Niue

mit Neuseeland assoziierte Insel und Land im Südpazifik

Niue (niueanisch: Niuē; englisch: [ˈnjuːeɪ]; alter Name Savage Island), auch bekannt unter dem Namen „The Rock (of Polynesia)“, ist eine isolierte Koralleninsel im Südpazifik in der Nähe von Tonga, 2400 km nordöstlich von Neuseeland. Der Inselstaat liegt südlich von Samoa und westlich der Cookinseln. Seit 1974 ist Niue durch einen Assoziierungsvertrag mit Neuseeland verbunden.

Territorium

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Die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Niues erstreckt sich über eine Fläche von rund 320.000 km².[8] Der Verlauf der Grenzen zu den AWZ der Cookinseln im Osten und von Amerikanisch-Samoa im Norden ist durch Verträge festgelegt.[9][10] Ein entsprechendes Abkommen mit Tonga im Westen wird noch verhandelt (Stand: September 2020).[11][12]

Niue liegt unmittelbar östlich der Datumsgrenze. Da dies insbesondere im Verkehr und in der Kommunikation mit Neuseeland zu Schwierigkeiten führt (Flüge treffen an einem anderen Wochentag ein, Handelspartner befinden sich noch oder schon im Wochenende), wird in Niue eine Verschiebung der Datumsgrenze diskutiert (Stand: September 2020).[13]

Physische Geographie

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Küste mit Riffplateau (2007)

Geomorphologie

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Niue ist die Spitze eines erloschenen Vulkans und mit 261,46 km² Fläche eines der größten gehobenen Atolle der Welt. Es erhebt sich etwa zwischen 4000 und 5000 Meter über den Meeresgrund.[14] Das innere Plateau der Insel ist meist flach und reicht bis zu 68 m über den Meeresspiegel. Niue hat an seinem Rand ein bis zu 30 Meter steil aufragendes Riff aus Kalkstein.[15] Von der Gesamtfläche können etwa 80 % für die Landwirtschaft genutzt werden, der Rest besteht aus meist tropischen Wäldern. Die Küste ist stark zerklüftet mit vielen Höhlen und Schluchten, zum Beispiel der Talava Cave an der Nordwestküste oder der Avaiki-Höhle im anstehenden Kalkstein an der Westküste. Nennenswerte Strände existieren nicht.

Die durchschnittliche Temperatur in Niue beträgt 26 °C, und im Schnitt fallen etwas mehr als 2000 mm Niederschlag.[16] Da das Regenwasser schnell im porösen Korallenkalkstein versickert, bilden sich keine oberirdischen Gewässer. Man hat deshalb für die Wasserversorgung Zisternen gebaut.

Bei stabilen Hochdruck-Wetterlagen liegt Niue auf der Grenze zwischen tropischem und subtropischem Bereich mit südöstlichen Winden. Bei Tiefdruckgebieten dreht der Wind auf Nordwest bis West. Tropische Wirbelstürme kommen ebenfalls aus dieser Himmelsrichtung und haben in den Jahren 1959, 1960, 1970, 1989, 1990 und zuletzt 2004 die Insel heimgesucht. Die durch die Wirbelstürme verursachten hohen Wellenberge richten an Land zwar wegen der Steilküste praktisch keinen Schaden an, die Korallenbänke sind jedoch stark betroffen.

Am 6. Januar 2004 verwüstete der Zyklon Heta die Pazifikinsel schwer. Zwei Menschen verloren ihr Leben, über 200 Bewohner wurden obdachlos. Die durch den Zyklon bedingte Sturmflut richtete auf dem gesamten nordwestlichen Küstenabschnitt zwischen Liha Point im Nordosten und Halagigie Point im Westen schwere Verwüstungen an.[17]

 
Junger „Palmendieb“ (Uga)

Nur vor und an der Küste Niues lebt die Niue-Plattschwanz-Seeschlange (Laticauda schystorhyncha). Sie wird von den Einheimischen „Katuali“ genannt, erreicht eine Länge von bis zu einem Meter, hat einen platten Schwanz und verbringt einen Teil ihres Lebens an Land. Die Schlange ist hochgiftig, soll sich aber friedliebend verhalten.[18] Außerdem lebt auf Niue der LandeinsiedlerkrebsPalmendieb“ (Birgus latro, auch „Kokosnussräuber“).[19] Endemisch für die Insel ist Nacaduba niueensis, eine Schmetterlingsart aus der Familie der Bläulinge.[20] Der aufgrund seiner charakteristischen braunen Färbung und des komplizierten Musters auf der Unterseite der Flügel unverwechselbare Falter wird auf Sammlermünzen und Briefmarken abgebildet. Zudem lassen sich vor der Küste Niues Buckelwale antreffen. Niue ist einer der wenigen Orte, an denen man einige Monate im Jahr legal mit diesen schwimmen darf.[21]

