Eurovision Song Contest 1972

17. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs

Der Eurovision Song Contest 1972 war der 17. seit Beginn dieses Musikwettbewerbs, der alljährlich von der Eurovision seit 1956 veranstaltet wird. Er fand am 25. März 1972 in der Usher Hall in Edinburgh (Schottland) statt.

17. Eurovision Song Contest
Datum 25. März 1972
Austragungsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Austragungsort
Usher Hall, Edinburgh
Austragender Fernsehsender BBC
Moderation Moira Shearer
Pausenfüller Tatto at Edinburgh Castle
Teilnehmende Länder 18
Gewinner Luxemburg Luxemburg
Siegertitel Vicky Leandros: Après toi
Abstimmungsregel Jedes Land hat eine zweiköpfige Jury. Ein Juror über, der andere unter 25 Jahren. Die Juroren dürfen jedem Land mindestens 1 Punkt, höchstens 5 Punkte geben.
Irland ESC 1971Luxemburg ESC 1973

Besonderheiten

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Vicky Leandros, Interpretin des Siegertitels, im Jahre 2008

Obwohl ein Jahr zuvor Monaco gewann und dieses Land somit das Recht besessen hätte, den Eurovision Song Contest auszurichten, sah man sich in Monte Carlo außerstande, eine derartig große Show zu produzieren. Somit sprang das Vereinigte Königreich nach 1960 und 1963 ein weiteres Mal ein. Vicky Leandros gewann für Luxemburg mit dem Titel Après toi (dt.: ‚Nach dir‘, als deutsche Version: Dann kamst du ), der von Mario Panas (Pseudonym für Leo Leandros) und Klaus Munro komponiert sowie von Yves Dessca und Klaus Munro getextet wurde.

Neben dem Ostblock (außer der DDR, die in weiten Teilen allerdings westdeutsches Fernsehen empfangen konnte) wurde der Wettbewerb von Hongkong, Japan, den Philippinen und Thailand übertragen.[1]

Irlands Beitrag wurde zum ersten und bis jetzt einzigen Mal in irischer Sprache gesungen; die Sängerin Sandie Jones hatte damit jedoch wenig Erfolg.

Teilnehmer

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  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1972
  • Wie im Vorjahr nahmen 18 Länder am Eurovision Song Contest 1972 in Edinburgh teil.

    Wiederkehrende Interpreten

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    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Belgien  Belgien Claude Lombard (Begleitung) 1968
    Jugoslawien  Jugoslawien Tereza Kesovija 1966 für Monaco  Monaco
    Luxemburg  Luxemburg Vicky Leandros 1967
    Portugal  Portugal Carlos Mendes 1968
    Schweden  Schweden Family Four 1971

    Dirigenten

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    The New Seekers war eine der ersten Bands, die beim Eurovision Song Contest auftraten. Sie wollten für ihren Auftritt ein vorher aufgenommenes Band mit den Gitarrenpart verwenden, was aber vom Veranstalter mit dem Hinweis auf die Fairness gegenüber den anderen Teilnehmern abgelehnt wurde. Somit musste David Mackay mit den Gitarristen der Band die Einsätze besonders üben. Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren

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    Es galt fast das gleiche Abstimmungsverfahren wie im Vorjahr. Jedes Land schickte zwei Juroren zum Wettbewerb, einer über, der andere unter 25 Jahren. Die Juroren waren nicht im Veranstaltungssaal anwesend, sondern saßen in einem abgesonderten Raum.[1] Die Jurys mussten jedem Lied Punkte geben: mindestens einen Punkt, höchstens fünf Punkte.

