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20.07.2011

Spaß auf Zeit

Wie man heute (hier z. B.) lesen kann erreicht die Zeitarbeitsbranche Rekordzuwachsraten. Das ist aber schön, wo hat man schon noch Wachstumsraten von über 20%, von den Benzinpreisen mal abgesehen!?

Große Chance für alle, Vollbeschäftigung statt Freizeit frohlocken die einen - moderner Sklavenhandel, Lohnaufstockung durch HartzIV-Leistungen, kritisieren die anderen. Tarifverträge mit festgelegten Ecklöhnen gibt es zwar auch mittlerweile, welche aber prima umgangen werden können, in dem die Arbeitnehmer z. B. nicht in ihrem erlernten Berufsfeld vermietet werden. Dann nennt man das allenfalls noch Hilfskraft und bezahlt auch dementsprechend. Von dem, was die lieben Gewerkschaften einst so aushandelten (zugegeben, auch einigen Mumpitz) wird hier das nötigste abgezogen, nach dem alles auf ein Minimum hinab dividiert wurde. Löhne, Urlaubstage, allgemeine Rechte und vor allem jeglicher Kündigungsschutz. Von Fabelwesen wie Weihnachtsgeld oder, hüstel, 13. Gehältern mal ganz abgesehen. Um all dies beschnitten, sorgt der kleine Arbeitnehmer wenigstens für ein Quäntchen Wachstum, also Profit von dem er selbst nichts hat, wenn er sich schon sonst nicht weiter nützlich macht.

Die, die solche Gesetze verabschieden und Leute, denen es nicht zu blöd ist, solche Unwuchten in dem, was man früher mal soziale Gerechtigkeit nannte, auch noch gut zu finden, können sich dank derer, die es mitfinanzieren wenigstens auf eben genannte Leistungen und Extravegütungen jederzeit verlassen. Wäre ja auch noch schöner, wenn die Helden des öffentlichen Dienstes oder andere Staatsdiener auch noch lohnaufpumpende Maßnahmen des Staates beantragen müßten; nicht auszumalen, wie voll es dann auf den dafür zuständigen Ämtern wäre!

Na gut, wollen nicht nur meckern, hier noch was schönes... ;o)


Unleashed »Hammer Batallion« (»Hammer Batallion«, 2008)

PS: Der links zu sehende Bär, ist zum selbstauschschneiden- und aufbinden. Sind Bastelblogs nicht so in Mode? ;o)

20.12.2010

Wer freut sich auf den Winter?

Alle Kinder, behauptet ein altes Lied. Und ich auch!

Und deswegen geht es mir gerade tierisch auf den Zünder, dass überall und permanent die aktuelle Wetterlage mit ihrer weißen Pracht thematisiert und zu 99% verteufelt wird. Sicher, kein Mensch sitzt freiwillig auf dem Flughafen fest und wer ein paar Stunden auf der Autobahn stehend zubringt, nur weil irgend ein Hirni seinen sommerbereiften LKW Pirouetten drehen läßt, wird das kaum lustig finden können. Es gibt jedoch noch genügend Leute, die nicht wirklich auf ein anderes Wetter angewiesen sind. Aber, typisch für unsere Medien, da wird den ganzen Tag geningelt und genörgelt, scheissenkalt, glatt, finster und überhaupt, Rekord hier Katastrophenwarnung da, das nervt...

Auch erstaunlich, wie die vielgepriesene Marktwirtschaft auf das ganze reagiert. Da gibt´s bei der ersten Tankstelle keinen Sprit mehr, der nächste hat kein Streusalz und überhaupt konnte ja niemand damit rechnen, meingottnein, nach all den milden Wintern der letzten paar Jahre. Haben die Genossen zu Friedenszeiten, als Moskau für den halben RGW eine nächtliche Tiefsttemperatur von maximal 20° unter null anordnete, auch so einen Zeremon veranstaltet? Kann mich nicht erinnern, bin aber auch nicht immer dabei gewesen... Wie auch immer... Sehr gut ist auch die offenbar weitverbreitete Idee, das können doch die ganzen Hartzis wegschippen (u. a. entlockte olle Guido seinem Hirn diese...). Sollte ich auch nur einen erwischen, während er schippend meinen Winterspaziergang zerstört, kurzes Warnbellen, Schippe weg, Schippe kaputt!

