Argentinien: Erstes Budget unter Milei verabschiedet
Der argentinische Kongress hat gestern das Budget für das Jahr 2026 und damit das erste seit dem Amtsantritt von Präsident Javier Milei Ende 2023 verabschiedet. Der Etat umfasst Ausgaben in Höhe von 102 Milliarden Dollar (rund 87 Mrd. Euro) und sieht ein Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas von fünf Prozent bei einer Inflation von 10,1 Prozent vor.
Zudem wird ein primärer Budgetüberschuss von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angestrebt. Das Gesetz wurde mit 46 zu 25 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
Budget bisher ohne Gesetz verabschiedet
In den ersten beiden Jahren seiner Amtszeit hatte die Regierung Mileis jeweils das Budget des Vorjahres verlängert, ohne ein Gesetz im Kongress zu verabschieden. Das führte dazu, dass einige Sektoren von der Inflation dramatisch getroffen wurden. Im April 2024 hatte die Inflation in Argentinien eine Jahresrate von fast 300 Prozent erreicht.
Einem Bericht der Denkfabrik Civil Association for Equality and Justice zufolge stellt das neue Budget zwar eine reale Steigerung von sieben Prozent gegenüber 2025 dar, verzeichnet jedoch einen realen Rückgang von 24,6 Prozent im Vergleich zu dem vom Kongress genehmigten Budget 2023. Obwohl die Mittel für soziale Dienste erhöht würden, gleiche dieser Anstieg die starken Kürzungen der letzten Jahre nicht aus, hieß es in dem Bericht weiter.
Milei regiert mit einem strikten Sparkurs, der wiederholt zu heftigen Protesten führte. Im Jahr 2024 verzeichnete Argentinien den ersten Budgetüberschuss seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Kongress setzte sich in diesem Jahr über Mileis Vetos gegen Gesetze zur Aufstockung der Mittel für öffentliche Universitäten, die Kindergesundheit und Menschen mit Behinderungen hinweg.