Bevölkerung

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Niue hat 1784 Einwohner (2017).[3] Eine starke Abwanderung nach Neuseeland hat die Einwohnerzahl seit 1966 um mehr als die Hälfte vermindert. Dies führte zu zahlreichen Wüstungen. In Neuseeland leben heute rund 24.000 Niueaner.[22] Die Niueaner sprechen eine eigene polynesische Sprache, das Niueanische, dessen nächste verwandte Sprache Tongaisch ist. Daneben wird auch Englisch gesprochen.

Etwa zwei Drittel der Bevölkerung gehören der reformierten Ekalesia Niue an, daneben gibt es Katholiken, Mormonen, Zeugen Jehovas, Presbyterianer, Methodisten und Adventisten.[23]

Geschichte

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Historische Karte von Niue (um 1900)
 
Seekarte von 1946, mit zahlreichen Siedlungsnamen

Niue wurde wahrscheinlich seit dem 10. Jahrhundert von Polynesiern aus Samoa besiedelt, weitere Siedler kamen im 16. Jahrhundert von Tonga.[24] Niue hatte danach aber nur wenig Kontakt mit Nachbarinseln und entwickelte sich eigenständig, was sich in großen Unterschieden gegenüber Sprache und Kultur auf anderen Inseln der Region ausdrückt.

1774 entdeckte James Cook Niue für Europa. Er konnte dort wegen der feindlich gesinnten Bevölkerung nicht landen und gab der Insel den Namen Savage Island (Insel der Wilden).[25] Missionare aus England bekehrten um 1846 die meisten Bewohner zum Christentum.

Am 20. Oktober 1900 wurde die Insel Teil der British Western Pacific Territories. Am 11. Juni 1901 wurde Niue von Neuseeland als Teil der Cookinseln annektiert,[5] aber von diesen bereits 1903 wieder abgetrennt.

1960 wurde die erste gesetzgebende Versammlung von Niue gewählt, und 1966 wurden die Befugnisse des Hohen Kommissars teilweise an die Versammlung übertragen und ein niueanischer Regierungschef eingesetzt. Im Jahr 1974 stimmte das Volk für eine neue Verfassung und entschied sich für eine Selbstverwaltung in Assoziation mit Neuseeland.[26]

Ein tropischer Wirbelsturm im Jahr 2004 führte zu einer Verwüstung und zog die Wirtschaft stark in Mitleidenschaft. In den folgenden Jahren konnte die Insel mit Hilfe ausländischer Unterstützung, insbesondere durch die neuseeländische Regierung und die Europäische Investitionsbank, wiederaufgebaut werden.[26]

 
Regierungsgebäude
 
Premierminister Dalton Tagelagi

Der völkerrechtliche Status Niues ist von besonderer Natur. Niue ist ein autonomes Gebiet in „freier Assoziation mit Neuseeland“. Dieser Status wurde von Niue in einem Akt der Selbstbestimmung gewählt, der von den Vereinten Nationen gebilligt wurde und fortlaufend überwacht wird. Diesen Status besitzen auch die Cookinseln. Somit ist Neuseeland Suzerän Niues.

Niue ist ein sich selbst verwaltendes Territorium. Die gesetzgebende und ausführende Gewalt unterliegt keinen Beschränkungen durch Neuseeland. Die Legislative liegt beim Niue Fono Ekepule, Regierungschef ist der Premierminister. Die Einwohner des Landes sind Bürger Neuseelands. Auf Niues Wunsch nimmt Neuseeland weiterhin bestimmte Zuständigkeiten des Landes im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik wahr.

Sowohl Niues abgeschiedene Lage als auch kulturelle und sprachliche Unterschiede zur übrigen polynesischen Bevölkerung der Cookinseln haben zu seiner Selbstverwaltung geführt.

