Samstag, 20. Juni 2009

Schon längst wollt ich ....

Schon längst wollt ich einmal in den Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim.
Tolles hatte ich über ihn gehört, jeder der ihn besuchte, war begeistert.

Also rein ins Internet, auf die hp vom Hermannshof. Ja, und siehe da, es gibt auch einen Pflanzenverkauf im Sichtungsgarten - 2mal jährlich - dieses Jahr im April und heute am 20. Juni.

Da ich wirklich schon längst mal dahin wollte, wär ich ja auch gerne mit dem Zug hingefahren. Doch auch mein lieber Mann war neugierig und so machten wir uns gemeinsam auf die Autobahn.


Durch Anklicken vergrößert sich das Foto, und ihr könnt alles wissenswerte zum Hermannshof lesen.

Als erstes (und das ist völlig normal bei mir) stürzte ich mich Richtung Pflanzenverkauf. Ich kann euch sagen, tolles wurde da angeboten. Die Pflanzen stammten aus eigener Anzucht des Sichtungsgarten und es war etliche Raritäten dabei.
Nachdem ich ein paar der Töpfle mein eigen nennen durfte, hatten wir das Glück
an einer Führung teilnehmen zu können. Unbedingt empfehlungswert, sehr informativ und kurzweilig.
Und da uns der nette Herr ein paar außergewöhnliche Pflanzen, die auch zum Verkauf standen, besonders ans Herz legte, mußte ich nach der Führung noch einmal Richtung Verkaufstische.

Doch irgendwann ist auch der Pflanzenbedarf gedeckt und wir machten einen ausgiebigen Rundgang. Die nach 'Lebensbereichen' geordnete Pflanzungen sind überwältigend. Besonders die Präriepflanzungen waren für mich sehr interessant, da ich gerade meinen Hügelausblick bepflanze, der sehr sonnig und trocken ist.

So und nun wieder mal einfach mitgehen und genießen und staunen














Faszinierend war dieser Strauch, ein Korallenstrauch.

Und welch eine Überraschung, beim Lesen des dazugehörenden Schildchens kam mir der botanische Name bekannt vor. Diesen schönen Strauch, in unseren Breiten eine Kübelpflanze, hab ich mir vor kurzem als kleinere Pflanze auf einem kleinen Gartenmarkt gekauft. Ich werd ihn ab sofort wohl ganz besonders pflegen.

Der Sichtungsgarten liegt übrigens sehr zentral mitten in Weinheim. So machten wir uns anschließend auf den kurzen Weg in die Innenstadt. Weinheim ist ein sehr ansprechendes Städtchen. Die Fußgängerzone mit seinen vielen bunt gemischten Läden und besonders der Marktplatz mit heimeligen Cafes und Kneipen und Restaurants hat uns sehr gefallen. Zu leckeren Spinatnockerl sowie Räucherlachs mit Röstis und knackigem Salat bot sich diese Aussicht






Ganz bestimmt war dies nicht unser letzter Besuch in Weinheim und im Sichtungsgarten. Fest eingeplant ist ein Besuch im herbstlichen Hermannshof und wir werden uns dann auch die Altstadt mit ihren Gassen näher ansehen.

Achja, und beim nächsten Pflanzenverkauf 2010 werden wir ganz früh aufstehen.

Montag, 1. Juni 2009

Letzter Mai-Rundgang

Gestern früh hab ich meinen letzten Fotorundgang im Wonnemonat Mai gemacht. Das Licht war nicht immer optimal, eigentlich hätte ich eine Stunde früher aufstehen sollen. Doch einige Fotos sind doch ganz nett geworden.

Vorm Haus habe ich meinen Riesen-Rosen-Strauß stehen. Rose Ina an Mona wird jedes Jahr noch buschiger, obwohl ich sie beim Frühjahrsschnitt sehr stark zurückschneide und auslichte. Sie hat einen herrlich fruchtigen Rosenduft und das Farbenspiel der Knospen bis hin zum Verblühen ist grandios. Auf den ersten Blick wirkt es, als würden mehrere Rosenfarben am Strauch blühen.













Hinterm Haus, vor dem Schattenbeet leuchtet ein weißer Fingerhut, begleitet von einem Tanacetum (Mutterkraut), das sich bei mir im ganzen Garten aussät und zu fast jeder Pflanze passt. Da es jedoch zum Teil schon recht buschig wird, muß ich aufpassen, daß manches Pflänzlein dabei nicht untergeht. Doch damit hat der Fingerhut keine Probleme.



Das Schattenbeet selbst macht mir etwas Sorgen. Die Hostas darin explodieren förmlich und die dazwischen gepflanzten Farne sind nicht mehr zu sehen. Ich werde die Farne wohl ausgraben müssen und einen neuen Standort suchen. Eine Idee dafür habe ich auch schon.



