Karriere, Identität etc. angesprochen und oberflächlich gestreift. Man darf aber nun wirklich keine komplexe Auseinandersetzung damit erwarten, wie es ist ein Vorzeigeweibchen eines erfolgreichen, reichen Mannes zu sein. Oder die Strippenzieherin und eigentliche Intelligenz der Beziehung. Ich weiß, wie fest viele Menschen in ihren Zwängen, der Ausrichtung am Anderen und in triefender Erniedrigung um Anerkennung vor sich hin zombinieren, allerdings erscheint mir das hier doch arg überreizt. Es gibt eine Kartenspiel-Situation, die mich dann doch ehr an Saufabende in Ausbildungszeiten erinnert hat. Da wirds dann dünn um die Glaubwürdigkeit des Plots. Aber wurscht. Ich kann es als gute Unterhaltung empfehlen, vor allem wenn man gerne Damen dabei beobachtet, wie sie sich und ihr Leben reflektieren, analysieren und zur Tat schreiten...hehehe.... Nachdem ich neulich daran erinnert wurde, eigentlich mal wieder ein Bumsbuch lesen zu müssen, bin ich auch mit der Sexszene äußerst zufrieden....more
Nachdem ich von Der stille Don. Band 1. mit säuerlichem Geruch der Damenröcke und weiterem Gestank behaftet, gerade so in Fahrt war, bot sich das hierNachdem ich von Der stille Don. Band 1. mit säuerlichem Geruch der Damenröcke und weiterem Gestank behaftet, gerade so in Fahrt war, bot sich das hier doch regelrecht an. Einmal ab durch köstliche Urinpfützen und Kotkekse. Ernaux schreibt selbst, das hier, sei keine Literatur. Ist es in meinen Augen auch nicht. Ein klares Dokument. -update- Ok, ich habe darüber nachgedacht was Literatur ausmacht und für mich ist die Form ein entscheidender Aspekt. Der Text tastet sich stellenweise an Literatur heran – bleibt aber überwiegend im Bereich der Mitteilung. Seine Kraft liegt in Momenten, in denen die Grenze zwischen Erzählen und Empfinden sichtbar wird – aber er bricht das nicht in Form auf. Das strukturelle Außen wird nur angedeutet -update ende- Ihre Notizen kreisen extrem redundant um Pisse und Scheiße. Dennoch öffnet sie in kurzen Rückblenden und erweiterten Überlegungen ein bisschen über das Beschriebene hinaus. Ein durchwachsenes Leseerlebnis. Eine ähnliche Tonalität schlägt auch Doris Lessing in Das Tagebuch der Jane Somers. an. Auch wenn Lessing in dem Buch noch andre Themen verarbeitet, dreht sich gegen Ende alles um dieselbe Thematik. In solch einer Romanform kann ich deutlich mehr damit anfangen. Dennoch, ein Zitat aus Ernauxs Buch, das mir im Bild und der Konsequenz zugesetzt hat und ein Beispiel für ein leichtes Kippen in die Symbolische Erfahrung mit einem angedeuteten Außen darstellt:
„An Neujahr hat man meiner Mutter und den anderen Bewohnerinnen ihre frühere Kleidung angezogen, Blusen und Röcke. Sie bekamen ein Glas Sekt. Simulation des Lebens. Sich den Morgen vorstellen. Pflegerinnen ziehen die Unterröcke aus dem Schrank, streifen sie den alten Körpern über, rufen: »Frohes Neues! Heute wird gefeiert!« Den ganzen Tag über wird so getan, als fände ein richtiges Fest statt. Die Frauen warten auf etwas Unbestimmtes. Es passiert nichts. Es wird Abend, man zieht ihnen die Kleidung wieder aus, die Bluse, den Rock. Wie Kinder, die sich für ein imaginäres Fest verkleidet haben. Das alles liegt hinter ihnen, für sie wird es nie wieder ein richtiges Fest geben. Meine Mutter sagte oft: »Man muss sich im Leben zu wehren wissen.« Und: »Wer nicht stark ist, muss schlau sein.« Man dachte nur in Kampfvokabular über sich nach. Ich spreche in der Vergangenheit von ihr. Dabei ist die Frau, die ich vor mir habe, dieselbe wie früher. Das ist ja das Grausame.“
Der leise Versuch sich der Welt zu stellen. Struktur ohne Ziel. Etwas wird gehalten, ohne es zu verstehen. Licht. Lampen. Nebel. Schweben. Gehen. TanzenDer leise Versuch sich der Welt zu stellen. Struktur ohne Ziel. Etwas wird gehalten, ohne es zu verstehen. Licht. Lampen. Nebel. Schweben. Gehen. Tanzen – Ordnen.
In geisterhaften poetischen Schleifen zieht Modiano durch Momente einer Selbstvergewisserung. Spuren des Lebens, flüchtiger Subjekte, die als Erinnerungsrest die Gegenwart strukturieren und auf eine Zukunft weisen. Der Text kommt ohne Psychologie, ohne reflexiven Riss und ohne Melancholie aus. Jegliche Schwere einer Traumaarbeit und Identitätssuche wird genommen - denn nicht das Unbekannte, Unsagbare, sondern das Flackern des Erinnerten an Halt steht im Mittelpunkt. Vielleicht so etwas wie die Behauptung eines Koordinatensystems.
Modiano vertraut auf die Geste. Bedeutungen werden umlagert - ohne Festlegung. Seine Tänzerin ist eine Figur des Übergangs, die als tastende Bewegung in Bildern gedacht wird und den symbolischen Raum zur Gegenbewegung der Auflösung aufstößt. Der Akt gegen das Verschwinden, nicht zu zerfallen, liegt bei Modiano im Vertrauen. Trotz unangehmer Gestalten, vertraut die alleinerziehende Tänzerin einem Fremden ihren Sohn an. Ist es aus der Not heraus? Wir erfahren es nicht. Man kennt wen, der empfiehlt wen… Es ist das Ungewisse, das die Figuren aushalten. Schweigen als Form der Nähe. Nicht wissen zu müssen, nicht alles drehen und wenden zu müssen, nicht alles begründen zu müssen. Sie gehen ein Stück des Lebens nebeneinander und reichen imaginär die offene Hand.
Anfangs fiel es mir schwer, ihr zu folgen, dann aber gewöhnte ich mich an ihren Rhythmus. Und allmählich verschwand das Gefühl von Leere und Stillstand, das mich tagsüber zuweilen befiel. Es war, als würde sie mich mitziehen und mir helfen, wieder an die Oberfläche zu steigen. [...] Allein hätte ich mich verlaufen. Doch ich vertraute ihr. Sie führte mich.
