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Samstag, 5. November 2011

Kopenhagen und zurück

Heute bleibt die Küche kalt, denn es geht raus in Richtung Norden. Kopenhagen ist das Ziel. Die schöne Stadt am Øresund ist nicht nur die Heimat des weltbesten Restaurants - des Noma - nein, hier kann man weit aus mehr entdecken. Die dänische Hauptstadt verzaubert seine Besucher mit ihrem ganz besonderen, dem Norden, so typischen Charme. Überall entdeckt man in kleinen Läden skandinavisches Design und gleich nebenan beeindruckt moderne Architektur von Arne Jacobsen und Co. Fasziniert wundert man sich über das allgegenwärtige Umweltbewusstsein der Dänen und staunt, das fast 40 % der Stadtbewohner täglich mit ihrem Fahrrad unterwegs sind. Es herrscht ein entspanntes miteinander und diese ungezwungene Lebensart steckt an. Schnell sind die Sorgen, Aufgaben und Pflichten vergessen - zurück gelassen in Hamburg - ich setze mich vollkommen geerdet mit den vielen anderen Stadtbewohnern in eines der unzähligen Lokalitäten am Hafen, um das eine oder andere Kaltgetränk zu schnabulieren.  Diese verlängerten Wochenenden gehören zu meinen liebsten kleinen Alltagsfluchten. Sie sind einfach wunderbar - insbesondere wenn man sich genüsslich von der warmen herbstlichen Sonne verwöhnen lassen kann. Neues aufzunehmen und dabei abzuschalten - es gibt kaum etwas Besseres. Da ich zur Gattung der Stadttiger gehöre, wird natürlich jeder Winkel zu Fuß erkundet - das verspricht Entdeckungen jenseits üblicher Pfade und am Abend kann man sich dann auch ohne Reue und mit einem guten Appetit den kulinarischen Höhepunkten der Reise widmen... vorausgesetzt, man bringt nicht die Termine durcheinander... aber das ist eine andere Geschichte...

Meine ultmativen kulinarischen Tipps:

Noma, wenn man eine Antwort auf seine Reservierung erhält (mehrere Monate Vorlauf erforderlich)
Herman, traumhaftes Ambiente und beste Küche
Krebsegaarden, klein, fein und intim mit sehr netten Service
La Glace, älteste Patisserie in Kopenhagen - seit 1870, mit den herrlichsten Torten und wunder burschikosen Serviertöchtern

...und für alle, die süchtig nach nordischen Design sind, empfehle ich einen Besuch im dänischen Design Center und danach natürlich einen Abstecher in das ultimative und schönste Design-Kaufhaus Illums Bolighus weit und breit... den schönsten Blumenladen der Stadt findet man bei übrigens bei Tage Andersen - ein Muss!

Meiner persönlicher Tipp für Übernachtungen ist immer noch das Hotel Guldsmeden  - mitten im Herzen der Stadt - unweit vom berühmten Tivoli. Ökologisch, biologisch und das leckerste Frühstück weit und breit...

auf geht's... es gilt etwas zu entdecken.

Der Zug nimmt die Fähre gen Norden


Alter Hafen

Wahrzeichen der Stadt

Hier sollte man Vorsicht walten lassen

 Dieser Kirchturm wird von außen bestiegen

Spätsommer am Kanal

Die Bibliothek direkt am Wasser

Schöner Blick auf die Oper vom Stadteil Christiania

 Das Stadtschloss im schönen Park

Alte Häuser der Hafenarbeiter

 Auslage der ältesten Konditorei 

Herbstliche Dekoration

Donnerstag, 23. Juni 2011

Hinter den Kulissen von Törtchen, Törtchen in Köln



...genau da wollte ich doch schon immer mal hin. Auf die große Bühne? Nein - gemeint ist die kleine Pâtisserie Törtchen, Törtchen in Köln (inzwischen auch mit einer Niederlassung in Düsseldorf). Aber warum macht sich Herr A. extra von Hamburg auf den langen Weg an den Rhein? Doch sicher nicht nur, um sich beim betrachten der Auslagen am Schaufenster die Nase platt zu drücken. Da muss doch mehr dahinter stecken. Oder? Na klar.