Mein Rundgang führt mich dann zum Hügelausblick. Die Beete dort sind gerade ein rechtes Jahr alt, 'noch' ziemlich schmal und werden ständig verbreitert.
Mein Motto lautet: kommt Pflanze - kommt Beet - .
Hier hat ein schlitzblättriger Holunder seine Heimat gefunden. Der Boden ist zwar in diesem Bereich nicht optimal für Holunder, aber er braucht ja auch nicht riesengroß zu werden.




Total überrascht war ich von dieser Staude. Ich hatte sie letztes Jahr aus Samen gezogen und konnte mir unter Lindefolia eigentlich nicht viel vorstellen. Die Pflanzen sind zu richtigen Büschen geworden und seit letzter Woche leuchtet mir dieses herrliche blau entgegen.



Die Blütchen erinnern stark an Vergißmeinnicht. Ich bin gespannt wie langlebig diese wirklich schöne Staude ist.




Vom Hügel aus fällt mir die Rose Multiflora ins Auge. Vor genau 5 Jahren als kleine Stecklingspflanze aus Norddeutschland mitgebracht hat sie sich zu einem großen Busch gemausert. Die unzähligen Blüten lassen auf viele Hagebutten hoffen. Es sind für die Floristik die schönsten Hagebutten, toll für Kränze, da sie sie haltbar sind.















Auf dem Weg Richtung Himbeergarten komm ich an meinem neuen Lieblingsstrauch 'Cersis canadensis 'Forest Pansy' (Judasstrauch) vorbei. Gerade bei Sonnenschein bleib ich jedesmal stehen, da das Farbenspiel in den Blättern atemberaubend schön ist. Dieses herrliche Blatt fiel mir letztes Jahr zuerst in Potsdam auf, und auf unserer Hollandreise im Herbst habe ich dann diesen Strauch kaufen müssen. Sehr gut eingepackt und immer wieder gegossen habe ich ihn tatsächlich über den Winter gebracht. Auch jetzt bekommt er noch ab und an eine Wassergabe, damit er auch gut einwurzelt. Wenn er dann mal eingewurzelt ist, soll er so habe ich es nachgelesen, völlig problemlos sein.












Weiter geht es unterhalb dem Komposter vorbei. Dort blüht nach zwei Jahren zum erstenmal ein Rotgersia-Ableger von Susanna. Sie hat sich auch gleich den passenden Blühpartner eingeladen, einen altrosefarbenen Fingerhut.





Es geht bergab zum Himbeergarten, der auch noch im Aufbau ist, aber teilweise schon ganz gut aussieht.




Und inzwischen ist dort auch eine Himbeere eingezogen, zwar ohne Himbeeren, doch trotzdem ein interessanter Strauch. Es ist Rubus thibetanus 'Silver Farn', dessen Ruten im Herbst weiß bereift sind. Schon jetzt im Austrieb schön anzusehen.



















Nun geht es Richtung 'alter Garten'. Dieses Jahr hat sich die Kletterhortensie etabliert und schmiegt sich mit ihren Blüten an den alten Baumstumpf. Weiter hinten leuchtet dann der Waldgeißbart, in den sich eine dunkellila blühende Clematis hineinrankt.

Ich liebe diesen Blickwinkel.

Ganz schnell wird es wieder bunter. Die Pfingstrose blüht und nicht weit davon haben sich wie passend weiße Fingerhüte ausgebreitet. Ich mag es wenn sich diese Pflanzen in meinem Garten wohlfühlen und sich dann selbstständig ins Gartenbild einfügen.

Inzwischen sind auch schon fast alle Rosen aufgeblüht. Interessant ist die 2004 gepflanzte Napoleon, die sich gerade aus ihrem Hütchen schält


Und auch die Nelkenrose Pink Grootendorst, die in ihren 9 Jahren nicht wirklich groß wurde fällt beim Rundgang immer ins Auge


Konkurrenzlos ist jedoch der schwere atemberaubende Duft von Rose de Resht




Weitere Duftwolken liegen in der Luft. Ich liebe den Duft der Pfingstnelken, der Kindheitserinnerungen weckt. In meinem Garten gibt es deshalb weiße und verschiedene rosane Pfingstnelkenbüsche.




Hübsch ist die Zeichnung dieser namenlosen Nelke





So langsam muß ich mich auf den Rückweg zum Frühstück machen. Erfreut sehe ich daß die kleine englische Staudenwicke ihre himbeerroten Blütchen geöffnet hat. Sie legt sich sehr filigran über den Zaun.





















Nur schwer kann ich mich vom Garten lösen. Noch ein schneller Blick zu unserer Sitzbank im Innenhof, die von der Rose Veilchenblau eingerahmt wird

und dann ruft endgültig der Kaffeduft