    Platzierungen

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    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    01. 17 Luxemburg  Luxemburg Vicky Leandros Après toi
    M: Mario Panas, Klaus Munro; T: Yves Dessca, Klaus Munro
    Französisch Nach dir 128
    02. 05 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich The New Seekers Beg, Steal or Borrow
    M/T: Tony Cole, Steve Wolfe, Graeme Hall
    Englisch Betteln, stehlen oder leihen 114
    03. 01 Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Mary Roos Nur die Liebe läßt uns leben
    M: Joachim Heider; T: Joachim Relin
    Deutsch 107
    04. 18 Niederlande  Niederlande Sandra & Andres Als het om de liefde gaat
    M: Dries Holten; T: Hans van Hemert
    Niederländisch Als wenn es um die Liebe geht 106
    05. 11 Osterreich  Österreich Milestones Falter im Wind
    M: Richard Schönherz, Manuel Rigoni; T: Heinz Rudolf Unger
    Deutsch 100
    06. 12 Italien  Italien Nicola Di Bari I giorni dell’arcobaleno
    M: Piero Pintucci, Nicola Di Bari; T: Dalmazio Masini
    Italienisch Die Tage des Regenbogens 092
    07. 07 Portugal  Portugal Carlos Mendes A festa da vida
    M: José Calvário; T: José Niza
    Portugiesisch Die Feier des Lebens 090
    08. 08 Schweiz  Schweiz Véronique Müller C’est la chanson de mon amour
    M: Véronique Müller; T: Catherine Desage
    Französisch Das ist das Lied meiner Liebe 088
    09. 13 Jugoslawien  Jugoslawien Tereza Kesovija Muzika i ti
    M: Nikica Kalogjera; T: Ivica Krajač
    Kroatisch Die Musik und du 087
    10. 04 Spanien 1945  Spanien Jaime Morey Amanece
    M: Augusto Algueró; T: Ramón Arcusa
    Spanisch Es bricht an 083
    11. 02 Frankreich  Frankreich Betty Mars Comé-comédie
    M/T: Frédéric Botton
    Französisch Komö-Komödie 081
    12. 10 Finnland  Finnland Päivi Paunu und Kim Floor Muistathan
    M: Juha Flinck, Nacke Johansson; T: Juha Flinck
    Finnisch Erinnerst du dich? 078
    13. 14 Schweden  Schweden Family Four Härliga sommardag
    M/T: Håkan Elmquist
    Schwedisch Herrlicher Sommertag 075
    14. 06 Norwegen  Norwegen Grethe Kausland und Benny Borg Småting
    M/T: Kåre Grøttum, Ivar Børsum
    Norwegisch Kleinigkeiten 073
    15. 03 Irland  Irland Sandie Jones Ceol an ghrá
    M: Joe Burkett; T: Liam MacUistín
    Irisch Die Musik der Liebe 072
    16. 15 Monaco  Monaco Anne-Marie Godart und Peter McLane Comme on s’aime
    M: Raymond Bernard; T: Jean Drejac
    Französisch Wie wir uns lieben 065
    17. 16 Belgien  Belgien Serge & Christine Ghisoland À la folie ou pas du tout
    M: Daniël Nelis, Bob Milan; T: Daniël Nelis
    Französisch Leidenschaftlich oder überhaupt nicht 055
    18. 09 Malta  Malta Helen & Joseph L’imħabba
    M: Charles Camilleri; T: Albert Cassola
    Maltesisch Liebe 048

    Punktevergabe

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    Land Punkte Deutschland Bundesrepublik 
    DE
    Frankreich 
    FR
    Irland 
    IE
    Spanien 1945 
    ES
    Vereinigtes Konigreich 
    UK
    Norwegen 
    NO
    Portugal 
    PT
    Schweiz 
    CH
    Malta 
    MT
    Finnland 
    FI
    Osterreich 
    AT
    Italien 
    IT
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik 
    YU
    Schweden 
    SE
    Monaco 
    MC
    Belgien 
    BE
    Luxemburg 
    LU
    Niederlande 
    NL
    Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 107 8 6 9 5 6 6 5 4 5 5 7 5 8 8 7 7 6
    Frankreich  Frankreich 081 5 5 2 9 7 2 3 5 4 2 3 5 2 6 7 8 6
    Irland  Irland 072 4 3 4 4 6 4 3 6 3 4 3 3 5 5 4 6 5
    Spanien 1945  Spanien 083 7 5 5 3 8 6 3 4 4 5 3 2 7 8 3 5 5
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 114 8 9 6 2 10 4 8 2 7 7 7 9 6 9 4 8 8
    Norwegen  Norwegen 073 4 3 6 5 4 5 2 5 7 3 2 5 4 4 4 6 4
    Portugal  Portugal 090 3 4 7 7 4 2 6 5 2 4 9 4 7 4 7 10 5
    Schweiz  Schweiz 088 4 5 6 5 4 7 2 4 7 8 5 5 4 6 4 7 5
    Malta  Malta 048 3 2 4 2 6 2 2 2 5 2 2 2 3 3 2 2 4
    Finnland  Finnland 078 4 3 3 6 5 6 4 3 3 3 3 4 4 5 8 6 8
    Osterreich  Österreich 100 6 6 6 6 3 5 5 7 5 4 6 8 10 5 4 5 9
    Italien  Italien 092 4 5 3 2 3 6 7 9 6 6 6 4 8 6 6 6 5
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 087 7 4 5 8 5 4 5 2 4 3 3 2 4 9 8 8 6
    Schweden  Schweden 075 5 3 5 3 3 5 4 2 4 5 4 3 7 5 7 5 5
    Monaco  Monaco 065 4 3 4 3 5 6 2 2 5 5 3 3 4 3 4 4 5
    Belgien  Belgien 055 2 3 4 2 5 2 3 3 5 4 2 3 2 2 4 6 3
    Luxemburg  Luxemburg 128 9 8 9 2 10 8 7 6 4 6 8 9 10 8 7 8 9
    Niederlande  Niederlande 106 6 6 8 8 9 8 5 6 3 9 6 3 9 6 5 2 7

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Siehe auch

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    Commons: Eurovision Song Contest 1972 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. a b Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 122.