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Samstag, 30. August 2025

Meine 35. Kalenderwoche 2025

 "Geht einmal euren Phrasen nach bis zu dem Punkt, 
wo sie verkörpert werden."
Louis-Sébastien Mercier, 1740-1814
"Vernunft ist unsexy. 
So wie fast alles, was ein Leben nachhaltig besser macht."
"Herzkater" Dana Buchzik
 "... wenn man tatsächlich so genial ist, 
dass diese Genialität nur von einem selbst erkannt wird – 
nun, dann ist genial... 
genau das falsche Adjektiv."
Hubert Wetzel, Korrespondent in Brüssel


Ich liebe mein Veedel immer mehr. Hier haben sogar die Dreckflecken auf dem Fahrstuhlboden in der Galeria Kaufhof Herzform... Was aber noch viel ausschlaggebender ist:
"In Köln ist man am wenigsten allein", und zwar weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt der neue "World’s Loneliest Cities Index 2025" von Nova Tech Industries. Köln zeichne sich durch eine ausgewogene Kombination aus "starker sozialer Infrastruktur und exzellenter Gesundheitsversorgung" aus, so die Studie.
Endlich mal wird dieser Charakterzug der Stadt auch mal in einem Ranking gewürdigt! Die Stadt mag nicht schön sein, aber die Menschen sorgen für Wohlbehagen. Das erfahre ich jeden Tag. Und die Gesundheitsversorgung stimmt. ( Vor Jahren habe ich das mal für mein Viertel als Teil dieses Posts erfasst. Inzwischen ist z.B. in meinem Veedel noch einiges mehr dazu gekommen. )

Bemerkenswert: Hinter Köln rangieren auch Berlin, Hamburg und München unter den Top Ten der Städte mit dem geringsten Einsamkeitsrisiko. Das sollte frau/man sich auf der Zunge zergehen lassen! Strengen sich defätistische Kreise doch immer wieder an, hierzulande alles madig zu machen. 


Mit Zwetschgen aus meiner badischen Ursprungsprovinz habe ich einen sauleckeren Kuchen gebacken und mit meiner urkölschen Nachbarin verschnabuliert, während die Tochter mich durch Fotos aus der Heimat meiner geliebten Ma und Oma erfreut hat. So ist die Welt, nicht anders! Vielfältig!


Die Nacht auf Sonntag hatte wieder Temperaturen unter zehn Grad hervorgebracht ( am Flughafen wurden gar 7,2°C gemessen, in der Nacht darauf sogar nur 4°C ). Bei tagsüber 20°C habe ich mir im Anschluss ans Bücher-Wegbringen die Beine vertreten.



Komisch: Im Biergarten war nichts los, dafür umso mehr auf den Wiesen im Tälchen.


Wenn ich beim Zahnarzt in Ihrefeld bin, muss ich ab und an beim Laden vorbeischaun, der alles hat, was man haben will, aber nicht braucht. Die Sessel "Lord Yo" von Philippe Starck hab ich allerdings schon und mag sie immer noch sehr.


Andrea, die Zitronenfalterin, stellte auch diese Woche zwei Fragen, deren eine - nach dem Sommerabschluss - ich mit diesem Foto vor dem Dom beantworten möchte: Ich habe an den beiden Hitzetagen dieser Woche noch mal mein absolutes Lieblingskleid dieses Sommers ausgeführt, marineblau mit weißen Tupfen. Ob ich das noch mal in der nächsten Zeit tragen kann?  Frage 1: "Was ist Eure schönste Erinnerung, die ihr aus dem August mitnehmt?" Die habe ich, finde ich, schon mit meiner Monatscollage am Donnerstag hier im Blog, beantwortet.



Endlich ist es mir auch mal gelungen, wenn auch eher rudimentär, da durch die Scheiben des Wintergartens, meinen allmorgendlichen kleinen Besucher zu fotografieren, als er am heißen Dienstag in der Gabelung der Magnolie "gechillt" hat. Ich hab dergleichen am Abend auf der Terrasse mit Lesen versucht - die Luft war unangenehm drückend.



