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12.04.2016

Böhmermann im Porzellanladen

Das omnipräsente, wie die letzte Schlacht auf Erden gefeierte, Thema dieser Tage ist wohl Jan Böhmermanns Schmähgedicht (gute Chancen zum [Un-)Wort des Jahres?) über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Und nun, wo praktisch alle relevanten und nicht relevanten Personen ihre Meinung dazu geäußert haben, möchte ich an dieser Stelle auch noch ein Löffelchen Senf reichen...

Mal abgesehen davon, ob man Böhmermanns Verse nun qualitativ berauschend oder eher abführend findet und die Frage, was Kunst, respektive Satire hierzulande darf und was eben nicht, stellt sich nur die Frage, wie sehr sich die Landesoberen zum Gespött machen, überhaupt darauf zu reagieren. Natrürlich gibt´s Paragraphen, hier wie da, die solch blasphemisches Bohei nicht gutheißen. Aber so ein Akt, wegen einer Aufführung eines Komikers auf einem Sender, den die Meisten wahrscheinlich nicht mal empfangen können? Hat Erdoğan vielleicht irgendein Zusatzpaket zum normalen Antennenfernsehen gebucht, oder am Ende womöglich das komplette Sky-Programm in HD? Schon klar, dass ein Präsident, in Zeiten wie diesen, wo der Grat zwischen Schurkenstaat und Bündnispartner von einem Tag auf den anderen ohne dicke Brille manchmal kaum auszumachen ist, abends auch mal mit runtergekrempelten Socken am heimischen TV-Gerät ein bisschen rumzappt um abzuschalten, denn schließlich hat er tagsüber genug Probleme an der Backe. Aber dann sollte er sich entspannt schlafen legen und am nächsten Morgen gefälligst mit bester Laune wieder zur Tagesordnung übergehen. Machen Millionen Fachkräfte jeden verfluchten Tag so. ;o)

Und weil gerade nichts anderes zur Hand ist, widmen wir uns im abschließenden musikalischen Beitrag dem neuen Projekt von Ministry´s Al Jourgensen, so bunt, hektisch und verwackelt wie eben jenes Thema. Uncle Al würde sich darüber sicher beömmeln. Ich schick ihm gleich ne Mail...

In diesem Sinne: danke für die Aufmerksamkeit & Şerefe!

Surgical Meth Machine »I Don´t Wanna« (»Surgical Meth Machine«, 2016)

02.03.2016

Ghost @ Grammis

Hier sehen wir ein bisschen Material des schwedischen Fernsehens des Ghost-Auftrittes bei der Grammis-Preisverleihung.

Ghost »He Is« (»Meliora«, 2015)

17.11.2014

Lyon // 1 // angekommen

Besuche in Frankreich fangen irgendwie immer gleich an: man speist italienisch, kauft belgisches Bier, geht bei rot über die Straße (bei grün gibt man sich unweigerlich als Tourist zu erkennen) und sieht lustige Musikanten im lokalen Fernsehprogramm. Ein Klassiker, eine Handvoll Vertrautheit.

Gott schütze Frankreich! Und Italien. Belgien sowieso! ;o)

Joe Dassin »L’été indien« (1975)

30.09.2014

Blow Your Trumpets, Arte! ;o)

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich... Überträgt der Sender Arte (sonst eher bekannt für brasilianische Allergiedokumentationen mit serbischen Untertiteln [meistens mit Jan Josef Liefers als Veronica Ferres in der Hauptrolle]) neuerdings tatsächlich die Hits der Neuzeit? Schön auch! ;o)

Behemoth »Blow Your Trumpets Gabriel« (live @ Hellfest, 2014)

04.09.2014

I Am The Mainstream Wizards

Wer hätte das vor 20 Jahren (genau damals erschien »In The Nightside Eclipse«) mal gedacht... Mittlerweile konnte man schon bei Arte nen kompletten Emperor-Gig am Bildschirm miterleben. Die Zeiten ändern sich offenbar. ;o)

Emperor »I Am The Black Wizards« (live @ Wacken, 2014)

22.01.2014

Toast Südtirol - Zutaten: Haargel und Vakuum

Nach dem das so ziemlich nebeligste Subjekt des zwangsgebührenfinanzierten deutschen Fernsehens, mit Namen Markus Lanz, Sahra Wagenknecht in seiner Sendung x-fach unterbrach (ich habe es selbst nicht gesehen, weil: Sendungen mit der hackfressigen Null aus Südtirol verbieten sich mir als Ästhet einfach, sondern nur bei Spiegel Online gelesen), rief eine darüber aufgeregte Bürgerin eine Online-Petition mit dem Motto »Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr« ins Leben.