Natürlich wollte ich nicht nur den Laden besuchen, sondern auch an meinem ersten heiß ersehnten Pâtissierkurs teilnehmen. Jetzt ist es raus und ich gebe es gern zu: ich strebe nach Vervollkommung :-) Aber warum gerade bei Törtchen, Törtchen? Die Antwort ist einfach: hinter Törtchen, Törtchen verbirgt sich Matthias Ludwigs, der vom Gault Millau zum Pâtissier des Jahres 2009 gekürt wurde. Bereits sein Buch "Ludwig's Pâtisserie: Inspirationen für das perfektes Dessert", ich hatte es hier schon einmal besprochen, begeisterte mich sehr und gehört zu meinen absoluten Klassikern, insbesondere wenn es Menüplanung geht.

Ludwigs bietet Kurse zu veschiedensten Themen an: von der Pralinenherstellung, über feines Gebäck bis hin zu Macarons. Besonders interessant finde ich, dass die Termine in der hauseigenen Backstube stattfinden, welche sich gleich hinter dem Laden in Ehrenfeld befindet. So konnte ich mir mal ganz persönlich einen  Eindruck von der gesamten Arbeitsweise, der Technik und vor allem von dem "geringen Platzangebot" machen. Wahnsinn, wie hier auf so wenigen Quadratmetern täglich immer wieder aufs Neue feinste Produkte der Pâtissierkunst entstehen. Da relativiert sich die Größe der eigenen Küche recht schnell. Jedenfalls, fand ich das alles super spannend und irgendwie wurde ich auch ein bisschen sentimental, denn als kleiner Bub träumte ich oft davon mal  "Konditor" zu werden. Die anderen Kinder spielten noch Pilot, Feuerwehrmann oder Polizist, da habe ich bereits meinen ersten Zitronenkuchen aus dem Rohr gezogen. Hach, da kommt ins Schwärmen, kann mit den "alten" Hasen philosophieren und würde am liebsten mal wenigsten für ein paar Wochen hier anheuern.


Der Nachmittag verging wie im Flug. Wir hatten viel Spaß und das Törtchen-Team umsorgte uns mit Kaffee, Schnittchen und verriet so ganz neben den einen oder anderen Trick für daheim. Ich konnte mich kaum trennen und fand es ziemlich schade, dass ich erst im Herbst wieder vorbei schauen kann. Natürlich möchte ich euch nicht meine stolze Kreation (nach Rezept) vorenthalten... ein mega-leckers:

Cassis-Schokoladen-Mousse-Törtchen - Tata!

1. Schritt: Hippenmasse auf einer Backmatte streichen, einfrieren und danach eine Biskuitmasse darauf verteilen und abbacken.



2. Schritt: Biskuit zurecht schneiden, in Ringe als Rand und Boden einlegen, ein Schokoladenmousse aufspritzen und mit einigen schwarzen Johannisbeeren belegen.


3. Schritt: Cassis-Mousse zubereiten, die Ringe bis zum Abschluß füllen, glatt streichen und einfrieren. Die gefrorenen Törtchen mit einem Cassis-Glasur bestreichen und von unten aus der Form drücken.



4. Schritt: Törtchen mit Früchten und Schokoladenspänne dekorieren.


5. Schritt: Törtchen nach Hause tragen und dann mit den besten Freunden aufessen.

Donnerstag, 31. März 2011

Einmal Indien und zurück!

Vor mehr als 500 Jahren hat ein großer Entdecker versucht einen Weg nach Indien zu finden und was soll ich sagen - es ist Ihm nicht gelungen. Vielmehr ist der gute Mann an der zweitbesten Küste gelandet, begegnete einigen Ureinwohnern und aus Frustration ob seiner Orientierungslosigkeit, nannte er diese kurzer Hand "Indianer".

Ich dagegen hatte es in dieser Angelegenheit doch ziemlich einfach: J. wählte eine bestimmte geheime Telefonnummer, kurz darauf erschien ein freundlicher Mann mit seinem Wagen, der uns geradewegs zu einem Fluggerät brachte. Die Empfangsdame wartete schon und begrüsste uns mit einem breiten lokanischen Grinsen: guten Tag meine Herrren, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass unser Flug heute vollständig ausgebucht ist und wir sie deshalb... (in diesem momentan schossen mit die ersten Schweißperlen auf die Stirn... mir wurde heiss und kalt... das kann doch alles nicht wahr sein?!)... ausladenupgraden müssen. Eigentlich sind solche Upgrades eine hundsgemeine Angelegenheit: erst kommt in den Genuss jeder nur vorstellbaren Annehmlichkeit: Blubberwasser, Beinfreiheit bis zum Horizont und Rückenmassage - beim Rückflug gehts dann aber wieder flux zurück in den CargoEconomy Bereich.