Neun Jahre ist es her, seit unsere Ma uns bar ihrer Güte & grenzenlosen Liebe auf dieser Erde zurückgelassen hat. Ganz viel an sie gedacht habe ich, als ich die Bücher durchgeschaut habe, die mein Bruder aus dem Elternhaus mir angeschleppt hat. Vom "Fräulein von Scuderi" von E. T. A. Hoffmann - eine romantisch-realistische Erzählung, die sie aufgrund der Liebesgeschichte beeindruckt hat - hat sie sehr oft geredet. Das Buch musste unbedingt in meiner Bibliothek bleiben.


Am Mittwoch habe ich mir wieder die Haare schneiden lassen und dabei über die Decke im Salon meditiert. Mit einigem Schrecken habe ich anschließend den Zustand der Kastanienbäume unterwegs am Bouleplatz registriert: Miniermottenschäden! 



Da musste ich mich auf der Bank von meinem 12tel-Blick 2022 hinsetzen und einiges auch an meinem inneren Auge vorbeiziehen lassen.

Seit 22 Tagen hatte es bei uns nicht mehr geregnet: Am Donnerstag, pünktlich um zwei gab es ein Gewitter mit zwanzigminütigem Regen ( 2 Liter ). Das war's dann aber auch schon wieder. Anders als angekündigt: ein friedlicher Abend nach einem schönen Besuch der Freundin am späten Nachmittag.


Sie hat mir so eine tolle Etagère aus altem Porzellan in Delfter Blau aus Schoorl mitgebracht. So witzig, so holländisch! Ja, das Meer... in dem schwimmt zur Zeit meine jüngste Enkelin. Und ich bekomme bei den Fotos Sehnsucht...



"Es ist schwer, seinem Gewissen zu folgen, 
wenn die Stimme der Eitelkeit ebenso laut spricht."
Leo Tolstoi, 1828-1910

Fast möchte man meinen, Putins Reich sei eine Art Seniorenhort für narzisstische Männer. Denn dort findet nun auch Woody Allen durch seinen Zuschaltung bei einem Moskauer Filmfestival in der Diktatur die Bewunderung, die ihm zuletzt im Westen aus Gründen versagt geblieben ist. Zu diesen alten weißen Männern rechne ich inzwischen allerdings auch die im alten Schlachtschiff der hiesigen Frauenbewegung der 1970er Jahre agierende Alice Schwarzer, die in der letzten "Emma" einen Artikel publizieren ließ, der westlichen Angaben zu Kindesentführungen aus der Ukraine in Zweifel zieht und die Fakten zu "Propaganda-Fiktionen, die seit Kriegsbeginn von zahlreichen Menschenrechts-NGO fabriziert und in großen westlichen Medien kolportiert werden" degradiert.

Der Dank des Zaren ist ihr gewiss, ebenso wie Woody Allen oder Hollywood-Regisseur Oliver Stone, Actionheld Steven Seagal und Schauspieler Gérard Depardieu, kann er sich doch in der Illusion sonnen, kulturell keinesfalls isoliert zu sein. Na ja... der amerikanische Präsident gibt da ja auf der politischen Ebene in seiner Infantilität ( oder Demenz? ) auch kein besseres Bild ab.