Finden offenbar 60000 Menschen gut, denn mindestens so viele haben bis heute unterzeichnet. Bleibt nur die Frage, warum nicht 80 Millionen und warum gehen BerufspolitkerInnen überhaupt in solche Faschingssendungen? Und warum nicht das ganze öffentlich rechtliche Gedöns komplett abschaffen? Aber man kann ja nicht alles haben...

Immerhin: Sechzigtausend - Ehre, wem Ehre gebührt!

Törr »Exorcist« (»Witchhammer«, 1987)

14.09.2013

aus dem sozialistischen Paralleluniversum

Gestern aus Versehen den Rückwärtsgang des Spaßmobils abgebrochen, was so eine Art Zeitstrudel ausgelöst haben muss. Oder so. Wie auch immer, kam mir folgender Mitschnitt der allseits beliebten Fernsehsendung Bong unter die Augen.

Inka »Ist das Liebe« (»Inka«, 1987)

Inka in diesem Blog, huar! Aber der wohltoupierte Knabe daneben... ist das nicht der Herr Bodenski von den Ostzonenrheumasatanisten Subway To Sally? Sachen gibt´s... kann ja mal passieren. ;o)

Ragnarok »In Honour Of Satan« (»Collectors Of The King«, 2010)

10.03.2013

Or nee!

Jetzt hamse tatsächlich bei Spiegel Online einen Liveticker zum ersten Tatort mit Til Schweiger eingerichtet. Auch wenn man sich diesem Unergeignis eigentlich verweigern möchte, wird man dennoch aus allen medialen Gewehrläufen damit beschossen.

Und jetzt hab ich selber auch noch drüber geschrieben... nein, nein, nein - geh wieder weg! Guts Nächtle allerseits! ;o)

Die Toten Hosen »Azzurro« (»Auf dem Kreuzzug ins Glück«, 1990)

01.03.2013

Knüppel ausm Sack!

Ha, mir fielen noch ein halbes Dutzend anderer Überschriften ein, allerdings wäre es billig irgendeine Wortgruppe aus dem Hut zu zaubern, in der jedes R gegen ein L ersetzt wäre, oder sich anderweitig irgendwelcher asiatischen Klischees (à la Frontscheibe süßsauer bitte oder einmal die Nummer 46 mit Pressefreiheit) zu bedienen. Wie auch immer. Offenbar bekam ein Kamerateam der ARD den Baseballschläger der chinesischen Kulturwächter zu schmecken (SZ-Artikel dazu).

Ein paar tausend Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt und daher immer einen Besuch wert, auch mit Kamera: die Baude auf dem Kahleberg im Osterzgebirge. ;o)


Gedreht werden sollte ein Beitrag über die bauliche Urbanisierung ländlicher Gegenden in China. Drehgenehmigung wurde keine beantragt, was zwar ofiziell als rechtens gilt, jedoch etwas mutig scheint. Kein Mensch würde z. B. einem grimmig dreinblickenden Hund die Hand ans Hinterteil legen, nur weil ein Schild mit der Aufschrift Nicht auf den Rasen kacken! am Zaun hängt. Das investigative Team des ersten deutschen Fernsehens drehte also munter drauf los und filmte in einem Dorf dessen Gebäude und Bewohner. Diese reagierten angewidert und während der Abreise wurde der Transporter der Journalisten gerammt, zum Stehen gebracht und anschließend mit Knüppeln, Fäusten oder Baseballschlägern (je nachdem, wo man es liest, variieren die Angaben) traktiert. Hat der NDR einen Sachschaden zu beklagen, Personen kamen keine zu Schaden.

