Mittelbiberach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 5′ N, 9° 45′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 594 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,68 km2 | |
Einwohner: | 4436 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88441 | |
Vorwahl: | 07351 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 074 | |
LOCODE: | DE 82D | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Biberacher Straße 59 88441 Mittelbiberach | |
Website: | www.mittelbiberach.de | |
Bürgermeister: | Florian Hänle | |
Lage der Gemeinde Mittelbiberach im Landkreis Biberach | ||
Mittelbiberach ist eine Gemeinde in Oberschwaben im Landkreis Biberach (Baden-Württemberg, Deutschland).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelbiberach liegt drei Kilometer westlich der Großen Kreisstadt Biberach an der Riß. Durch die Ortschaft fließt der vom Schienenwald kommende Rotbach, der früher Biberbach hieß, weil in ihm Biber lebten.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Mittelbiberach besteht aus dem gleichnamigen Kernort und aus den Gemeindeteilen Oberdorf (1934 eingemeindet) und Reute (1973); dazu gehört auch der Weiler Zweifelsberg.
siehe auch Burg Zweifelsberg
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Westen, Norden und Osten grenzt Mittelbiberach an die Stadt Biberach an der Riß, im Süden an die Gemeinde Ingoldingen.
Namensursprung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Mittelbiberach geht auf mitten am Biberbach zurück und hat deshalb seinen Namen wie Biberach an der Riß dem Biberbach (heutzutage: Rotbach) zu verdanken.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelbiberach wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt. Ab etwa 1350 gehörte der Ort den Herren von Stein. Über die Herren von Andelfingen kam Mittelbiberach 1440 durch Verkauf an Jakob Schad, dessen Nachfahren sich Schad von Mittelbiberach zu Warthausen nannten. Nach dem Tod von Bernhard Schad, des Herrn auf Mittelbiberach, Warthausen und Ober-Sulmetingen im Jahr 1600, wurden seine beiden Töchter Dorothea und Euphrosine mit Mittelbiberach 1603 belehnt. Dorothea heiratete den Freiherren Hans Heinrich von Neuhausen (Neuhausen auf den Fildern). Nach dem Tod von Hans Heinrich von Neuhausen, 1620, und seiner Witwe Dorothea, 1648, ging Mittelbiberach durch die jüngere Tochter, Euphrosine, mit Ober-Sulmetingen an ihren Ehemann Hans Ludwig von Ulm auf Schloss Erbach über, der später Reichsvizekanzler wurde. Ihre Nachfahren aus der Familie von Ulm besaßen die Gemeinde bis zur Mediatisierung, durch die Mittelbiberach 1806 an das Königreich Württemberg gelangte und dem Oberamt Biberach zugeordnet wurde. Von der Familie Ulm gelangte das Schloss an die Grafen von Brandenstein-Zeppelin, die es noch besitzen. Im Zuge der Kreisreform kam die Gemeinde 1938 zum Landkreis Biberach. 1945 wurde Mittelbiberach Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Reute nach Mittelbiberach eingemeindet.[2]
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelbiberach ist römisch-katholisch geprägt. Auf dem Gemeindegebiet gibt es zwei katholische Pfarreien, St. Cornelius und Cyprian in Mittelbiberach und St. Nikolaus in Reute.
Für die wenigen evangelischen Christen ist die Kirchengemeinde in Biberach zuständig.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohnerzahl |
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1900 | etwa 1000 |
1961 | 1866 |
1970 | 1992 |
1991 | 3083 |
1995 | 3396 |
2005 | 3856 |
2010 | 4030 |
2015 | 4330 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mittelbiberach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den 15 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[3] Die Wahlbeteiligung betrug 56,53 %.
Partei/Gruppierung | Stimmen | Sitze |
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Freie Wählergemeinschaft | 52,891 % | 8 |
Attraktive Gemeinde | 47,19 % | 7 |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Unter goldenem (gelbem) Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Grün ein silberner (weißer) Balken, belegt mit einem golden (gelb) gekrönten schwarzen Biber.“[4] | |
Wappenbegründung: Im Jahre 1931 nahm die Gemeinde das Wappen an, dessen goldenes Schildhaupt mit der schwarzen württembergischen Hirschstange auf die damalige staatliche Zugehörigkeit zu Württemberg (seit 1805) hinweisen soll. Der silberne Balken mit dem Biber inmitten des grünen Feldes bezieht sich auf den Namen der landwirtschaftlich strukturierten Gemeinde. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- emo-bike GmbH & Co KG, Hersteller von elektrisch angetriebenen Kleinkrafträdern
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelbiberach stellte den Betrieb seiner Haupt- und Werkrealschule wegen zu geringer Schülerzahlen im Schuljahr 2018/2019 ein. Seit dem Schuljahr 2019/2020 läuft sie als reine Grundschule weiter. Sie wird von ca. 130 Schülern besucht. Außerdem gibt es drei Kindergärten, einen davon im Ortsteil Reute.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Profil Auto- und Technikmuseum (2001 eröffnet, seit 2. Januar 2005 geschlossen) zeigte historische Dampf- und Dieselmaschinen sowie etwa 20 Automobile[5], vom dreirädrigen Benz Patent-Motorwagen bis hin zur Chevrolet Corvette und einem 10 Meter hohen Dieselgenerator. Neben einer Bulldog-Ausstellung wurden im Obergeschoss Flugzeugmodelle sowie eine originale Mig-15, Baujahr 1947, gezeigt.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrika-Nisch-Haus
- Pfarrkirche St. Nikolaus in Reute
- Pfarrhaus
- Altes Spritzenhaus in Reute
- Mühle in Unterreute
- Schloss Mittelbiberach des Grafen von Brandenstein-Zeppelin
- Kirche St. Cornelius und Cyprian
- Pestfriedhof
Besondere Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historische Bürgerwehr Mittelbiberach 1599 e. V.
- Fanfarenzug Graf von Brandenstein e. V.
- Narrenzunft Mittelbiberach e. V.
- Mittelbiberacher Theater e. V.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1522, Lazarus von Schwendi, † 28. Mai 1583 in Kirchhofen, Kaiserlicher Feldobrist
- 1882, Schwester Ulrika von Hegne, † 8. Mai 1913 in Hegne, seliggesprochen von Johannes Paul II. am 1. November 1987 in Rom. Seit 1991 ruhen ihre sterblichen Überreste in der Krypta der Klosterkirche in Hegne.
- 1898, Karl Kehrle Bruder Adam Kehrle, † 1. September 1996 in Buckfast Abbey (England), Benediktinermönch, weltberühmter Bienenzüchter (Entwickler der Buckfastbiene), Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Order of the British Empire, Ehrendoktor der Schwedischen Universität für Landwirtschaft und Ehrendoktor der Universität Exeter.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mittelbiberach. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Biberach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 13). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1837, S. 136–140 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Gemeinde Mittelbiberach
- www.my-mibi.de – private Webseite über die Gemeinde Mittelbiberach
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 544 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
- ↑ Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 26. Oktober 2023
- ↑ Norbert Bauer: Automuseen und Sammlungen in Europa. Ein Führer durch Historie, Kultur, Design und Technik des Automobils. München 2004, Eintrag D37.