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Marked – Staffel 1

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„Marked“ // Deutschland-Start: 31. Juli 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Babalwa Godongwana (Lerato Mvelase) ist den Umgang mit großen Geldsummen gewohnt, arbeitet sie doch als Fahrerin für einen Geldtransport. Bei ihr selbst sieht es jedoch schlecht aus, trotz langer Arbeitsstunden ist sie nahe dem Existenzminimum. Als die Krebserkrankung ihrer Tochter Palesa (Ama Qamata) voranschreitet und sie operiert werden muss, reicht das Einkommen von Babalwa und ihrem Ehemann Lungile (Bonko Khoza) auch bei weitem nicht aus. Von ihrem Boss Zechariah Kunene (Desmond Dube) kann sie ebenfalls nicht viel erwarten, das Schicksal der Teenagerin kümmert ihn nur wenig. Und so wendet sie sich an den Gangster Baba G (Jerry Mofokeng) und bietet ihm an, ihm bei einem Überfall auf das Unternehmen zu helfen, wenn sie dafür genug Geld für die Behandlung erhält. Doch das ist nicht so einfach wie gedacht …

Düsteres aus Südafrika

Düstere Serien gab es zuletzt wieder einige auf Netflix. Da war beispielsweise der Krimi Untamed, bei dem herausgefunden werden muss, wie eine junge Frau in einem US-Nationalpark zu Tode kam. In dem französischen Beitrag Unter der Schwarzen Sonne will die Protagonistin noch einmal von vorne anfangen, muss sich nach dem Mord an ihrem Chef aber doch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Und dann war da noch Die Gringo-Jäger, wo wir eine mexikanische Spezialeinheit kennenlernen, die Jagd auf kriminelle US-Amerikaner macht, die über die Grenze gekommen sind. Wer diese ganzen Titel schon durch hat, kann es noch mit Marked versuchen. Dieses Mal reisen wir nach Südafrika und nehmen an einem Überfall teil – auf Seite der Kriminellen wohlgemerkt.

Solche Seitenwechsel, bei denen das Publikum der Gegenseite des Gesetzes die Daumen drücken soll, sind natürlich immer etwas erklärungsbedürftig. Warum sollte ich jemanden anfeuern, der gerade ein Verbrechen begeht, wenn üblicherweise Jagd auf diese Leute gemacht wird? Bei vielen solcher Heist-Geschichten wird dann versucht, das Verbrechen zu relativieren, etwa indem die bestohlene Person die eigentlich böse ist. Alternativ gibt man der Hauptfigur eine gute Rechtfertigung, warum sie das alles tut, höhere Umstände also. Bei Marked wird beides ein wenig versucht, indem der Boss von Babalwa sehr unsympathisch und herzlos ist. Vor allem aber die kranke Tochter soll einen für die Protagonistin einnehmen. Kranke Kinder sind natürlich eine besonders zynische Manipulation. Es funktioniert aber.

Ambitioniert, aber spannungsarm

Zumal man bei Marked versucht, das persönliche Leid mit einem gesellschaftlichen Thema zu verknüpfen. Da geht es dann viel um Klassenunterschiede, wenn die Menschen letztendlich keine Chance in der Gesellschaft bekommen und sich der Reichtum auf wenige konzentriert. Zu viel sollte man aber nicht erwarten. Die antikapitalistischen Elemente werden nicht sehr vertieft, dienen auch eher als Ausrede. Verkehrt ist das Ganze aber nicht. Zumindest erzeugt die südafrikanische Serie auf diese Weise ein bisschen Stimmung. Die Serie ist dadurch mehr als ein einfacher Genrevertreter, will zugleich eine Art Gesellschaftskritik sein, hat größere inhaltliche Ambitionen. Dazu zählen auch die gelegentlichen Ausführungen zur Religion.

In der Theorie klingt das nicht schlecht. Leider hatte das Drehbuchteam aber nicht wirklich viel zu all dem zu sagen. Zu oft tritt die Geschichte auf der Stelle, begnügt sich mit Wiederholungen, anstatt das alles auch mal wirklich voranzutreiben. Das ist dann auch das größte Problem von Marked: Die Serie ist eher langweilig. Da wird dann zwar viel von dem Überfall gesprochen, wir lernen Gangster kennen, verbringen Zeit mit der Polizei. Nichts davon führt aber zu einer nennenswerten Spannung. Obwohl die Laufzeit mit sechs Folgen gar nicht so wahnsinnig lang ist, vor allem wenn man vorher die 18 Episoden umfassende Serie Unsagbare Sünden gesehen hat, fehlt der Stoff, um all das zu füllen. Dass der eigentliche Coup auch eher bescheiden ausfällt, macht die Sache nicht besser. Man kann sich zwar schon irgendwie die Zeit hiermit vertreiben. Man verpasst aber auch nicht viel, wenn man sich dagegen entscheidet.

Credits

OT: „Marked“
Land: Südafrika
Jahr: 2025
Regie: Akin Omotoso, Thabani Gigaba, Katlego Mokoena, Desiree Muli, Freddie Van’Dango
Drehbuch: Sydney Dire, Wendy Gumede, Charleen Ntsane
Idee: Sydney Dire, Akin Omotoso, Steven Pillemer
Musik: Joel Assaizky
Kamera: Fahema Hendricks
Besetzung: Lerato Mvelase, Desmond Dube, Jerry Mofokeng, Kgosi Mongake, Mduduzi Mabaso, S’dumo Mtshali, Bonko Khoza, Natasha Thahane, Clementine Mosimane, Pheello Kotelo

Bilder

Trailer

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Marked – Staffel 1
fazit
In „Marked“ will sich die Fahrerin eines Geldtransportunternehmens an einem Überfall beteiligen, um ihre krebskranke Tochter zu retten. Die Serie versucht dabei, das Heist-Thema mit einer Gesellschaftskritik zu verbinden, hat dafür aber nicht genug zu sagen. Obwohl es nur sechs Folgen gibt, zieht sich die südafrikanische Produktion, kommt oft kaum voran.
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