Ist natürlich nicht das, was einem hierzulande als typisch asiatische Abgeklärtheit und innerem Ruhepol verkauft wird, aber aus Sicht der Einheimischen (wenngleich die Angreifer auch nur polizei- oder systemgetreue Schläger gewesen sein könnten) kann man diese Art der Reaktion doch ein wenig nachvollziehen. Wahrscheinlich haben sie sich noch schnell angesehen, was das öffentlich rechtliche Fernsehen so fabriziert und kamen zu der blitzgescheiten Entscheidung, wenigstens ein kleines Zeichen gegen die zwangsgebührenfinanzierte und vom Ertrag an exotische Orte reisende Meute setzen zu können.

Komm ich ausnahmsweise mal zu dem Schluß: Schon GEZahlt? Na klar, dafür gerne! ;o)

Roky Erickson »Bloody Hammer« (1984)

19.02.2013

Djesus Uncrossed


In der US-Comedysendung »Saturday Night Live« gab es dieser Tage diesen wunderbaren Fake-Trailer mit u. a. Christoph Waltz und einem Brad Pitt-Double zu sehen. Nach Django Unchained nun also Djesus Uncrossed. The D is silent! ;o)


Fraktus »Affe sucht Liebe« (»Operation Pudel«, 2006)

05.02.2013

Ides Of Gemini // Ghost

Stolperte vorhin über eine interessante Band namens Ides Of Gemini.

Hatte den Namen noch nie gehört, aber Ghost spielen einige Shows mit ihnen, da assoziierte das Nebenhirn, dass ihre Musik dann so schlecht kaum sein kann und... siehe da! Nachfolgend zu sehender Videoclip tönt nicht nur interessant, sondern macht auch optisch eine ordentliche Bugwelle!


Ides Of Gemini »Martyrium Of The Hyppolit« (»Ides Of Gemini«, 2010)

Bei IOG handelt es sich um ein US-Trio. Es gibt bei den einschlägigen Quellen einige interessante Stücke dieser empfehlenswerten Band zu bestaunen. Wird im Auge behalten!

Auge ist das Stichwort! Während hier zwischen Lanz und Karneval kein Ekelformat für das deutsche Fernsehen zu niedrig ist und sogar überlegt wird, dem unsäglichen Dschungelcamp eine Nominierung für den Grimme-Preis an die schwabbelige Backe zu nieten, scheint im schwedischen TV allerhöchste Güte Vorrang zu genießen. So tauchte vor ein paar Tagen dieser hochglänzende Mitschnitt einer Live-Performance der neuen Ghost-Single im Rahmen einer Preisverleihung (da schließt sich der Kreis) im Netz auf... Das ich das neue Album in ein paar Wochen so was von kaum erwarten kann, hatte ich an dieser Stelle schon erwähnt? Sicher, ich weiß, mehrfach... ;o)

Ghost »Secular Haze« (»Infestissumam«, 2013)

23.11.2012

Kalk @ ESC & Flying Dutchmen

Na toll! Sobald feststand, dass sich das Privatfernsehen (in Form des Senders ProSieben) von einer weiteren Zusammenarbeit mit der ARD in Sachen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest zurückzieht (berichtet z. B. SpiegelOnline), beschlossen die Verantwortlichen des öffentlich rechtlichen Fernsehens, das Format der letzten Jahre (immerhin Plätze 1, 10 und 8) wieder über Bord zu werfen.


kreatives & innovatives Brainstorming bei der ARD

Zugunsten eines neuen Formats, versteht sich. Dabei treten etablierte Acts gegen ein paar Neulinge an und das Ganze dauert genau eine Show. Woah! Wie innovativ. Das hatten wir Jahre lang (immerhin Plätze 19, 23 und 25, erinnert sich noch jemand an die Fremdschämnummer des Jahrzehnts von Alex »Das Boot« Christensen? Aua!), aber eine Institution, wo der Kalk aus allen Poren zu rieseln scheint, nennt dies eine Neuerung. Längerfristig will man sich aber am schwedischen Vorbild, dem Melodifestivalen, orientieren. Irgendwie fühlt man sich bei solchem Gesülze, wie bei einem Dialog zwischen Zivildienstleistendem und verwirrter älterer Dame, oder bei den Ausführungen des Hutmachers aus dem Wunderland von Alice...

