scheren
Erscheinungsbild
scheren (Deutsch)
[Bearbeiten]Verb, unregelmäßig, regelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | schere | ||
du | scherst | |||
er, sie, es | schert | |||
Präteritum | ich | schor scherte | ||
Konjunktiv II | ich | schöre scherte | ||
Imperativ | Singular | schere! | ||
Plural | schert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschoren geschert |
haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheren
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Anmerkung:
- Dieses Verb wird noch immer stark, aber auch schon schwach konjugiert.
- In festen Wendungen wird entweder nur die starke oder nur die schwache Form angewendet:
- Ich habe ihm das Fell geschoren.
- Sie wurden über einen Kamm geschert.
- bairisch: Diese Leute sind lauter geschert.
Worttrennung:
- sche·ren, Präteritum: schor, scher·te, Partizip II: ge·scho·ren, ge·schert
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] etwas mit einer Schere oder ähnlichem Gerät entfernen, etwas mit einer Schere oder ähnlichem Gerät von etwas befreien
- [2] Haare mit einer Schere oder ähnlichem Gerät sehr dicht an der Haut wegschneiden
- [3] etwas durch das Scheren[2] hervorbringen
- [4] Textilindustrie: die Oberfläche von etwas ausgleichen, indem übermäßig hochstehende Fasern abgeschnitten werden
- [5] etwas (insbesondere Bäume, Büsche und Hecken) mithilfe des Schneidens kürzen und wie gewünscht formen
- [6] Gerberei: etwas vom Fleisch befreien
- [7] umgangssprachlich, eher selten, früher besonders in Bezug auf Wirte: jemanden betrügen
Herkunft:
- Vorformen von scheren waren das althochdeutsche starke Verb skeran ‚schneiden, scheren‘ und das mittelhochdeutsche schern ‚abschneiden, durch Scheren der Tonsur zum Mönch machen, belästigen, quälen, abteilen, ordnen‘. Hierzu gehören auch die folgenden verwandten Formen aus anderen germanischen Sprachen: das mittelniederdeutsche schēren, das mittelniederländische scheren, das altenglische sceran → ang, das englische shear → en ‚mähen, scheren‘,[1] das altfriesische skera,[2] weiterhin das altnordische skera → non ‚schlachten, schneiden‘ und das schwedische skära → sv. Außergermanische Verwandte sind das altindische कृणाति (kṛṇā́ti) → sa – Wurzel कॄ (kṝ-) → sa – ‚er/sie/es verletzt, tötet‘ und उत्कीर्ण (utkīrṇa-) → sa ‚ausgeschnitten, eingeritzt‘, daneben das altgriechische κείρειν (keirein☆) → grc ‚abschneiden‘, das litauische skirti → lt ‚trennen, scheiden‘, das lateinische caro → la ‚Fleisch‘, das altirische scaraim oder scraim ‚trenne‘[1] oder scaraid ‚trennt, teilt, schneidet ab‘.[2] Auch das umbrische kartu (er soll schneiden) ohne das anlautende s gehört hierher.[2] Alle diese Formen lassen sich nun entweder auf die urindogermanische Wurzel *(s)ker(ə)- ‚schneiden‘[1] oder *sek- (schneiden)[2] zurückführen.
Synonyme:
- [1] kahlschneiden
- [6] entfleischen
Sinnverwandte Wörter:
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Die Schafe müssen geschoren werden.
- [1] Heute schert ihr endlich die Wiese.
- [1] Scher dir doch mal den Bart, Roderich!
- [2] Dem kleinen Jungen wurden wegen Läusebefalls die Haare geschoren.
- [3] Der Frisör hat meinem Mann unlängst beinahe eine Glatze geschoren.
- [4] In dieser Abteilung scheren wir den Samt.
- [5] Der Gärtner schert heute alle Büsche im Park viereckig.
- [7] Beim Skat schoren wir für gewöhnlich den dritten Mann, bis irgendwann keiner mehr mit uns spielen wollte.