Ich schweife ab, dabei wollte ich doch ohne große Umwege die weite Welt entdecken und nicht meine Leser langweilen. Schließlich sitzen wir hier doch alle erster Klasse! Kaum gelandet, wartete schon wieder so ein sympathischer Mann, um uns hupend, winkend und mit großer Geschwindigkeit in diesen winzigen uralten Hindustan Ambassador durch das morgenliche Delhi zu rassen... Frauen in bunten Saris balancierten ihre Waren auf dem Kopf, Kühe glotzen in den Verkehr und Kinder in Uniformen machten sich auf ihrem Weg zu Schule. Tatsächlich - ich bin in Indien und werde die nächsten 3 1/2 Wochen quer durch das Land reisen, magische Plätze betreten, Menschen treffen, scharfes Essen geniessen, Bauchschmerzen bekommen und am Ende vollkommen erholt wieder nach Hause fahren.

Irgendein schlauer Mann oder war es eine noch klügere Frau hat mal gesagt: Reisen bildet. Ich jedenfalls habe viel gelernt, so z.B. über die Kostbarkeit von Wasser, die Offenheit und Neugier fremder Menschen, über eine unbekannte Kultur, die Kunstfertigkeit einer vergangenen Zeit und die Probleme und Gegensätze der Gegenwart. Jetzt geht es aber endlich los... hier die tollsten Eindrücke zum anklicken:

Was soll ich sagen...es war einfach wunderbar! 

Montag, 27. Dezember 2010

Insel Rügen und Besuch bei der Nixe

Auf der Suche nach winterlicher Abgeschiedenheit und Ruhe wurden kurzentschlossen sieben Sachen gepackt, der Schlüssel im Schloss herumgedreht und eine kleine Auszeit auf der Ostseeinsel Rügen eingelegt. Einfach mal ein ganzes Wochenende nur Zeit für uns zu haben, kein Handy, kein Laptop, nicht nach der Uhr schauen müssen, dass haben wir gesucht und auch gefunden. Bereits am Abend unserer Ankunft lag überall zentimeterhoher Schnee und während der Nacht verzauberte die Natur die Insel in ein wahres Wintermärchen. Bei diesem Traumwetter, stapften wir ausgeschlafen und gut gestärkt hinaus in die Landschaft, holten uns rote Nasen und kalte Füße.


Unsere Reise führte uns diesmal nach Putbus - einer der ältesten Badeorte der Insel. Die Stadt wurde Anfang des 1900 Jahrhunderts vom Fürsten Malte zu Putbus sehr aufwendig im klassizistischen Stil ausgebaut und war früher auch wegen ihrer Schönheit als die Rosenstadt bekannt. Der sogenannte Circus, der letzte einheitlich gestaltete Rondelplatz Deutschlands, mit seinen weißen Villen, dem Theater und den eiserstarrten Rosenstöcken wirkte geradezu wie eine Kulisse aus Dr. Schiwago - verlassen aber auch wunderschön. Beeindruckend ist ebenfalls der große Landschaftspark mit seinen wertvollen Beständen und historischen Gebäuden. Riesige Bäume strecken dort ihre uralten Kronen stolz zum Himmel empor, bilden einzigartige Blickachsen und verwunschene Alleen.




Natürlich blieb auch Zeit der örtlichen Gastronomie einen Besuch abzustatten. Die Wahl fiel dabei auf das  Restaurant Nixe direkt an der Strandpromenade im Seebad Binz. Der Neuling in der dortigen Gastroszene  hat sich recht schnell zu einer der besten Adressen auf der Insel gemausert und wurde im vergangenen Jahr mit einem Stern ausgezeichnet. Das modern eingerichtete Restaurant überzeugt mit einer entspannten und unverkrampften Atmosphäre. Der Service ist zwar recht jung aber deshalb nicht weniger kompetent. Die Weinkarte listet viele deutsche Winzer auf - was mich sehr freute. Das absolute Highlight des Menüs war für mich die Sandornvariation zum Dessert, aber auch die anderen Gänge, mit den jeweiligen Weinempfehlungen des Hauses, werden uns in guter Erinnerungen blieben.














Donnerstag, 16. September 2010

Madrid: Chorizo, Morcilla, Safran und Co.