Das Buch lebt von minimalistischen Gesten der Fürsorge und leichten Lichtreflexionen, die die wiederholende Motivik stetig in einer veränderten Erfahrungstiefe darstellt, ohne den Sinn zu verändern. Es kommt nicht darauf an, wer jemand ist. Es kommt darauf an, dass jemand da ist. Geh nicht weg! Ich benötige keine Erlösung oder Erkenntnis. Das Flackern, die Präsenz des Noch-Nicht reicht. Ich weiß nicht wohin mich diese Ordnung führt. Die Bewegung hält warm. Losgehen, weitergehen, tanzen, schreiben, schweigen – ordnen.
Unterhaltsamer, lauwarmer Entenbraten im Vergleich zu Conrads Umgang mit Lebenslügen und dem unerreichbaren Ideal in „Lord Jim“. Das heilige Sollen undUnterhaltsamer, lauwarmer Entenbraten im Vergleich zu Conrads Umgang mit Lebenslügen und dem unerreichbaren Ideal in „Lord Jim“. Das heilige Sollen und Müssen wird in seinem eigenen Gefängnis gespiegelt. Ist mir in der Symbolik viel zu offensichtlich und vorhersehbar gesetzt. Die Tragödie wird verwaltet, statt entfaltet. Ein Buch das mir wieder mal beweist wie schrecklich langweilig Menschen sind.
Zusatz: Das war mein erstes Drama in Akten. Ein Bühnenstück? Mag auch mal wieder sein, dass ich einfach keine Ahnung von so etwas habe und meine gebildeten Mitmenschen mich vielleicht wegen des Conrad Vergleichs, der ja ein klassischer Roman ist, schelten mögen und meine Kritik völlig verfehlt ist, da dies alles Programm eines solchen Stücks sein mag....more
Das Echo eines Traumas, aber nicht sein Riss. Ein symbolisches Ornament ohne existenzielle Konsequenz – spirituelle Reinigung der leeren Semantik. FeelsDas Echo eines Traumas, aber nicht sein Riss. Ein symbolisches Ornament ohne existenzielle Konsequenz – spirituelle Reinigung der leeren Semantik. Feels like nothing. Oder wie Berengaria immer so schön sagt: Postcard from Outlier Island.
Ein paar Beispiele: „Ich bin im Meer. Ich bin am Ufer. Ich versuche, mich zu erinnern. Ich versuche, zu sehen.“
Liest sich fast wie poetische Screenshots. Es gibt keine Dynamik, keine innere Bewegung zwischen den Fragmenten. Alles steht gleichzeitig nebeneinander. Das erzeugt ästhetische Stagnation.
„Glatt. Gefiedert. Geliebt. Verloren.“
Der Rhythmus suggeriert Bedeutung, aber der Inhalt bleibt generisch. Die Form produziert Gefühl durch Stilmittel – aber ohne inhaltliche oder narrative Rückbindung. Aufladung mit Bedeutung, die nirgendwo festgemacht werden kann.
„Ich liege im Zentrum des Hungers, der eigentlich Trauer ist [...] das tote Mädchen [...] das immer noch auf seinem Geliebten hockt [...]“
Die Szene zeigt Gewalt, Tod, körperliche Nähe – aber sie wird ästhetisch kontrolliert dargestellt, mit allegorischer Aufladung (z. B. „Glühwürmchen“, „Beingeflecht“, „Krähe“). Das Leiden wird nicht durchlebt, sondern dargestellt. Die Sprache vermittelt keine subjektive Verzweiflung, sondern formuliert aus sicherer poetischer Distanz. Effekt auf mich: hier soll etwas Schweres passieren – aber es passiert nur sprachlich. Kein Risiko, keine offene Wunde, keine Unmittelbarkeit.
„Vielleicht müssen wir alle zu weit gehen […] Zu spät. Wir begreifen zu spät.“ „Vielleicht hat der Anfang noch gar nicht begonnen. Vielleicht laufe ich erst auf ihn zu.“ „Vielleicht bin ich genau dort. In der Mitte, aber ohne Hoffnung auf eine Lösung.“
Diese Reflexionen bleiben hypothetisch, kreisen um Möglichkeiten, Zwischenräume – aber ohne Konfrontation oder Entscheidung. Es entsteht keine existentielle Handlung, keine Veränderung im Text-Ich. Die Gedanken verdichten sich nicht zu einer Bewegung, sondern bleiben als poetische Denk-Simulationen stehen. Effekt auf mich: Der Text tut so, als würde er denken oder trauern – aber es geschieht nichts. Keine Reibung, keine Konsequenz, nur zirkulierende Poesie. Hier schreit bestimmt jetzt jemand - STOP! Es passiert doch gegen Ende was, sie handelt, es gibt eine Konsequenz. Nein, nicht für mich. Die Handlung am Ende ist ikonisch. Wo Bruch, Sprachlosigkeit und Zerstörung notwendig wären, werden Bedeutungen gesetzt. Es geschieht etwas, ohne dass sich etwas ereignet. Eine schöne Sprache, die die Figur vor der Krise schützt, die sie durchleben müsste. ...more
Im Bann der in sich rotierenden Wurstigkeit - Zwischen Chiffren, Gehilfen und schleppender Beamtensprache Kafka denkt in Räumen, Bildern un1,5 Sterne
Im Bann der in sich rotierenden Wurstigkeit - Zwischen Chiffren, Gehilfen und schleppender Beamtensprache Kafka denkt in Räumen, Bildern und Strukturen – und legt seine Texte genauso an. In ihnen walten Zerrissenheit und Fragmentierung. Alles, das mir grundsätzlich liegen müsste. Was ist also los mit uns? All diese Begriffe stehen potentiell für Offenheit und Möglichkeitsräume. Nicht umsonst spinnt sich eine ewige Interpretationsschlacht um seine Werke. Labyrinthisch titelt es. Ist das so? Es ist alles so rätselhaft, lose verknüpft, voller Andeutungen. Die reinste Spielwiese für Leser, die gern graben und sich grotesk, beunruhigend bespielen lassen. Sind seine Räume begehbar? Im Text sehr oft nicht. Oha – eine Schlossparalyse! Senkrecht rotierender Fisch, ähm, Aktenordner. Jepp, und das ist das Problem, Ladies and Gentlemen: Kafka neutralisiert jegliche Bewegung. Das Schloss ist ein starrer, auf Passivität (wie auch Der Prozess) hin komponierter Text. Jegliche Interpretation ist reinste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, sinnlose Aktenschieberei, da er nur eine Richtung kennt: die Leere. Deshalb sage ich auch: Kafka produziert keine Literatur, sondern ein Symptom. Dieses Symptom liest sich auf den ersten ca. 18 % tatsächlich sehr interessant und gut. Hier ist er m. E. noch sehr konsequent darin, Chiffrenliteratur zu produzieren und die entleerte Form des Anderen darzustellen. Allein wie K. sich in die symbolische Ordnung einschreibt, dann als Landvermesser vom System bestätigt wird – er dadurch seine Bestimmung bekommt, die ihm in dem Augenblick der Fremdzuschreibung wieder entgleitet, da er nicht sich selbst als Subjekt definiert, sondern das System ihn auf seine Funktion beschränkt – ihn zum Platzhalter im Symbolischen formt. Grandios. Die Figuren stehen nicht für sich, sondern für einen Begriff. Die Szenen sind nicht gelebte Momente, sondern Exempla für Strukturen. Eine Sprache voller Bedeutungen, aber ohne Stimme. Sie ist überformt – die Figuren tun, was der Diskurs will, nicht was die Geschichte braucht. Der Text erzeugt keinen Widerhall. Was in der Konsequenz der Leerstelle zwischen den Seiten K. steht – ohne Vermittlung, purer Ausschluss – zunächst aufgeht. Kafka schreibt über Entfremdung. Da ruft einer: „Ich bin!“, und niemand antwortet: „Du bist.“ Ein Subjekt, das sich selbst nicht gehört. Das ist zutiefst tragisch.