                                                           


Wie jeden Samstag verlinke ich mich auch heute wieder mit Andreas Samstagsplausch in Berlin, dem Fotofragezeichen der anderen Andrea am Bodensee und dem Mosaic Monday von Heidrun 


Samstag, 23. August 2025

Meine 34. Kalenderwoche 2025

 "... früher oder später geschieht in jedem Leben
 ein Schicksalsschlag, ein Bruch. 
Niemand bleibt gänzlich verschont, 
und darin liegt etwas Tröstliches. 
Wir sind damit nicht allein. 
Die meisten haben ein 'Ach' unter ihrem Dach, 
mit dem sie umgehen lernen. 
Auch wenn sie vorher glaubten, 
sie würden es nicht schaffen. Sie können es.
.....
Was heute zu kurz kommt, 
ist der Gedanke der praktischen 
und nicht abstrakten Nächstenliebe 
und die Würdigung der Normalität 
und des Maßhaltens im besten Sinne."
Daniela Krien, Schriftstellerin

"Die größte Freiheit einer Person besteht darin,
wie sie mit Dingen oder Personen umgeht." 
Jürgen Schmieder, Autor
Samstagabend der vorletzten Woche: Flott einen Imbiss für mich und meine Tochter improvisiert, bevor wir bei mir um die Ecke in eine toll erhaltene Stadtvilla des Jugend- bzw. Heimatstils zu einem Gratiskonzert gingen.


"The Köln Concert" von Keith Jarrett stand auf dem Programm, aufgeführt von der Pianistin Hanna Shybayeva, und das ausgerechnet in den Räumen, die u.a. die Kulisse im Film "Köln 75" über die Organisation dieses Konzertes durch die damals 18jährige Vera Brandes abgegeben haben. Die Villa Henn ist ein denkmalgeschütztes Haus von 1907 mit einer noch ursprünglichen Innenausstattung. Das repräsentative Vestibül besitzt z.B. marmorne Wandverkleidungen, Böden und Treppen. 



Anschließend haben wir uns auf "meinem" Plätzchen einen Aperol Spritz gegönnt und die Tochter konnte ausführlich aus dem vergangenen Schuljahr der Kinder und ihren Erfahrungen mit dem bayerischen Schulsystem berichten, was mich als Ex-Lehrerin interessiert. Am Sonntagmorgen weckte uns die Sonne.

Die hatte sich am Nachmittag hinter Wolken verzogen, als wir mit der Rheinseilbahn in den Rheinpark auf Bäumesuche gefahren sind.



Die haben wir auch angetroffen ( nur nicht die, die wir suchten 🤣 ). Dafür ganz viele feiernde Gruppen, ...


...zum Beispiel die, die gemeinsam den indonesischen Nationalfeiertag begangen haben.








Am Montag dann haben wir, die Tochter & ich, den von Nadine im nachbarlichen Blumenladen gefertigten Kranz zum Grab meines Mannes gebracht. Die liebe Sieglinde hatte mir schon ein kleines Kunstwerk mit beschützendem Engel zugeschickt. Danke dir! Er hat geholfen, und ich bin ganz leichten Mutes in diesen doch so gefürchteten Tag gegangen ( und abends ganz gewöhnlich zur Aquafitness ).



Jetzt gibt es auch wieder ein Fahrrad in meinem Haushalt: Die Tochter ist eine begeisterte Radlerin wie ihr Vater selig und hat sich von der Cousine eines geliehen, um auch in Köln einfacher herumzukommen.

Der Zitronenfalterins Fotofrage Nr. 1 ist in dieser Woche schnell beantwortet: "Mit wem oder was hast du viel Zeit in dieser Woche angenehm verbracht?" Frage 2: "Ich bin diese Woche dankbar für……?" kann ich gleich mit beantworten: Dass ich den traurigen Jahrestag in der Gesellschaft meiner Tochter verbringen und etliche tiefer gehende Gespräche mit ihr führen konnte, wozu wir ja aufgrund unserer Lebensumstände nicht so häufig kommen. Sie hat im zurückliegenden Jahr so viel an Veränderungen zu bewältigen gehabt und neben ihren beiden Kindern ein eigenes, neues Ziel in Angriff genommen und durchgezogen. Ich kann eigentlich mit Stolz nicht viel anfangen, aber in ihrem Fall bin ich es aus tiefstem Herzen.