Die starke Abwanderung, noch einmal intensiviert durch die Folgen der Sturmkatastrophe, führte 2004 zu Spekulationen neuseeländischer Politiker, dass der Assoziationsstatus in Zukunft zu Gunsten Neuseelands verändert werden könnte. Die vor allem vom neuseeländischen Außenminister Phil Goff vorgebrachten Überlegungen wurden vom niueanischen Premierminister Young Vivian entschieden abgelehnt.

Niue ist assoziiertes Mitglied des Commonwealth of Nations und seit 1975 Mitglied des Pacific Islands Forum. Eine Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen bleibt dem Inselstaat aufgrund der Assoziierung und der geringen weltweiten Anerkennung bisher verwehrt. Obwohl Niue denselben Status besitzt wie die Cookinseln, hat auch Deutschland den Pazifikstaat bisher nicht anerkannt.

Wirtschaftspolitik: Die Regierung versucht, den Tourismus und das Finanzwesen zu fördern.

Umweltpolitik: Im April 2020 beschloss das Parlament von Niue, etwa 127.000 km², also 40 % seiner AWZ, als Meeresschutzgebiet „Niue Moana Mahu Marine Protected Area“ auszuweisen.[27][28]

Verwaltungsgliederung

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Verwaltungsgliederung Niues

Verwaltungsmäßig wird Niue in 14 Villages (Dörfer; sinngemäß Gemeinden) gegliedert. Diese entsprechen den Dörfern mit dem jeweiligen Umland, wobei die Hauptstadt Alofi aus den Verwaltungseinheiten Alofi North (Nord) und Alofi South (Süd) besteht. Jede Gemeinde hat einen Village Council (Gemeinderat), der seinen eigenen Village Council Chairman wählt. Die Gemeinden entsprechen auch den Wahlbezirken. Jede Gemeinde entsendet einen Assemblyman (Vertreter) in das Parlament von Niue.[29]

 
Avatele Beach im Westen der Insel ist einer der wenigen Strände von Niue (2008)
 
Verwitterungserscheinungen an der Nordküste Niues (2007)
Nr. Village / Ort Bevölkerung
(Volkszählung
2017-03-09)[3]
Fläche km²[30] Bevölkerungs-
dichte
Einwohner/km²
Gebiet[31]
1 Makefu 70 17,13 4,09 Motu
2 Tuapa 112 12,54 8,93 Motu
3 Namukulu 11 1,48 7,43 Motu
4 Hikutavake 49 10,17 4,82 Motu
5 Toi 22 4,82 4,56 Motu
6 Mutalau 100 26,31 3,80 Motu
7 Lakepa 87 21,58 4,03 Motu
8 Liku 98 41,64 2,35 Motu
9 Hakupu (Hakupu Atua)[32] 220 48,04 4,58 Tafiti
10 Vaiea 115 5,40 21,30 Tafiti
11 Avatele 143 13,99 10,22 Tafiti
12 Tamakautoga 160 11,93 13,41 Tafiti
13 Alofi South 427 30,212 14,13 Tafiti
14 Alofi North 170 16,268 10,45 Tafiti
Niue 1.784 261,51 6,82  

Wirtschaft

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Briefmarke zu ½ Penny von 1932
 
James Cook auf einer Brief- und Steuermarke von 1932

Das Bruttoinlandsprodukt lag 2016 bei 24,7 Mio. US-Dollar.[4] Niue ist stark von neuseeländischen Hilfszahlungen abhängig, im Budgetjahr 2015/16 belief sich die Hilfe Neuseelands auf 22,5 Mio. NZ$.[33]

Wie überall in Polynesien leidet die Wirtschaft unter dem Mangel an Ressourcen, der Abgeschiedenheit und der schrumpfenden Bevölkerung. Zudem erschütterte Anfang 2004 der Zyklon Heta die empfindliche Wirtschaft stark. Beim Wiederaufbau ist das Land auf ausländische Hilfe angewiesen.

Wirtschaftsdaten Niue
Parameter Primärer Sektor
(Urproduktion)
Sekundärer Sektor
(Verarbeitendes Gewerbe)
Tertiärer Sektor
(Dienstleistungen)
Gesamt Bezugsjahr Quelle
Anteil am BIP 23,5 % 26,9 % 59,5 % 10.010.000 (USD) [34]
Anteil an Erwerbstätigen 663 [35]

Primärer Sektor

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Die Landwirtschaft wird durch den überwiegend fruchtbaren Boden begünstigt. Sie dient fast ausschließlich der Selbstversorgung. Angebaut werden vor allem Kokospalmen, Bananen, Passionsfrüchte, Limonen, Taro, Bataten, Maniok und Yams. Die Viehzucht umfasst vorwiegend Rinder, Schweine und Geflügel.