34 Grad, blauer Himmel, ein Glas eisgekühlter Tinto de Verano und viel Sonnenschein: Das klingt nicht gerade nach Hamburg. Oder? Richtig, trotzig verweigerten wir uns dem nassen nordischen Wetter und sind einfach für ein paar Tage in die spanische Hauptstadt nach Madrid geflohen – sozusagen zum aufwärmen. Ich kann nur sagen, dass war wie ein Zeitsprung zurück in den Sommer. Jeden Abend, bis spät in die laue Nacht hinein, saßen wir irgendwo draußen in einem der unzähligen Straßencafés und beobachteten die vielen Nachtschwärmer, die gutgelaunt überall auf den Straßen und Plätze unterwegs waren. 


Sobald in Madrid die Dunkelheit anbricht, beginnt „La Marcha“ – zigtausend Leute ziehen am Wochenende durch die Stadt und machen die Nacht zum Tag. Der Abend beginnt meist mit ein paar Tapas und einem kühlen Bier, in einer der vielen kleinen Bars. Später, so gegen 22 Uhr geht man vielleicht in ein Restaurant zum essen, insofern man noch einen Platz bekommt, denn es ist eigentlich überall voll. Das tanzwütige Volk überbrückt die verbleibende Zeit mit ein paar Cocktails, um dann so gegen 2:30 Uhr in „la discoteca“ bis zum Sonnenaufgang und vielleicht auch noch länger, zu feiern.


Meine Empfehlungen: Tapas im Turf am Plaza Santa Ana, zum Essen vielleicht ins Bazaar im Stadtteil Chueco – sehr schönes Ambiente und trotzdem äußerst preiswert. Alternativ vielleicht ins Ølsen im Bario Huertas, dass mit einem ungewöhnlichen Konzept aus spanisch-/skandinavischer Küche aufwartet und ganz nebenbei auch noch die größte Auswahl an Wodkasorten der Stadt bietet.


Jamón, Chorizo, Manchego und Co. kauft man gut und gern im Museo del Jamón oder bei Lhardy - beides Läden mit einer langen Tradition. Die Pasteleria „La Mallorquina“ an der Puerta del Sol ist bei Einheimischen seit über 100 Jahren ein feste Institution in Puncto Kuchen und Gebäck. Ein Besuch bei der spanischen Filiale des französischen Gebäckmeisters „La Cure Gourmande“  lohnt genauso, wie in den Cafes von La Mallorca vorbei zuschauen. Ein absolutes Muss sind natürlich auch Churros - ein fettiges, leicht salziges Spritzgebäck, dass man in dickflüssige heiße Schokolade tunkt am besten in der Cocolateria San Gines oder aber auch bei Maestro Churrero am Plaza Jacinto Benavente isst.

 

Sehr zu empfehlen ist auch ein Besuch des „Mercado Antón Martin“ in Lavapiés – ein typischer nachbarschaftlicher Markt mit vielen kleinen Ständen, an denen die Madrilenen ihren täglichen Einkauf erledigen. Im komplett renovierten historischen Markt „San Miguel“, in der Nähe vom Plaza Mayor, findet man hingegen ein Feinkostgeschäft, neben dem anderen und dazu natürlich jede Menge spanischer Köstlichkeiten.


Pflastermüde Stadteroberer gelangen in nur wenigen Schritten zum Retiro Park – der grünen Lunge von Madrid. Parkbänke unter schattigen Bäumen, in Buchs gefasste grüne Wiesen und mit Rosen bepflanzte Alleen bieten ideale Orte, um sich etwas vom Getümmel der Großstadt zu erholen. Gleich nebenan, im königlich-botanischen Garten, säumen prächtig Baumriesen und üppige Blumenbeete die Wege. Interessant ist hier auch der gut sortierte Nutzgarten, mit vielen einheimischen Arten.




Kultur darf natürlich auf einer Städtereise nicht zu kurz kommen – erst recht nicht in der Kunstmetropole Madrid. Deshalb möchte ich hier noch die wichtigsten Museen nennen: Reina Sofia, das Thyssen-Bornemisza, der Prado und das Caxia Forum.  


Leider war auch diese Reise wieder einmal viel zu schnell vorbei... Mit Chorizo, Safran und Co. im Gepäck, lässt sich vielleicht die Zeit bis zum nächsten Besuch etwas überbrücken.
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