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05.11.2013

Klosterberg

Ein paar ungeordnete, dafür aber quadratische Eindrücke eines wochenendlichen Ausflugs zum Klosterberg in der Oberlausitz.

Wer halbwegs des Laufens mächtig ist, kann den Gipfel 394 Meter über dem Meeresspiegel bequem zu Fuß von allen den Berg umkreisenden Orten aus erreichen. Falls das Wetter eher novemberlich daher kommt, oder man des Laufens eben nicht so mächtig ist, kann man vpn Neuschmölln aus auch hoch fahren. Lohnt sich auf jeden Fall, Ausgucke in alle Richtungen, hier und da ein Steinbruchsee und nicht zu letzt die Schänke sind gute Argumente für einen Abstecher auf diese markante Erhebung, wie der Berg bei Wikipedia (dort kann man auch noch eine Sage lesen, ich spar mir, die jetzt hier her zu kopieren - außerden steht sie auch in der Speisekarte der Klosterbergschänke) genannt wird. ;o)



Abschließend noch ein Depeche Mode-Cover von der kommenden Kurzrille von Ghost... Dann guts Nächtle... ;o)

Ghost »Waiting For The Night« (»If You Have Ghost«, 2013)

05.09.2013

Rübezahl - Die goldene Nuss, Teil 2

Kommen wir also zum zweiten (wer Teil 1 verpasst hat: klickklack!) und auch schon finalen Teil der Rübezahl-Geschichte. Kein längeres Vorwort, Rucksack auf und los! ;o)

Paradroid »Ruebezahl (Part 2)« (2013)

RÜBEZAHL - DIE GOLDENE NUSS (Teil 2)

Die Augen der Königin weiteten sich, ihr Gesicht verzog sich jedoch zu einer Fratze.

»Wo hast du es her? Wo hast du es her?», schrie sie den Knecht an. »Wooo?« Sie schien beim Anblick dieser kleinen Menge Gold vor Gier nach mehr jede Beherrschung zu verlieren. Der arme Knecht zitterte vor Furcht und erzählte ihr von der Begegnung mit dem seltsamen Alten, berichtete wahrheitsgetreu vom gemeinsamen Nachtlager. »Führ mich genau an die Stelle, wo Ihr die Nacht gewesen!«, forderte die Königin ihn auf. Kaum hatte sie dies befohlen spürte der Knecht die unangenehm bedrohlichen Spitzen der Hellebarden der königlichen Wachen an seinem Rücken, welche ihn wortlos zum Vorwärtslaufen drängten. »Schlimmer konnte es kaum noch kommen«, dachte er bei sich, und schritt voran, um die Königin zu besagter Lichtung zu führen.

»Nun, was glotzt Ihr so?«, rief die Königin ihren Untertanen zu. »Lasset mich allein!« Sie hatte das Gewand einer Bettlerin angelegt und wartete einige Zeit, bis Rübezahl erschien. Er nahm einen langen Zug aus seiner krummen Tabakpfeife, während er sie betrachtete und fragte: »Gute Frau, was tut Ihr allein im Wald? Der Tag geht zu Ende, hier draußen ist´s kalt und es gibt wilde Tiere!«.

Sie log: »Ich suche Gold für die Königin, finde aber keines, es ist kalt und ich habe nicht mehr viel Proviant!« Rübezahl, der wusste, dass man Menschen weniger trauen konnte als Tieren, erbot trotzdem seine Hilfe. »Nun, vielleicht kann ich Euch helfen. Aber ich bin alt, könntet Ihr also ein wenig Holz schlagen, um ein gemeinsames Nachtlager zu wärmen?« Die Königin, die in ihrem Leben noch nie schmutzige Hände hatte, überkam allein bei dem Gedanken an die körperliche Mühe pures Schaudern. So log sie siegessicher weiter: »Nun, Väterchen, ich bin zu müde, vielleicht könntet Ihr...« Da unterbrach sie Rübezahl: »Schon gut!«, sprach er und verschwand im tiefen Holz. Währenddessen ließ sich die Königin gut schmecken, was ihr der Leibkoch eingepackt hatte: Wein, Pastete und Obst.