Als Grand Prix-Freund ist man Spott gewohnt, aber diese Form des seelischen Schmerzes, wie ihn nur das öffentlich rechtliche Fernsehen zu verabreichen imstande ist, hatte ich gehofft, nicht mehr erleben zu müssen. Schönen Dank auch...

Sollten unsere niederländischen Freunde (obwohl, glaub ich nicht, denn denen ist auch nichts zu schade, um sich restlos zu blamieren) Vanderbuyst ins Rennen schicken, sieht´s ohnehin schlecht aus... ;o)


Vanderbuyst »Flying Dutchmen« (»Flying Dutchmen«, 2012)

25.06.2012

historisch überholte Gebühren

Ist ja lustig. Liest man in der in der Sächsichen Zeitung (->), dass ARD & ZDF Verträge mit Kabelnetzbetreibern kündigen wollen, weil in den Augen ihrer Hoheiten die Entrichtung eines Einspeisungsentgeltes historisch überholt (O-Ton!) seien.

Brüller, aus dem Mund derer, die anno 2012 noch Rundfunkgebühren für ihre Ü50-Berieselung zwangseintreiben! Kann das bitte mal jemand abschalten?! ;o)


The Priscillas »(All The Way To) Holloway« (»10000 Volts«, 2009)

15.05.2012

Nachspielzeit vs. Halbzeitpause

Heute möchte ich mal eine Lanze für das digitale Zeitalter brechen (also zumindest an, nicht unbdingt ab...). Situation ist folgende: Veteran Minimi (Stiefvetter zwölften Grades des allseits beliebten Colonel Trautman) hat ein Relegationsspiel zwischen Düsseldorf und Berlin (Ausschreitungen inklusive, wofür er nichts kann) eingeschaltet. Bleiben zwischen zwei mal 45 Minuten Spiel 15 Minuten Pause. Und jetzt kommt´s...

...Bei Vorspulgeschwindigkeiten von bis zu 32-facher Geschwindigkeit gelingt es tatsächlich solche Highlights wie »Rambo - First Blood« auf ihre Spitzenmomente (und davon gibt es gerade bei Stallones Frühwerken viele)in komprimierter Zeitspanne zu genießen. Erleichternd wirkt sich aus, dass Capitano Trautmans Nichte, nee, Stiefveteran, die besten Szenen noch während der Spulzeiten vorab auswendig und fehlerfrei vortragen kann, was auch noch mal Zeit spart. Dann noch ein paar eingestreute echte Stallone-Originale (Die haben angefangen, ich wollte nur was essen.), perfekt ist die Halbzeitpause! ;o)

Jetzt hätte ich zumindest gerne einen Trailer des ersten Rambo-Films präsentiert, aber, die alten Genossen waren nicht schlimmer als die neuen, ist alles Einbetten bei YouTube gesperrt. Dann eben nicht. Wette, dass eh alle Leser dieses Blogs alle Rambo-Teile mitsprechen können. Ehrensache! ;o)

In diesem Sinne preisen wir den heiligen USB und hören uns vorm Zubettgehen noch was schnuffeliges an... ;o)


Moimir Papalescu & The Nihilists »Summer Deviation« (»Analogue Voodoo«, 2004)

PS: Wann kommt endlich der Knüppel, der diese krummschwänzigen Feuerwerkswerfer im unterklassigen Fussball mal amtlich am Scheitel trifft? Bäh...

03.05.2012

literarisches Feuerwerk


Der Channel666 verbrannte am Wochenende Bücher, nee, entzündete eine symbolische Fackel als Sympathiebekundung für die Autoren dieser Welt!