Das Symptom Die Ablehnung des Boten Barnabas ist völlig logisch. Der vermeintliche Vermittler (Barnabas ist eine biblische Figur, „Trostsohn“, die Paulus zum Glauben geführt hat) muss für K. eine angesehene Figur sein, die ihn auf direktem Weg ins Schloss schleust. Barnabas ist zu niedrig, zu nah, real – und damit symbolisch nicht wirksam. Er wird zur Figur des Scheiterns. Das Buch vermittelt klar: Zwischen Bauern (unten) und Schloss (oben) muss die Differenz bleiben. K.s ganzes Begehren richtet sich an diesem Unterschied aus – egal, wie oft man ihm sagt, dass es den nicht gibt. Er kann nicht anders. Er muss unterscheiden können, um wollen zu können – Begehrensökonomie.
Jetzt in der Nacht, unbeachtet, hatte er ins Schloss dringen wollen, von Barnabas geführt, aber von jenem Barnabas, wie er ihm bisher erschienen war, einem Mann, der ihm näher war als alle, die er bisher hier gesehen hatte, und von dem er gleichzeitig geglaubt hatte, dass er weit über seinen sichtbaren Rang hinaus eng mit dem Schloss verbunden war. Mit dem Sohn dieser Familie aber, zu der er völlig gehörte und mit der er schon beim Tisch saß, mit einem Mann, der bezeichnenderweise nicht einmal im Schloss schlafen durfte, an seinem Arm am hellen Tag ins Schloss zu gehen, war unmöglich, war ein lächerlich hoffnungsloser Versuch.
Die Szene in der die Gehilfen eingeführt werden unterliegt kompletter Desorientierung:
Erst als er oben beim Wirt war, der demütig grüßte, bemerkte er zu beiden Seiten der Tür je einen Mann. Er nahm die Laterne aus der Hand des Wirts und beleuchtete die zwei; es waren die Männer, die er schon getroffen hatte und die Artur und Jeremias angerufen worden waren. Sie salutierten jetzt. In Erinnerung an seine Militärzeit, an diese glücklichen Zeiten, lachte er. »Wer seid ihr?«, fragte er und sah von einem zum anderen. »Eure Gehilfen«, antworteten sie. »Es sind die Gehilfen«, bestätigte leise der Wirt. »Wie?«, fragte K., »ihr seid meine alten Gehilfen, die ich nachkommen ließ, die ich erwarte?« Sie bejahten es. »Das ist gut«, sagte K. nach einem Weilchen, »es ist gut, dass ihr gekommen seid.« »Übrigens«, sagte K. nach einem weiteren Weilchen, »ihr habt euch sehr verspätet, ihr seid sehr nachlässig.« »Es war ein weiter Weg«, sagte der eine. »Ein weiter Weg«, wiederholte K., »aber ich habe euch getroffen, wie ihr vom Schlosse kamt.« »Ja«, sagten sie ohne weitere Erklärung. »Wo habt ihr die Apparate?«, fragte K. »Wir haben keine«, sagten sie. »Die Apparate, die ich euch anvertraut habe«, sagte K. »Wir haben keine«, wiederholten sie. »Ach, seid ihr Leute!« sagte K., »versteht ihr etwas von Landvermessung?« »Nein«, sagten sie. »Wenn ihr aber meine alten Gehilfen seid, müsst ihr das doch verstehen«, sagte K. Sie schwiegen. »Dann kommt also«, sagte K. und schob sie vor sich ins Haus.
Auch hier funktioniert es für mich. Die Gehilfen als leerer Spiegel von K.s Erwartungen. Völliger Realitätsverlust – aber einfach weitermachen. Festhalten an Struktur. Wohlbemerkt: als Chiffre nur entkernt annehmbar. Wir sehen hier bereits: ästhetisch wird nichts eingelöst. Reine Störung ohne Reflexionsraum. Es gibt keinen inneren Zusammenhang zwischen dem, was sie sagen, und dem, was sie tun. Die Szene wird weder vorbereitet noch psychologisch, symbolisch oder formal gestaltet oder kohärent getragen.
Die Sexualität. Gefummelt wird halb verschämt. Frieda – „ein kleiner Körper, an dem nichts war“ – wird mit kindlichem Gesicht und wenig Ausdruck beschrieben. Sexualität ist für ihn nie Konfrontation, sondern eine Art Schutzbegehren. Das Begehren der beiden ist nicht aufeinander, sondern auf das gerichtet, was ihnen fehlt. Die Gehilfen sind als doppelter Blick präsent, die verhindern, dass der Akt ganz dem Eigenen gehört. Oh, wer hört da nicht den übermächtigen Herrn Papa trapsen, der dem kleinen Franz mal eben den symbolischen Phallus entfernt hat. Das ewig gemessene Kerlchen unter ständiger Anspannung. Die Rückkehr zur Pflicht übernimmt im Schloss die überwachende, übermächtige Wirtin. Das Gesetz liest immer schon mit!
Ich lasse es an dieser Stelle mit dem Symptom mal gut sein. Gäb so einiges mehr.