Die Fischerei trägt zur lokalen Wirtschaft bei, der Fisch wird an örtliche Restaurants verkauft; auch ist das Fischen ein Tourismusangebot. Die Fischerei zielt u. a. auf Speerfische, Bonitos und Gelbflossen-Thunfisch.[36][37]

Sekundärer Sektor

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Die Industrie verarbeitet hauptsächlich die erzeugten Nahrungsmittel. Der Verkauf von Briefmarken und selbstgemachtem Kunsthandwerk sind wichtige Einnahmequellen.

 
5-Dollar-Münze mit dem Porträt John F. Kennedys und dessen berühmten Ausspruch „Ich bin ein Berliner

Seit einiger Zeit gibt die Regierung von Niue Sammler- und Anlagemünzen heraus. Die Münzen gelten zwar per Beschluss als offizielles Zahlungsmittel, sind zu diesem Zweck auf Niue aber nicht in Gebrauch. Die Motive reichen von Tennisspielern bis zu Figuren aus Disney-Comics und den Science-Fiction-Serien Doctor Who und Star Wars.[38]

Darüber hinaus gibt Niue auch bekanntere Münzen aus, wie die „Niue Lunar Serie“ oder die „Niue Turtle“. Beide Münzserien werden, wie viele andere von Niue herausgegebene Geldstücke, von der New Zealand Mint geprägt.[39]

Die Insel plant, ihren Strombedarf ab 2025 zu 80 % durch erneuerbare Energien (Windenergie und Solarenergie) zu decken.[40]

Tertiärer Sektor

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Die Handelsbilanz Niues ist chronisch defizitär. Im Jahr 2008 standen Einfuhren im Wert von beinahe 11 Mio. NZ$ Ausfuhren von lediglich 27.000 NZ$ gegenüber.[41]

Im April 2016 wurde, basierend auf den an die Öffentlichkeit geratenen Panama Papers, Niue als Drehscheibe im Handel mit hochpreisigen Kunstwerken genannt.[42]

Niue hat keinen Hafen.[1] Alle Güter müssen von den vor Alofi auf Reede liegenden Schiffen auf kleinere Boote umgeschlagen werden, die dann in einem von zwei Richtfeuern markierten Fahrwasser durch eine Lücke im Korallenriff zur dortigen Anlegestelle Port of Alofi[43] – Locode: NUALO – gelangen können.[15] Auf Niue gibt es mit dem Hanan International Airport einen Flughafen mit asphaltierter Landebahn. Von 1990 bis 1992 verband Niue Airlines die Insel mit Auckland, später mit Pago Pago. Bis Oktober 2005 wurde Niue einmal wöchentlich von Apia (Samoa) aus angeflogen. Jeden Freitag (ab November 2005) und seit Mai 2014 zusätzlich jeden Mittwoch fliegt die Air New Zealand ab Auckland mit einem Airbus A320 den Flughafen Niue an.

 
Niue am 5. November 2019, Landsat-8-Aufnahme

Insgesamt hat die Insel 120 Kilometer Straßen 1. Ordnung;[1] davon sind 67 Kilometer Rundstraße. Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr.

Tourismus

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Der Tourismus ist stark eingeschränkt, da es kaum Unterkünfte und keinen nennenswerten Strand gibt. Die schroffen Klippen verhindern fast überall den Zugang zum Meer. Murray McCully, Neuseelands Außenminister, beschloss ein staatliches Investment-Programm in Niues Tourismussektor im Wert von 7,5 Mio. NZ$. Der Tourismus, so McCully, sei der größte Antrieb für Niues Wirtschaftswachstum und könne die Eigenständigkeit Niues fördern.[44]

Finanzwirtschaft

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Am 28. Januar 2016 legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Niue auf der schwarzen Liste der Steueroasen auftaucht.[45]

Der einzige Fernsehsender und der einzige Radiosender (sendet auf FM und AM) auf Niue werden von der Broadcasting Corporation of Niue betrieben, einer staatlichen Rundfunkanstalt. Die Nachrichten werden vom neuseeländischen Fernsehen übernommen. Da Niue unmittelbar östlich der Datumsgrenze liegt, ist es einer der wenigen Orte der Erde, an denen man stets nur die Nachrichten „von morgen“ sehen kann.