Als der alte Berggeist zurückkehrte und mit seinem Stock Funken auf das Holz springen lies und dieses so entzündete, reichte sie ihm eine Nuss. »In meinem Beutel sind nur noch zwei Walnüsse. Nimm eine, es ist nicht viel, aber die andere brauche ich noch für den Hunger am Morgen.« Er nahm die angebotene Nuss. »Danke! Mehr brauche ich nicht.« Natürlich hatte Rübezahl, der zwischendurch die Gestalt eines Eichhörnchens angenommen hatte, alles beobachtet. Nun konnte er sicher sein, niemand anderen als die gierige und herzenskalte Königin vor sich zu haben. Bald, nachdem er sich ein letztes Pfeifchen für diesen Tag gestopft und geraucht hatte, schloss er die Augen und schlief. Darauf hatte die Königin, die ihre Augen nur zum Schein geschlossen hatte, nur gewartet. Sie durchsuchte die Taschen des Alten, fand aber kein Gold.

»Wo hat er´s nur, wo hat er´s nur?«, murmelte sie wutentbrannt vor sich hin. »Wo?«. Sie wurde immer zorniger und würgte schließlich den alten Mann im Schlaf, welcher darauf die Gestalt eines schwarzen Hundes annahm und ihr entwischte. Sie rannte ihm hinterher, sprang hier und da ins Leere. Als sie außer sich vor Wut und mit kaum genug Luft zum Weiteratmen innehielt, verwandelte sich der Berggeist zurück in seine ursprüngliche Gestalt. »Wer sich die Menschen zu Untertanen macht und von Gier getrieben wild umher läuft, der soll besser Wurzeln schlagen!«, rief er ihr zu und noch ehe die Königin etwas erwidern konnte, zeigte Rübezahl mit seinem Wanderstab auf sie, woraufhin sie sich in einen Baum verwandelte. Er hielt noch kurz inne, dann drehte er den Stab, nahm die Gestalt eines Raben an und entschwand in die Krone, die nun anstelle von Gold für alle Ewigkeiten aus Holz bestehen sollte.

Der Knecht heiratete kurz nach dem nie geklärten Verschwinden der Königin deren Tochter, welche nun die königliche Krone trug. Es gab freilich ein riesiges Fest, alle Menschen des Landes sangen, tanzten und tranken vor Freude über die frohe Kunde. Von alters her war es Brauch, dass das Brautpaar gemeinsam einen Stamm zersägt. Die kräftigsten Burschen wurden in den Wald geschickt und kehrten alsbald mit einem Nussbaum zurück, welchen sie geschlagen hatten. Unter den anfeuernden Rufen der Knechte und Mägde ließ das jungvermählte Paar das Sägeblatt durch das Holz gleiten. Als der Baum dann endlich in zwei Teile zerfiel, rollte aus dessen Krone eine einzelne Nuss hervor, welche sogleich zu Gold wurde.

Ein schwarzer Rabe, welcher von einem Dach aus alles beobachtet hatte, erhob sich darauf hin und flog in Richtung des Waldes, um sich dort eine weitere Pfeife zu stopfen.

- ENDE -


So war das also, liebe Kinderlein! ;o) Nochmal innigsten Dank an die mitstreitenden Lizzard, Paradroid und Til_o.! *ineinenhundverwandel* + *verschwindibus*

02.09.2013

Rübezahl - Die goldene Nuss, Teil 1

Vor einer ganzen Weile schon mal angekündigt und nun endlich in Sack und Tüten ist unser kleines Rübezahl-Projekt. Los geht es mit dem ersten Teil einer Sage, zusammen mit etwas Akustik (wurde beim Probelesen zeitlich angepasst, steht deshalb als eine Art Klanguntermalung gleich am Anfang, statt, wie gewohnt am Ende).

Natürlich gibt es, der Titel lässt es erahnen, noch eine Fortsetzung. Es sei allen Mitwirkenden gedankt, die da (einfach alphabetisch sortiert) Lizzard (erstickte Punkt und Komma beim Korrekturlesen), Paradroid (Klang bei Teil 2) und Til_o. (HörspielLPcover) heißen. Und natürlich allen, die es sich, oder ihren Lieben vorm Schlafengehen vorlesen. Und mir selbst für die bekloppte Idee. ;o)

Falls sich noch jemand fragt, warum wir das machen, wir wissen es selbst nicht, es gibt aber drei mögliche Antworten.
a) weil wir sonst nichts zu tun haben
b) weil wir im tiefsten Herzen Tschechen sind
oder c) weil Kunst nicht immer das ist, nach was sie aussieht.