Oha, welch literarisches Jahr! Erst macht Günter Grass das beliebte Medium der reimlosen Politdichtung zum Stammtischgespräch (was auch immer Marcel »...dieses ist... politisch und literarisch wertlos...« Reich Ranicki davon halten mag), dann veröffentlicht ein verunglückter Kandidat einer der angestaubtesten TV-Shows des deutschen Fernsehens seine Memoiren (immerhin, vor dem Sturz auf die Omme kannte ihn keiner, währenddessen fiel er in Ohnmacht und danach war er schon vergessen) und stürmt damit, der deutsche Leser ist aber auch wirklich ein Gourmet, die Bestsellerlisten und nun veröffentlichen die dafür zuständigen Staatsorgane der USA auch noch die Tagebücher des Osama bin Laden. Hatte der eigentlich Zeit zum Schreiben, wo sie ihn doch so unbarmherzig gejagt haben? Man weiß es nicht, will bloß mal nachfragen, nicht, dass sich nachher noch rausstellt, dass die Tagebücher womöglich unecht sind... Nur weil »OBL« vorn draufsteht, ist ja nicht gesagt, dass es tatsächlich die Aufzeichnungen des bärtigen Weltfeindes Nummer eins sind. War ja schon mal was mit »FH« und so...

Hier sehen wir ein paar Bäume des deutschen Waldbestandes. Hoch mögen sie leben!

Da verkommen die Notitzen unseres ehemaligen Staatsratsvorsitzenden und dessen violetter Gattin glatt zur Randnotitz.

Es lebe der deutsche Wald! ;o)


Running Wild »Diabolic Force« (»Gates To Purgatory«, 1984)

03.04.2012

ihr TV-Gerät explodiert in 3... 2... 1...

So geht das nun seit Wochen... Wegen der unnötigen Umstellung des Satellitenfernsehens von analog auf digital unkt z. B. sz-online, dass womöglich bald zehntausende ohne TV-Bild, also ihr täglich Brot wären. Nun wird´s so schlimm nicht sein, da man ja seit Ewigkeiten mit dem ewig selben Medienmantra zugeballert wird und falls doch, auch gut, man stelle sich mal vor, zehntausende hätten abends wieder vier (immerhin ca. 120 im Monat - viel mehr muss keiner arbeiten, der bei z. B. VW in der Gewerkschaft ist, hehe) Stunden mehr Zeit, sich anderen Dingen zu widmen, als vor der Glotze abzufaulen. Andererseits haben wir jetzt schon Lehrermangel, wer setzt sich da der Gefahr, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen schon freiwillig aus? Der MDR bestimmt nicht... ;o)


Martin Denny »Love Me Tonight« (»Exotic Moog«, 1969)

12.01.2012

ESC Saison eröffnet

Was für ne dämliche Überschrift, geb ich zu. Wie auch immer, heute startet die neue ESC Saison aus deutscher Sicht. Pro7 sendet die erste Folge »Unser Star für Baku«. Freut man sich als Fan und nutzt die Gelegenheit mal wieder etwas kreuz und quer und simultan zu bloggen.

Let´s go... [Text chronologisch von unten nach oben (auch wenn es keinen Sinn macht, ist total voll cool und so...)]

23:04 Ende... und ausgelassene ESC-Stimmung! ;o)

23:02 Die, für die wir anriefen, nein, SMS schickten, nein, televoteten, sind nicht alle weiter. Was Teile von uns zu ausgwiesenen Kennern der Szene erhebt, oder zumindest beweist, dass wir so was von Mainstream sind. Steven... ach so, das hatten wir schon.

22:39 Schnelldurchlauf... Minimi votet per SMS für Kandidaten Kai, der irgendwie abzurutschen droht. Dieser springt darauf gleich ein paar Plätze hoch. Scheinbar war er schneller, als die anderen drei Zuschauer. Meine Stimme vergebe ich an Shelly. Televoting ist wirklich was für ganze Kerle, hehe!

22:26 Letzter Kandidat namens Roman mischt die Wertung aus dem Stand völlig auf. Meine Musik ist das nicht, aber man muss anerkennen: der Knabe kann, was er macht!

21:57 Wir hören während der Reklame den »Walkürenritt« von Wagner und verwechseln Tschaikowski und Ceauşescu. Man kann nicht alles haben..

21:46
Thomas D kritisiert einen schlechten Sänger in Reimform. Dieser antwortet ebenso. Nennt man unter uns Rappern Battle. Alter!