Als vom Staat unabhängiges Medium, das nicht internetbasiert ist, besteht nur die Zeitung Niue Star, die gleichzeitig die einzige Zeitung des Landes ist.

Informations- und Telekommunikationswirtschaft

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Niue sorgte 2003 für Schlagzeilen, als die Internet Users Society Niue (IUSN) ein flächendeckendes, kostenloses WLAN auf der Insel einrichtete. Zunächst gab es Widerstand von der Regierung, die sich im Streit mit der IUSN befindet. Inzwischen sind jedoch bereits 18 Hotspots in Betrieb, ein weiterer ist in Vorbereitung (Stand September 2014[46]). Somit wurde Niue die erste „Wi-Fi Nation“.[47] Niue verfügt über ein Internet-Café.

Auf der Insel standen den 2009 nur 1100 Internet-Nutzern 2008 schon 382.600 Domains gegenüber,[1] weil die internationale Namenskennung .nu in einigen skandinavischen Sprachen und im Niederländischen „jetzt“ bedeutet und entsprechend gern verwendet wird, um daraus interessante Namen zu bilden. Beispielsweise sicherte sich eine schwedische Internetfirma aus Kalmar die Domain sverige.nu und vertreibt Domains mit der .nu-Endung. Für die Zuweisung der internationalen Top-Level-Domain setzt die hierfür zuständige IANA einen gewissen Autonomiestatus des betreffenden Gebietes voraus.

Da „nu“ auf Französisch „nackt“ bedeutet, wird die Domain auch gern für französischsprachige „Erotikseiten“ benutzt (siehe Pornografie im Internet).

Außerdem werden diese Domains für manche GNU-Projekte verwendet, da das „G“ in der englischen Aussprache stumm bleibt, wie zum Beispiel Parabola GNU/Linux-libre.

 
Niues Siebener-Rugbymannschaft bei der Aufführung des Takalo, 2006

Als Mitglied der Commonwealth of Nations nimmt Niue als eigenständige Nation mit eigenem Nationalteam regelmäßig an den Commonwealth Games teil. Gleiches gilt für die Pazifikspiele.

Der Fußballverband Niue Island Soccer Association ist nicht Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA und lediglich assoziiertes Mitglied des Kontinentalverbandes OFC. Daher kann sich das Land nicht für Fußball-Weltmeisterschaften oder die Fußball-Ozeanienmeisterschaft qualifizieren. Bisher trat eine niueanische Fußballauswahl lediglich bei zwei Länderspielen bei Südpazifik-Spielen 1983 in Erscheinung. Die Spiele gegen Papua-Neuguinea (0:19) und Tahiti (0:14) gingen verloren.

Rugby Union ist der beliebteste Sport auf Niue[48] und man besitzt eine relativ erfolgreiche Rugby-Union-Nationalmannschaft, die an der Qualifikation zur WM 2007 teilnahm. In deren Rahmen wurde am 23. Juli 2005 ein Sieg gegen Tahiti (55:8) erreicht, dem jedoch zwei Wochen später eine Niederlage gegen die Cookinseln folgte (5:24), wodurch die Qualifikation für die Endrunde verpasst wurde. Derzeit (März 2020) wird die Mannschaft in der Weltrangliste auf Rang 94 geführt.[49]

Im Siebener-Rugby konnte Niue im Rahmen der World Rugby Sevens Series ebenfalls einige Erfolge erzielen. Besonderes Aufsehen erregten zwei Siege gegen das viel höher eingeschätzte Japan bei den Wellington Sevens 2003 (hier erreichte Niue mit Platz 10 sein bisher bestes Ergebnis) und 2005.[50][51]

Von Anfang 2018 bis Anfang 2019 lebte die männliche Stockente Trevor als einziger Entenvogel auf Niue, deren Todesnachricht im Januar 2019 weltweite Medienaufmerksamkeit erhielt.[52]