Für mich versemmelt er es ab dem Punkt, an dem er Comedyeinlagen, ewig lange Monologe und moralische Urteile hinzufügt. Damit fliegt die strenge Form der Chiffre auf dem Aktenschrank davon. Die strukturelle Sprachlosigkeit wird durch Slapstick durchbrochen. Er nimmt sein eigenes Setting nicht mehr ernst. Wie will ich denn anständig eine Leere bearbeiten, wenn ich den Schwebezustand verliere und Situationen konkretisiere? Es zerfranst in Langeweile, ewiges Rumgelatsche und Wartereien – und nimmt jetzt die klare Richtung auf, auch in der Bedeutungsproduktion. Das Labyrinthische treibt, egal, wohin wir uns verirren, welche diffuse, unzusammenhängende Szene wir auch in seiner klapprigen Beamtensprache lesen können, die wie ein schlecht geschriebenes Kinderbuch auf mich anmutet, auf das Zentrum des Totstellens zu. Kein Widerstand. Beschäftigung ohne Lebendigsein. Ein verwaltender Abgesang auf die Möglichkeit von Welt. Kafka lesen ist pervertierte, selbstbestrafende Passivität und Müdigkeit. Ein abgeschlossener Raum, in dem bereits alles entschieden ist. Jegliche Interpretationsmöglichkeit ist eine Nebelbombe. Das Schloss ist Fragment, klar – dennoch liegen ausreichend Seiten vor, die darlegen, wie unverbunden die gesamte Szenerie gestaltet ist. Kafka – oder der Text – akzeptiert mich nicht als Gegenüber. Ich darf Zuschauer seiner Struktur sein. Er braucht mich, um sich selbst zu schreiben. Die leere Signifikantenstelle, um die er im Schloss kreist, soll ich nun füllen? Ihm einen Grund seines Begehrens geben? Und bekomme lediglich das Gehäuse eines Zustands? Inneren Stillstand, an dem ich mich abarbeiten soll, damit die Kacke produktiv wird? Vergiss es, Kollege. Öffnest du mir keinen Resonanzraum – antworte ich auch nicht....more
Update 2025-04-28 Ich bleibe bei meiner Bewertung und werde das Buch nicht nochmal lesen, wie zunächst geplant. Warum sollte ich Resignation als Verfl Update 2025-04-28 Ich bleibe bei meiner Bewertung und werde das Buch nicht nochmal lesen, wie zunächst geplant. Warum sollte ich Resignation als Verflachungssymptom der Literatur besser bewerten als den Verlust der Form durch den Authentizitätswillen von Autofiktion und Icherzählern in Alltagssprache? Niklas Luhmann sagt, dass Literatur ursprünglich als Antwort auf Inkommunikabilität entstanden ist. Sie ermöglichte eine Reflexion auf fremde Perspektiven, eine Simulation von Alternativen. Sie öffnete den Horizont: man konnte sich aus seiner engen eigenen Welt heraus in andere Lagen versetzen. All das, worüber nicht gesprochen werden konnte, weil es keinen Code dafür gab und auch nicht durfte (symbolische Ordnung). Literatur öffnete den Menschen Möglichkeitsräume, verarbeitete gesellschaftliche Widersprüche. Was macht Mosebach? Und auch andere Vertreter wie z.B. Marquez in 100 Jahre Einsamkeit: Ausstellen eines Zustandes, Nihilismus und Zynismus, Verweigerung von Beziehung, die Erstarrung erhebt sich selbst zur Form. Dh. diese Texte sind kein Vermittlungsangebot mehr, sondern monumentaler Sargdeckel der Weltwunde. Obwohl Mosebach gegen die entgegengesetzte Verflachung schreibt - das Verschleiern der Inkommunikabilität, durch bedeutungslose, inflationäre Kommunikation, die nichts anderes als ein Ausstellen und Präsentieren ist, ein sich Verfügbarbar machen in einer Überfülle an Pseudoverständigung, die den Charakter des Anderen verliert - erzeugt er denselben Effekt. Er nimmt das reale Scheitern ernst und bleibt selbst darin stecken. Für ihn gilt die Welt als verloren. Er friert den Verfall ästhetisch ein.
Immerhin bin ich jetzt in meinem eigenen Prozess weiter gekommen. Was verlange ich von Literatur? Eine Suchbewegung und keine Zustandsdiagnostik! Formwillen, der sich der Entfremdung stellt. Das bloße Ausschütten von Literatur in autofiktionaler Alltagssprache ist eine Unverschämtheit gegenüber dem, wozu Sprache eigentlich in der Lage ist. Ich will Literatur als Auseinandersetzung und nicht als Inventarisierung von Erschöpfung. Die Suchbewegung und die Formkraft sind heute an zwei Fronten verloren gegangen – in der museal erstarrten "hohen" Literatur und in der banalisierenden Alltagserzählung.
Update 2025-04-25
Für eine Zeitverschwendung beschäftigt mich diese Klatsche im Nachgang sehr. Es setzen sich immer mehr Teile zusammen. Nachdem ich Bloch weiter gelesen habe, scheint mir das hier als Art negative Allegorie angelegt zu sein. Normalerweise verdichtet diese sich Richtung noch verhülltes Realsymbol. Mosebach entkoppelt die Allegorie vom Symbol. Dadurch lesen wir eine Welt in der Form keine Notwendigkeit mehr hat. Nur noch funktionale Äquivalente ( Gott wird durch Mode, Konsum, Kunst als letzter Sinnstifter ersetzt) oder unbestimmtes Rumwabern. Die Zeichen oder Symbole kreisen um eine leere Mitte. Ist ein erster Zwischenschritt. Lese jetzt Taube und Wildente da nach 21 Seiten bereits klar ist, dass sich „die Richtige“ darüber viel besser erklärt. Bin aber jetzt schon auf dem Stand dass ich es besser bewerten muss. Finale Version folgt….
erste Reaktion auf das Buch
Gut geschriebene Zeitverschwendung. Mosebachs Roman inszeniert ein kaltes Nebeneinander: Figuren, die einander in symbolischer Geste umkreisen, sich gelegentlich berühren, um sich dann wieder zu zerstreuen. Ein Spiel aus Macht, Rückzug und Entgleisung – doch nie entsteht daraus eine wirkliche Beziehung, nie ein Gegenüber, das antwortet.
Was bleibt, ist ein eiskalter Formwille, der in der Funktionalisierung von Ästhetik eine sezierende Geste vollzieht: Der Roman wird zum Ort des Scheiterns. Es ist, als wolle Mosebach sagen: Wer sich zeigt (ein Verweis u.a auf Autofiktion und Icherzähler), verliert seine Andersheit und damit seinen Kunstcharakter. Und so erstarrt am Ende alles in symbolischer Statik, das Sprechen verstummt.
Ein Buch, das mir – bei allem stilistischen Können – den Glauben an Literatur zu rauben droht, auch wenn es scheinbar dort im Diskurs angreift, wo die Literatur aktuell am verwundbarsten ist - dem Wirklichkeitsabgleich. Deshalb stellt Mosebach die Wirklichkeit einfach mal als Kulisse aus. Die Wirklichkeit wird hübsch und radikal ornamental überformt. Mir stellt er damit eine Grabplatte in den Raum und lässt mich genüsslich darunter krepieren. Kein Werkzeug, keine Hilfsmittel, nur Dunkelheit.....denn Kommunikation als Beziehung ist hier nicht erwünscht. Es gibt keine Beziehung. Nur die Hölle des allein auf-sich-gestellt-seins.
Wie verhalte ich mich zur Welt, wenn sie mir literarisch keine Beziehung mehr anbietet?