21:43 Minimi stellt zwei Testbiere aus der Schweiz auf den Tisch (beliebte Tradition beim Channel666, hehe). Heben wir uns aber für morgen auf, wollen die Konzentration nicht schmälern.

21:34 Die Jury übergibt sich fast vor Begeisterung. Shelly heißt die Dame und hat amtlich gesoult. Nun kann es nur noch schlechter werden. Wird es auch.

21:29 Ein gewisser Kai hat gesungen. Der beste bis jetzt!

21:21 Die Jury gibt sich nett, aber die Kandidaten flattern stimmlich ein ums andere mal.

21:06 Bis jetzt (gerade Werbung) noch nichts bahnbrechendes vom Schlage einer Lena ML dabei. Und hatte ich schn erwähnt, wie sehr Steven Gä... hatte ich...

21:00 Die Blitztabelle ist irgendwie albern und füllt den halben Bildschirm.

20:16 Steven Gätjen ist eine Hupe vor dem Herrn. Hatte ich das schon mal erwähnt? Ja, hatte ich. Trotzdem.

20:15 Los geht´s! Die ersten Kandidaten werden vorgestellt und das Publikum darf über die Startreihenfolge bestimmen. Egal, man kennt sie ja ohnehin nicht.



Thomas D »Lektionen in Demut« (»Lektionen in Demut«, 2001)

02.12.2011

Rattenkampf, Kapitel 15


Vorletztes Kapitel. Zeit, mal ordentlich auf die Trändrüse zu drücken. Oder an einer Fortsetzung zu schrauben. Oder die Fernsehrechte an RTL zu verscherbeln (wenn ich´s richtig verstanden habe, wird seitens der Grünen gerade ein bundesweites ARD-Verbot angeschoben?!)...

Moment mal, Hannes Jaenicke ist gerade im ICQ!.

Oder einfach noch schnell das meistgehörte Lied des letzten Tages abzuspielen...

Dann aber los!



Tulus »Space Oddity« (»Cold Core Collection«, 2000)

Kapitel 15

Zurück ging es genauso. Sie dirigierte und er gehorchte. Aber er hatte eine kleine Änderung eingeführt.
Sie hatte Angst vor ihm. Angst, in seine Nähe zu kommen. Das nutzte er geschickt aus. Er schob sie sich zurecht. Wie mit einem Gummiseil verbunden, zogen sie aneinander. Sie mehr, er weniger.
Seine vermutlich letzte Chance war das Parkett und ein uralter Trick, den anzuwenden er er sich fast schämte. An beiden Längsseiten des Esstisches lagen Läufer, die quer durch den ganzen Raum reichten und auf denen jeweils zwei Stühle aufgereiht waren.
Er stand neben dem linken Läufer, zwischen dem Tresor und den Stühlen. Wenn er jetzt einen Schritt zurücktrat, mußte sie einen nach vorn tun. Vorausgesetzt, sie durchschaute ihn nicht. Sie tat ihm diesen Gefallen. Erster Fehler.
Er schaute zur Seite in Richtung des Tisches, um sie abzulenken. Sie folgte seinem Blick. Zweiter Fehler.
Er ließ sich in die Hocke fallen, schnellte anschließend nach oben und riß dabei den Läufer mit hoch. Die Stühle krachten aneinander und ihr zog es die Beine weg. Sie ruderte mit beiden Armen, mit beiden Waffen in der Luft herum, um ihr Gleichgewicht wieder zu erlangen, anstatt sich fallen zu lassen und auf ihn zu schießen. Kein Fehler.
Wenn er tot war, blieb der Tresor zu.

