Owehohweh… diese Tasche fand ich von Anfang an seltsam. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das mit der umgeschlagenen Reißverschlussdreieckspitze irgendwie praktisch sein könnte. Kann ich mir immer noch nicht vorstellen, aber inzwischen gibt es Menschen beim Farbenmix-SewAlong, die auf diese Tasche schwören. Also vielleicht irre ich mich. Und der Vollständigkeit halber habe ich sie nun auch genäht - wäre ja gelacht, wenn ich nur deswegen den SewAlong sausen lasse!
Es war schon ziemlich spät und stockfinster, als ich endlich fertig war und Fotos machen konnte. Morgen wird das Verlinktool geschlossen - ich musste mich sputen!
Mir tat bei der Stoffauswahl für diese Tasche schon mal der Stoff leid. 2 riesige Dreiecke - obwohl ich wieder nur 90% genäht habe. Aus dem Fundus kullerte ein lose gewebter Gobelin-Möbelstoff. Der lungert schon jahrelang herum, völlig planlos, der war jetzt fällig. Ich musste ihn verstärken, damit er sich nicht gar so sehr verzieht. Beim Quilten habe ich die Stelle für den Tascheneingriff ausgelassen und dann hinten das Vlies weggeschnitten, so wurde es nicht so dick um den Reißverschluss
Als Vlies habe ich ein dünnes no-name Taschenvlies verwendet und schön sparsam die beiden halben Dreiecke, die beim Zuscheiden entstehen, wieder zusammen getackert. Da war ich schon mal ein bisschen versöhnt...
Gequiltet ist wild nach dem Rosenmuster:
Auf der Rückseite ist eine unterlegte Reißverschlusstasche vorgesehen, das macht Sinn:
Die Reißverschlüsse an den langen Kanten ließen sich erstaunlich gut einnähen, obwohl die Nähweise dieser Tasche schon gewaltig von der üblichen Taschennäherei abweicht. Hut ab vor der Erfinderin!!! ;-)
Statt der vorgesehenen Lasche an der Spitze habe ich einen Ring eingenäht.
Ich denke, das fasst sich schön an, wenn man die Dreieckspitze zum Öffnen der Tasche hochhebt.
Der Anblick der Tasche von innen macht mich glücklich! So ein schönes Frühlingsgrün! Innentaschen gibt es nicht, weil man ja die Seiten fast bis zum Boden öffnen kann. Diese Tasche ist einfach ein "Sack"... ;-)
Genäht hatte ich den Korpus ziemlich schnell, aber dann kam das Problem mit den Henkeln... Im Fundus hatte ich auch schon ewig ein paar sandfarbene Kunstlederhenkel. Auf dem Außenstoff hatte ich mir - wie in der Anleitung empfohlen - mit Klebeband die Ansatzstelle markiert. Das kam mir schon beim Zuschneiden sehr weit unten vor. Noch mal kontrolliert - das Klebeband klebt an der richtigen Stelle.
Aber so geht das gar nicht. Meine Henkel sind auch einfach zu kurz!
Da war guter Rat teuer. Zum Glück war von dem sandfarbenen Gurtband, mit dem ich den Ring fixiert hatte, ausreichend da. Gerade noch mal gut gegangen? .... Neee, das gefiel mir auch nicht wirklich.... zu dominant, irgendwie
Also habe ich das 3cm breite Gurtband halbiert und mal probiert:
So gefiel mir das schon viel besser. Also habe ich das Gurtband ganz knapp zusammen gesteppt, schon vorher hatte ich einen stabilen Faden eingelegt, mit Hilfe dessen ich dann eine Kordel aus dem Fundus einziehen konnte.
Mit dem Ergebnis bin ich mehr zufrieden als ich im Vorfeld befürchtet hatte. Aber
meine Tasche wird das bestimmt nicht! und trotzdem denke ich, dass sie eine Liebhaberin finden wird - bei dieser extravaganten Form! ;-)
Verlinkt wird nun auf den letzten Pfiff bei der Sammlung der SeaShell-
Muscheltaschen.
Gewicht: 302 Gramm
Außenstoff: Gobelin-Möbelstoff von Alfatex aus dem Fundus
Vlies: dünnes Taschenvlies
Futter: Buttinette aus dem Fundus
Nun folgt nur noch Woche 10 und dann ist der Taschenspieler-SewAlong schon wieder vorbei. Ich werde dieses Jahr alle Taschen schaffen, denn Woche 10 ist ein Klacks! Yippieh!