Zusatz: Da sich das Buch für mich nicht kohärent zusammensetzt und ich es möglicherweise nicht verstanden habe, könnte sich meine Kurzeinordnung auch nur als falscher Film herausstellen. Ich bewerte es nur so schlecht, weil es mir persönlich in der Endabrechnung nichts zu sagen hat, mich perfide in den Text, hinter die Sprache hineingezogen, eine Suchbewegung in tagtraumhafter Manier vorgetäuscht hat, um mich mit samt den Figuren einzumauern und langsam zu ersticken. Ich habe es als existentielle Bedrohung erlebt. Eine grausame Struktur. Denke, jemandem der sich nicht wie ich hineinziehen lässt, könnte diese nihilistische Bösartigkeit durchaus sehr gefallen....more
Whohooo! Ein irres Buch. Das nenne ich mal einen dynamischen, aufregenden Plot. Komplexe, ausgefeilte Charaktere. Irre gute, intensive Dialoge und IntWhohooo! Ein irres Buch. Das nenne ich mal einen dynamischen, aufregenden Plot. Komplexe, ausgefeilte Charaktere. Irre gute, intensive Dialoge und Interaktionen.
Logisch ist das drüber. Da sind Ansprachen und Monologe drin, die einem die Ohren klingeln lassen. Alles wurscht, da es konsequent und stringent gearbeitet ist. Die Figurenpsychologie wackelt an keiner Stelle. Das Ding treibt gnadenlos auf die Konsequenzen der Handlungen zu. Ein radikaler Spaß!
Ich habe es als Hörbuch gehört. Werde es demnächst nochmal lesen und dann gibts ne gescheite Besprechung. Mal sehen ob die 5 Sterne sich halten können....more
Verhindert durch verschachtelte stilisierte Monotonie ohne Dringlichkeit.
In Tagebucheinträgen verhandelt der namenlose Erzähler sein Verhält2,5 Sterne
Verhindert durch verschachtelte stilisierte Monotonie ohne Dringlichkeit.
In Tagebucheinträgen verhandelt der namenlose Erzähler sein Verhältnis zur Liebe. Das Objekt des unerreichbaren Ideals der Liebe : Ljolja und zwei weibliche Wesen, die ihrer Liebe zum Erzähler, zum Opfer fallen.
Der Text ist in einer gleichmäßigen Introspektion angelegt, die kaum erzählerische oder stilistische Kontraste und Dynamiken entwickelt. Das liest sich auf den ersten 80-90 Seiten noch ganz interessant, da es eine Weile benötigt die Feinheiten des Charakters zu verstehen. Stellenweise bekommt seine Selbstbeobachtung eine ironisch, absurde Note, da er ständig versucht sich in einem erhabenen, eloquenten, vornehmen Gehabe zu positionieren, das für ihn mit dem wie er die Realität vorfindet nicht übereinstimmt und ihn zu Hemmungen im öffentlichen Auftreten verleitet. Er ist dauerangestrengt seine Imagination aufrecht zu erhalten und analysiert bzw. beobachtet sich selbst in einem spannungsarmen, kühlen, ruhigen, ermüdenden Duktus. Grundsätzlich alles sehr interessant gedacht. Auf dem Papier liest sich das dann aber so:
Mein tätiges Leben geht weiter, verläuft jedoch anders, als ich mir naiv vorgestellt hatte: ihm fehlt die erwartete Berauschtheit aufgrund von Bewegung, Erfolg und der Möglichkeit, zu befehlen und bequem, ohne Hast, das zu erörtern, was sich dank solcher Erörterungen tatsächlich ändert, ihm fehlt die bebende, ergreifende und bewusst zurückgehaltene Wohligkeit, die im Gefühl liegt, in den Spuren eines Gefühls (ob es nun traurig ist oder freudig); irgendwie muss ich den Tag bis zum Abend bringen, muss vielen, gleichermaßen unnötigen und langweiligen Menschen gegenüber verschlagen sein, muss gegenüber den beiden Frauen (ohne den Dandy zu spielen: es könnten noch mehr sein) ebenfalls verschlagen sein und mir etwas einfallen lassen, um sie bloß nicht zu sehen, um das nächste Treffen aufzuschieben und eine zusätzliche Stunde allein zu bleiben - noch habe ich nicht die Kraft, mich von alledem loszusagen, mit alledem unwiderruflich zu brechen, vielmehr ich habe noch nichts entschieden.
Das Eingeständnis der eigenen Lähmung. Hier drängt sich mir unmittelbar der Vergleich mit Emanuel Boves Meine Freunde auf. Eine Figur die statt der Liebe, Freundschaft sucht und ebenfalls im Nicht-Handeln festhängt. Bove lässt die Figur wie unser Tagebuchschreiber in „Getäuscht“ viel imaginieren, sich in Eifersüchteleien verfangen und obsessives Verhalten an den Tag legen. Jemand der dem Unbekannten nicht gewachsen ist.
Das Eingeständnis der Lähmung klingt bei Bove so:
„Wenn ich von zu Hause weggehe, rechne ich immer mit einem Ereignis, das mein Leben von Grund auf ändern wird. Ich erwarte es bis zum Moment meiner Rückkehr. Das ist der Grund, daß ich nie im Zimmer bleibe. Leider ist dieses Ereignis nie eingetreten.“
Bove geht mit einer ausgeprägten Psychologie, wie Felsen ans Werk. Allerdings mit einer schonungslosen Ehrlichkeit. Die Einfachheit seiner Sprache trifft direkt den Kern. Das Buch lebt von Ambivalenzen. Die Sprachlosigkeit wird produktiv.
Was passiert hingehen im Zitat von Felsen? Für mich liest sich das vernebelt oder verschleiert. Er wird nie konkret. Spuren irgendeines Gefühls. Ja was denn genau? Ein Satzungetüm, das im Grunde leere Rhetorik birgt und aussagt wie langweilig alles ist. Das ist reine Selbstbeschäftigung ohne echten Erkenntnisgewinn. Ich bin unfähig, denke darüber nach und komme zu keiner Konsequenz oder Schluss, außer dass ich verdruckst, verhindert bin und mich an allen möglichen sozialen Codes festhänge, die ich eigentlich nicht will, die mich aber vor meiner ungestümen Art schützen, die ich aber sprachlich nicht zeigen kann, sondern sie nur behaupte und nicht erfahrbar mache und deshalb laber und laber und immer wieder dasselbe reproduziere, ohne diese 240 Seiten Text vom Fleck zu bewegen. Der Text fällt damit der Problematik des Tagebuchschreibers selbst zum Opfer und bleibt in einer Sackgasse. Was ganz klar wird, der Erzähler ist von einer furchtbaren Desillusionierung und Entwurzelung begleitet. Heldenfiguren gibt es nicht mehr. Die Erkenntnis, es gibt kein Dahinter, nur das hoffnungslose hier und jetzt. Egal wie ich entscheide, es ändert nichts. In diesem Buch wird das Begehren sprachlich und stilistisch unterdrückt. Eros wird verneint. Es liest sich, wie „Zeit-totschlagen“. Dabei wird der Tagebuchschreiber krank vor Eifersucht, hat sogar Sex. Er schreibt von Hitze, Gier, ungestümen Verhaltens und macht es nicht erfahrbar. Dem Text fehlt jegliche affektive Resonanz. Das macht die ganze Anlage unglaubwürdig und psychologisch unergiebig.