- [7] Hast du dich schon wieder vom Wirte scheren lassen?
- [8] Bei seinem Lehrmeister hat Kurt gelernt, tadellos zu scheren.
Redewendungen:
- alle über einen Kamm scheren, alles über einen Kamm scheren
- sein Schäfchen scheren
- seinen Weizen scheren
Wortbildungen:
- Scherblatt, Scherdegen, Schere, Scheren, Scherer, Schererei, Scherkamm, Scherkopf, Scherkraft, Scherling, Schermaschine, Schermesser, Scherung, Scherwind, Scherwolle, Schur
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] etwas mit einer Schere oder ähnlichem Gerät entfernen, von etwas befreien
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[2] Haare mit einer Schere oder ähnlichem Gerät sehr dicht an der Haut wegschneiden
[4] Textilindustrie: die Oberfläche von etwas ausgleichen
[6] Gerberei: etwas vom Fleisch befreien
- [1–7] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „1scheren“, Seite 1369
- [1, 3, 5, 8] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „scheren“
- [1, 4] Wikipedia-Artikel „scheren“
- [2, 5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheren“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „scheren“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „1scheren“, Seite 1193
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , „1scheren“, Seite 799
Verb, überwiegend regelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | schere | ||
du | scherst | |||
er, sie, es | schert schiert | |||
Präteritum | ich | scherte | ||
Konjunktiv II | ich | scherte | ||
Imperativ | Singular | schere! | ||
Plural | schert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheren
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Anmerkung:
- In den in diesem Abschnitt angegebenen Bedeutungen wird das Verb in fast allen Formen nur schwach konjugiert. Die Gegenwartsform schiert ist veraltend
Worttrennung:
- sche·ren, Präteritum: scher·te, Partizip II: ge·schert
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] reflexiv: sich um etwas kümmern, sich mit etwas oder jemandem befassen
- [2] transitiv, umgangssprachlich, zumeist verneint oder in Frageform verwendet: jemanden interessieren, jemanden kümmern
Herkunft:
- Dieses Verb geht vermutlich auf die Bedeutungen belästigen und quälen des im ersten Abschnitt des Eintrags bereits erwähnten mittelhochdeutschen schern zurück. Möglich ist weiterhin, dass das Verb scheren im Sinne von ‚sich an einen anderen Ort begeben‘ (siehe nächsten Abschnitt) Einfluss genommen hat.[1] Restlose Klarheit lässt sich in dieser Frage nicht erreichen.
Synonyme:
- [2] interessieren, kümmern
Sinnverwandte Wörter:
Beispiele:
- [1] Darum musst du dich überhaupt nicht scheren.
- [1] Ludmilla hat sich nie um irgendwelche Vorschriften geschert.
- [1] Du scherst dich einen Teufel um uns und unsere Not!
- [2] Was schert es mich, dass du die Klasse wiederholen musst?
- [2] Es scherte ihn nicht, was aus seiner Exfrau wurde.
- [2] Was die Leute zu ihrem Lebenswandel sagen, schert Ilka nicht.
Redewendungen:
- jemanden den Teufel scheren
- sich den Teufel um etwas scheren
- sich einen feuchten Kehricht um etwas scheren
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] sich nicht um etwas/jemanden scheren, sich einen Dreck/Scheißdreck um etwas/jemanden scheren, sich einen Teufel um etwas/jemanden scheren
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] reflexiv: sich um etwas kümmern, sich mit etwas oder jemandem befassen
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- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheren“
- [1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „2scheren“, Seite 1369
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „scheren“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „1scheren“, Seite 1193
Verb, regelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | schere | ||
du | scherst | |||
er, sie, es | schert | |||
Präteritum | ich | scherte | ||
Konjunktiv II | ich | scherte | ||
Imperativ | Singular | schere! | ||
Plural | schert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschert | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheren
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Anmerkung:
- In den in diesem Abschnitt angegebenen Bedeutungen wird das Verb nur schwach konjugiert.