So, nun aber los! ;o)

Octapolis »Ruebezahl (Part 1)« (2013)

RÜBEZAHL - DIE GOLDENE NUSS (Teil 1)

Vor langer Zeit im Riesengebirge, als es dort noch mehr Tiere als Menschen gab, hauste einst der Berggeist Rübezahl. Er war gefürchtet von Räubern, Dieben und anderem Gesindel, welche er bestrafte, aber geachtet von allen guten Menschen, denen er aus mancher Not geholfen.

»Wer seid Ihr?«, fragte der Berggeist einen zerschunden wirkenden Mann, welcher ihm begegnete, als er durch die Wälder zog, um Brennholz für die klirrend kalten Monate des Winters zu schlagen. Rübezahl hatte ihn nie zuvor gesehen, was ihn verwunderte, hatten doch im Laufe der Jahrhunderte die Wege ungezählter Wanderer aus aller Herren Länder die seinen gekreuzt und er konnte sich an jeden einzelnen erinnern.

»Ich bin ein Knecht der Königin«, erwiderte der Fremde. »Sie schickt mich in den Wald, nach Gold zu suchen.« Von der Königin hatte Rübezahl freilich schon viel gehört. Ihr eilte der Ruf voraus, eine gegenüber Untertanen ungerechte und gleichfalls gierige Frau zu sein. Rübezahl berichtete dem Knecht, dass es in dieser Gegend kein Gold gäbe, er müsste schon in die Berge hinauf. Ein gefährliches Unterfangen, denn so hoch oben lag bereits ein tiefer Schnee.

Dem Knecht schauderte es und Rübezahl, dem dies nicht entging, fragte: »Warum zittert Ihr?«, worauf der arme Mann erwiderte: »Nun, es ist so: Wer der Königin Gold bringt, dem gibt sie die Hand ihrer Tochter, doch findet man keines, so kostet´s den Kopf. Ich bin schon drei Tage und drei Nächte unterwegs, mein Proviant ist fast erschöpft...«. Der Berggeist betrachtete das verzweifelte Gesicht des Knechts und schlug vor: »Ihr scheint ein tüchtiger Gesell zu sein. Seht, ich bin ein alter, gebeugter Mann. So gehet in den Wald, wo Ihr etwas Holz schlagen könnt und teilt den Rest eures kargen Proviants mit mir. Ich will uns ein Nachtlager herrichten. Ihr sollt´s nicht bereuen.«. Der Knecht, ein einfacher, anständiger Mann, überlegte, während er das Unterholz schnitt: »Teile ich mit dem Alten, so ist Feuer und Mahl nur zur Hälfte mein, also sterbe ich morgen. Tu ich´s nicht, muss ich zurück zur Königin, sterbe ich auch. Ach, was soll´s, soll sich der Alte wärmen, das Essen wird schon reichen.« So zog er also eine Menge Holz, auf die kleine Lichtung, wo er Rübezahl getroffen hatte und staunte nicht schlecht, als der Alte, von dem er nicht ahnte, wer er war, durch Aufschlagen seines Wanderstabes einen Funken entzündete, welcher alsbald ein wohlig wärmendes Feuer entfachte. Er gab ihm also die Hälfte des Brotes und die Hälfte des kleinen Stückchens Trockenfleisch, welche in seinem Beutel verblieben waren. Als letztes zog er zwei Walnüsse, von denen er eine dem Alten anbot. Doch dieser sprach: »Diese, guter Mann, sollst du behalten, sie wird dir schon zum Glück verhelfen!«

Verwundert dachte der Knecht bei sich: »Was soll die Nuss mir Glück bringen, wenn ich doch morgen mein Leben beenden muss?« Aber die Anstrengungen des Tages und die Wärme des Feuers machten ihm die Lider schwer und ließen ihn alsbald in einen tiefen Schlaf ohne Träume sinken. Am nächsten Morgen erwachte er, als vom Feuer nichts mehr übrig war und dessen Wärme der feuchten Kälte der Nacht gewichen war. Sein alter Mantel war klamm geworden und er fror. Doch es blieb im nichts anderes übrig, er stand auf und suchte eine Weile, doch von dem Alten keine Spur. Wo war er? Alles half nichts, er würde zurück zur Königin müssen, um ihr zu erklären, dass er ohne Gold wiederkehrte. So machte er sich im Angesicht des nahenden Todes auf, um zurück zum Schloss zu gehen. Dabei dachte immer wieder an die Worte des seltsamen alten Mannes und entschloss sich, jetzt, da sein Glück komplett zerronnen schien, die letzte verbliebene Nuss als Henkersmahlzeit zu sich zu nehmen. Doch als er sie aus dem Beutel nahm, war er geblendet. Die Nuss war aus purem Gold!