Am Donnerstag hieß es dann auch wieder für dreizehn Tage Abschied nehmen...


Zum Wochenende war ich dann also wieder alleine. Da freut frau sich, wenn mir per Post "Gesellschaft geleistet" wird: Sunni hat mich quasi an ihrem Besuch der Ausstellung von Pablo Picasso & Jean Cocteau im Kunsthaus Apolda Anteil nehmen lassen. Ich danke dir herzlich dafür!


Ich habe in der zurückliegenden Woche sehr viel weniger verfolgt, was sich auf der gesellschaftlich-politischen Ebene abgespielt hat, dazu waren die - sonst ja seltenen - Gespräche mit der Tochter en face à face einfach viel wichtiger. Nur meine lokale Tageszeitung war dran... 

Und ja, da bin ich auf eine neue seltsame Blüte der Skandalisierungstrategie der Rechtspopulisten gestoßen: Ein Kölner Illustrator berichtete in der Zeitung:
"Ich durfte in den letzten 36 Stunden eine winzige Kostprobe davon nehmen, was Mitmenschen von mir tagtäglich an Anfeindungen und Diskriminierung über sich ergehen lassen müssen. Und ganz ehrlich: Diese Erkenntnis bricht mir das Herz."
Und was hat Moritz Adam Schmitt gemacht? Er hat den Auftrag angenommen, für die Käsemarke "Milram" des Deutschen Milchkontors Bilder zum Thema "Gemeinschaft" zu kreiieren. In seinen Motiven spiegele sich lediglich das, was er tagtäglich in seinem Umfeld erlebe: Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben.

"Diese Menschen gehören für mich – und, wie ich glaube, auch für unsere Stadt – genauso dazu wie der Dom oder der Rhein."

Vor anderthalb Wochen erreichten ihn erste negative Rückmeldungen per Mail, bevor dann die social media über ihn und die beiden anderen Illustratoren sowie die Firma hergefallen sind. Hass & Rassismus wie persönliche Beleidigungen & Angriffe auf die Privatpersonen kannten mal wieder keine Grenzen.

"Ich kann die Aufregung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Es gibt so viele wichtigere Probleme auf dieser Welt, und eine Gruppe von Menschen regt sich über bunte Käseverpackungen auf." Über Geschmack, egal ob visuell oder kulinarisch, könne man streiten, so Moritz Adam Schmitt.
Aber so eine Eskalationsspirale in Gang setzen? Synapsenkurzschluss! Aus Alltagsprodukten politische Schlachtfelder generieren? Was machen die demnächst aus linksdrehendem Jogurt? Höchstwahrscheinlich geht es wieder um die Deutungshoheit über die Realität. Ein ideologisches Spiel mit klarer Agenda: Haltung diskreditieren, Vielfalt delegitimieren, Angst schüren.

Da kann ich nur mit Sarkasmus reagieren wie zum Beispiel "Der Postillion"...

( Die Käsegeschichte ist ja geradezu nett verglichen mit einer ekelhaften Desinformationskampagne des rechtsextremen Aktivisten "Shl*mo F*nkelstein", der verbreitet, in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg seien Ziegen missbraucht worden, gedeckt von der Leitung. Ich will nicht in Details gehen, aber darauf hinweisen, welch Geistes Kind solche Leute sind... )

                                                                                  


Wie jeden Samstag verlinke ich mich mit diesem Post wieder mit Andreas 
Samstagsplausch in Berlin, dem Fotofragezeichen der anderen Andrea am Bodensee und dem Mosaic Monday von Heidrun 