Worttrennung:
- sche·ren, Präteritum: scher·te, Partizip II: ge·schert
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] reflexiv, Hilfsverb haben, häufig im Imperativ: sich (schnellstens) an einen bestimmten Ort begeben
- [2] Hilfsverb sein, Seemannssprache, in Bezug auf Schiffe: die Fahrspur seitlich verlassen, wenn Wasser schräg anströmt
- [3] Hilfsverb haben, Seemannssprache: ein- oder ausscheren
Herkunft:
- es ist nicht sicher, woher dieses schwache Verb stammt. Möglicherweise lässt es sich an das althochdeutsche skerōn ‚mutwillig sein, sich ausruhen‘ anschließen. Außerhalb der germanischen Sprachen könnte eine Verbindung zum altindischen किरति (kiráti) → sa – Wurzel कॄ (kṝ-) → sa– ‚gießt aus, wirft‘, zum altgriechischen σκαίρειν (skairein☆) → grc ‚springen, hüpfen‘, zum altslawischen skorъ, außerdem zum russischen скорый (skoryj☆) → ru ‚flink, schnell‘ und zum litauischen skėrys → lt ‚Heuschrecke‘ bestehen. Ursprung könnte die indoeuropäische Wurzel *(s)ker(ə)- ‚springen, schwingen‘ sein.[1]
Synonyme:
- [1] (sich) begeben
Sinnverwandte Wörter:
- [1] (sich) entfernen, fortmachen, trollen, verschwinden, weggehen
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Scher dich zum Teufel!
- [1] Du sollst dich jetzt ins Bett scheren!
- [1] Er hat sich endlich an die Arbeit geschert.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [2] die Fahrspur seitlich verlassen, wenn Wasser schräg anströmt
[3] Seemannssprache: ein- oder ausscheren
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheren“
- [1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „4scheren“, Seite 1369
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „scheren“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „2scheren“, Seite 1193
Verb, regelmäßig
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | schere | ||
du | scherst | |||
er, sie, es | schert | |||
Präteritum | ich | scherte | ||
Konjunktiv II | ich | scherte | ||
Imperativ | Singular | schere! | ||
Plural | schert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheren
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Worttrennung:
- sche·ren, Präteritum: scher·te, Partizip II: ge·schert
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Turnen: am Seitpferd eine Schere machen
- [2] transitiv, Gymnastik: auf dem Bauch oder dem Rücken liegend die gestreckten Beine kreuzen
- [3] transitiv, Basketball: einen Spieler mithilfe zweier anderer Spieler von hinten und von vorne decken
- [4] transitiv, fachsprachlich: Unebenheiten durch Glattschleifen beseitigen
Herkunft:
Beispiele:
- [2] Und jetzt schere noch einmal deine Beine.
- [3] Ihr müsst eure Gegner besser scheren.
- [4] Die Strömung schert den Untergrund.
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Turnen: am Seitpferd eine Schere machen
[2] Gymnastik: auf dem Bauch oder dem Rücken liegend die gestreckten Beine kreuzen
[3] Basketball: einen Spieler mithilfe zweier anderer Spieler von hinten und von vorne decken
[4] Unebenheiten durch Glattschleifen beseitigen
- [1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „3scheren“, Seite 1369
- [2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheren“
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | schere | ||
du | scherst | |||
er, sie, es | schert | |||
Präteritum | ich | schor | ||
Konjunktiv II | ich | schöre | ||
Imperativ | Singular | schere! | ||
Plural | schert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geschoren | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheren
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Worttrennung:
- sche·ren, Präteritum: schor, Partizip II: ge·scho·ren
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] transitiv, Seemannssprache: etwas durch etwas hindurchziehen
Herkunft:
Synonyme:
- [1] einscheren
Beispiele:
- [1] Das Tau wird durch den Block geschoren.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Seemannssprache: etwas durch etwas hindurchziehen
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „3scheren“, Seite 1369
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , unter „1Schere“, Seite 799
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „3scheren“, Seite 1369