Anderweitig ist die Vorstellung rein bildlich nicht ohne Witz: Früh, sagen wir mal 4.30 Uhr (muss so zeitig sein, wir wollen ja noch vor dem Berufsverkehr eine wahre Streitkraft auf der Straße haben) guckt der Sachbearbeiter (Fallmanager heißt das inzwischen) aus dem Fenster - es schneit. Zack, schnell den Kaffee (der Gute mit goldener Schrift) runtergestürzt, in den frisch angezahlten Skoda (in diesem Falle Yeti, Allrad) gesprungen, langsam (ist ja noch nicht geräumt) in die ARGE getuckert, mal fix 1000 Leute angerufen, hier es hat geschneit, sie müssen heute mal was machen für ihre Stütze, wann können Sie schnellstmöglich hier sein?! und so weiter. 1000 Hartz4-Empfänger gucken also nacheinander aus ihren Hartz4-Fenstern, scheiße, es hat wirklich geschneit! Stürzen also schnell den Kaffee (der billige mit dem braunen Streifen) runter, tauschen Schlafanzughose gegen gefütterten Schlüpper und hohen Schuh und rennen zur Haltestelle. Leider kommt die Bahn nicht gleich, die Weiche am Postplatz ist irgendwie zugefroren, hat ja noch keiner geräumt... Schätzungsweise gegen mittlerweile Mittag kommen dann die ersten auf der Budapester Straße an; einige machen aber noch ne schnelle Rast am Lidl, der Mensch soll ja, gerade wenn er körperlich arbeitet, drei Liter am Tag trinken und wer Bier trinkt, hilft der Landwirtschaft, auch kann es der Arbeitsmoral an sich nicht schaden. Beräumt ist derweil immer noch so gut wie nichts, da sich zig Hausmeisterdienste und Winterdienstfahrzeuge (natürlich mit hochgeklapptem Schiebeschild, kann man nämlich schneller fahren, ist man eher da) sternförmig dem Arbeitsamt nähern, um möglichst weit vorne in der Reihe zu stehen, wenn die freiwilligen Unfreiwilligen meistbietend verteilt werden. So geht der Tag auch rum und wenn sich der clevere Hartz4-Empfänger dann noch mal ein halbes Stündchen aufs Klo verdrückt, ist zwar immer noch Schnee auf der Straße, aber immerhin Feierabend. So oder so ähnlich stelle ich mir das zumindest vor...

Im Grunde könnte mir´s ja wurst sein, wenn man nicht immer von allen Seiten mit Negativitäten konfrontiert werden würde. Das sind im übrigen die selben (Leute, Zeitungen, Radiostationen etc.), die ansonsten die ersten sind, die ein Weihnachtsfest ohne Schnee absolut als unfeierbar bejammern. Leute, schnappt euch nen Grog, lasst baumeln (nciht nach dem Motto Wer lang hat, kann lang tragen!, sondern die Seele, hehe), macht ne Schneeballschlacht oder geht eisbaden oder sonstwas... ansonsten: Schnauze!

28.09.2010

wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen...

...und die erste und die zweite Hypothek... empfiehlt ein alter Gassenhauer. Aber halt!

Da gibt es für ALG-2-Empfänger also ab sofort geschlagene 5 Euronen mehr im Monat. Findet die Kanzlerin gut, die Arbeitsministerin (die auch Familienministerin kann) auch, die Gewerkschafter und die Linken findens blöde.

ICH FINDE ES GROSSARTIG!

5 Euro monatlich sind 60 im Jahr, sind 600 in 10 Jahren, 2400 in 40 Jahren. Noch unverzinst. Ignorieren wir den Zinseszins und sämtliche Finessen des ordinären Sparbuchs und nehmen mal an, dass der Hartzi halbwegs börsenfit ist, so kann er die Summe durch Festgelder, Bundesanleihen (Vorsicht: keine Opel- oder Karstadt-Papiere!) und ähnliches spielend verdoppeln. Warum dann noch 40 Jahre arbeiten gehen? Für unter 5000 Euro bekommt man schon ein tolles Auto! Werd mir wohl eins zulegen und dann kündigen oder umgedreht... ;o)

26.09.2009

Arbeiten bis Mittag

Noch ein Schmankerl von der Plakatfront, welches unbedingt mal durchdiskutiert werden sollte. Ausgehend davon könnte ich mir auch eine 20-Stunden-Woche bei voller Gehaltserhöhung vorstellen. Zum Beispiel...
Uuuund: Freibier für alle & Freiheit für Grönland!