Literatur

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  • A. H. McLintock: Niue Island. In: Ministry for Culture & Heritage (Hrsg.): An Encyclopaedia of New Zealand. Wellington 1966, ISBN 978-0-478-18451-8 (englisch, teara.govt.nz [abgerufen am 13. Dezember 2015]).
  • Stephenson Percy Smith: Niue – The Island and its People. Hrsg.: The Polynesian Society. Institute of Pacific Studies, Suva 1983 (englisch, Nachdruck aus dem Jahr 1902/1903 der University of South Pacific).
  • Stephen I. Levine: Niue. In: The Contemporary Pacific. Band 13, Nr. 1 (Frühling), 2001, S. 239–246 (englisch).
  • James P. Terry, Warwick E. Murray (Hrsg.): Niue Island. Geographical Perspectives on the Rock of Polynesia. International Scientific Council for Island Development, Paris 2004, ISBN 92-990023-0-4 (englisch).
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Commons: Niue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Niue – geographische und historische Karten
Wiktionary: Niue – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Niue – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h CIA World Factbook: Niue (englisch)
  2. Total Land Area of Niue. In: Niue Environmental statistics. Department of Justice, Lands and Survey, archiviert vom Original am 28. November 2007; abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  3. a b c Fanuma Sioneholo u. a.: Niue Household and Population Census 2017. Hrsg.: Statistics and Immigration office. Government of Niue – Ministry of Finance and Planning, 2019, Chapter 1: Population structure – 1.2 Population composition, S. 5, Table 1.3: Resident population and absentees by village, 2011 and 2017 (englisch, Downloadlink auf niue.prism.spc.int [PDF; 3,0 MB; abgerufen am 16. Mai 2020]).
  4. a b Niue – Trade: Recent Niue statistics. In: mfat.govt.nz. New Zealand Ministry of Foreign Affairs and Trade, abgerufen am 14. April 2020 (englisch).
  5. a b Niue. Chronology. In: World Statesmen.org. Ben Cahoon, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  6. Europa Publications (Hrsg.): The Europa World Year Book 2008. Routledge, London, 2008, ISBN 978-1-85743-451-4, S. 3359.
  7. Country Codes. In: Statoids. Gwillim Law, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  8. Hubert Mana Kalauni: Niue Maritime Boundaries Delimitation Project: Overview. (PDF; 881 kB) In: fig.net. Fédération Internationale des Géomètres, 28. Juni 2016, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  9. Niue – MRGID 8447. Datenbankeintrag. In: marineregions.org. Flanders Marine Institute, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  10. Niue: Maritime boundary delimitation agreements and other material. In: Maritime Space: Maritime Zones and Maritime Delimitation. United Nations – Office of Legal Affairs, 17. Februar 2020, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  11. Hubert Mana Kalauni: Niue Maritime Boundaries Delimitation Project: Common Boundary with Tonga. (PDF; 881 kB) In: fig.net. Fédération Internationale des Géomètres, 28. Juni 2016, abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  12. Pacific Maritime Boundaries (Memento vom 31. Juli 2020 im Internet Archive)
  13. Ben Doherty, Lagipoiva Cherelle Jackson: Island of Niue considers travelling forward in time to catch up with New Zealand | Pacific islands. In: theguardian.com. 24. September 2020, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  14. P. J. Hill: Volcanic core of Niue Island, southwest Pacific Ocean. In: BMR Journal of Australian Geology & Geophysics. Band 8, Nr. 4. Bureau of Mineral Resources, Geology and Geophysics (BMR), Dezember 1983, S. 323–328 (englisch, online verfügbar durch Geoscience Australia [PDF; 11,0 MB]).
  15. a b Floor Anthoni: Cyclone Heta wreaks havoc on Niue Island. In: In-depth articles about our coasts and seas. seafriends.org.nz, 2004, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  16. Environment Statistics. In: Statistics Niue. Niue Stats, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  17. Floor Anthoni: Niue’s marine ecology. Hurricanes. In: Niue Island. seafriends.org.nz, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  18. Susan Scott: The sea snakes of Niue are harmless swimmers. In: Ocean Watch. 21. April 2014, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch, Kolumne im Honolulu Star-Advertiser).