Er lag auf ihr und sie gab sofort auf. Sie hätte keine Chance gehabt. Die Revolver lagen irgendwo im Zimmer. Er blieb auf ihr liegen und er hielt sie fest. Aber nicht so, wie man ein Opfer in Schach hält. Nach langem Zögern legte sie eine Hand um ihn. Er bemerkte es und lockerte seinen Griff. Eine halbe Ewigkeit später stand er auf und half ihr auf die Beine.
Es hatte keinen Sinn mehr. M. war tot und es war seine Schuld. Sie mußte das Risiko verringern und einen von beiden ausschalten, als sie hier eindrang. M. war für sie nutzlos, also mußte sie sterben.
Er hatte nicht vor, sie zu rächen. Sie hier ebenfalls umzubringen wäre sinnlos. Im Gegenteil, er brauchte sie jetzt, da die M. nicht mehr zur Verfügung stand, um den Inhalt des Tresors schnell zu Geld zu machen. Sie brauchte ihn, um unterzutauchen. Sie war fremd hier und er kannte jedes Rattenloch in dieser Stadt.
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Ratten waren intelligente Tiere und ihr Überlebenswillen versetzte Berge. Wenn es die Menschen schon lange nicht mehr gab, würden die Ratten an ihre Stelle treten. Sie taten es auch jetzt schon.

666 666. Sechs mal die Sechs konnte man sich einfach merken. Der Safe war leer. Nein, nicht ganz. Ein Brief lag darin. »An meinen lieben Little Big Joe Black« las er tonlos vor. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und stierte ins Leere.
Er hätte sie heute Nachmittag erschießen sollen. Wie eine Ratte. Jetzt war es dafür zu spät. Es machte keinen Sinn mehr. Den Brief steckte er ein. Er würde ihn später lesen.
Er hätte sie erschießen sollen. Aber es war aus seiner Sicht nicht notwendig gewesen. Er war kein Killer. Die paar Ratten, die er hatte abknallen müssen, zählten nicht.
Die Wohnung war clean. Hier gab es nichts mehr zu holen, nur in der Anrichte lag etwas Geld. Den großen Schein ließ er liegen, den Rest gab er ihr. Es würde für ein Ticket rund um den Globus reichen. Mit dem Rest konnte sie ein paar Monate auskommen.

Sie nahm das Geld wortlos, ohne hinzuschauen und steckte es ein. Das hieß, daß sie nun verschwinden und untertauchen sollte. Ihre Partnerschaft hat also ganze 5 Minuten gehalten. Es war besser so. Für ihn. Sie war die heiße Kartoffel, die jeder fallen ließ.
Gut, solange der Joker noch rein nach seiner Vernunft handelte, sollte sie sein Angebot annehmen und gehen. Laufen, so weit weg wie möglich. Egal, wo die Unterlagen nun waren. Ihre Zeit, sie zu besorgen, war abgelaufen.
Der tote Joe war ein Kolateralschaden, den ihre Auftraggeber billigend in Kauf genommen hätten, wenn sie in der Lage gewesen wäre, die Dokumente zu liefern. Die tote M. war, ohne die Unterlagen zu besitzen, eine Tote zu viel. Jetzt mußten sie annehmen, gelinkt worden zu sein. Glauben würde ihr keiner.
Ihr Blick ruhte auf dem Rücken des Jokers. So lange er lebte, würde er vielleicht das Feuer auf sich ziehen. Wenn sie nicht zu finden war, würden sie sich an ihn halten. Vielleicht hat er Glück und überlebt. Vorausgesetzt, die Dokumente tauchen nirgendwo auf. Dann würde vielleicht Gras über die Sache wachsen.
Es war auch gut möglich, daß sie auf seine Dienste zurückgreifen mußte. Zeit heilt alle Wunden, und Ratten erholten sich schnell.
Sie zog die Tür hinter sich zu und ließ ihn mit der M. allein.

In ihrer Stirn war nur ein kleines Loch. Ihr Kinn ragte unnatürlich nach oben und ihr Gesicht fiel steil nach hinten ab. So lag man auf den Rücken, wenn man keinen Hinterkopf mehr besaß.
7,62 x 38 mm Nagant, made in Belgium.
Sie war trotzdem noch schön. Das, was er da sah, war nicht die tote M., sondern ihr Gesicht von gestern Abend, als sie schlief. Das Einzige, was er noch für sie tun konnte, war sie mit der Decke zu verhüllen, unter der sie gemeinsam die Nacht verbracht hatten. Dann wandte er sich von ihr ab. Seine Pistole legte er in den Safe und einer Eingebung folgend, warf er etwas hinterher, bevor er ihn verschloß. Den Schlüssel steckte er ein.
Das war kein Risiko. Dann beseitigte er die Spuren des Kampfes. Er rückte den Läufer wieder gerade und stellte die Stühle wieder auf. Ihren Zweitschlüssel für die Wohnung legte er neben ihre Leiche. Dann nahm er das Telefon und wählte den Notruf der Polizei.


