Tårnby liegt etwas südlich von Kopenhagen auf der Insel Amager. Dort macht man nicht gerade Urlaub, aber der Flughafen Kastrup ist gleich um die Ecke und falls man den Öresund zu queren gedenkt, führt der Weg ebenfalls dort vorbei.
Prominentester Name des Friedhofs ist natürlich Ove Sprogøe. Allerdings wurde er, auf eigenen Wunsch, anonym bestattet.
Fenriz' Red Planet »My Ship Sailed Without Me« (»Engangsgrill«, 2009)
Aso, is ja Mai, ergo ESC. Gestern gab es das erste Halbfinale in Kopenhagen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, schon bessere Halbfinalrunden gesehen zu haben. Der richtige Vomhockerreißer war dann doch nicht dabei.
The Common Linnets »Calm After The Storm« (2014)
Und wenn man am Ende kaum zehn Namen zusammenbekommt, die man im Finale wiedersehen möchte und dann ausgerechnet zwei Balladen (einen Countryschleicher aus den Niederlanden und einer celinedionigen Bombastcremetorte) für das Beste hält, was es zu sehen und zu hören gab, dann spricht das für sich.
Viel Gleichförmigkeit plus die neuerdings obligatorischen DubStep-Einsprengsel (dass der ESC dem Puls der Zeit immer etwas hinterher hinkt ist bestimmt nicht neu, aber immer wieder irgendwas zwischen erstaunlich und amüsant), hier und da stimmliches Mittelmaß, welches mit raffinierter Trikotage oder notfalls Turnübungen kaschiert werden soll - im Grunde alles wie immer.
Sanna Nielsen »Undo« (2014)
Noch was zu meckern? Na klar! Mittlerweile nervt Peter Urban ziemlich. Vor zehn Jahren waren seine teils bissigen Kommentare zwischen den Liedern beliebtes Schmuckwerk der deutschen ESC-Übertragung, inzwischen kann er es sich aber kaum noch verkneifen seinen persönlichen Geschmack zum Besten zu geben. Das steht einem Kommentator eines noch laufenden Wettbewerbs allerdings nicht gut zu Gesicht. In den letzten Jahren wurden dann auch noch dieselben Texte Wort für Wort im Finale wiederverwendet, wie peinlich ist das denn? Für so was gibt es doch heutzutage einen gutausgebauten Niedriglohnsektor, oder wenn es ganz klamm in der öffentlich rechtlichen Börse aussieht, Praktikanten! Auf der anderen Seite, schlimmer kann es immer kommen, also soll er mal...
Harren wir also der Dinge, die da noch kommen... ;o)
Gehennah »Saturday Night Blasphemer« (»King Of The Sidewalk«, 1996)
Ergänzend zum vorhergegangen Eintrag: der passendere Soundtrack (weil: dänische Musik war es, aber es gibt auch dänische über Gargoyles, welch Volltreffer, wenngleich der beschneckte Knilch nicht in Kopenhagen, sondern in Roskilde zu finden ist, aber man kann ja nicht alles haben). Fiel dem morgendlich trägen Gehirn am Tagesanfang natürlich nicht ein. Aber besser spät als nie... ;o)
Nekromantix »Gargoyles Over Copenhagen« (»Return Of The Loving Dead«, 2002)
Vorband Clutch, Maryland, USA. Heiter bis wolkig. Die Herren spielen irgendeinen Crossover-Bastard aus Southern/Stoner Rock, ein bisschen Metal und das alles klingt sehr, sehr Neunziger. Der Sänger tobt rum wie ein Eichhörnchen mit ner frischen Duracell, aber seine Stimme strengt irgendwie an. Letztenendes wackelt die Bude trotzdem und das Highlight kommt natürlich zum Schluss und klingt wie folgt...
Clutch »Electric Worry« (»From Beale Street to Oblivion«, 2007)
Später Volbeat, København, Dänemark. Durchgehend sonnig.
Früher, als nehmen wir mal an bei den Scorpions oder so, hielten die Leute ihre Feuerzeuge hoch, was gut aussah, aber für die Frisur des Vordermannes nicht ungefährlich war. Heute reißen alle ihre iPhones in die Luft, was ungefährlich ist, aber scheisse aussieht. Andererseits, sonst hätten wir jetzt kein wackeliges LoFiVideo des Vorabends zur Verfügung. ;o)
Selber keine Aufnahmetechnik dabei gehabt, ergo keine Bilder.
