Der große Sohn ist, was seine Kleidung betrifft, sehr anspruchsvoll. Nicht, was Marken oder Label angeht, sondern aus Gründen der Nachhaltigkeit, des Umweltbewusstseins und wegen fairer Arbeitsbedingungen. Deshalb besitzt er auch nicht viel, aber das, was er hat, trägt er in Dauerschleife.
Für den letzten Herbst mussten nun allerdings wirklich neue wärmere Oberteile her. Und ich hab mich gefreut, als er mich gefragt hat, ob ich sie für ihn nähe. Allerdings wusste ich auch noch nichts von dem Näh-Krimi, der mich deshalb erwartete ...
Die Stoffe sind ältere Hamburger Liebe-Designs von Albstoffe, die Schnitte Max und Tom von pattydoo schon öfter genäht und für ihn angepasst. Und trotzdem wäre ich an dem obigen Shirt fast verzweifelt:
Bis auf das Halsbündchen war alles fertig genäht, da befand der Sohn, dass das Shirt lieber etwas kürzer sein sollte. Gestutzt, abgemessen, abgeschnitten, Bund abgetrennt und wieder angenäht, angezogen - natürlich viel zu kurz ( das hatte ich von vornherein vermutet ...). Krise!
Zum Glück hatte ich noch ein fast genau passendes Reststück, damit habe ich die Länge wieder gerettet. Den Bundstreifen konnte ich auch noch mal neu zuschneiden - und nun endlich passte es von der Länge wieder - und war genau so lang wie ursprünglich ...
Blieb noch das Halsbündchen. Aber weil die Schnitte beides T-Shirt-Schnitte sind, war der Ausschnitt etwas weiter. Und so ein Sommersweat ist natürlich auch ein bisschen fester als Jersey. So kam es, dass trotz Bündchenstreifen der Ausschnitt immer noch zu weit war. Und nicht nur ein bisschen. Also wieder trennen und mit viiiile Kraft dehnen und neu annähen.
Ich muss nichts mehr schreiben, oder? Dass die aufzutrennenden Nähte alles Overlook-Nähte waren, muss ich sicher nicht extra erwähnen ...
Für das zweite Shirt habe ich also noch mal genau Maß genommen und dann tatsächlich in einem Rutsch genäht. Und es passte - puh!
Die Shirts wurden schon gern und viel getragen und sind wirkliche Lieblingsstücke geworden. Also hat sich die ganze Arbeit doch gelohnt ;)