  19. Craig Schiller: Assessment of the status of the Coconut Crab „Birgus latro“ on Niue island with recommendations regarding an appropriate resource management strategy. A Consultancy report prepared for The Food And Agriculture Organisation of the United Nations. Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), April 1992, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  20. David Britton: Niue Blue Nacaduba niueensis. In: australianmuseum.net.au. Australian Museum, 29. August 2012, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  21. Whale watching. In: The Official Website Of Niue Tourism. Niue Tourism Office, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  22. Niue. Our relationship with Niue. New Zealand Ministry of Foreign Affairs and Trade, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  23. Kimray Vaha: Niue Census of Population and Households 2011. Hrsg.: Statistics Niue. Government of Niue – Department of Finance, Planning and Statistics, 2012, Chapter 3: Social Characteristics – 3.2 Religion, S. 46 (englisch, online [PDF; 11,8 MB; abgerufen am 28. Oktober 2017]).
  24. Niue – Photos – History. A short history of Niue. In: OzOutback – Images of the World. Ludo Kuipers, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  25. Floor Anthoni: A short history of Niue. Timeline. In: Niue Island. seafriends.org.nz, 2004, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  26. a b Sophie Foster: Niue. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  27. Niue to create large-scale marine protected area. In: undp.org. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, 20. Oktober 2017, archiviert vom Original am 12. November 2020; abgerufen am 14. Mai 2020 (englisch).
  28. https://www.rnz.co.nz/international/pacific-news/415484/niue-formalises-one-of-largest-marine-reserves-in-world
  29. Niue Islands Village Council Ordinance 1967. Ordinance 41 of 1967. In: Niue Sessional Legislation. Pacific Islands Legal Information Institute, 1. Mai 1967, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  30. Geo-Ref.net: Niue
  31. Die Insel gliedert sich in zwei historische Stammesgebiete, Motu im Norden (acht Gemeinden) und Tafiti im Süden (sechs Gemeinden).
  32. Stephenson Percy Smith: Niue – The Island and its People. Hrsg.: The Polynesian Society. The Institute of Pacific Studies and the Niue Extension Center of the University of the South Pacific, Suva 1983, The History of Niue-Fekai, written by Mohe-Lagi, S. 132–133 (englisch, Niue, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Reprint der Erstausgabe von 1902/1903).
  33. Aid partnership with Niue. New Zealand Ministry of Foreign Affairs and Trade, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  34. https://www.countryreports.org/country/Niue/economy.htm
  35. https://www.countryreports.org/country/Niue/economy.htm
  36. Fishing & Spearfishing in Niue. Niueisland.com, archiviert vom Original am 7. Mai 2015; abgerufen am 2. Mai 2015.
  37. Niue. Fishing.net.nz, abgerufen am 2. Mai 2015.
  38. Seltsame Münzen auf Pazifikstaat Niue: Das macht zwei Micky Maus, bitte. In: SPIEGEL ONLINE. 13. Oktober 2014, abgerufen am 28. Oktober 2017 (Meldung der Agence France-Presse).
  39. New Zealand Mint. In: Goldseiten.de. GS Management GmbH & Co.KG, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  40. Niue looks to sun for power. In: Radio New Zealand News. Radio New Zealand, 16. November 2015, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  41. International Trade. In: Statistics Niue. Niue Stats, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  42. Pazifikinsel Niue als Picasso-Drehscheibe – Kunst der Geheimhaltung. In: news.ORF.at. Österreichischer Rundfunk (ORF), 8. April 2016, abgerufen am 28. Oktober 2017.
  43. [1]
  44. Michael Serge: Government announces major Niue investment. In: nzherald.co.nz. NZME. Publishing, 15. Oktober 2015, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  45. Martin Hirsch: EU will neue schwarze Liste von Steueroasen. In: trend.at. news networld internetservice GmbH, 28. Januar 2016, abgerufen am 28. Oktober 2017 (Agenturmeldung der Austria Presse Agentur).
  46. Internet Niue – Connecting Niue to the World since 1997. Internet Niue Ltd, archiviert vom Original am 26. September 2014; abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  47. World’s First WiFi Nation. In: LightReading – Networking the Communications Industry. Light Reading, 23. Juni 2003, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  48. Lonely Planet (Hrsg.): South Pacific and Micronesia. 2006, ISBN 1-74104-304-2, S. 53 (archive.org).
  49. World Rugby Rankings – Men’s. World Rugby, 4. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2017; abgerufen am 6. März 2019 (englisch).
  50. http://rugby7.com/st.asp?T=WEL-2003
  51. http://rugby7.com/st.asp?T=WEL-2005
  52. NZ parliament sends condolences to Niue over Trevor the Duck's death. Abgerufen am 29. Januar 2019 (englisch).

Koordinaten: 19° 4′ S, 169° 52′ W