Ja, die Erkenntnis und offene Aussprache am Ende runden das Buch gut ab. Ich verstehe was das soll, nur hätte es in dieser Form deutlich abgespeckter ausfallen müssen. 240 Seiten in diesem tautologisch, zirkelnden auf der Stelle treten, sind eindeutig zu viel der Langeweile....more
„es ist eher so, dass mich etwas befällt, die reine Lethargie, die geballte Egalheit meiner und jeder anderen Existenz… …vielleicht kommt sp1,5 Sterne
„es ist eher so, dass mich etwas befällt, die reine Lethargie, die geballte Egalheit meiner und jeder anderen Existenz… …vielleicht kommt später noch ein Kind und spielt etwas auf einer Querflöte vor.“...more
Vielversprechender Auftakt einer kriminalistischen urban Fantasy Reihe. Eine 12 jährige die bereits ziemlich viel Eigenverantwortung übernim3,5 Sterne
Vielversprechender Auftakt einer kriminalistischen urban Fantasy Reihe. Eine 12 jährige die bereits ziemlich viel Eigenverantwortung übernimmt und voller Tatendrang nach vorne prescht, ohne in übersteigerte, fetzige Sprüche zu verfallen. Ihre Entwicklung und Einfinden in die neue Zauberwelt ist zu rasant angelegt. Gerade gegen Ende, sind auch zu anderen Figuren direkt Bande geknüpft, die sich hätten etwas mehr Zeit lassen können. Der Showdown spektakulär aber zu glatt. Das Buch harmonisiert die Gut gegen Böse Nummer für meinen Geschmack zu stark, weshalb ich jetzt doch nur 3 Sterne vergebe. Hatte jedenfalls einen riesen Spaß beim Hören und bleib dran ...more
Eine sanfte Erschöpfung als Erzählhaltung – nicht leer aber leerend. Kracht vollzieht eine ideologische Glättung, eine geisterhafte Bewegung in die RegEine sanfte Erschöpfung als Erzählhaltung – nicht leer aber leerend. Kracht vollzieht eine ideologische Glättung, eine geisterhafte Bewegung in die Regression ohne Differenz. Das ist gut gemacht. Trügerisch. Der Text ist frei von jeglichem Widerstand. Sowohl sprachlich, stilistisch als auch auf Inhaltsebene. Deshalb liest er sich auch so unverschämt gut. Nichts wird hinterfragt in der Traumwelt der einäugigen Eule. Es gibt daher auch keine introspektiven Reflexionen. Psychologie ist abgeschnitten, wie bei Hefters Hey guten Morgen, wie geht es dir? , zu dem ich große Parallelen des Motivs sehe.
Ildr vertraut auf Anhieb Paul, nimmt alles Fremde wie selbstverständlich hin. Erst dachte ich dass dies der Tagtraum der Freundlichkeit ist, das Andere den Fremden nicht zu ächten. Damit schlägt sich Paul nämlich in der Welt mit der einäugigen Katze rum, als Fremder, der nicht dazugehört. Ildr ist für Paul die Hoffnung, Sehnsucht und Verheißung des Noch-Nicht. Sie sprüht vor affektiver Freude, ist vorurteilsfrei, handlungsorientiert und wissbegierig Sie hat den Traum vom Fliegen. Sie ist „glimmering girl“ aus Yeats vorangestelltem Gedicht – der Vorschein einer möglichen Zukunft. Sie ist allerdings ein Trugbild, die zur Auslöschung des Noch-Nicht führt.
Wo der Widerstand fehlt, stirbt die Hoffnung. Es ist nicht ein Annehmen des Fremden, das aus einem Konflikt hervorgeht, sondern die fehlende Sprache für das Andere. Ildr fehlt wie allen anderen Figuren (das ist Falsch, es gibt eine, komme ich zu) die Dissonanz.
Im Laufe stoßen wir mit Paul und Ildr auf das vertriebene Volk, das weit im Süden am Eismeer lebt. Wasser und Stein. Lebend vom Fischfang, Milch der Kühe und Tauschgeschäften. Eine Gemeinschaft ohne Privateigentum – ohne Subjektivität. Ein Kollektiv ohne Klassenkampf. Die diesen Traum haben:
Wir haben vor ein paar Tagen einen Stern gesehen, der auf die Erde gefallen ist. –Ich habe ihn auch gesehen. –Große Umwälzungen, große Veränderungen, Neues kommt in die Welt. Ich habe geträumt, die Menschen würden zurückgehen in den Norden, fort von hier, zurück in ihre alte grüne Heimat. Weißt Du, wer alle Dinge in seinem eigenen Selbst sieht, und sein eigenes Selbst in allen Dingen, der verliert alle Furcht. –Ut hat mir gesagt, ihr glaubt an das Meer. –Sieh mal, alles um uns herum hat einen Geist. Diese Steine dort, auf denen wir stehen, und diejenigen, die wir uns zurechtschneiden. Ja, Ut hat recht, das Meer selbst ist einer von diesen Geistern. Wasser und Stein. Aber der Fluß natürlich auch, der Seetang, den wir essen, die Möwen am Himmel, der Mond und die paar Kühe, die bei uns wohnen. Du bist auch ein Geist. Selbst diese kleine Pfeife hier.
Da ist er, der Rückkermythos. Und es spiegelt eine Aussage von Cohen in der Welt mit der einäugigen Katze:
Diese ganze Nordobsession, sagte Cohen und warf die bis zum Filter hinuntergerauchte Kippe in ein gefülltes Wasserglas voller sich wie Papierblumen öffnender Zigaretten. Diese cottagecore Flechtenrestaurants, das Entsättigte, jene einsame europäische Peripherie, das Zweidimensionale der Landschaft, die brummelnden, wortkargen Schotten und so weiter, das sei doch protestantischer Kinderkram im Vergleich zu den weißblonden, slawischen Neuheiden in ihren weißen Gewändern mit den roten Randstickereien. Na jedenfalls, es gebe da, und das sei wirklich wesentlich interessanter, einen Satz aus dem Rodismus. Regenwasser ist das Wasser des Lebens, es heilt Wunden, läßt verstümmelte Körperteile nachwachsen, verjüngt die Alten und läßt die Toten wiederauferstehen. Paul erschrak. Das hatte er doch neulich irgendwo gehört. Nur wo bloß. In Stromness, auf der Straße. Ja. Nein. Doch. Er hatte es geträumt. Wortwörtlich, genauso. Es war ein Alptraum gewesen, erinnerte er sich. Vom Rodismus hörte er hier jetzt zum ersten Mal. Was war das gewesen mit dem Wasser des Lebens.