Samstag, 19. Juli 2025

Meine 29. Kalenderwoche 2025

"Was wir da gerade erleben, 
ist eine Standardsituation des misogynen Backlashs.
.....
Wenn es um die Rollen von Frauen und Müttern geht, 
nimmt der Backlash Schwung auf."
Marie Schmidt, 19. Juli 2025
Lebensschutz..."Das ist für uns ein wichtiger Punkt. 
Aber die Menschenwürde zeigt sich eben auch 
im Umgang mit Flüchtlingen, mit Armen, mit Alleinerziehenden."
Reinhard Marx, Kardinal, 14.Juli 2025
"Der herkömmliche politische Wettbewerb
zwischen einer konservativen und liberalen Parteienkonstellation
 und einem linksliberalen und ökologischen Angebot 
ist ein überholtes Modell. 
Stattdessen tobt ein Kampf zwischen der extremen Rechten 
und herkömmlichen Konservativen, 
und das Schlachtfeld dieser Auseinandersetzung 
ist die Kultur."
Nils Minkmar, 16.Juli 2025
"Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete. 
Er kennt weder Gründe noch Gegengründe
und glaubt sich immer im Recht."
Ludwig Feuerbach, 1804 - 1872


Farben sammeln wie Frederick - das tu ich gerne, wenn ich "zo Hus", unterwegs oder zu Besuch bin. So auch in der zurückliegenden Woche. Es hat mich etwas abgelenkt von neuem persönlichen Elend in meinem familiär-freundschaftlichen Umfeld, aber auch den jüngsten politischen Ereignissen, die ich empörend und beängstigend zugleich finde, von denen ich mich allerdings auch wieder mal bestätigt gefühlt habe, wie bankrott, wie innerlich ausgehöhlt, da verfault, das Wertesystem der Konservativen ist. 


Ich habe immer wieder meinen Vater & Großvater kopfschüttelnd vor Augen gehabt, die diese Werte vertreten & vermittelt haben ( auch mir ). "Anstand" war ein megawichtiger Begriff, ja, ein Anspruch, eine Weltanschauung. Ich zitiere an dieser Stelle die Sicht des ehemaligen Ministerpräsidenten des Saarlandes & Ex-Verfassungsrichter, Peter Müller, ein CDU - Mann, auf das, was da passiert ist:
"Das Bundesverfassungsgericht braucht unterschiedliche Persönlichkeiten. Davon lebt es. Und es zählt in den Beratungen dort das juristische Argument, sonst nichts. Wer da versucht, Politik zu machen, ist nicht gesprächsfähig. Für mich dokumentiert dieser Vorgang, dass wir in der politischen Mitte zunehmend unfähig werden, andere Meinungen auszuhalten." (Quelle hier )

Er spricht auch vom "eklatanten Führungsversagen der Union. So etwas darf nicht passieren." 

Ja, für viele Konservative ist mittlerweile alles Ideologie, was nicht ihrer Meinung, ihren Anschauungen, ihrer Weltsicht entspricht. Wissenschaftliche Erkenntnisse fallen für sie auch darunter, wenn sie nicht in ihr Meinungsbild passen. Aber genau eine solche Einstellung ist nichts anderes als IDEOLOGIE: 

..."eine umfassende Weltanschauung, die gesellschaftliche, historische, politische, ökonomische oder kulturelle Rahmenbedingungen in einer bestimmten, interessegeleiteten und damit einseitigen, bis hin zu einer verzerrten Art und Weise auffasst, deutet und repräsentiert. " ( Wikipedia )

Abenteuerlich, welche Zusammenhänge in den zurückliegenden Tagen noch so herausgekommen sind: So z. B. dass der Plagiatsjäger zum Vergleich eine Veröffentlichung herangezogen hat, die drei Jahre später nach der Veröffentlichung der Verfassungsrechtlerin getroffen worden ist, und zwar von deren Ehemann. Der, ebenfalls Jurist, hat übrigens 2020 den damaligen Gesundheitsminister scharf kritisiert, weil er höchstrichterliche Urteile bei der Sterbehilfe ignoriert hat. 