The Bangles »In Your Room« (»Everything«, 1988)

23.11.2011

Destroy your TV!



Summoning »Morthond« (»Minas Morgul«, 1995)

21.11.2011

den Tätern auf der Spur...

Prinzipell geht mir sämtliches Ost/West-Gesülze tierisch auf den Zeiger. Wir rechnen nach: BRD, DDR 40 Jahre, jetzt 21 Gesamtdeutschland, die erste Halbzeit ist längst gelaufen. Ist nur noch nicht in allen Köpfen angekommen. Dennoch muss ich mal ein paar Zeilen zum Thema ablassen.

Was dieser Tage durch die Medien schallt ist an Taktlosigkeit und schlichter Arroganz wieder mal nicht zu unterbieten. Ein Aufschrei! Die Nazis! Aus dem Osten! Hinter jeder Litfaßsäule lauern sie. Da wirde der Ossi zur gemeingefährlichen Randgruppe degradiert, dass es eine Freude ist.

Gut, sie nennen nur beim Namen, was der Deutsche an sich schon weiß. Den eigentlichen, wie nennt man so was, Stammtischrassismus vielleicht, verbirgt man dabei auch nicht gerade geschickt. Anfangs gingen die ermittelnden Behörden ebenso wie der aufmerksame Nachbar (letzte Woche aus Antalya zurück gekommen, Wetter war schön, aber das Essen...) glasklar davon aus, das die türkischstämmigen Mordopfer von ihren eigenen Leuten erschossen wurden, was schlussrichtig den einzig möglichen Begriff - Döner-Morde - zum Ergebnis hatte. Eine Bevölkerungsgruppe auf ein Fastfoodprodukt zu reduzieren - Respekt, nicht schlecht! Nun, da es alle besser wissen, der Terror trug nicht, wie im Lehrbuch ein Kopftuch, könnte man sich wenigstens aus Respekt gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen mal so sachte auf einen neuen Begriff einigen. Könnte. Hat man aber glatt vergessen, es waren und bleiben weiterhin die Döner-Morde. Konnte sich bei aller Ossi-Hetze auch keiner drum kümmern.

Ebenso wenig erscheint logisch, warum, trotz Einsatz moderner Kameras und sonst was für tollen Strategien, immerwieder ausschließlich ostdeutsche Fussballvereine, zuletzt die ruhmreiche SGD, politisch gegrätscht werden. Es kracht in etlichen Fussballstadien, brennt hier, prügelt sich da. Der deutsche Fussballbund ahndet so was gerne mit Geldstrafen um die zwanzigtausend Euro. Dynamo soll aber gleich aus dem nächsten Pokal gewippt werden, was finanziell mindestens fünfzig mal so schwer wiegt. Selbst bei den Spielübertragungen im TV, lassen sich Experten wie Poschmann & Co. dazu hinreißen auf flacheste Art Flagge zu zeigen. SGD Randale: Kamera drauf, ellenlange Kommentare während und nach dem Spiel. Feuerchen in Frankfurt am Main: Kann mal passieren, sollen sich ja nicht erkälten. Fertig.

Summa summarum stellt sich die Frage, ob teilweise nicht auch politisches Kalkül hinter allem steckt, denn es gibt sie, diese Landstriche, in denen die Assoziationskette alle Probleme=Migranten (also auch gewalttätige Ostdeutsche)=nicht unser Problem=usw... keine schlechte Formel zur Mehrung von Wählerstimmen darstellt.

Blöd nur, wenn irgendwelche Hirnis auch immer wieder Futter dafür liefern. Beiderseits.

Ergo: Fickt euch alle ins Knie! ;o)


Die Goldenen Zitronen »Das bisschen Totschlag« (»Das bisschen Totschlag«, 1994)