»I Only Wanne Be With You«, von Profis gefilmt und mit mehr Leuten... ;o)
Ist ja witzig. Sitze gerade bei Keksen (die leckeren dänischen in der großen Blechdose mit Kopenhagen-Motiv aus dem Hunde-Netto) und nem Becher Milch (vollfett, mit Schokopulver) vorm Bildschirm und blättere bei sz-online durch die Schlagzeilen, da lese ich (klickklack), dass Dieter Wedel, seines Zeichens Oberindianer der diesjährigen Zwingerfestspiele, sein Projekt stiefmütterlich, wörtlich sogar respektlos behandelt fühlt. Unter anderem stört ihn die wenige Werbung und die Überschneidung des Stadtfestes mit dem Festivalende.
Fragt man sich, warum Werbung braucht, was nach Monsieur Wedels Meinung ohnehin von höchster Qualität sei. Will sagen, wenn es toll wäre, also so richtig supidupiobertoll, dann kommen die Leute auch von alleine und das in Scharen. Nun hat Dresden aber nur ein paar Einwohner und wenn davon die Hälfte eine aufgeplusterte Zirkusnummer mit der zweiten und achten Reihe dessen, was sich deutsche Schauspieler nennt, einfach nicht sehen will, ein paar andere Dre Imbicz sehenswerter als Dirk Bach finden und der Rest schlicht und einfach die Regenjacke nicht findet, dann werden es einfach nicht mehr Zuschauer. Dass das einen wie Wedel in seinem Ego kratzt, kann sein, juckt aber ansonsten keinen.
Nun deutet der Meister an, 2012 womöglich nicht mehr zur Verfügung zu stehen - soll er doch zum flennen an die Elbe gehen, da stört er keinen. Sollte er Drježdźany doch im nächsten Jahr wieder beehren, mögen die Götter uns einen schneereichen Winter bescheren...
Beck »Halo Of Gold« (»Mutations«, 1998)
Überlied! ;o)
PS: Noch was blogtechnisches... Rechterhand findet man ab sofort ein Fensterchen, in das man seine Mailadresse eintragen kann, um ja nie wieder was zu verpassen. Mal gucken, es gibt da auch die Möglichkeit ne Statistik abzurufen, wenn sich längerfristig keiner einträgt, fliegt´s halt irgendwann wieder raus. Dieter Wedel wird den Anfang sicher nicht machen... ;o)
Da wären dann mal ein paar Fotos aus Dänemark. Erst mal ein paar weniger für die Sehenswürdigkeiten Kopenhagens repräsentative. Soll ja keine Werbeveranstaltung werden, hehe...
Und, auch weil es sonst keiner in seinen Blog einfügt, Banausen..., noch mal was erzkitschiges von Gitte. Heute abend spiel ich die Platte und wenn ich aus der Wohnung fliege... gaaanz laut! Ahyeah!
Gitte »Ich hab´ die Liebe verspielt in Monte Carlo« (1974)
Selten ein Publikum gesehen, das dermaßen abgeht! ;o)
Ich nehme es der Nation Dänemark persönlich krumm, dass ich keinen Sacond Hand-Laden finden konnte, der mir preiswert eine original dänisch gesungene Gitte-Vinylpressung überläßt. Das muss doch möglich sein, so klein ist Kopenhagen nun auch wieder nicht. Plattenläden ja, die neue Volbeat hoch und runter und auch sonst alles mögliche. Aber keine Gitte. Aber dank Netz, hol ich das jetzt selbst nach. Im örtlichen Radio scheint man sowas zugunsten von Alejandro & Co. auch zu ignorieren.
Gitte Hænning »Hollywood drømme« (1978)
Bin auch ordentlich bierfündig geworden, doch zum Erstaunen meines Gaumens und des Gesamtkörpers war verflucht viel widerliche Schlurkse (wie einer unserer aufmerksamen Mitarbeiter jetzt herausfand, ein echtes Unikat, hehe...) dabei. Na ja, der Wissenschaft zuliebe läßt man auch das über sich ergehen.