Pikant: Ausgerechnet eine CDU - Abgeordnete, gegen die selbst Plagiatsvorwürfe an der Uni Potsdam vorgelegen haben, fordert den Rektor derselben auf, Frau Brosius-Gersdorf wegen der Fälschungsvorwürfe gegen diese UNVERZÜGLICH von ihren Aufgaben zu entbinden. Die Dame orchestriert auch gerne alles mit, was die blaune Störchin, die sich noch nie für eine Lüge & Verunglimpfung zu schade war, behauptet, z.B. dass Brosius-Gersdorf für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch bis Minuten vor der Geburt eintrete. Auch wenn das an den Haaren herbeigezogen ist, ein solche im Bundestag vorgetragene Lüge bleibt immer bei jemandem hängen. Da muss man sich wegen der geistigen Fähigkeiten mancher Mitmenschen keine Illusionen hingeben.


Fünf Tage bevor die Nominierung von Frauke Brosius-Gersdorf durch einen Bericht der "FAZ" am 30. Juni überhaupt einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, hatte schon ein Heidelberger Rechtswissenschaftler den Wikipedia - Eintrag zu ihrer Person geändert und in seiner Korrektur des Eintrags zunächst behauptet, sie habe vom Recht des Gesetzgebers, die Abtreibung in den ersten 12 Monaten (!) der Schwangerschaft zu erlauben, gesprochen. Das wurde dann später umgewandelt in "12 Wochen", aber durch die Wortwahl ( "engagiert sich" statt "war" ) zugespitzt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.



















Mindestens noch ein "Gschmäckle", wenn nicht mehr: Frau Brosius-Gersdorf ist gar nicht für den ersten Senat des Bunderverfassungsgerichts nominiert worden, der für eine Gesetzesänderung zum Schwangerschaftsabbruchsrecht zuständig ist, sondern für den zweiten. Und der wird sich mit dem Verbot der blaunen Partei beschäftigen müssen. Läutet's endlich? Da macht sich die Partei des Konrad Adenauer zum Steigbügelhalter für die Feinde unserer Verfassung.

Die Kampagne gegen die Verfassungsrechtlerin setzte erst ganz zu Beginn dieses Monats ein und wurde vom Internetportal "Nius" forciert, einem Propaganda-Medium, das sich nicht selbst finanzieren kann, sondern bei dem sich der Multimillionär Frank Gotthardt, IT-Unternehmer im Gesundheitsbereich, Besitzer der Kölner Haie und CDU-Mitglied seine eigene Medienmacht erkauft hat. "Apollo News", "T*chys Einblick", "C*mpact", aber auch Zeitungen wie "Junge Freiheit" und "Die Welt" befeuern die Kampagne postwendend. Klar, dass auch einschlägig bekannte Blogs auf den Zug aufspringen.


Maßgeblich beteiligt gewesen ist an der Flut von Anrufen & Mails bei Abgeordneten des deutschen Bundestages die in Spanien beheimatete, vom putintreuen russischen Oligarchen Konstantin Walerjewitsch Malofejew, Anhänger der "neurussländischen Expansion", großzügig unterstützte Stiftung "CitizenGO", die weltweit agiert, vor allem gegen gleichgeschlechtlichen Ehen, Abtreibung, Sterbehilfe, und die besonders die Möglichkeit nutzt, mit Online-Petitionen die Politik zu beeinflussen. Sehr patriotisch, nicht wahr? Aus Liebe zum Land...

Erschütternd: Unter den Bundestagsabgeordneten gibt es scheinbar welche, die nicht in der Lage sind, sich eingehend mit den Aussagen der Richterin durch Eigenlektüre ihrer Texte auseinanderzusetzen, sondern am Tropf der Informationsfälscher hängen, ihre Erkenntnisse aus rechten Echokammern & Telegramkommentaren beziehen. Von deren Verständnis unseres Grundgesetzes abgesehen: Vom Willen des Souveräns, der deutschen Bevölkerung nämlich, zum § 218, scheinen solche Volksvertreter gar nichts mitzubekommen, geschweige denn zu respektieren. Stattdessen zählt nur noch eine Minderheit, aber eine laute &gut organisierte.