Der Satz aus dem Rodismus ist nichts anderes als ein verlorener utopischer Splitter. Eine verlorene Ganzheit, wie die des Volkes aus dem Süden. Jedenfalls laden beide Seiten mächtig mythisch auf. Und wie nah sie einem Schließungsgedanken stehen.
Aber gut, dass wir unseren Bösewicht, den Herzog haben. Und da geht die Sonne auf! Er ist das helldunkel des Tagtraumes. Denn, wir sind an einem ver-rückten Ort. Die silbernen und goldenen Äpfel aus Yeats Gedicht sieht nur der Herzog. Er macht sich auf die Wanderschaft. Und hier danke ich Ernst Bloch Das Prinzip Hoffnung. Kapitel 1-32 der mir dieses Zitat heute für die Füße geknallt hat:
Wie erst, wenn Jugend, Zeitwende und Produktivität zugleich in glücklich angetretenen Begabungen zusammenfallen. Wie das im jungen Goethe gelang, im Prometheus-Fragment, in der riesigen Intentions-Dimension des »Faust« und bereits des Urfaust, aber auch - von daher noch - in dem vertrauensvollsten aller Sätze (aus »Wilhelm Meisters Lehrjahre«): »Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.« Dann arbeiten und gelingen die prospektiven Akte aus dem mächtigen Erwarten, das seiner mächtig geworden ist; aus Affinität zum Stern, der sich noch unter dem Horizont befindet; aus der Kraft zum Unbetretenen, die Dante sagen läßt: »L'acqua che io prendo giam-mai non si corse« (das Wasser, das ich fasse, hat man noch nie befahren). Letztere Sentenz ist schließlich diejenige, welche Jugend; Zeitwende, Produktivität am besten in einem einzigen Griff vereinigt; nicht mit Hochmut, sondern mit Beschreibung dessen, was bei Schöpfungen der Fall ist, der Fall zu sein hat.
In Air heißt es, der Herzog habe noch nie das Eismeer befahren und versucht die Stadt vom Wasser anzugreifen. Es sei nicht Möglich. War halt nur der Falsche der das Wasser befahren hat, das noch nie von jemandem seiner Art befahren wurde. Da will ja einer keine Bessere Welt, sondern nur ganz egoistisch etwas für sich. Aber immerhin brennt da bei dem das innere Feuer. Wieder Hinweis auf das Yeats Gedicht – „because a fire was in my head“.
Ach es ist alles so tragisch. Wenn die Jugend stirbt, was wird denn nun aus der Zeitenwende? Moment, die einäugige Eule. Wir müssen ja jetzt noch diesen ganzen Schlamassel einordnen, warum das beim Kracht nicht so klappt mit der Hoffnung, des Noch-Nicht, der Unruhe die im Gedicht von Yeats wütet, obwohl glimmering girl im Morgengrauen weggedimmt ist. Warum der liebe Aengus im Gedicht als wandernder Pilger in gelebter Hoffnung und Erwartung unterwegs ist und Paul und Cohen diesen Trotz und das Beharren nicht aufbringen können. Fragen wir mal meinen Kumpel, Hegel.
Die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.
Die Eule steht für den Geist und sie setzt den Flug am Ende des Tages an, wenn das meiste geschehen ist, da wir nur in der Rückschau begreifen können. Die Dämmerung des Gewesenen – Geschichtsbewusstsein. Die Eule hat einen Defekt. Sie sieht nicht mehr das Ganze. Es verunmöglicht ihr die Geschichtsdeutung. Die Reflexion ist gestört. Nur noch alles voller Möglichkeitsrest, die nicht kohärent zusammenkommen. Ist das jetzt nen bisschen überambitioniert gedeutet? Fragen wir Paul, in der Welt mit der einäugigen Katze.
Im Flugzeug dachte er darüber nach, daß das Unerträglichste auf der Welt eigentlich Renovierungsarbeiten waren. Da wurden Wohnungen und Häuser, deren Inneres durch Jahrzehnte oder sogar durch Jahrhunderte gegangen waren, durch Ungeschick und Unvermögen aufs Gröbste verunstaltet….
… Die Rechner, die Wände, die Decke, den Fußboden. Vermutungen, Vorstellungen und Erinnerungen würden sich in so großen Mengen im Green Mountain Datenzentrum ballen, daß ein weißgestrichener Raum für Aufgeräumtheit sorgen würde, und dafür bräuchte man nicht irgendein Weiß, sondern das perfekte, das einmalige Weiß.
Und das sehe ich als Kerngedanken von Air. Kracht arbeitet sich an der Zuschüttung historischer Tiefe ab. Das Alte wird nicht gewürdigt und transformiert, sondern einfach zugekleistert, zum Verschwinden gebracht. Vergessen, das sich als Fortschritt, Moderne tarnt. Das Noch-Nicht der Möglichkeit wird versiegelt.
Daher gibts für Paul und Cohen auch kein heilendes Wasser sondern nur noch die ästhetische Konservierung. Ohne Geschichtsreflexion kein Zukunftsort, keine Zeitenwende.
Yeats sieht ein Mädchen und folgt ihr ans Ende der Zeit. Der Andere sieht die Möglichkeit sterben und bleibt im Bild zurück. Vielleicht seine Version der abstrakten Utopie eines musealen Stilllebens.
Wäre da nicht Ernst Bloch, der selbst in der vermeintlich leeren Geste dieses Buches die stillgelegte Unruhe der Phantasie des Tagtraums erkennt. Der gebannte Wunsch, der Unsagbare Kern, der sich als Atmosphäre verdichtet. Und damit rückt Air sehr nah an das Ende von Mosebachs Krass....more
Morgen und Abend stehen für Geburt und Tod. Fosse lässt im ersten Teil, der Geburt, sinngemäß die Aussage fallen wir kommen aus dem Nichts und gehen Morgen und Abend stehen für Geburt und Tod. Fosse lässt im ersten Teil, der Geburt, sinngemäß die Aussage fallen wir kommen aus dem Nichts und gehen ins Nichts . Und das Nichts zu bearbeiten, hätte durchaus interessant werden können. Macht er aber nicht.
Es ist verblüffend, wie er sprachlich und stilistisch so nah an der Heptalogie arbeiten und qualitativ Lichtjahre davon entfernt bleiben kann. „Morgen und Abend“ ist unfassbar inkohärent und inkonsistent gestaltet. Der Rhythmus, der assoziative, repetitive Stil sind auch hier vorhanden. Allerdings fehlt der mediative Fluss. Die Oszillation zur Transzendenz, die Auflösung des Symbolischen, die in der Heptalogie so gut gelingt, bekommt in „Morgen und Abend“ eine gekünstelte Schlagseite. Es wird überhaupt nicht verdichtet, sondern bleibt relativ fragmentiert im Raum stehen und liest sich schematisch.