Nebenher wurden diverse Nobelpreise vergeben. Keiner für uns, aber was soll´s, gab halt wichtigere Dinge. Warum bei der Vergabe des Literaturpreise allerdings der allseits geschätzte Jungautor Hans Uwe Meyer Bug und dessen neueste Klappbroschüre »Sibiriens Tierwelt - Wo dem Igel fast das Glied abfriert« ignoriert wurde, weiß man nicht, will es aber auch gar nicht wissen.
Nu is aber gut für heute, kaum liegt Netz an meiner erbärmlichen Mobiltechnik an, fange ich auch umgehend an zu labern, was das Zeug hält. Obwohl: der Platz ist da. Andererseits: Lass ich´s lieber sein für heute, könnte ja auch noch einen gemütlichen machen... Mach ich!
Gut´s Nächtle zusammen, oder Godnat, wie der Däne sagt!
Neben meiner Unterkunft ist ein Billiardzentrum (dessen Namen ich hier nicht preisgeben möchte, hehe). Die sind so cool, als Login und auch als Passwort für ihr drahtloses Internet ihren Namen zu verwenden. Hätte man eher draufkommen können. Nun also doch ein bisschen online.
In jedem Reiseführer wird dafür geworben, die dänische Haupstadt mit dem Fahrrad zu erkunden. Es gibt hier auch überall Ausleihstationen, oder man schleppt eben seinen eigenen Hirsch mit. Grandios! Überall Radwege mit eigenen Spuren, eigenen Ampeln und überall Fahrradfahrer. Hier trägt übrigens keiner die bei uns verbreiteten Helme, sondern ausschließlich diese geschlossenen. (Klickklack) Das ist wirklich eine entspannte Art, das kompakte Stadtzentrum kennen zu lernen. Die kleine Meerjungfrau wir momentan durch ein LCD-Display ersetzt; sie weilt im dänischen Pavillon auf der EXPO in China. Sonst ist es hier zum aushalten, nur das Wetter ist nur noch trübe. Daher gestern Abstecher nach Roskilde, was den Charme von Großenhain am Tag oder Freital bei Nacht oder umgekehrt oder beides zusammen hat, sonst aber drollig ist, wie alles hier.
Demnächst wieder zurück in old Germany. Bis neulich!
Irgendwie mülle ich den Blog momentan tierisch zu. Hab wohl was nochzuholen oder vorzutippen oder einfach nur ein bisschen Durchzug im Oberstübchen. Man weiß es nicht. Soundrack dazu ist die im vorhergehenden Eintrag erwähnte Platte der Herren F. & N. - brilli ohne Ende!
Morgen geht es in Richtung Norden. Ganauer gesagt Richtung Dänemark, was mich als Gitte Hænning-Fan natürlich vor Vorfreude in Wallung bringt. Mittlerweile habe ich auch gelernt, mit dem diesbezüglichen Spott meiner dahingehend intoleranten Mitmenschen umzugehen. Wo früher noch seelische Narben entstanden, bin ich mittlerweile gelassen, lege den Tonarm aufs Gitte-Vinyl und wir, also Gitte und ich, wissen, die können uns alle mal! Aber ich schweife wahrscheinlich ab...
Gitte »So schön kann doch kein Mann sein« (gleichnamige Single, 1974)
Oh doch, Baby!
Was macht man sonst in Kopenhagen, außer natürlich die dortige Braukultur zu zerlegen? Auf dem Plan steht auf jeden Fall, die Szene aus »Nightwatch«, als die zwei Helden (einer davon gespielt vom großartigen Kim Bodnia) ans Hans Christian Andersen-Denkmal pinkeln, nachzustellen. Was auch sonst? Mal gucken, was sonst noch geht, Fotos gibt es hinterher. Weiß noch nicht, ob ich da ins weltweite Netz kann, weil zum einen nicht immer welches da sein muß und zum anderen mein Körper vielleicht nach den vielen Eindrücken, Getränkesorten und Gitte-Liedern am Ende des Tages nicht mehr in der Lage sein wird, hier rumzulurksen. Gucken wir mal. Morgen nach dem Frühstück noch mal Meldung vom heimischen PC, dann mal sehen.
Und bitte: keine Tränen zum Abschied, es geht uns allen an die Nieren! ;O)