»Wohlan!«, sprach er zu sich selbst, als er den Thronsaal der Herrscherin betrat, nicht begreifend, was vor sich ging, »ich will die goldene Nuss der Königin geben, so lässt sie mir vielleicht mein Leben.«

- TEIL 1 ENDE -

...zu Teil 2


30.03.2010

Au backe!

Jetzt lief es dem Knäblein aber gerade schaurigst das ängstlich gekrümmte Rückgrat hinunter! Da ist eine harmlose Wanderung geplant, schließlich hat man nicht alle Tage ein langes Wochenende. Nun las ich gerade, dass dort, am Valtenberg, Granitblöcke rumliegen sollen. Diese haben wohl hufgroße Löcher, welche sich bei Regen mit Wasser füllen, was ja auch nicht weiter wild ist, sonst wären es ja keine gescheiten Grantilöcher. Aber wißt ihr, wer die gemacht hat? DER TEUFEL mit seinem Fuß! Verfluchte Scheiße... erstmal schnell ein Angstbier trinken... Fuß... Teufel... Granit...

Noch mehr so ein Teufelszeug zum zu Tode erschrecken: KlickKlack! Das ist aber auch aufregend... da muss man aufpassen, dass mein keine AngstValten bekommt, huargh!

20.11.2009

Ferientipp Dolský Mlýn (Grundmühle)

Hier kann man noch ungestört entspannen.

Der älteste schriftliche Nachweis über die herrschaftliche Mühle erfolgte 1515 beim Verkauf der Herrschaft Scharfenstein durch Nikolaus III. 1743 regelte die Binsdorfer Herrschaft mit dem Müller Pohl in einem Vertrag die Reduzierung der Wasserzufuhr zum Aufschlaggraben während der Flößzeiten. Da Pohl dadurch zur Einstellung des Mühlbetriebes gezwungen war, erhielt er als Ausgleich des Recht zur Branntweinherstellung und zum Schank Binsdorfer Bieres.
So so, da gab es also Branntwein und Bier.
Die Grundmühle war Drehort des 1952 entstandenen tschechoslowakischen Märchenfilmes Pyšná princezna (Die stolze Prinzessin). Im Jahre 2008 wurde dort auch für den Märchenfilm Ztracený princ gedreht.
Weiterhin gibt es die Sage, dass bei der Dolský mlýn (Grundmühle) die Seelen des Müller und seine Ehefrau irren, weil sie ihren Sohn töteten.
Echt krass.

03.11.2009

Herbstausflug in den Dresdener Osten

Zugeben, der Herbst zeigt sich bis jetzt von seiner unschönen Seite und wird wahrscheinlich unbemerkt in einen schneefreien, dafür regnerischen Winter übergehen. Doch, wie verschiedene Gelehrte, von Jörg Kachelmann bis hin zum alten Kasachen, schon ewig predigen, ist es genau bei diesem Dreckswetter wichtiger denn je, sich an die frische Luft zu begeben um wenigstens ein Minimum an Licht aufzusaugen, mit dem der Körper dann ein Abwehrstoff- und Hormonsüppchen kochen kann.