Im Netz geisterte ein Spot, in dem gefragt wurde, ob wir in diesem Land statt an einer Wahl für eine fähige Regierung am Schrottwichteln teilgenommen hätten. Zufriedenheit & Zuversicht sieht nämlich anders aus als momentan: Ergebnisse einer Befragung, noch VOR dem Desaster des 11. Juli durchgeführt, ergeben, dass 75 Prozent der Deutschen den CDU-Politiker & Maskendealer J. Spahn für wenig oder gar nicht vertrauenswürdig halten, darunter auch 60 % CDU-Wähler. Nur zwei Prozent finden ihn sehr und weitere 18 Prozent überwiegend vertrauenswürdig. Fünf Prozent haben sich nicht geäußert. 

Grotesk: Es wird die Erwartung an Frau Brosius - Gersdorf formuliert, sie möge doch das Dilemma, in das die neue Regierung, noch nicht einmal hundert Tage im Amt, nun durch Rücktritt von ihrer Kandidatur auflösen. Das ist, als wenn ein Unfallverursacher seinem Opfer vorwirft, warum es sich bitteschön überhaupt in einen solchen Unfall habe verwickeln lassen. Unterdessen verbreiten die Unionisten sogar, es wäre der Wahl von Frau B.-G.- abträglich, dass sie sich öffentlich im Fernsehen geäußert habe. Eine Frau soll sich also in ganz altdeutscher Manier diffamieren, rufmorden und falsch verstehen lassen? Als wäre, wie über Jahrhunderte, immer noch nur die schweigende Frau eine seriöse Frau.

Ganz schön nach Weimar riecht es, wenn in Folge dieser Ereignisse auch andere Juristinnen, die mit Frau Brosius - Gersdorf in der Ethikkommission zusammengearbeitet haben, für sich und ihre fünfköpfige Familie Polizeischutz brauchen. Ich hab da so eine ganz persönliche Erinnerung, weil ein 34jähriger aus dem Familienkreis damals von einem SA-Mann niedergestochen wurde, weil dem was nicht passte. Die Blaunen waschen natürlich nach all solche Taten ihre Hände in Unschuld, obwohl ihre Gesinnungsgenossen sich gerade durch ihr hetzerisches Auftreten zu Gewalttaten ermächtigt fühlen. 


Am Tag vor der geplanten Abstimmung im Bundestag wurde dann auch schon eine zweite Kampagne initiiert, diesmal gegen die zweite nominierte Richterin, Ann-Katrin Kaufhold, ausgehend von der "Berliner Zeitung" unter der Schlagzeile "SPD schickt Befürworterin von Enteignungen ins Rennen". Aufgegriffen wurde das am 15. Juli von der weit ins Extreme abgedrifteten ehemaligen Bürgerrechtlerin Vera L. in ihrem Blog und dem "Tabularasamagazin", die die zweite Kandidatin als "noch gefährlicher als Brosius-Gersdorf" apostrophieren. Behauptet wird im gleichen Beitrag, dass "die grüne Linke" dabei ist, "den Staat von einem Rechts- in einen Gesinnungsstaat umzuwandeln.




Wir befinden uns mitten in einem Kulturkampf....


Was mein ganz persönliches, farbiges Highlight dieser Woche war? Eine erneute Zahn-OP, der ich nun eine bunte, da grün-gelb-blaue dicke Backe verdanke, kulinarische Hochgenüsse in Breiform und Stillsitzen daheim, damit kein Nasenbluten die Taschentücher färbt. Reicht das als Antwort auf deine beiden Fotofragezeichen, liebe Andrea? Oder muss ich ein Selfie von diesem Sommervergnügen ( vor elf Monaten hatte ich das ja schon einmal ) nachliefern? Zum Kaffee setzen kann ich mich aber bei der Berliner Andrea, wenn ich ganz vorsichtig bin.
                                                                              


Ach so, Heidruns Mosaic Monday hatte ich fast vergessen...