Die Idee des Nichts wird durch Erinnerungen und Reflexionen des Lebens gebrochen. Damit löst er die Negation auf. In der Auflösung des Symbolischen, kehrt er wieder in dieses zurück, indem er sich an feststehende Aufläufe, die immer so waren klammert und kommt überhaupt nicht an den Schwellenbereich, die Übergänge zum Unaussprechlichen. Es fehlt die existentielle Schwere. Das Werk liest sich irritierend unentschlossen.
Das Ende ist schon beinahe komödiantisch platt angelegt. Es existiert keine Tiefenstruktur. Lediglich ein dezentes anklopfen, an den Möglichkeitsraum, den Fosse bespielen kann, wenn er warm gelaufen ist. ...more
Gorkis Die Mutter ist kein flammendes Revolutionsdrama, sondern ein Buch, das sich langsam in einen Prozess hineintastet. Die Sprache? Karg, direkt, eGorkis Die Mutter ist kein flammendes Revolutionsdrama, sondern ein Buch, das sich langsam in einen Prozess hineintastet. Die Sprache? Karg, direkt, eindringlich. Keine Spielereien, kein literarischer Zierrat. Sie hämmert in ihrer Wiederholung die Schwere des Arbeiterlebens ein, eine bleierne Monotonie, die genau dadurch wirkt. Hier und da, diese poetischen Lichtblicke:
„Vor ihren Augen lag die Weite, schneebedeckte Ebene. Kalt, mit scharfem Pfeifen fegte der Wind weiß und zottig darüber hin …“
Momente wie diese reißen das Buch aus seiner sprachlichen Härte heraus und geben ihm eine fast metaphysische Dimension. Die Mutter wächst mit der Revolution – nicht durch große Gesten, sondern durch ein stilles, mühsames Verstehen. Ein Wahrnehmen, Fühlen, Beobachten der zwischenmenschlichen Dynamiken, der Gemeinschaft und Härte des Außen.
Das Buch nimmt Tempo raus, drückt sich in die Langsamkeit, nimmt sich Zeit für Gespräche und Reflexion. Revolution ist hier kein Spektakel, sondern zäher, geduldiger Prozess. Menschen, die in etwas Neues hineinwachsen, Schritt für Schritt, oft unsicher, oft mit Angst.
Und doch bleibt diese brennende Hoffnung – nicht als politische Überzeugung, sondern als tiefes, menschliches Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Was Gorki als Aufbruch schreibt, lese ich heute als verlorene Illusion. Das macht diesen Roman so bitter und eindringlich zugleich.
Anmerkung: Ich habe das Buch im Rahmen meines Projektes „sozialistischer Realismus“ gelesen. Es spielte wohl eine eine zentrale Rolle bei der ideologischen und künstlerischen Formulierung dieser Strömung. Die Mutter diente als ein literarisches Modell für die Ästhetik des sozialistischen Realismus.
„Die Mutter“ spielt um das Jahr 1902, also in der Zeit vor der Russischen Revolution von 1905.
Russland befand sich in einer Phase der beschleunigten Industrialisierung, die insbesondere in den Städten und Fabriken eine neue soziale Klasse hervorbrachte: das Proletariat. Die Arbeitsbedingungen waren katastrophal – lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und keinerlei soziale Absicherung.
Sozialistische und kommunistische Bewegungen wie die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) – aus der später die Bolschewiki und Menschewiki hervorgingen – begannen, in Fabriken und unter Arbeitern zu agitieren.
Die Ereignisse, die Die Mutter beschreibt, nehmen jedoch genau diese revolutionäre Stimmung vorweg: Die Entwicklung von politischem Bewusstsein unter den Arbeitern, die Organisation in Untergrundzirkeln und die Reaktion des Regimes mit Verhaftungen und Repressionen.
Zur Transparenz: Habe ein Sprachmodell unter Vorgabe meiner Notizen diese Kurzrezension verfassen lassen, die ich dann stellenweise etwas abgeändert habe....more
Fast 1000 Seiten Zeitverschwendung. Die 2 Bände zusammengenommen sind ein schlechter Witz. Ich kann das überhaupt nicht ernst nehmen. Sage trotzdem kuFast 1000 Seiten Zeitverschwendung. Die 2 Bände zusammengenommen sind ein schlechter Witz. Ich kann das überhaupt nicht ernst nehmen. Sage trotzdem kurz (ohne analytischen Anspruch, in subjektivem Geplapper) was dazu:
Die Idee und mysteriöse Anlage um das Nichts (siehe meine Rezension zu Band 1) zerfasert in einer lächerlichen, dümmlichen Weiterführung. Ein bisschen Rumgerobbe in der Unterwelt, ohne ernsthafte Auseinandersetzung mit den angeteaserten Ideen. Das Ende und Maries "Abenteuer" wird unplausibel inszeniert. Das Buch verkommt zu einer Schmonzette, die nichts aufklärt. Jedenfalls nicht die mysteriös gesetzten Fragestellungen. Im Grunde geht es um Beziehungen und Brüste. Gefühlt findet das Wort Busen, Brüste und deren Größe 100 mal Erwähnung und die Message "besser nicht so genau hinsehen oder alles hinterfragen wollen".
Die Motive sind die immer gleichen: Essen kochen, Getränke, Musik, Opern hören, dümmliche lakonische Gespräche führen und das verdruckste Verhältnis zu Frauen. Penisse, Sparma und Brüste kumulieren hier zu einer überinszenierten Symbolik, die keinerlei zusätzlichen Sinn produzieren. Das Buch liest sich wie ein Sammelsurium an sämtlichen Ideen, völlig inkohärent verarbeitet, die er auf seine anderen Bücher verstreut wiederholt verwurstet. Ob wie hier die Puppe aus Stroh, aus einer Erzählung erwähnt wird oder die Puppe aus Luft in 1Q84, oder eine Schwangerschaft durch einen Traum ausgelöst, bin ich über die Ideenlosigkeit und Lahmarschigkeit des Herren Murakami langsam empört. Ich werde jedenfalls jetzt für eine längere Zeit Mumi-Pause einlegen....more
Vor 2 Jahren fand ich die Reihe noch sehr vielversprechend. Entweder ist dieser Band tatsächlich schwach, konstruiert und in den inneren Mono2,5 Sterne
Vor 2 Jahren fand ich die Reihe noch sehr vielversprechend. Entweder ist dieser Band tatsächlich schwach, konstruiert und in den inneren Monologen etwas lächerlich bzw. insgesamt ziemlich flach, oder mein Empfinden dieser Reihe gegenüber hat sich dramatisch gewandelt und die anderen Bände sind genauso Banane. Ich hab’s dann nur nicht gerallt. Wer weiß. Ich hör es nach wie vor gerne. Ist eine nette urban Fantasy Unterhaltung, die sich rasant flott weghören lässt.
Gegen die Welt von Throne of Glass, das meine aktuelle Marke für gelungene junge Fantasy ist, stinkt das jedenfalls meilenweit ab....more