Deswegen, darum, deshalb... mal was ganz neues an dieser Stelle, ein Wandertipp

Hochlandwanderung ohne Auto

- Startpunkt Haltestelle Pappritz (Fernsehturm), da fährt u. a. die Linie 61, dann in Richtung Pappritzer Hof bewegen

- durch Pappritz zum Helfenberger Grund (gelber Strich)

- Helfenberger Grund durchqueren, danach Straße nach Rockau (gelber Strich)

- in Rockau Aussicht auf Dresden nicht verpassen (rechts vom Weg, 259,5 m, normalerweise irrer Blick über Dresden, bei momentaner Wetterlage gerade mal bis zum Fernsehturm)

- weiter zu Keppmühle (gelber Strich)

- an der Keppmühle links hoch (grüner Strich)

- Malschendorf (dort Möglichkeit zur Einkehr in der Naturschänke)

- weiter nach Krieschendorf (roter Punkt), sollte es nass sein (Feldweg!) kann man auch der asphaltierten Straße Richtung Borsberg folgen

- abwärts zur Meixmühle (dort Möglichkeit zu Einkehr)

- Friedrichsgrund abwärts in Richtung Pillnitz (gelber Punkt)

- in Pillnitz den Schlosspark durchqueren, mit der Fähre nach Kleinzschachwitz übersetzen

- an der Endhaltestelle Kleinzschachwitz wartet dann ein Bus und die Straßenbahn (Linie 2), womit man die nächsten Knotenpunkte bequem erreichen sollte

Laufstrecke ca. 10km

Gesammelte Eindrücke...

Kartentafel in Pappritz (zum Glück hat der Teich nicht auch 2xL im Namen)

Da kann Netto überkleben, was es will, die Ladeluke erinnert an die liebgewonnen kleinen Preise, die kleinen Racker ;-)
Muss man dafür erst nach Malschendorf laufen?

Dazu gibt es noch eine schöne Sage, zu finden in der Speisekarte der Meixmühle, verfasst von Eduard Dietrich. Ich hoffe, nach Angabe der Quellen darf ich diese hier reproduzieren. Sie ist am Ende übrigens aus heutiger Sicht politisch nicht ganz so korrekt. Das geht wohl zu Lasten der Ur-Verfassers, nicht das morgen früh Michel Friedman bei mir klingelt, dem Channel666 werden ja ab und zu mal solche Dinger vorgeworfen... ;o)

Die Sage von der Meixmühle

(von Eduard Dietrich)

Noch geht die Mär im Volkesmunde:
Einst hauste in dem Friedrichsgrunde
In einer Höhle nah am Bache
»Der Meix«, ein alter, böser Drache.
Der hatte ein furchtbares Maul,
War sehr gefräßig, dumm und faul.
Er faulenzte manch liebes Jahr,
Den Bauern er ein Schrecken war.
Die mussten liefern Fleisch und Wein,
Auch jedes Jahr ein Mägdelein.
Und wenn das ihm nicht mehr gefiel,
Fraß er es auf mit Strunk und Stiel.
Na, so was ist gewiß kein Spaß,
Denn wenn er wieder eine fraß.
War´s für die Mädchen ganz entsetzlich,
Denn losen mußten sie dann plötzlich.
Und wer da zog das Unglückslos,
Warf man dem Drachen in den Schoß.

Ein Jahr war um, es musste sein,
Da traf´s des Müllers Töchterlein.
Es half kein Bitten, keine List:
Nur einen Tag gab man ihr Frist.
Nun daß sie oben in der Kammer,
Ganz aufgelöst vor Gram und Jammer.
Des Müllers Knappe hatte Muth,
schon längst war er dem Mädchen gut.

Er sann und sann, ob er am Ende,
Nicht gar den Drachen töden könnte.
Mit einem Spieß am langen Stiele,
Schlich er sich heimlich aus der Mühle.
Ging nach der Höhle dort am Bache,
Wo gerade schlief der alte Drache.
Und mit dem großen, langen Spieß,
Er sofort nach dem Drachen stieß.

Er scheute nicht den gift´gen Hauch,
Und stach dem Viech ein Loch im Bauch.
Da war vorbei die große Noth,
Der böse Meix lag mausetodt.
Nun jubelten die Bauersleute,
Und zogen gleich vor lauter Freude,
Des Drachen Fell am langen Spieße,
Nach Dresden auf die Vogelwiese.
Dort kaufte es ein alter Jude,
Für seine Raritätenstube.

Der Knappe hat nach kurzer Zeit,
Des Müllers Töchterlein gefreit,
»Meixmühle« heißt seit jener Stunde,
Die Mühle in dem Friedrichsgrunde.

So, das sollte an Informationen reichen, den Rest erlebt man am besten vor Ort selbst. Noch ein paar anständige Fotos zum Thema gibt es hier.