Sonntag, 5. Januar 2025

Fünfundzwanzig Fragen für 2025...

... stellte Nicole bei "Niwibo sucht..." an Neujahr auf ihrem Blog:

 
Ich hab mich mal an ihnen versucht, und das ist dabei herausgekommen:

1.Hat jemand im letzten Jahr etwas zu dir gesagt, dass du nie vergessen wirst?

Oh ja, etwas, das mein Weltbild völlig verändert hat!

2.Wenn du ein Wetter wärst - welches?

Schneedecke bei blauem Himmel

3.Mit wem möchtest du dieses Jahr mehr Zeit verbringen?

Na klar, mit meinen Enkelinnen!

4.Wenn du eine Müsli-Mischung wärst - welche?

Wenn, dann ein Beerenmüsli

5.Was würdest du gerne mal wieder machen?

Mit einem Schiff reisen

6.Was würdest du tun, wenn Du keine Angst hättest?

Fallschirmspringen

7.Wenn Zeitreisen möglich wären - würdest du lieber eine Woche Ferien in der Vergangenheit oder in der Zukunft machen?

Ich würde gerne noch einmal ins Jahr 1977 zurückreisen.

8.Erinnere dich an 3 Glücksmomente des vergangenen Jahres

Die möchte ich ganz für mich behalten!

9.Kopf oder Bauch?

Unbedingt beides!

10.Welches Buch bleibt dir von 2024 in Erinnerung?

George Eliot "Middlemarch"

11.Welche Märchenfigur wärst du?

Der Jüngste aus "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" der Brüder Grimm

12.Dein schlimmster Mode- oder Frisuren-Fehltritt?

Es gibt leider genug, zum Beispiel eine Minipli in den 1970er Jahren

13.Wenn du eine Farbe wärst, welche?

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es wäre Pink/Rosa

14.Mit welcher Person (lebend oder aus der Vergangenheit) würdest du mal essen wollen?

Mit meiner letzten Great Woman, der Neurologin Rita Levi - Montalcini

15.Bist du ein Hunde- oder Katzenmensch?

Keines von beidem

16.Bist du ein Sommer- oder Winterkind?

Glasklar: Winterkind. Ich hasse die Sommerhitze, die uns die Klimaerwärmung nun auch in unseren Breiten beschert.

17.Welchen Ort möchtest du unbedingt einmal besuchen?

Eigentlich Marrakesch

18.Wann und wo warst du 2024 so richtig glücklich?

Immer, wenn ich meine liebsten Menschen um mich habe und weiß, dass es ihnen gut geht.

19.Wovor hattest du mal Angst und hast jetzt keine mehr?

Vor dem Zahnarzt und vor dem Tod

20.Hast du einmal etwas ausgeliehen und nie zurückgegeben?

Eine Strickmaschine

21.Was kannst du am besten?

Wo soll ich da anfangen? Momentan würde ich sagen: Schreiben.

22.Was hast du 2024 neu gelernt?

Keine Angst mehr vor dem Zahnarzt zu haben

23.Hast du ein All-Time-Favorite-Kleidungsstück?

Kleidung aus Jersey, meistens in Schwarz

24.Worauf könntest du verzichten?

Auf das unkoordinierte Feuerwerk an Silvester, auf die unbegrenzte Geschwindigkeit auf Autobahnen, auf Chauvinismus in jeglicher Form, auf menschenverachtende Äußerungen in manchen Blogs, auf den Frosch mit der Maske, auf die Blaunen

25.Du kannst einen Tag lang jemand anderes sein. Wen wählst du?

Eine von den vierhundertzwei Frauen, die ich bisher in meinem Blog porträtiert habe, egal welche.